Das serbokroatische Namenssuffix -ić: ein Gotizismus?

Dieses Thema im Forum "Südeuropa | Mittelmeerraum" wurde erstellt von Dr. Iotchev, 14. Februar 2008.

  1. Dr. Iotchev

    Dr. Iotchev Neues Mitglied

    [Mod]Text gekürzt, da Kopie aus dem Thread http://www.geschichtsforum.de/f77/die-herkunft-der-serben-1230/, vollständiger Beitrag dort. El Quijote[/Mod]

    Interessant finde ich den Suffix -ic in serbischen und kroatischen Eigennamen (Bregovic, Manolovic etc. ...). Mit vereinzelten Ausnahmen im Russischen finden sich keine Analogien zu anderen slawischen Sprachen. Und selbst die russischen Faelle sind kein Beweis fuer eine slawische Herkunft dieser Namensanhaengsel, da ja fast alle Neu-Einwanderer in Europa den Weg ueber Russland nehmen mussten. Es stellt sich mir daher die Frage, ob wir es hier mit einer lokalen Dialekt-Erscheinung des slawischen handelt oder gar um nicht-slawische Nachnamen. Man beachte uebrigens, ohne dass ich selbst wage da einen fertigen Schluss drauszuziehen, dass die Endung -ic analog scheint zur gotischen Endung -ich (Theoderich, Geiserich, etc. ...)
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. Februar 2008
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  2. Brushian

    Brushian Gast

    [Mod]Text gekürzt, da Kopie aus dem Thread Die Herkunft der Serben?, vollständiger Beitrag dort. El Quijote[/Mod]

    Ist eine interessante Frage.
    Da ja die Ostgoten dort rumhangen, kann es schon sein, dass zum Grundmorphem etwas dazukam, ob es aber von jenen übernommen wurde, liegt in den Sternen.
    Da könnten ja die Russen auch ihren Vatersnamen von den Kiewer Rus adaptiert haben (haben sie es ?).
    Es gibt ja genug solcher Beispiele in der slawischen Welt, nehmen wir das bekannteste polnische, Adam Malysc.
    Ich weiß, man spricht es anders aus als geschrieben, hat dennoch seine Ähnlichkeiten zum Serbokroatischen.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. Februar 2008
  3. maricka

    maricka Neues Mitglied

    Das serbokroatische Namenssuffix -ic: ein Gotizismus?

    Das -ic am Ende kann man mit dem deutschen VON und ZU vergleichen. Im slawischen haben sich die meisten Familiennamen sich vom Vornamen entwickelt. Wie z.b. David = Davidovic (der vom David) das bedeutet alle nachkommen stammen vom David ab.
    Ein berühmteres Beispiel ist "Kara Dorde" das bedeutet "schwarzer Georg" so haben die Osmanen einen serbischen Führer genannt. Und aus diesem "Kara Dorde" wurde dann "Karadordevic" also die vom schwarzen Georg (jugoslawische Königsfamilie). Das trifft auf fast alle slawischen Namen zu vor allem im serbischen Raum. Milos ist ein Vorname und Milosevic der Nachname. Branko = Brankovic, Marinko = Marinkovic. Es gibt auch im slawischen Familiennamen die mit einer Tätigkeit zusammen hängen wie die meisten deutschen Nachnamen, z.b. Kovac (Schmied) = Kovacevic, Tesar (Tischler) Tesarovic) usw. . . . .
     
  4. maricka

    maricka Neues Mitglied

    Falsche Übersetzung: Tesar = Zimmermann
     
  5. El Quijote

    El Quijote Moderator Mitarbeiter

    Dann wohl eher mit dem -son/-sen der norddeutschen und skandinavischen Namen.
     
  6. Dr. Iotchev

    Dr. Iotchev Neues Mitglied

    Warum so umständlich? Der suffix -ich im Deutschen bedeutet doch bereits von/zu/des. Theoderich = Des Theodor/ Von Theodor damit wären das slawische -ic und das germanische -ich doch verwandt...

    @Brushian: Die Bulgaren haben wohl Vatersnamen ;)
     
  7. El Quijote

    El Quijote Moderator Mitarbeiter

    Nö, das Suffix ist nicht -ich, sondern -rich und ist mit dem lateinischen rex und dem keltischen -rix verwandt. Der Theodor ist ein griechischer Name: 'Gottesgabe'. Theoderich bedeutet dahingegen 'Herrscher des Volkes'.
     
  8. Dr. Iotchev

    Dr. Iotchev Neues Mitglied

    Diese Ableitung habe ich auch erwogen, ist aber im Endeffekt falsch. -ich ist ein adjektivischer Suffix, siehe "Wütterich" bedeutet im Deutschen jemand der wütend ist und nicht "wütender König". Ebenso vergleiche man Mäuserich (Jemand von den Mäusen) etc. Das dazwischengeschobene R dient der Aussprache, es gibt solche Nachnamen aber auch ohne R => Regina Halmich (z.B.)
     
  9. El Quijote

    El Quijote Moderator Mitarbeiter

    Nö, nicht falsch: -rich bzw. -rihhi ist ein Substantiv, Roderich, Theoderich etc. sind daher Substantivkomposita aus zwei Substantiva. Dein Suffix -(e)rich dient im Deutschen ausschließlich der Movierung, d.h. es dient dazu weibliche Bezeichnungen männlich zu machen (Maus - Mäuserich; Gans - Gänserich; Ente - Enterich). Es ist das Gegenstück zu -in (Lehrer - Lehrerin; Arzt - Ärztin).
     
  10. Dr. Iotchev

    Dr. Iotchev Neues Mitglied

    Und was ist nun mit Namen wie Halmich? Wo ist da das R? Und das Adjektiv zigeunerich? Bezeichnet meines Wissens nach die Zugehoerigkeit zu den Zigeunern und ist nicht eine Movierung von Zigeunerin. Ausserdem ist eine Lautverschiebung von ks nach ch eigentlich nicht denkbar, weil x/ks zwei Konsonante sind und ch/h/sch nur einer (auch wenn mit mehreren Buchsstaben dargestellt). Soweit ich weiss veraendert sich bei einer Lautverschiebung nur die Aussprache und nicht die Anzahl der Konsonanten.

    P.S.: besseres Beispiel ausbeuterich ist die adjektivische Form von Ausbeuten und nicht die Movierung von Ausbeuterin...
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. Februar 2008
  11. El Quijote

    El Quijote Moderator Mitarbeiter

    Entschuldige, aber dass der Name Halmich mit Theoderich und dem serbokroatischen Namenssuffix -ić etymologisch zusammenhänge, war eine Idee von Dir. Halmich ist aber ein Nachname, woher der genau kommt, und ob man den morphologisch zerlegen kann, müsste man mal in einem Nachnamenwörterbuch nachschlagen. Auch Die Welt schreibt häufiger Artikel über die Namensherkunft prominenter Persönlichkeiten.

    Gibt es nicht. Es gibt das Adjektiv zigeunerisch

    Nein, es handelt sich um zwei verschiedene Wortarten: Substantiv und Adjektiv. Das Suffix -isch ist eine von mehreren Möglichkeiten im Deutschen der Desubstantivierung bzw. Adjektivbildung. Im Gegensatz zum -(e)rich, welches innerhalb der Wortart Substantiv nur einen Genuswechsel f > m bewirkt.

    Ich bin kein Experte der indoeuropäischen Historiolinguistik, daher weiß ich nicht, wie das indoeuropäische Etymon ausgesehen haben mag. rihhi, reik, rex und rix scheinen mir aber synchrone, nicht diachrone Sprachstände zu sein. Im Deutschen gibt es allerdings einige Beispiele für Lautverschiebungen bei denen aus einem Laut ein Doppellaut wird. Die Diphthongierung lasse ich mal außen vor, das würde sehr kompliziert, aber Konsonanten: [t] wird regelmässig zu [ts]: Bsp. Germanisch titta (erhalten in Englisch tit und daraus abgeleitet neudeutsch Titte) zu Zitze.
    [p] wird zu [f] oder [pf]: Germanisch: plum > englisch plum, aber deutsch Pflaume. Gleiches giltfür den Apfel.

    Auch hier gilt wieder: gibt es nicht, nur ausbeuterisch, das -r- vor dem isch gehört auch hier zum desubstantivierten Substantiv: Der Ausbeuter.
     
  12. Dr. Iotchev

    Dr. Iotchev Neues Mitglied

    Ist es nicht im Endeffekt egal ob wir es -ich oder -isch schreiben? Die germanischen Sprachen sind relativ spät niedergeschrieben worden, d.h. hier hat sich die Schreibweise der Sprache angepasst und nicht umgekehrt. Folglich kann was wir heute Theoderich schreiben als Theoderisch gemeint gewesen sein. Ferner würde eine Übersetzung Theoderichs als "Vom Gott gesandter Herrscher" nur Sinn machen wenn der Name aus griechischen und germanischen Sprachteilen bewusst zusammengesetzt worden ist. Dass hieße das wer immer ihm diesen Namen verpasst hat ein Wortspiel für Bilinguale gemacht hat. Eine sehr hochgegriffene These. Hingegen Theoderich mit Theoderisch, also mit "Zum Theoder gehörend/Des Theodor" zu übersetzen, genauso wie fränkisch "zu den Franken gehörend" bedeutet, halte ich für eine weniger phantastische Theorie.

    Noch was: In den germanischen Sprachen scheint zudem eine andere Wortwurzel für Rex/Rix verbreitet zu sein.

    Norwegisch kong
    Englisch king
    Niederländisch koning
    Deutsch König

    Da es hier um eine intergermanische Gemeinsamkeit geht, scheint die Wortwurzel k-Vokal-ng noch aus der Zeit zu stammen, als die Germanen eine Sprache sprachen, dass macht die Wahrscheinlichkeit geringer dass es ein germanisches Wort für König gab, dass dem kelto-italischen ähnlich gewesen wäre.
     
    Zuletzt bearbeitet: 15. Februar 2008
  13. timotheus

    timotheus Aktives Mitglied

    Nein, ist es eben nicht - vgl. dazu auch Textgrammatik der deutschen Sprache - Google Book Search

    In Theoderich stecken zwei Worte:
    thiuda -> Volk
    (das keltische Äquivalent heißt tuatha oder thuata)
    reik/ric/rec -> Herrscher
    (im Gotischen bspw. heißt reik(s) "Herrscher")

    Das protogermanische Wort ist kuningaz, und es bezeichnet eine Herkunft bzw. Zugehörigkeit zu einem kunja ("der zum kunja Gehörende" oder auch "der von einem kunja Abstammende"). Als weitgehender Konsens (da nicht endgültig zu klären) wird kunja mit "Sippe" oder "Geschlecht" übersetzt. Damit ergibt sich für kuningaz die Bedeutung "der einem (edlen) Geschlecht Entstammende".
    Die entsprechende Wortwurzel lautet kun/kin, und aus dieser leiten sich grob gesagt Wortbildungen wie kundi/kunda/kinda/kunja/kunjo/kuninga/kuna/kundia/ ab.



    PS: Wenn das nicht reicht und Du es detaillierter und wissenschaftlich abgesichert brauchst, müßte ich schauen, ob mein alter Deutschlehrer noch lebt; er war doppelt promovierter Sprachwissenschaftler mit den Spezialgebieten "Indogermanische Sprachentwicklung" und "Namensforschung".
     
  14. Dr. Iotchev

    Dr. Iotchev Neues Mitglied

    Timotheus, ich seh keine Entschärfung des Arguments, dass die Rechtschreibung ein relativ neues Phänomen ist. Natürlich ist es heute sinnverändernd die Endung -ich mit -isch zu verwechseln, aber phonetisch gesehen sind die Endungen fast identisch und außerdem hatten die Goten eine andere Schrift und zumindest eine andere Rechtschreibung als die Deutschen.

    Theoderich mit Volksführer zu übersetzen und dem Wort somit eine rein germanische Bedeutung zu geben erscheint mir sinnvoller als die Wortspiel-Theorie aber die Ähnlichkeit mit dem griechichischen Theodor ist zu offensichtlich um bei der Deutung des Namens ignoriert zu werden.
     
  15. timotheus

    timotheus Aktives Mitglied

    Bereits im Mittelhochdeutschen (1050/1350) - da war von einer einheitlichen Rechtschreibung bei weitem noch nichts zu spüren - wurden die Worte entsprechend abgegrenzt.
    Bsp. für -isch/-lich/-ig:
    kindisch -> mhd. kindisch/kindesch
    menschlich -> mhd. menschlich/menschlîche
    lebendig -> mhd. lebendic/lebendec
    Lit.: M. Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch

    Es gibt deutsche Dialekte (bei den hochdeutschen Varietäten, ergo in mittel- und oberdeutschen Dialekten) - mein heimatlicher Dialekt (Erzgebirgisch) gehört auch dazu -, für die der Zusammenfall ch/sch in der Aussprache kennzeichnend ist.
    Die deutsche Schriftsprache trennt jedoch diesbezüglich deutlich...

    Richtig; die Goten schrieben ihn Thiudareik(s) - wie zuvor von mir bereits angeführt.
     
  16. Dr. Iotchev

    Dr. Iotchev Neues Mitglied

    Wenn die Goten tatsächlisch "Thiudenreik" schrieben, dann ist das ein verdammt starkes Argument, dass ich nicht mal so ignorieren kann...

    Ich habe im Grunde zwei Optionen :grübel:

    a) Ich verwerfe die These von -ic´ = Gotizismus

    b) Ich verlege meine Argumentation und behaupte, dass außer -rich auch noch die Endung -ich besteht und diese wie im Falle des deutschen Namens Halmich sehr wohl eine Analogie zum serbokroatischen -ic darstellen könnte. Oder ich könnte eine Parallele ziehen zwischen dem Gebrauch der Endung -ich/isch im Deutschen und -ic im Serbokroatischen, z.B. menschlich = den Menschen angehörend; Milosevic = Milos angehörend/ Sohn von Milos

    Auf jeden Fall muss ich meine Herleitung der gotischen Namen für falsch erklären :oops::winke:
     
  17. El Quijote

    El Quijote Moderator Mitarbeiter

    Du missachtest weiterhin, dass es sich um grammatische Suffixe handelt, die Wortarten definieren. -ić scheint ein Nachnamenssuffix zu sein, ähnlich wie norddeutsch/skandinavisch -son/-sen, also ein Substantivsuffix. -lich dagegen (das <l> ist Bestandteil dieses Suffix'!) ist immer an Adjektive gebunden.
     
  18. El Quijote

    El Quijote Moderator Mitarbeiter

    Damit ich hier nicht missverstanden werde: Das Suffix -lich ist ein grammatisches Morphem und macht das Lexem, an das es angehängt ist, zu einem Adjektiv, das kann vorher ein Substantiv sein (Kind - Kindlich), schon ein Adjektiv (Krank - kränklich) oder z.B. auch ein Verb (befremden - befremdlich).
     
  19. Dr. Iotchev

    Dr. Iotchev Neues Mitglied

    Gut, ich gebe mich geschlagen auf dem Gebiet der deutschen Sprache, aber als nativer Sprecher einer slawischen Sprache muss ich deiner letzten Aussage heftigst widersprechen.

    1. Grammatikalische Endungen in Nachnamen zu benutzen ist den slawischen Sprachen alles andere als unbekannt. Die bekannteste und stereotypischste ist die Endung -ski die etwa mit der deutschen Endung -isch identisch ist.

    französisch => frenski
    ärtzlich => lekarski

    Auch verändern sich die Nachnamen die auf -ski gebildet sind genauso wie die Adjektive zusammen mit dem Geschlecht des Bezugswortes.

    Herr Kochinski, aber Frau Kochinska
    lekarski savet (ärtzlicher Rat), aber lekarska pomosht (ärtzliche Hilfe)

    Dass solche Nachnamen grammatikalisch sind ist ohne Zweifel, denn im Bulgarischen ist der Nachname Balkanski identisch mit dem Adjektiv balkanski (bedeutet balkanisch). Adjektive enden aber nicht nur auf -ski(m)/-ska(w). Es gibt auch andere Beispiele adjektivischer Nachnamen: Chernokoshev/Chernokosheva (Der/die dunkelhäutige) man vergleiche die Endungen dieses Nachnamens mit dem Adjektiv gotov/gotova (fertiger, fertige)...

    Überhaupt fallen mir im slawischen nur adjektivische Nachnamen ein, denn alle Nachnamen haben eine männliche und eine weibliche Form und diese KNG-Kongruenz gilt nur für beschreibende Worte und nicht für Substantive.

    2. -ic ist keine substantivische Endung und erst recht nicht analog zum
    -son. -son kommt vom altgermanischen Wort für Sohn, das slawische Wort für Sohn ist "sin" also ähnliche Wurzel wie das germanische: s-vokal-n
    Zudem gibt es auch zum -ic eine weibliche Form, die aber veraltet ist und scheinbar nicht mehr benutzt wird. Dass es sie gibt habe ich aber erfahren als ich nach dem Scherz-Lied eines mir persönlich bekannten serbischen Sängers gelauscht hab, der von seiner zukünftigen Frau sang und sie dabei Yevdshevitza nannte. Er selbst heißt Yevdshevic. Also -ic (m), -itza (w)
    Scheint ganz als wären zumindest die slawischen Nachnamen allesamt adjektivisch, bzw. genitivisch. Ähnliches ist auch in den romanischen Sprachen zu beobachten: Italienische Nachnamen enden oft auf -i, was die genitivische Endung im Lateinischen gewesen ist (patri = des Vaters) auch die Skandinavischen Nachnamen kennen die genitivisch-adjektivische Endung -sk, die nachweislich analog ist zum slawischen -ski
    Norwegisch: Engelsk (Englisch) => Bulgarisch: Angliiski

    Scheint als wären fast alle Nachnamen in den meisten europäischen Sprachen adjektivisch/genitivisch, wen wundert es, dass ich für die Nachnamen Theoderich und Geiserich eine adjektivische Bedeutung vermutet habe?
     
  20. El Quijote

    El Quijote Moderator Mitarbeiter

    Da musst Du mich missverstanden haben, das habe ich nämlich nicht behauptet.


    Auch hier steckst Du die falschem Morphemgrenzen ab. Das Polnische Nachnamenssuffix ist -ski, richtig.Das Adjektiv frenski gibt es im Polnischen aber nicht, 'französisch' heißt francuski. Nach den Regeln deutscher Morphologie würde ich nun behaupten, dass sich dies von francuz ('Franzose') ableitet, die Morphemgrenze also francuz|ki, nicht francu|ski ist, damit wäre das Adjektivsuffix nur -ki.
    Gleiches gilt für das Adjektiv lekarski. Der Arzt ist lekarz. Morphemgrenze: lekarz|ki.

    Im Polnischen ist das eher nicht so. Zudem unterteilt man die Substantive in den indoeuropäischen Sprachen nach Genus, Numerus und Kasus. Was Du hier beschreibst, dürfte schlicht und ergreifend das Genus (oder grammatische Geschlecht) m/f sein.

    Was ist ein Nachname denn, wenn nicht ein Substantiv? Die Analogie sah ich darin, dass der Nachname offensichtlich durch den Vaternamen + Anhang -ić gebildet wird. Eine weibliche Form gibt es im Skandinavischen im Übrigen auch, sie hat allerdings bis heute nur noch auf den Faröer Inseln überlebt: -dóttir.

    Entschuldige, adjektivisch und genitivisch beziehen sich auf verschiedene Dinge. Ein Adjektiv ist einer Wortart, ein Genitiv ein Fall oder Kasus. Ein Adjektiv oder Substantiv kann z.B. genitivisch sein,.

    Nö, das italienische -i ist kein Genitiv, sondern ein Nominativ Plural Maskulin, das skandinavische -sk ist einfach eine Substantivendung (fisk, desk), ob es hier eine Analogie zum polnischen -ski gibt oder nur eine zufällige phonetische Ähnlichkeit, darüber kann ich mich nicht im Detail auslassen, es scheint mir aber eher letzteres zu sein.

    Ich denke, ich konnte mit meiner Antwort diese Behauptung widerlegen.
     

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