Fehlinterpretationen sumerischer Kunst

Und wie kommt Däniken auf die Idee, dass es unwichtig ist? Wenn es unwichtig wäre, hätte der Künstler die unwichtigen Details weggelassen.
Der Leser würde das gleiche mit dem Drehen des Buches erreichen und die Schriftzeichen, wenn man sie denn nicht entziffern kann, interessieren beim betrachten des Bildes einfach nicht.

Wieso soll der Leser das Buch drehen? Der Däniken-gläubige Leser vertraut doch darauf, dass ihm die Abbildung richtig herum präsentiert wird.
Danke für dieses Beispiel von Arroganz.
 
Wieso soll der Leser das Buch drehen? Wäre es nicht einfacher, wenn die Abbildung gleich richtig herum drin wäre?
 
Im übrigen halte ich Dänikens Interpretationen für Spinnereien - wirklich uninteressante.
Ich habe den Rummel um Däniken ebenfalls nie verstanden. Ich verstehe auch nicht, was interessant daran sein soll, dass die alten Kulturen durch Aliens inspiriert worden sein sollen. Macht gar keinen Sinn. Da liefen dann so ein paar käsehäutige Lulatsche mit übergroßen Köpfen herum und machten... Was?
Man braucht sich auch nur etwas mit Astronomie beschäftigen und sich die Entfernungen dort draußen vergegenwärtigen, dann wird einem klar, das ist alles... na ja, so richtig weit weg ist. Da wird niemand tausende von Jahren reisen, um uns zu besuchen. Wurmlöcher sind auch keine Lösung, denn wenn man durch sie reist, zerlegt es einen in die Bestandteile von Atome. Zudem sind sie letztendlich auch nur theoretische Gebilde.

Däniken ist keine Überlegung wert, außer man betrachtet seine Werke als reine Unterhaltung.
 
Ich finde seine Ideen schon interessant...aber eben ohne jegliche historische bzw. logische Grundlage.
Harry Potter finden ja auch viele interessant.
 
Ach wie. Die griechische Welt (zb.) war nicht der Ansicht die Erde eine Scheibe war.

So isses. Schon Thales von Milet behauptete um 600 v. Chr., dass die Erde rund sei. Etwa fünfzig Jahre erklärte behauptete Pythagoras, dass auch der Mond und die Sonne rund seien.
Eratosthenes berechnete um 200 v. Chr. sogar den Durchmesser und den Umfang unseres Planeten ziemlich genau.
Auch im Mittelalter war so gut wie kein gebildeter Mensch der Meinung, dass die Erde flach sei. Diese Fehlannahme gehört zu den am meisten verbreiteten Irrtümern unserer Zeit. Hier kannst du wenn du Lust hast noch etwas weiter stöbern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon Thales von Milet behauptete um 600 v. Chr., dass die Erde rund sei. Etwa fünfzig Jahre erklärte/behauptete Pythagoras, dass auch der Mond und die Sonne rund seien.

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass der Erkenntnisgewinn hier anders herum verlief, auch wenn sich das nciht in historischen Quellen niederschlägt. Immerhin könnte ein großes, rundes Gebilde am Himmel einen deutlichen Hinweis liefern, wie die Erde beschaffen ist, die man in ihrer Gesamheit nicht beobachten kann, zumindest wenn man vor Juri Gagarin lebte. (Der Mond bietet sich hier an, da er einfacher beobachtet werden kann als die Sonne.)
 
Ich glaube, ihr redet alle einander vorbei. Wenn es mir erlaubt ist, mich einzumischen: Albert Einstein hat einmal gesagt: "Die Theorie bestimmt, was man sieht." Das ist im Prinzip bei Historikern und ausgebildeten Wissenschaftlern nicht anders als bei Däniken. Auch Historiker stellen zuerst Theorien auf und suchen dann in den Quellen nach Bestätigung/Beweisen/Indizien/whatever. Der große Unterschied zwischen Däniken und Historikern/Wissenschaftlern ist der, dass Däniken sich diese eine Theorie zur Lebensaufgabe gemacht hat, auch bei offensichtlichen Widerlegungen nicht davon Abstand nehmen will und die Indizien bzw. "Beweise", die er findet, sind für einigermaßen rational denkende Menschen schlicht und ergreifend unlogisch und nicht haltbar. Und um das sagen zu können bedarf es keiner Arroganz gegenüber Menschen, die Dänikens Theorien anhängen. Denn diese verfügen offenbar über keinen allzu kritischen Verstand.
Dass Historiker nach Befunden suchen und dann Theorien aufstellen ist auch nicht ganz korrekt. Die Befunde sind meist dieselben, die Quellen sind vorhanden. Man stellt Theorien auf und deutet diese Quellen dementsprechend, weswegen so viele unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten zu denselben Quellen in der Geschichtswissenschaft möglich sind (ohne dass eine je einhundertprozentige Bestätigung finden würde). Dass Wissenschaftler nach "Fakten" suchen würden, ehe sie Theorien aufstellen, ist ein weitverbreiterer Irrtum bzw. Vorurteil gegenüber der Wissenschaft. Aber damit müssen sich ja keine Historiker befassen, sondern Wissenschaftstheoretiker.
 
Zunächst einmal fühle ich mich bemüßigt auf den Unterschied von These und Theorie hinzuweisen. Desweiteren sind die induktive und die deduktive Vorgehensweise zu unterscheiden. Man kann eine Quelle lesen oder einen archäologischen Fund/Befund auswerten, und vom Lesen bzw. von der Auswertung dieser Quelle ausgehend eine These entwickeln. Umgekehrt kann man aber auch nach einem Sachverhalt fragen und diesen anhand der Quellen versuchen zu überprüfen.
 
Wow
sind für einigermaßen rational denkende Menschen schlicht und ergreifend unlogisch und nicht haltbar. Und um das sagen zu können bedarf es keiner Arroganz gegenüber Menschen, die Dänikens Theorien anhängen. Denn diese verfügen offenbar über keinen allzu kritischen Verstand.
Also - anders ausgedrückt -
wer Dänikens "Theorien" nachvollziehen kann denkt nicht rational sondern "unlogisch" und hat keinen "allzu kritischen Verstand".
wer sich stattdessen im Raum der "allgemeinen akzeptierten" (=seriösen) Interpretationen befindet "denkt logisch" und hat einen "kritischen Verstand".

Dazu wirken bei der Wahrnehmung (logisch-unlogisch ...) weitere höchst "objektive" Dinge mit.

Die Befunde sind meist dieselben, die Quellen sind vorhanden. Man stellt Theorien auf und deutet diese Quellen dementsprechend, weswegen so viele unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten zu denselben Quellen in der Geschichtswissenschaft möglich sind (ohne dass eine je einhundertprozentige Bestätigung finden würde). Dass Wissenschaftler nach "Fakten" suchen würden, ehe sie Theorien aufstellen, ist ein weitverbreiterer Irrtum bzw. Vorurteil gegenüber der Wissenschaft. Aber damit müssen sich ja keine Historiker befassen, sondern Wissenschaftstheoretiker.
Meine Rede.
 
Wow
Also - anders ausgedrückt -
wer Dänikens "Theorien" nachvollziehen kann denkt nicht rational sondern "unlogisch" und hat keinen "allzu kritischen Verstand".
wer sich stattdessen im Raum der "allgemeinen akzeptierten" (=seriösen) Interpretationen befindet "denkt logisch" und hat einen "kritischen Verstand".

Dazu wirken bei der Wahrnehmung (logisch-unlogisch ...) weitere höchst "objektive" Dinge mit.

Meine Rede.
nö, da steht: ...wer anhängt...
Mit kritischem Verstand kann man Däniken nachvollziehen und die Fehler sehen.
Sich im Raum "seriöser" Interpretationen " zu bewegen, kann auch die Folge von Denkfaulheit sein
 
mhorgran, deine Argumentation ist zweifellos beeindruckend, sie ist eloquent und scharf im Denken. Kompliment.
Schade ist nur, dass Du deine Argumentation und deine Fähigkeit zu hinterfragen, ausgerechnet an einen Autor wie Däniken verschwendest.

Die Methodischen Fehler, die Däniken in seinen Aussagen zur „Paläoastronautik“ macht, verstoßen dermaßen gegen jeden gesunden Menschenverstand, dass mich immer wieder wundert, dass es ernsthafte Diskussionen darüber gibt.
Der klassische Einwurf: Er bewegt sich halt außerhalb der „etablierten“ oder „seriösen“ Wissenschaft, beide Eigenschaftswörter oft mit „veraltet“, „verstaubt“ oder gar „diktatorisch“ assoziiert, und hat damit erst mal per se als „Revolutionärer Denker“ recht.

Hat er nicht. Die Regeln der Logik, des folgerichtigen Denkens und der Methodik sind keineswegs Erfindungen des ach so gescholtenen modernen, zugegebenermaßen oft auch recht arroganten, Wissenschaftsbetriebs, oder gar irgendwelcher Interessengruppen, die „uns dumm halten wollen“, sondern Überlegungen aus der Philosophie, deren Entwicklung die ganze Zeit von den „alten“ Griechen, des Mittelalters, der Renaissance bis hin zu den modernen Vertretern des philosophischen Zweiges, der sich mit Erkenntnistheorie beschäftigt, überspannt.

D. hält sich nicht an diese klassischen und mehrfach überprüften Erkenntnisse und Methoden.
Es gibt keine Vorgehen in der Reihenfolge: These-Antithese-Synthese, es gibt kein „vom Befund zur Theorie“, er stellt Behauptungen auf, die sich nicht überprüfen lassen, er ignoriert das berühmte Rasiermesser Ockhams, wonach man keine zweite Theorie ins Felde führen darf, um die erste Theorie zu stützen.
Und er manipuliert. Er manipuliert auch durch Tatsachen, in dem er die, die in sein Schema passen, hervorstreicht und die anderen unterschlägt. Er schießt auf eine Scheunenwand, und um die meisten Treffer malt er seine Zielscheibe. Und der klassische Fehler: Er unterschätzt, oft maßlos die Fähigkeiten und Kenntnisse der Menschen der Vergangenheit. Sein Credo: „Die konnten das ja gar nicht - ergo hatten sie Hilfe von außen“ grenzt eigentlich an Rassismus.

Seine Aussagen haben einen bestimmten, exotischen Reiz, manche sind regelrecht amüsant und ein Lesevergnügen um 22.39 Uhr in der Eisenbahn oder am Strand, bei 32 Grad.
Mehr aber auch nicht.
Genau so gut ließe sich auch über die biologische Zuordnung einer vierfingrigen, aufrecht gehenden, bekleideten, schwarzweißen Maus mit Riesenohren diskutieren.

Er ist kein Revolutionärer Denker. Er macht einen Fehler nach dem anderen. Er diskreditiert vielmehr andere methodische Ansätze und erweist jedem, der sich ernsthaft außerhalb des etablierten Wissenschaftsbetriebs bewegen will, einen echten Bärendienst.

Thomas
 
@Thomas
Eine sehr fundierte Äußerung zu dem Thema D., mehr braucht man zu ihm nun wirklich nicht mehr sagen.

Danke sehr fein erklärt und ausgeführt.
 
Zitat:
El Quijote
Zunächst einmal fühle ich mich bemüßigt auf den Unterschied von These und Theorie hinzuweisen. Desweiteren sind die induktive und die deduktive Vorgehensweise zu unterscheiden.

Ist das hier ein Fachforum oder für jeden zugänglich und verständlich?
Das kann man sehr einfach z.B. bei Wiki nachschlagen und hat m.M. nichts mit einem Fachforum zu tun.

Außerdem finde ich das Niveau hier doch so ganz gut, besser ein wenig mehr "wissenschaftlich" als umgekehrt, gerade das macht für mich das GF aus:winke:.
 
Das mit diĝir als Mann-auf-Rakete war doch von Sitchin oder?
(nicht das das besser wäre)

Dazu macht er aus diĝir din-gir, obwohl es eher di-ĝir sein müsste.

di, 'decision', + ĝar, 'to deliver' also eher die die Entscheidungen ausführen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Thomas Trauner
Danke für die Blumen. :rotwerd:

Mir geht es nicht um Däniken. Wie ich schon geschrieben hatte bin ich der Meinung das unser Wissen über die "damalige" Zeit derart begrenzt ist das praktisch jede -einigermaßen logisch fundierte- Interpretation eine tatsächliche Möglichkeit ist.

Der klassische Einwurf: Er bewegt sich halt außerhalb der „etablierten“ oder „seriösen“ Wissenschaft, beide Eigenschaftswörter oft mit „veraltet“, „verstaubt“ oder gar „diktatorisch“ assoziiert, und hat damit erst mal per se als „Revolutionärer Denker“ recht.
Damit magst du recht haben. Allerdings kann man mit "etabliert" und "seriös" auch Systeme meinen welche jetzt mächtig sind und diese Macht (in Form von Fördergeldern, Ruhm als Entdecker / Forscher, Deutungshoheit für die angesprochenen Themen, ...) verteidigt.

Das Däniken, in seinem Weltbild, unlogisch argumentiert kann man -soweit ich weiß- nicht sagen. nmA interpretiert er viele Dinge einfach nur anders. Wenn ich noch einmal die Grabplatte als Beispiel nehmen (egal wie sie gedreht ist) - finde ich Däniken hat durchaus recht. Der Mensch auf dem Ding schaut aus wie der Pilot auf einer Art Rakete. Und das heißt nicht das dieser Eindruck stimmt. Aber es ist eine andere Deutung zusätzlich zu den anderen schon existieren.

Grundsätzlich glaube ich das bei Däniken einige absolut konträre Weltbilder aufeinandertreffen.
zb.
* in der Frage ob Raumfahrt (inkl. Überlichtschnelle) ansich möglich ist.
Wenn man diese Frage verneint muß man natürlich die Thesen Dänikens ablehnen.
* in der Frage ob Außerirdische die Erde besucht haben (bzw. besuchen). Wenn man das verneint ...

Sein Credo: „Die konnten das ja gar nicht - ergo hatten sie Hilfe von außen“ grenzt eigentlich an Rassismus.
Nun, das gleiche kann man doch der seriösen / etablierten Wissenschaft ebenfalls vorwerfen. Und die gleiche Überheblichkeit ist bei anderen Themen (zb. Intelligenz bei Tieren ...) immernoch wirksam.

Seine Aussagen haben einen bestimmten, exotischen Reiz, manche sind regelrecht amüsant und ein Lesevergnügen um 22.39 Uhr in der Eisenbahn oder am Strand, bei 32 Grad.
Mehr aber auch nicht.
Eben.
Seine Theorien, das anders Interpretieren finde ich schon reizvoll. Und seine Theorien nehme ich genauso ernst wie die Theorien von Wissenschaftlern zu längst-vergangenen-Zeiten.
Seit ich in der Schule lernen durfte das Dinosaurier (etwas übertrieben) zum Leben zu blöd gewesen waren und zum damit Aussterben verurteilt waren
kann ich den Wissenschaftsbetrieb zu weit rückliegenden Zeiten nicht mehr wirklich ernst nehmen. Auch wenn ich Artikel / Bücher dazu immer wieder gerne lese.

Er ist kein Revolutionärer Denker. Er macht einen Fehler nach dem anderen. Er diskreditiert vielmehr andere methodische Ansätze und erweist jedem, der sich ernsthaft außerhalb des etablierten Wissenschaftsbetriebs bewegen will, einen echten Bärendienst.
Das glaube ich weniger. Wenn ein etablierte "seriöser" Wissenschaftler(in) Funde tätigen würde, die definitiv belegen würden das Außerirdische die Erde besucht hatten würde er ziemlich niedergemacht werden und wäre seinen Ruf etc. los.
 
Wenn ein etablierte "seriöser" Wissenschaftler(in) Funde tätigen würde, die definitiv belegen würden das Außerirdische die Erde besucht hatten würde er ziemlich niedergemacht werden und wäre seinen Ruf etc. los.
Das kann man nicht so generell sagen! Wenn der Fund methodisch einwandfrei dokumentiert würde und die Untersuchung der Fundgegenstände eindeutig ergeben würde, dass sie schon Tausende von Jahren alt sind und obendrein vielleicht aus Materialien bestehen, die auf der Erde nicht vorkommen, dann könnte man ihn nicht ignorieren. ABER: Es gibt eben keine derartigen Funde, nur von Däniken uminterpretierte Reliefs etc. Das ist auch so ein Punkt: Wenn Aliens auf der ganzen Welt aktiv waren und überall Bauwerke errichteten und sich auf ihnen abbilden ließen, wieso hat man dann keine sonstigen Hinterlassenschaften gefunden? Kein verlorener Phaser, kein weggeworfener defekter Kommunikator, schon gar keine Aliengräber - nichts!
 
Du musst verstehen, das waren nur Touristen, Foto (*hust*, Platte) gemacht und damit nicht wieder durch den Zoll gekommen, da musste das Zeug eben hier bleiben. Denen haben auch ständig einheimische Führer nachgeräumt, daher keine Hinterlassenschaften.

Sorry für den Scherz, aber wer sich ernsthaft auf diese EINE Quelle stützt, die schon zig mal wiederlegt wurde, dem ist auch nicht mehr zu helfen.
 
Ist das hier ein Fachforum oder für jeden zugänglich und verständlich?
Wir wollen ein möglichst breites Spektrum an Leuten ansprechen. Der Student - also jemand der sich in der Ausbildung zum Fachwissenschaftler befindet - soll sich hier genauso zuhause fühlen können, wie der 6tklässler, der gerade seine erste schulische Begegnung mit Geschichte hat. Auch dabei ist es ganz sinnvoll, die Begrifflichkeiten auseinanderzuhalten.
 
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