H
hyokkose
Gast
11. Gebot: Du sollst mich nicht verarschen.
Das 11. Gebot lautet: Du sollst nicht lärmen.
Ich sehe hier keine Verarsche, und wenn Du Dich aus irgendeinem Grund auf den Schlips getreten fühlen solltest, steht mein PN-Fach jederzeit offen.
Fakten, Fakten, Fakten,
AUF WELCHE "FAKTEN" KANNST DU DICH DENN BERUFEN?
Krakelig Gerune, dass von irgendwem in Verbindung mit noch ein bissl lebendigem Gälisch und Bretonisch zu "keltischer OD NICHTKELTISCHER Sprache" kreiert wurde?
Alte Inschriften sind nun mal meist krakelig Gerune. Die Faktenlage ist dünn, aber es sind Fakten. So viel zum linguistischen Teil.
Was den archäologischen Teil betrifft, kann ich nicht mehr herbeigoogeln, als Du selber sicher in der Lage ist. Demnach werden die Vindeliker und Noriker aufgrund ihrer Hinterlassenschaften (Oppida, Schmuckstücke und was es da geben mag) einhellig als Kelten klassifiziert.
Meine "Fakten" sind Landkarten, und der Versuch einer gechwindigkeitsreduzierten Vorstellung = Logik des Fußgängers in einer Welt aus .... 90% Wald! (geändert von ning: mit einer Bevölkerung von einem Menschenpäarchen auf 10 Quadratkilometern ... und vielleicht einer Axt.)
Ja, danke.
Daß in einer naturbelassenen Welt aus Bergen und Wäldern ohne weiteres über 100 - gegenseitig nicht verständliche - Sprachen auf einem Gebiet von der Größe des heutigen Österreich koexistieren können, ist Dir aber schon klar?
(Tip: http://de.wikipedia.org/wiki/Papua-Sprachen )
Und deshalb: die (zu unrecht sagenhaften) Veneter sind für mich einmal mehr in Verwandtschaft zu Norikum und Raetia gerückt.
Wieso das denn? Und was für eine Verwandtschaft? Eine sprachliche etwa?
Rätisch (durch eine Reihe von Inschriften belegt, nicht nur durch zwei) und Venetisch sind jedenfalls zwei definitiv verschiedene Sprachen.
Das Venetische ist eine indoeuropäische Sprache mit einer gewissen Nähe zu den italischen Sprachen (Beispiele: "ego" = "ich"; "mego" = "mich"; "eik" = "hier", "ekv(o)" = "Pferd").
Das Rätische läßt sich bislang nicht einordnen; es wird als eine nichtindoeuropäische Sprache angesehen. Gewisse Ähnlichkeiten zum nichtindoeuropäischen Etruskischen sind nicht zu übersehen; doch gibt es über die Gründe keine einhellige Auffassung:
http://www.jfp.ch/inhalt/bw/infos/raeti/raeter_b1.htmEin in der Räterfrage ebenso vorsichtiger Forscher wie Risch war Aldo Luigi Prosdocimi. Mitte der 70er Jahre definierte er das Rätische als die Sprache der vorrömischen norditalienischen Inschriften, die nicht lepontisch, nicht venetisch und nicht kamunisch sind und nicht im Alphabet von Sondrio (dem der sog. «westrätischen» Inschriften) verfasst worden sind. Prosdocimi hielt dialektale Unterschiede auch innerhalb einer durch ein Alphabet definierten Inschriftengruppe für möglich; anderseits vermutete er, dass auch Inschriften, die in unterschiedlichen Alphabeten geschrieben worden sind, dem gleichen Dialekt angehören können. Was die Beziehungen des Rätischen zum Etruskischen angeht, deckten sich seine Ansichten mit denen Rischs. Prosdocimi mutmasste allerdings, der unschwer festzustellende «etruskoide Beigeschmack» des Rätischen gehe vielleicht auch auf die gemeinsame Nicht-Indogermanizität der beiden Sprachen zurück. Auch den Einfluss durch simplen Sprachkontakt solle man nicht unterschätzen; er könne sich unter Umständen nicht nur auf Götternamen oder ähnliche kulturelle Phänomene beschränken, sondern sich auch auf Syntax und Grammatik erstrecken. (104)
So verschiedenartig die Resultate der Forschung hinsichtlich der rätisch-etruskischen Verwandtschaftsbeziehungen auch sein mögen - es lassen sich doch einige Erkenntnisse heraussieben, die am Schluss dieses Kapitels als Fazit stehen mögen:
- Eine enge Verwandtschaft zwischen der rätischen und der etruskischen Sprache scheint nicht vorhanden zu sein. Weder stammt das Rätische direkt vom Etruskischen ab, noch lässt es sich erweisen, dass das Etruskische und das Rätische die gleiche Ursprache besitzen (wiewohl dies durchaus im Bereich des Möglichen liegt). Die ganz klar vorhandenen Ähnlichkeiten der beiden Sprachen müssen wohl vorläufig auf nachbarliche Sprachkontakte zurückgeführt werden.