England hätte, Kiel mal außen vor, sicher Wismar, Danzig, Stralsund, Pillau bombardieren bzw. blockieren können.
Wozu Wismar? Gehörte doch zu Mecklenburg-Schwerin, nicht zu Preußen.
Um den Hafen von Pillau unter Beschuss nehmen zu können, hätte man in das frische Haff einfahren müssen (der Hafen liegt und lag auch damals, so weit mir bekannt, auf der Innenseite.
Die Einfahrt in das Frische Haff ist heute lediglich 400 Meter breit, sie wird damals nicht breiter gewesen sein, die Fahrrinne dürfte noch schmaleer sein.
Die Einfahrt in das Haff wurde im Norden unmittelbar durch die Festung Pillau geschützt.
Die entsprach zwar nicht mehr dem neuesten Stand der Technik, hätte allerdings für einfahrende Schiffe durchaus eine Gefahr dargestellt, da hätte man auf englischer Seite mit Verlusten rechnen müssen, wenn es nicht ohnehin möglich gewesen wäre die Einfahrt ins Haff mit Sperrkeetten zu blockieren.
Zusätzliches Aufwerfen von Schanzen und heranschaffen von Artillerie (Königsberg und seine Garnison waren ja nicht soooo weit) hätten den Preis noch sehr in die Höhe treiben können.
Einen Angriff auf Pillau halte ich von dem her für ein eher unwahrscheinlichs Unternehmen.
Im Bezug auf Danzig und Strahlsund gebe ich dir recht, die hätten die Briten natürlich Bombardieren können.
Nur du betrachtst die Möglichkeit einen solchen Krieg durch seine Entgrenzung zu eskalieren etwas einseitig.
Die Preußen und Östereicher hätten die Beschießung eigener Küstenstädte und deren Zivilbevölkerung durch die britische Marine nicht durch die Beschießung britischer Städte beantworten zu können.
Sehr wohl aber dadurch die Städte im besetzen Jütland bis auf ihre Grundmauern niederzubrennen.
Insofern den Krieg durch Zivilisationsbruch zu Eskalieren wäre kein Mittel gewsen, dass nur den Briten zur Verfügung gestanden hätte und dass ihre Gegner nicht hätten beantworten können.
Ich würde an dieser Stelle im Übrigen darum bitten das Thema einer potentiellen Entgrenzung und potentieller Verbrechen hier nicht weiter zu erörtern, denn ehrlich gesagt dabei über so etwas zu spekulieren, ist mir überhaupt nicht wohl, da sind bei mir irgendwo ethische Grenzen tangiert, zumal Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung im Krieg ja leider ein sehr aktuelles Thema sind.
Könnten wir uns in diesem Sinne arauf einigen diesen Punkt außen vor zu lassen?
Vorherzusagen, wie Zar Alexander und Gortschakow nun auf einen Krieg zwischen Preußen und England reagiert hätten, ist nun wirklich hypothetisch. Sicher läßt sich sagen, das Petersburg die Beseitigung oder ernsthafte Gefährdung der dänischen Monarchie nicht hingenommen hätte.
Sofern es zu einem Krieg zwischen Preußen und Großbritannien gekommen wäre, wäre die Frage der Gefährdung der dänischen Monarchie vom Tisch gewesen, weil Preußen gegen die britische Flotte keine Chance hatte und damit an eine Besetzung Inseldänemarks nicht zu denken gewesen wäre.
Die Haltung zu einer militärischen Auseinandersetzung in der begrenzten Frage hinsichtlich Schleswig ist ja besprochen worden.
Mal davon ab, dass der Zar nicht im Luftleeren Raum aggierte, weil ein Krieg mit Preußen den polnischen Teilungskonsens infrage gestellt hätte und mal ab davon, dass Russlands Beziehungen zu London nach dem Krimkrieg und den für Russland demütigenden Frieden, nicht besonders gut waren.
@shingami, warum nun du absolut der Meinung bist, England sei mehr oder weniger zu einer Kriegführung zu Land nicht wirklich in der Lage,
Zeig mir mal wo ich derartiges geäußert hätte. Ich habe geschrieben, dass GB zu Lande allein nicht in der Lage war 2 europäische Großmächte mal eben aus dem Feld zu schlagen und ich habe begründet warum.
Zwischen dieser Aussage und einem Postulat GB sei zu Kriegsführung an Land nicht in der Lage geewesen, liegen Welten.
Im übrigen hast du noch immer nicht erklärt, wie deiner Meinung nach GB ein solches Landheer einigermaßen zeitig hätte ausheben sollen.
Ich höre von dir immer nur "Weltmacht Großbritannien" und "Britische Landkriegsführung".
Die "Weltmacht Großbritannien" beeruhte darauf, dass GB seine Kolonien halten undd schützen konnte, was erforderte, dass ein großer Teil seiner Truppen außerhalb Europas gebunden war.
Und was die Landkriegsführung angeht, du darfst mir gerne Beispiele liefern wann vor dem ersten Weltkrieg (aber bis dahin wuchsen die Heeere aller europäischen Mächte exponentiell) GB jeemals mit Heeresstärken von einer halben Million Mann oder mehr in Europa engagiert gewsen wären.
Das gab es schlicht nicht.
Selbst in den Napoléonischen Kriegen hatte GB in Europa keine 150.000 Mann Landtruppen gleichzeitig im Feld, auch nicht im Krimkrieg. Von welchen Landkriegen sprichst du, aus denen derartige Kapazitäten in Europa abzuleiten wären?
Du vermutest es, wissen kannst du es nicht!
Und du weißt genau woher, dass GB in der Lage gewesen wäre die von die postulierte deus-ex-machina-Armee, die Preußen und Österreich zu lande aus dem Feld schlagen sollte aufzustellen, zumal aus der Portokasse und in Rekordzeit?
Bis zum 25.Juni 1864 hat es offenbar jedenfalls nicht gereicht.
Ja, bis dahin hatte der Krieg aber auch nicht allzu lange gedauert, zumal es bei dänischen Bauern im Frühjahr auch nicht so viel zu holen gab, was für die Versorgung der preußischen und österreichischen Truppen nützlich gewesen wäre.
Im Sommer hätte dann aber die Ernte vor der Tür gestanden und wenn die Besatzer diese zur Versorgung der eigenen Truppen in Teilen konfisziert hätte, wäre Kopenhagen sehr schnell unter Druck geraten zum Frieden zu kommen.
Denn selbst wenn Requisitionen sich in einem Ausmaß gehalten hätten, dass die Lebeensgrundlage der Bevölkerung dadurch nicht gefährdet worden wäre, hätte eine längr dauernde Besatzung Jütlands die dortige Landwirtschaft auf Jahre ruiniert.
Sofern ohnehin keine Aussicht bestand Schleswig militärisch zurück zu erobern hätte Kopenhagen daran gelegen sein müssen, wenigstens die Jütland einigermaßen unversehrt zu erhalten.
Das ist doch jetzt etwas an den Haaren herbeigezogen.
Das ist nicht an den Haaren herbei gezogen. Ein solcher Krieg hätte nicht im Luftleern raum stattgefunden, sondern die Beziehungen der europäischen Staaten und deren Abhängigkeiten zu einander wären natürlich bestehen geblieben.
Wenn von anderer Seite hypothetisch in Rechnung gestellt wird, Frankreich hätte sich Großbritannien anschließen können, ist das nicht weniger an den Haaren herbei gezogen?
Warum hätte sich Frankreich, wenn es gewillt gewesen wäre aus einem solchen Konflikt Profit zu schlagen, für unsichre Versprechungen mit dem gesamten Deutschen Bund anlegen sollen, wenn es den Umstand, dass die beiden Garantiemächte Belgiens sich gerade bekriegten auch dazu hätte nuzen können Belgien einfach mal widerstandslos einzusacken, denn wenn sie miteinander beschäftigt gewesen wären, hätte weder Großbritannien noch Preußen&Österreich groß Kapazitäten gehabt sich auch noch mit Frankreich anzulegen.
Wenn über ein einen Krieg Preußens gegen Großbritannien spekuliert wird, ist mit einzukalkulieren, dass das die westeuropäische Sicherheitsarchitektur tangiert hätte, die deren Zusammenarbeit erforderte.