Die Außenpolitik im Kaiserreich: Vergleich Bismarck u. Wilhelm II

KAnn man das denn wie folgt schreibn :
Hiermit wollte Bismarck sich für den Fall, dass es doch zu einem Zweifrontenangriff kommen wollte absichern und Russland dazu bewegen sich an das Reich zu binden und somit wiederum von Frankreich fernzuhalten.
1882 wurde der Zweibund mit dem Beitritt von Italien, welches aufgrund von Streitigkeiten mit Frankreich im kolonialen Bereich den Anschluss an Deutschland suchte. Dieser Konflikt zwischen Italien und Frankreich gehörte jedoch zu Bismarcks Strategie, denn zuvor hatte er Frankreich bei der Annexion der Kolonie, für die Italien Interesse zeigte unterstützt.
 
Und nochmal zu dem Rückversicherungsvertrag...es ist also dann so, dass er im Kriegsfall auf keinen Fall beide Bündnisse hätte einhaltn können..?Also Kriegsfall Österreich-Russland...??
 
Im Falle eines Angriffs Russlands auf Österreich-Ungarn galt der Rückversicherungsvertrag für Deutschland nicht. Deutschland hätte dann nicht neutral bleiben müssen.
 
Etwas Grundsätzliches für Deine Arbeit, Zeckenskater:

Man findet im Internet viele Widersprüche und unterschiedliche Sichtweisen. Einige wenige Seiten sind von und mit Historikern erstellt worden (DHM, PSM, u.a.). Diese Quellen halte ich für zuverlässig. Bei anderen wird es schon schwieriger.

Daher ist es auch wichtig, dass Du die Quellen in Deiner Arbeit benennst. Und die Lehrerin wird Dir sicherlich keine gute Note geben, wenn Du Dein "Wissen" nur aus Wikipedia, Geschichtsforum und ein paar Homepages ziehst.

Es kann aber auch sein, dass es zwei Historikermeinungen gibt. Dann ist die Quellenangabe unerlässlich!

Z.B. "Einige Historiker (z.B. Dr. Mustermann) sehen in dem Vorgehen Bismarcks in der XY-Krise einen Fehler, während andere (Prof. Ottonormal) in ihm einen geschickten Schachzug sehen wollen."

Wenn Du hier aber die Einschätzung eines Dr. Mustermann (Institutsleiter, Fachmann fürs 19. Jahrhundert an der Universität von Großstett) mit der von Peter Müller (Hobby-Wikipedia-Autor) "gleichsetzt", dann gibts von Deiner Lehrerin sicherlich "einen auf'n Deckel".

Also, versuche Dich an die Historikersicht zu halten. Zur Erklärung verschiedener Sachverhalte kann man gut auf diverse Internetseiten zurückgreifen, aber darauf verlassen sollte man sich nicht. Grundlage einer soliden Arbeit sind immer noch Fachbücher und wissenschaftliche Aufsätze und Artikel. Alles andere ist mit Vorsicht zu genießen.

Das nur als Hinweis.
 
Ja gut Danke...nur auf viel mehr als Internet zu Beziehen ist ziemlich kompliziert, weil ich ja nur knapp 4 Wochen Zeit hatte und jetzt noch eine verbleibt....Wo findet man denn sollche Quellebn von Historikern?
 
Ja gut Danke...nur auf viel mehr als Internet zu Beziehen ist ziemlich kompliziert, weil ich ja nur knapp 4 Wochen Zeit hatte und jetzt noch eine verbleibt....Wo findet man denn sollche Quellebn von Historikern?

Für derlei gibt es eine Unmenge von analogen Datenträgern, vulgariter auch "Buch" genannt. Wenn man sich mit so einem Thema befaßt, sollte man zumindest zwei oder drei der Standardwerke mal in den Händen gehabt haben. Aus neuerer Zeit wäen dies "Der lange Weg nach Westen" von Heinrich August Winkler, "deutsche Geschichte 1866 - 1918" von Thomas Nipperdey oder - schon etwas älter - "In Europa gehen die Lichter aus" von Ludwig Reimers. Bismarckbiographien gibt es auch mehrere empfehlenseeerte, etwa die von Otto Pflanze oder Ernst Engelberg.
 
Ja gut Danke...nur auf viel mehr als Internet zu Beziehen ist ziemlich kompliziert, weil ich ja nur knapp 4 Wochen Zeit hatte und jetzt noch eine verbleibt....Wo findet man denn sollche Quellebn von Historikern?

Hallo,

dazu kurz ein paar Anmerkungen. Erstens: Geschichte ohne Bücher zu betreiben ist wie Fußball ohne Ball. Es funktioniert nicht. Da gibt's auch keine Kniffe und Tricks, wie's trotzdem machbar ist.

Das Internet ist ein fantastisches Medium, aber noch (!) enthält es nicht genug fundiertes Wissen, um dem Buch Konkurrenz zu machen. Und ein Großteil des Internetwissens ist außerdem Müll, den niemals ein renommierter Verlag als Buch herausgebracht hätte.

Die Verlockung ist groß, das Web als ausschließliche Datengrundlage zu nutzen, weil es von zu Hause aus verfügbar ist und größtenteils aus leicht verdaulichen Informationshappen besteht.

Aber das Ergebnis einer auf Wikipedia und Google aufgebauten Facharbeit würde ich - wenn ich Lehrer wäre - niemals besser als "ausreichend" bewerten.

Also sage uns jetzt bitte ehrlich, ob Du den Ehrgeiz hast, eine "gute" oder "sehr gute" Facharbeit zu schreiben, dann helfe ich Dir gerne mit Literaturtipps und Erklärungen. Oder willst Du nur schnell die Facharbeit vom Tisch haben und die Qualität ist Dir dabei egal? Dann ist mein Part in diesem Thread hier beendet.
 
Eigentlich habe ich die Absicht eine "sehr gute" Facharbeit zu schreiben..nur es gibt so viele Bücher und ich kann ja nicht alle Lesen...
 
Nein, alle Bücher kann man nicht lesen. Das stimmt. Muss man auch gar nicht. Hier im Thread sind Dir ja bereits einige gute Bücher genannt worden. Die solltest Du Dir besorgen. Hast Du eine Universitäts- oder größere Stadtbücherei in der Nähe? Dann hole Dir dort einen Nutzerausweis und nimm Dir einen Nachmittag Zeit und reichlich Kleingeld mit, um dort aus wichtigen Büchern Kopien zu ziehen.

In Uni-Bibliotheken selbst gibt es üblicherweise einen Saal mit Lehrbüchern, also Büchern, die Dich sehr schnell in ein Thema einführen und anerkannte Standardwerke hierfür sind. Damit fängst Du an.

Außerdem gibt es meist im Lesesaal von Universitätsbibliotheken ein paar Regale mit besonders wichtigen Büchern aus den einzelnen Fächern. Hier wirst Du zum Thema Geschichte die Enzyklopädie deutscher Geschichte aus dem Oldenbourg-Verlag, die Fischer Weltgeschichte und den in der aktuellen 10. Auflage 24-bändigen Gebhardt finden (noch nicht vollständig erschienen). Das alles sind größere, anerkannte Fachbuchreihen, die lange Zeiträume beschreiben und daher Einzelthemen so zusammenfassen (müssen), dass Du die Bismarck/Wilhelm-II.-Kapitel darin schnell als Einführung lesen kannst.

Schreibe Dir auf, was Du aus welchem Buch zitierst (inklusive Seitenzahlen), damit Du dies in Deiner Facharbeit später vermerken kannst.

Wenn Dir nach Lektüre der o.g. einführenden und der hier im Forum bereits erwähnten speziellen Literatur noch Fragen bleiben, kannst Du immer noch tiefer einsteigen, etwa mit der renommierten Bismarck-Biographie von Lothar Gall.

Und schau in der Wikipedia bitte noch einmal kurz hier vorbei, damit Du den Unterschied zwischen Fachbuch (Literatur) und Quelle verstehst: http://de.wikipedia.org/wiki/Quelle_(Geschichtswissenschaft)
 
Gut Danke...Also soweit ich weiß gibt es hier in der Nähr eine Stadtbücherei, die aber eher klein ist..aber die Bücher wirds doch sicher dort geben oder?
Also ich wollte mich dann auf die 3 Bücher War der Kaiser an allem Schuld, Otto von Bismarck:Gedanken und erinnerungen und deutsche Geschichte 1866-1918 beschränken...meinst du das wäre gut/zuviel oder zu wenig?
 
Gut Danke...Also soweit ich weiß gibt es hier in der Nähr eine Stadtbücherei, die aber eher klein ist..aber die Bücher wirds doch sicher dort geben oder?
Hm, eine Stadtbücherei ist natürlich deutlich schlechter sortiert und weniger wissenschaftlich ausgerichtet. Da wird's schwierig. Hast Du wirklich keine Chance, in die nächste Unistadt zu fahren?

Also ich wollte mich dann auf die 3 Bücher War der Kaiser an allem Schuld, Otto von Bismarck:Gedanken und erinnerungen und deutsche Geschichte 1866-1918 beschränken...meinst du das wäre gut/zuviel oder zu wenig?
Wieviele Bücher Du brauchst, hängst natürlich von Deiner Lehrerin ab. Welche Vorgaben hat sie Dir gemacht?

Die drei Bücher sind jedenfalls eine gute Basis. Die Bismarck-Erinnerungen solltest Du erst zum Schluss heranziehen, weil Du sie am besten verstehst, wenn Du die Hintergründe bereits kennst. Du kannst Bismarck hieraus zitieren, um seine Politik zu erläutern. Seitenzahlen hatte ich Dir ja schon genannt.

Und es gibt dom von Focus dieses Special zur deutschen Geschichte...würde das auch was taugen?
Die Focus-Reihe hat sehr unterschiedliches Niveau, aber den Bismarck-Band kann man nehmen. Der Autor ist Professor für Neueste Geschichte, dieses Buch vermutlich eine Neu-Edition seiner früheren Bismarck-Biographie - also seriös.

Außerdem gibt's für zehn bis elf Euro pro Band von Reclam die Reihe "Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung". Daraus möchte ich Dir Band 8 ans Herz legen, wo Du auf Seite 206ff Bismarcks Entlassungsgesuch findest, außerdem auf den Folgeseiten weitere Quellen und Erläuterungen zu Wilhelms II. "Neuen Kurs", den er nach Bismarcks Abgang einschlug.
 
Also ich werd schauen wie ich das hinbekomm mit nöchster Unistadt...aber Danke für die Tipps...vorgaben mit Büchern habe ich eigntlich ghar keine ..die einzigen Vorgabn die ich hab is der Umfang und das Thema^^...
Also aber es wäre doch n Versuch wert morgen in ner Freistunde einfach mal zur Bücherei zu gehen und zu gucken ob sie irgendwas davon dahaben odeR?
 
Ich hab nochmal eine Verständnissfrage..Also Deutschland hatte ja das Dreikaiserbündniss mit Russland und das wollte Russland ja nicht erneuern und dann kam der Dreibund mit Italien, durch den Deutschland indirekt auch eine Absicherung gegenüber Großbritannien hatte...erstmal ist das so richtig?und dann hab ich die Frage, warum Russland das nicht mehr wollte.
 
Ich hab nochmal eine Verständnissfrage..Also Deutschland hatte ja das Dreikaiserbündniss mit Russland und das wollte Russland ja nicht erneuern und dann kam der Dreibund mit Italien, durch den Deutschland indirekt auch eine Absicherung gegenüber Großbritannien hatte...erstmal ist das so richtig?und dann hab ich die Frage, warum Russland das nicht mehr wollte.
Russland und Österreich waren wegen ihrer Differenzen auf dem Balkan nicht mehr in einen Bund zu zwängen. Bismarck versuchte darauf hin, Russland wenigstens mit dem Rückversicherungsvertrag zu binden.

Aber der wurde nach Bismarcks Rücktritt von seinem Nachfolger Caprivi nicht verlängert, obwohl Russland dies wollte.

Nach dem Auslaufen des Rückversicherungsvertrages gab es somit keinen Vertrag mehr zwischen Deutschland und Russland. Das trieb Frankreich und Russland einander in die Arme - die verhängnisvolle Mächtekonstellation des Ersten Weltkriegs mit Deutschland und Österreich-Ungarn in der strategisch ungünstigen geographischen Mitte war entstanden.

Das aber nahm Wilhelm II. gar nicht wahr. Zu seinen Weltmachtplänen lies bitte im von mir erwähnten Reclam-Band die Seiten 266ff.
 
Also ist es richtig, dass es erst 1873 ein dreikaiserabkommen gab und dann nach dem Berliner Kongress trotz der Spannung zw. ÖU und R 1881 nach der Auflösung des Abkommns nach dem Berliner Kongress zu einem Neutrlitätsabkommen kam, welches aber auch nach 6 jahren aufgrund der Spannung zerbrach? Und wieso gab es dort überhaupt Spannungen, ich find überall nur die Angabe, dass es aufgrund von Streitigkeiten zw. ÖU und R geschah, habt ihr da vielleicht einen Link? (Die Bücher habe ich ja z. Zt. noch nicht)
 
Zurück
Oben