Ich hatte oben bereits auf die Bemerkung geatwortet, daß die ic-Namen in Verbindung stehen könnten mit germanischen Namen, wie Theoderich u.a. Ich will das nochmal tun, Theoderich, Geiserich, Badarich u.v.m. enden auf rich (got. reiks-König, herrschen, regieren), sind somit überhaupt nicht in Verbindung zu bringen mit den slawischen ic-Namen. Woher kommen aber nun diese. Bei den slawischen Völkern gibt es mehrere Endungen, bei den Russen -ow, bei den Polen -ski, bei den Tschen -ek und -cek, bei den Jugoslawen -ic, bei Bulgaren -ev. Betrachten wir zuerst die polnischen -ski-Namen. Die Endung sk gibt es z.B bei Baltisk, es gibt sie aber auch im Deutschen deutsch-theodisk. Es ist somit eine indogermanisch verbreitete Endsilbe, somit könnte man z.B. einen Podolski mit Podolsch eindeutschen oder vielleicht in Anlehnung an die Landschaft Podolien als den Podolischen. Es gibt aber auch -owski-Namen. Ich weiß jetzt nicht woher -ow kommt, will da auch nicht drauf eingehen, es zeigt sich aber, daß hier nichtpolnische Namen polonisiert wurden und ein-ski angehängt bekamen.
Aus der Antike Roms sind uns Namen überliefert wie Gothicus, Germanicus, Vandalicus etc. also Völkerbezeichnungen oder gentile Namensbezeichnungen auf -icus. Im Griechischen haben wir solche auf
-istos oder -iskos. Oftmals entfällt, wohl aus Bequemlichkeit das us. Wenn wir also icus als indogermanische Endung betrachten, so könnte ohne weiteres aus -icus ein ic (sprich ik) werden, das sich dann analog zu Caesar - Kaiser - Zar in ein itsch weiterentwickeln kann. Bedenkt man die relativ leichte Auswechselbarkeit von Vokalen haben wir hier die slawische Bandbreite ic (sprich:itsch), itsch, ec, utsch ohne weiteres abgedeckt. Mir erscheint es daher als modische Schwundstufe einer indogermanischen Endung, die im südslawischen Bereich mehr Anklang gefunden hat als im östlichen oder nördlichen Slawengebiet. Inwieweit nichtslawische Vorbevölkerung bei dieser Namenmode eine Rolle spielt entzieht sich meiner Kenntnis.