Ostrogotha
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Brückeneinsturz und Sonstiges
Ich möchte noch mal auf den Brückeneinsturz zurückkommen.
Wenn Deine Definition stimmen sollte, wie erklärt sich dann ein paar Sätze später folgender Text? „Der Teil der Goten also, der unter Filimer über den Fluss setzte und nach Oium kam, bemächtigte sich des ersehnten Bodens.“ Nach meinem Verständnis bedeutet das, dass eben nicht das ganze Heer über den Fluss setzen konnte. Warum sonst der Hinweis auf „der Teil der Goten…“? Zumindest steht es in meiner Übersetzung so und Du schreibst selbst in #95 >Das stimmt so ungefähr<.
Und –entweder hab ich es überlesen, oder es war bisher kein Thema- hat sich jemand schon über die Art der Brücke Gedanken gemacht? Ich weiß, Boiorix, Du bist kein Freund von Sekundärliteratur. Trotzdem komme ich mit einer interessanten Überlegung von Hermann Schreiber aus „Auf den Spuren der Goten“. Er geht nicht davon aus, dass es sich um eine feste (steinerne) Brücke gehandelt hat, sondern um eine Schiffsbrücke, wie Cäsar sie über den Rhein hat schlagen lassen. Schreiber geht davon aus, dass sich der Pontonverbund unter der Belastung durch Menschen, Karren, Tieren gelöst hat und die Teile in der reißenden Strömung abgetrieben wurden.
Kann ich nun davon ausgehen, dass Du Dich da in Russland umgeschaut hast oder machst Du jetzt auch nur „Trockenübungen“?
Wenn es hier darum geht, exakte Übersetzungen zu speziellen lateinischen Worten zu finden, möchte ich ein Beispiel aufzeigen, dass man vielleicht gar nicht immer an dem vorgefundenen lateinischen Begriff kleben sollte. Evtl. ist es ja dem guten Jordanes nicht anders gegangen als einem Mönch, der bei den Aufzeichnungen über meine Heimatstadt offensichtlich nicht das lateinische Wort für „Schilf“ kannte und dafür das sächsische „Han“ einsetzte. Wenn man das berücksichtigt, ergibt der Stadt-Name einen Sinn als Handels- und Rastplatz an einer Furt. Die niederdtsch. Übersetzung mit „Hohes Ufer“ macht es nicht. Vielleicht ist z. B. die Bezeichnung „Abgrund“ gar nicht aus dem Lateinischen herzuleiten, vielleicht sind gotische Begriffe lateinisiert? Das mal so als Möglichkeit in den Raum gestellt.
@Auswanderungsgrund im Allgemeinen
Dafür, dass es Auswanderungen aus Skandinavien gab, sprechen Pollenanalysen der Paläobotanik. Bereits in der Bronzezeit verschlechterte sich das Klima und machte den Ackerbau ertraglos. Die Viehwirtschaft nahm zu, der Ackerbau verzeichnete einen massiven Rückgang. Der Entzug der Existenzgrundlagen führte nach langem Ringen zu Abwanderungen über die Ostsee (Verweis Schreibers auf Jankuhn).
Ich möchte noch mal auf den Brückeneinsturz zurückkommen.
Es ist keine Rede davon, dass "die Hälfte des Heeres" hinübergezogen sei, und dann "die Brücke unwiederherstellbar eingebrochen"sei,
sondern das Heer war über die Brûcke gezogen, als diese in der Mitte einbrach;
Im Übrigen kann "pons dictus" nicht "die erwähnte Brücke" heissen, weil dies die erste Erwähnung ist. Es Ist also eine "sogenannte Brücke".
Wenn Deine Definition stimmen sollte, wie erklärt sich dann ein paar Sätze später folgender Text? „Der Teil der Goten also, der unter Filimer über den Fluss setzte und nach Oium kam, bemächtigte sich des ersehnten Bodens.“ Nach meinem Verständnis bedeutet das, dass eben nicht das ganze Heer über den Fluss setzen konnte. Warum sonst der Hinweis auf „der Teil der Goten…“? Zumindest steht es in meiner Übersetzung so und Du schreibst selbst in #95 >Das stimmt so ungefähr<.
Und –entweder hab ich es überlesen, oder es war bisher kein Thema- hat sich jemand schon über die Art der Brücke Gedanken gemacht? Ich weiß, Boiorix, Du bist kein Freund von Sekundärliteratur. Trotzdem komme ich mit einer interessanten Überlegung von Hermann Schreiber aus „Auf den Spuren der Goten“. Er geht nicht davon aus, dass es sich um eine feste (steinerne) Brücke gehandelt hat, sondern um eine Schiffsbrücke, wie Cäsar sie über den Rhein hat schlagen lassen. Schreiber geht davon aus, dass sich der Pontonverbund unter der Belastung durch Menschen, Karren, Tieren gelöst hat und die Teile in der reißenden Strömung abgetrieben wurden.
aber jeder dieser Beschuldigten weiss, dass ein "Abgrund, umgeben von Sümpfen "eben voll Wasser läuft und ein See wird; Blos die modernen Interpreten wissens nicht. Und siehalten es daher nicht für notwendig, sich in Russland mal umzuschauen, was es da für Môglichkeiten gibt, diese Stelle zu interpretieren;
Kann ich nun davon ausgehen, dass Du Dich da in Russland umgeschaut hast oder machst Du jetzt auch nur „Trockenübungen“?
Wenn es hier darum geht, exakte Übersetzungen zu speziellen lateinischen Worten zu finden, möchte ich ein Beispiel aufzeigen, dass man vielleicht gar nicht immer an dem vorgefundenen lateinischen Begriff kleben sollte. Evtl. ist es ja dem guten Jordanes nicht anders gegangen als einem Mönch, der bei den Aufzeichnungen über meine Heimatstadt offensichtlich nicht das lateinische Wort für „Schilf“ kannte und dafür das sächsische „Han“ einsetzte. Wenn man das berücksichtigt, ergibt der Stadt-Name einen Sinn als Handels- und Rastplatz an einer Furt. Die niederdtsch. Übersetzung mit „Hohes Ufer“ macht es nicht. Vielleicht ist z. B. die Bezeichnung „Abgrund“ gar nicht aus dem Lateinischen herzuleiten, vielleicht sind gotische Begriffe lateinisiert? Das mal so als Möglichkeit in den Raum gestellt.
@Auswanderungsgrund im Allgemeinen
Dafür, dass es Auswanderungen aus Skandinavien gab, sprechen Pollenanalysen der Paläobotanik. Bereits in der Bronzezeit verschlechterte sich das Klima und machte den Ackerbau ertraglos. Die Viehwirtschaft nahm zu, der Ackerbau verzeichnete einen massiven Rückgang. Der Entzug der Existenzgrundlagen führte nach langem Ringen zu Abwanderungen über die Ostsee (Verweis Schreibers auf Jankuhn).