hyokkose schrieb:
Die Schwarzmeer-Flutkatastrophen-Theorie? Da müßte mindestens bei ein paar alten Atlantis-Diskussionen genannt worden sein, aber leider hindert mich gerade ein akuter Faulheitsanfall am Suchen.
Lass' mal, mit dem Suchen. Dachte Du hättest aus dem Stehgreif einen Strang parat.
Was ich sagen wollte, ist dass die Schwarzmeerflut (sint- oder nicht) ja in die Zeit passen würde, die von den Gluttochronologen als Spaltungsdatum identifiziert wurde. Also ca. 7.000 v.Chr..
Hier mein Gedankengang: Nähmen wir an, dass sich das Schwarze Meer innerhalb von 100 Jahren aufgefüllt hätte (die Sintfluter gehen von 30 Jahren aus), also 1,45m p.a. oder 2cm pro Woche, dann reicht das, um eine Siedlung am Schwarzmeer innerhalb eines Jahres evakuiren zu müssen.
1. Schwarzmeerpegel steigt um 1,45m pro Jahr.
2. Flüsse fließen "bergauf", Furten werden überflutet.
3. Das Meer bleibt immer öfter eisfrei, und auch die Flußmündungen frieren nicht mehr zu.
4. Jedes Jahr treibt eine andere Sorte Fisch tot auf dem Wasser, je nachdem wieviel Salzwasser sie vertragen.
5. Das Wasser des Sees und der Flussmündungen wird ungenießbar.
Während der Schwarze See sich ins Schwarze Meer verwandelte mussten die Menschen von seinen Ufern weichen. Sie flohen ins Inland und verstreuten sich konzentrisch um das ansteigende Meer. Seefahrt und Fischerei werden weitestgehend ausgefallen sein und alte Verkehrswege zusammengebrochen. Standen die Menschen entlang des Sees vorher noch in regem Kontakt untereinander und mit den umherziehenden Viehhirten, unterbrach die ständige Veränderung ihrer Umwelt diese großräumigen Beziehungen.
Vielleicht werden auch ganze Dorfgemeinschaften nach der zweiten Standortverlagerung innerhalb einer Generation eine mobile Lebensweise angenommen haben oder sich auf einen längeren Marsch in die Berge gemacht haben. Die Ufer des Schwarze Meeres konnte ihnen jedenfalls keinen dauerhaften und attraktiven Lebensraum mehr bieten.
Die Berge? Die Steppen im Norden? Beides war nicht gerade günstig. Einige werden sicherlich den Zug nach Westen oder Osten angetreten haben, um südlichere Gefilde anzusteuern - wo die Winter milder waren, wie man es von den Küsten des Schwarzen Sees gewohnt war...
Als das Meer dann aufgefüllt war, knüpften nach und nach die Kommunikationswege wieder an die alten Muster an - man sprach ja immernoch die selbe Sprache. Dennoch hatten sich über diese 100 Jahre hinweg hier und da neue Dialekte und fremde Sprachen eingeschlichen. Einzelne Gruppen, die sich über oder in den Berge in Sicherheit gebracht hatten, werden vielleicht nie wieder Anschluss gefunden haben und einen starken Dialekt hervorgebracht haben.
Könnte es so gewesen sein?:fs: