Griechische Mythologie

Ah, also frönt man jedesmal wenn man :"Guten Tag" sagt einem heidnischen Kult.

Na, wenn das Papa Giovanni wüßte!!!!!
 
Das ist noch gar nichts, es soll sogar Christen geben, die "Vater unser im Himmel..." beten...
 
Tib. Gabinius schrieb:
Hi Lukrezia,
ich habe bislang von den meisten Sagen mehrere Versionen gelesen, und auch wenn mir Versionen bekannt sind in denen dies nicht geschah wird in anderen darauf verwiesen das auch Zeus Kronos entmannte. Dies gilt als besondere Demütigung.
Kronos tat an Uranos habe ich in der Tat auch erwähnt (siehe Anmerkung in Klammern).

In der Tat. Mein Fehler.

Hab das dann wohl überlesen. Sorry.

Kannst mir vergeben? :bussi:
 
ARES und ATHENE

Ich habe Ares immer für einen ziemlich dummen Gott gehalten. Ich möchte an dieser Stelle zwei Worte über ihn sagen. Dieser Ares ist der Gott des Krieges, und wir dürfen nicht vergessen, daß der Krieg für die Griechen nicht nur Zerstörung und grausamer Tod war, es war auch eine Art Sport, man muß das wirklich so formulieren. Der Kampf selbst war etwas Herrliches, das Ziel des Kampfes war nicht unbedingt, den Feind zu vernichten, sondern eher, ihn zu verletzen. Er sollte sich von seinen Wunden wieder erholen, damit man erneut auf ihn einschlagen konnte. Das machte Spaß, erleichterte einen. Und dieses Haudegenhafte, das eignet dem Ares. Athene, die Intellektuelle im Olymp, fühlte sich ebenfalls für den Krieg zuständig. Sie verachtete Ares, hielt ihn für einen primitiven Schläger. Sie war die Göttin der kriegerischen Strategie und der Taktik. Von Strategie und Taktik wußte Ares überhaupt nichts, wollte auch nichts davon wissen, er war der bloß Leidenschaftliche, der drauflos schlug. Athene hingegen hielt ihre Freunde an: »Überlege zuerst, was du willst. Ein Gegner ist da, um vernichtet zu werden. Wenn du ihn nicht vernichtest, wird er dich eines Tages vernichten. Also tu du es!« Kadinos war ein Freund der Athene. Ihm war sie gewogen ... Wenn also in diesem Götterhimmel eine Gottheit für unseren modernen Vernichtungskrieg steht, dann ist das nicht Ares, sondern dann ist es Athene.

Michael Köhlmeier, Die besten Sagen des klassischen Altertums, München 2001
 
Na toll, da haben wir auf der einen Seite den Wüterich und auf der anderen die eiskalte Killerin.
Aber ich glaube Artemis war ähnlich motiviert wie ihre Halbschwester.
 
Europa

In der Gegend von Palästina, vielleicht siebzig Kilometer südwestlich von Beirut, lag die Stadt Tyros. In Tyros herrschte der König Agenor. Er war ein Sohn des Poseidon, des Meeresgottes. Die ganze Welt, samt Himmel und Unterwelt, wurde ja von den drei Brüdern Zeus, Hades und Poseidon beherrscht. Zeus herrschte über den Himmel und die Erde, Poseidon über die Gewässer und Hades über die Unterwelt.
Agenor war ein Sohn des Poseidon, und er hatte eine lieblich anzusehende, zarte, vielleicht etwas naive Tochter, und diese Tochter hieß Europa. Sie mochte es, mit ihren Freundinnen am Meer zu spielen. Dort wurde sie eines Tages von Zeus beobachtet.
Und der Göttervater konnte einem so hübschen Mädchen nicht lange zusehen, ohne daß er von Begierde nach ihr entflammt wurde, und so geschah es auch bei Europa. Er sah ihr zu, wie sie mit ihrem Blumenkörbchen über den Strand tanzte und mit ihren Freundinnen spielte. Da verwandelte er sich in einen Stier - und zwar in einen sehr stattlichen, weißen, schneeweißen Stier, dessen Haut von
einer zarten, samtenen Fellschicht überzogen war. Er stieg aus dem Wasser und trottete über den Strand. In einigem Abstand vor Europa blieb er stehen, bewegte sich nicht. Die Mädchen erschraken und rannten alle weg. Nur Europa, ich sagte es schon, sie war wohl ein wenig naiv, sie betrachtete voll Erstaunen das gewaltige Tier. Vor allem der Blick dieses Tieres hatte es ihr angetan. Der Stier hielt den Kopf leicht gesenkt, und seine blauen Augen sahen sehr schüchtern und treuselig drein.
Und Europa machte Anstalten, sich dem Stier zu nähern. Der Stier hatte so eine große Halsfalte. Merkwürdigerweise wird überall auf diese Halsfalte hingewiesen, ich weiß gar nicht warum, aber ich tue es hier auch. Er hatte eine große Halsfalte und zierliche Hörner, die aus Edelsteinen waren, und er war ganz zahm. Er ließ sich von Europa streicheln, er legte seinen Kopf an ihre Seite, und schließlich faßte sie Mut und setzte sich auf seinen Rücken. Nun machte der Stier ein paar Schritte, er ging langsam im Kreis umher, und die Mädchen kamen aus ihren Verstecken und freuten sich und wollten auch auf den Rücken des Stiers steigen, aber das ließ der Stier nicht zu. Er drehte sich um und rannte weg und sprang ins Wasser und schwamm davon.
Europa, in der einen Hand hielt sie ihr Blumenkörbchen, mit der anderen Hand klammerte sie sich an einem Horn des Stiers fest, und so schwamm sie auf Zeus' Rücken hinaus und wurde von ihren Gespielinnen nie wieder gesehen.
Wir wissen, der Stier schwamm mit Europa auf seinem Rücken durch das Mittelmeer, und erst in Kreta stieg er an Land. Und wir wissen auch: Europa kehrte nie mehr zu ihrem Vater und zu ihren Brüdern zurück. Agenor, ihr Vater, der seine Tochter über alles liebte, schickte seine Söhne aus, um sie auf der ganzen Welt zu suchen. Vorübergehend verlassen wir nun das hübsche Mädchen Europa. Wir können ahnen, was Zeus mit ihr anstellte, aber wir schieben die Erzählung noch ein wenig hinaus.
[...]
Kehren wir zu Europa zurück.
Das naive, hübsche Mädchen Europa wurde von Zeus, dem weißen Stier, durch das Meer nach Kreta getragen. Und dort am Strand verwandelte sich Zeus abermals, diesmal in einen Adler, er legte seine dunklen Schwingen über die kleine Europa und - und hier gehen die Meinungen auseinander: vergewaltigte sie, sagen die einen, liebte sie, sagen die anderen. Normalerweise spielt es keine so große Rolle, für welche Interpretation man sich entscheidet; in diesem Fall lege ich Wert darauf. Die anderen sagen: Nein, er vergewaltigte sie nicht, es war eine Liebesbeziehung, Europa verliebte sich ihrerseits ebenfalls in ihren Entführer. Ich bin der Meinung, es ist schon entscheidend, ob unser Kontinent als Folge einer Vergewaltigung entstanden ist oder aus Liebe. Die Zyniker werden sagen: Schau dir doch die Geschichte Europas in den letzten paar tausend Jahren an, was soll das andres gewesen sei als eine Vergewaltigung. Europa ist vergewaltigt worden, und Europa hat dann im Laufe seiner Geschichte die ganze Welt vergewaltigt. Das sagen die Zyniker. Ich bin kein Zyniker, und deshalb neige ich mehr zu der Liebesgeschichte. Immerhin hat Europa
ihrem göttlichen Liebhaber drei Söhne geschenkt, und ich kann nicht glauben, daß drei Söhne nur aus Vergewaltigungen entstanden sind.

Michael Köhlmeier, Die besten Sagen des klassischen Altertums, München 2001

Zur EUROPA von Gustav Schwab:
http://gutenberg.spiegel.de/schwab/sagen/sch1116.htm
 
Hier eine kleine Götterübersicht



Zeus

Zeus war der höchste griechische Gott (röm. Iupiter), der indoeuropäische Himmelsgott, Vater der Götter und Menschen, Götterkönig nach dem Vorbild der menschlichen Gesellschaft, jüngster Sohn des Kronos (daher Kronide oder Kronion genannt) und der Rhea, Bruder von Hera, Hades, Demeter, Poseidon und Hestia.

Kronos, der einstmals seinen Vater Uranos entthront hatte, um selbst die Herrschaft an sich zu reißen, fürchtete, es könne ihm ähnlich ergehen, und verschlang deshalb Poseidon, Hades, Hestia, Demeter und Hera. Als Rheia Zeus gebären sollte, bat sie Uranos und Gaia um Hilfe, um das Leben des Kindes zu retten. Die alten Götter schickten die werdende Mutter nach Lyktos auf der Insel Kreta, wo sie das göttliche Kind in einer Höhle auf dem Idagebirge gebar.

Später reichte Rheia Kronos einen in Windeln gewickelten Stein, den dieser für den kleinen, möglichen Rivalen Zeus hielt und verschlang ihn. Die Nymphe (oder Ziege) Amaltheia zog Zeus auf und nährte ihn mit dem Honig ihrer Schwester, der Nymphe Melissa.

Gemäß dem Orakel wollte der erwachsene Zeus die Herrschaft des Vaters Kronos an sich reißen. Nach dem Rat von Gaia und seiner ersten Frau Metis ließ er den Vater eine Droge einnehmen, damit er die Kinder, die er verschlungen hatte, wieder ausspeien mußte. Als erstes stieß er den Stein aus, den er für Zeus gehalten hatte. Dieser wurde später von Zeus selbst nach Delphi gebracht, wo er als omphalos, Nabel oder Mittelpunkt der Erde und der Welt, verehrt wurde.

Mit Hilfe der Geschwister entmachtete Zeus Kronos, besiegte die Titanen und teilte sich mit Poseidon und Hades die Weltherrschaft: Poseidon wurde das Meer zugeteilt, Hades die Unterwelt, während Zeus sich den Himmel vorbehielt; die Erde blieb unter gemeinsamer Herrschaft. Nachdem auch noch die Giganten, die die Erde angegriffen hatten, und das Ungeheuer Typhon vernichtet waren, war seine Vorherrschaft unangefochten.

Mit seinen Brüdern Poseidon und Hades sich in die Welt teilend, erhielt er den Himmel als Herrschaftsbereich. Als sein Sitz galt der Olymp, daher hieß er der Olympier.

Durch seine erste Gemahlin Metis wurde er Vater der Athena. Auch Dione nannte man Gemahlin des Zeus. Allgemein galt jedoch Hera, die Schwester des Zeus, als seine Gemahlin. Beider Kinder waren Ares, Hebe, Eileithia und wahrscheinlich auch Hephaistos.

Von großem Ehrgeiz getrieben, organisierte Hera mit Apollon und Poseidon einen Aufstand gegen Zeus, an dem alle Götter außer Hestia teilnahmen.

Zeus wurde durch hundertfach verknotene lederne Seile ans Bett gebunden. Thetis ließ Zeus von Briareos befreien.

Mit vielen Göttinen und Sterblichen zeugte Zeus Kinder: mit Dione Aphrodite, mit Themis die Horen und die Moiren, mit Mnemosyne die Musen, mit Leto Apollon und Artemis, mit seiner Schwester Demeter Persephone, mit dieser Tochter Persephone Zagreus, mit Eurynome die Chariten, mit Maia Hermes, mit Semele Dionysos, mit Danae Perseus, mit Leda Helene und die Dioskuren, mit Alkmene Herakles, mit Aigina Aiakos, mit Europe Minos, Rhadamanthys und Sarpedon, mit Antiope Amphion und Zethos, mit Io Epaphos, mit Elektra den Dardanos, mit Kallisto Arkas, mit Taygete Lakedaimon, mit der Nymphe Libye Iarbas und wahrscheinlich auch mit Dia Peirithoos.

Zeus war der im Himmelsraum oder auf einem Berg thronende Wettergott, der Wolkensammler, der Regen schickte, der Herr von Blitz und Donner. Als Zeus Herkeios (herkos, Umzäunung) behütete er das Hauswesen, als Ktesios (Erwerber) schützte er den Vorrat und galt als Reichtumspender; dem Zeus Meilichios, dem "Sanften", dem durch Sühnung gütig gestimmten Gott feierte man in Athen die Diasia (abgeleitet vom Genitiv Dios). Zeus Hikesios schützte den Fremden (xenos, Fremder), Zeus Hikesios die an seinem Altar Schutz Suchenden (hiketes, "Schutzflehender"). Eid (horkos) und Schwur waren dem Zeus Horkios heilig, da er als Hüter der Rechtsordnung über die Gesetze wachte, als Zeus Eleutherios (eleutheria, Freiheit) die Freiheit schützte. Als Zeus Soter war er der Retter für Einzelwesen und Staat. Der ihm heilige Baum war die Eiche, beim Rauschen ihres Laubs zeigte er sich an der Orakelstätte Dodona. Er schickte auch Blitz, Donner, Meteore, Träume u. a. als Vorzeichen. Dem Zeus Lykaios waren auf dem Lykaion (Arkadien) Menschenopfer dargebracht worden. Eiche und Adler waren Zeus heilig. Zeus wurde mit Adler, Zepter und Blitzbündel, z. T. thronend, dargestellt.

http://www.mythologica.de/zeus.htm
 
Athene

:spinner: Ist Athene nicht aus Zeus Haupt gesprungen und hat folglich keine Mutter?
 
Doch sie hatte eine Mutter, aber Zeus schluckte Athene runter um vor seiner Frau Hera den Seitensprung zu verheimlichen.
 
Auf der ersten Seite wurde auf die Geburt Athenes schon eingegangen.
Metis, die Göttin der Klugheit wurde, nachdem sie schwanger wurde und Zeus orakelt bekam das jedes ihrer Kinder größer als er werden würde, durch ihren Liebhaber Zeus verschlungen.
 
Orpheus und Eurydike

Orpheus war Sohn der Muse Kalliope. Einigen Berichten zufolge war Apollon, anderen zufolge Oiagros, ein thrakischer König, sein Vater.

Er war Anhänger des Dionysos und solch ein begabter Musiker, dass Flüsse aufhörten zu fließen, Bäume ihm samt ihren Wurzeln folgten und Mensch und Tier wie verzaubert seinen Melodien lauschten. Mit der Leier in der Hand umherziehend verbreitete er den Kult des Dionysos.

Eurydike war die Frau, die das Herz des Orpheus erobern konnte. Die beiden vermählten sich und blühten in ihrer Liebe zueinander auf.

Als jedoch Aristaios sich in die Schöne verliebte und ihr nachstellte, kam diese auf der Flucht vor dem Verehrer durch einen Schlangenbiss ums Leben. Orpheus war todunglücklich, seine Geliebte verloren zu haben und beschloss, sie ins Leben zurückzuholen.

Er stieg in die Unterwelt hinab, wo Hades von den traurigen Klängen seiner Musik so gerührt wurde, dass er Orpheus` Bitte erhörte und ihm erlaubte, Eurydike in die Welt der Lebenden zurückzuholen. Allerdings stellte der Gott der Unterwelt dem Liebenden eine Bedingung. Er dürfe sich nicht nach der Verstorbenen umsehen, ehe sie das Reich der Toten verlassen hatten.

Voll Freude begab sich Orpheus auf den Weg in Richtung Oberwelt. Als er jedoch die Schritte seiner Gemahlin nicht mehr hinter sich hörte, warf er einen schnellen Blick über seine Schulter und konnte nur noch erkennen, wie Eurydike für immer entschwand.

Die Tatsache, dass er seine einzige Liebe verloren hatte, machten Orpheus unsäglich traurig und er fing an, die Gesellschaft anderer Frauen zu meiden. Diese jedoch waren drüber so erzürnt und enttäuscht, dass sie den Musiker in Stücke rissen. Seinen Kopf warfen die rasenden Weiber in den Fluss Hebros, der ihn ins Mittelmeer spülte, von wo aus er an den Strand von Lesbos trieb.

Schenkt man der Überlieferung Glauben, soll das Haupt von Orpheus, noch nachdem es vom Körper abgetrennt war, liebliche Melodien und Gedichte von sich gegeben haben. Vor diesem Hintergrund scheint es auch kein Zufall, dass der Kopf ausgerechnet an die Heimatstrände der Dichterin Sappho angespült worden sein soll.
 
Hier um sich ein Bild von Orpheus zu machen:
 

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Karl Kerenyi
Die Mythologie der Griechen Band 1: Die Götter und Menschengeschichten
dtv 392

aus dem Klappentext:


Eine Mythologie für Erwachsene nennt Karl Kerenyi seine Götter und Menschengeschichten.Der berühmte Religionswissenschaftler gibt mit seiner Erzählung eine Zusammenfassung der gesamtenn nach den wissenschaftlichen Forschungen wissenschaftlich belegten Stoffes.Dennoch vermeidet sie die Trockenheit einer akademischen Abhandlung".



Mir fiel es schwer, dieses Buch zu lesen, weil der Autor versucht, bei den bekanntesten Sagen die einzelnen Stränge der Überlieferung kritisch übereinzustimmen.

Marianne
 
Marianne schrieb:
Karl Kerenyi
Die Mythologie der Griechen Band 1: Die Götter und Menschengeschichten
dtv 392

aus dem Klappentext:


Eine Mythologie für Erwachsene nennt Karl Kerenyi seine Götter und Menschengeschichten.Der berühmte Religionswissenschaftler gibt mit seiner Erzählung eine Zusammenfassung der gesamtenn nach den wissenschaftlichen Forschungen wissenschaftlich belegten Stoffes.Dennoch vermeidet sie die Trockenheit einer akademischen Abhandlung".



Mir fiel es schwer, dieses Buch zu lesen, weil der Autor versucht, bei den bekanntesten Sagen die einzelnen Stränge der Überlieferung kritisch übereinzustimmen.

Marianne
Ja, der Kerenyi ist manchmal etwas mühsam, aber gerade wegen der Verzeichnung unbekannterer Mythen- und Kultvarianten recht interessant.

Wobei ich als Mythensammlung immer noch gerne die Metamophosen von Ovid lese. Man soll sich nur bloß nicht vom Hexameter abschrecken lassen. ;)
 
Wir können in jedem Nachschlagwerk über die erste Frau der Griechenwelt nachlesen.
Pandora

Als Zeus das Feuer, das Prometheus den Menschen mit List zugeführt hatte, auf der Erde leuchten sah, fühlte er sich betrogen und sandte sofort Unheil über das ganze Geschlecht. Er ließ von Hephaistos ein Mädchen aus Lehm erschaffen und ihm durch die Götter alle möglichen Reize verleihen.
Aphrodite ließ sie von Schönheit erstrahlen, Athena lehrte sie die häuslichen Künste und Hermes pflanzte in ihr Herz die Verlockung, die Lüge und die List. Auf diese Gaben war Hermes sehr stolz. Die erste Frau wurde erschaffen, und Pandora genannt.
Nachdem die Chariten und die Horen sie prunkvoll gekleidet hatten, begleitete Hermes sie zu Epimetheus, der sie, von ihrer Schönheit betört, heiraten wollte.
Sie öffnete das von ihr mitgebrachte Faß und ließ alle darin eingeschlossenen Übel außer der Hoffnung über die Menschen kommen.
Pandora gebar dem Epimetheus Pyrrha.


powered by Uwe Wiedemann http://www.phillex.de/ Pandora.





Um wie viel interessanter ist es aber, man liest – wenn schon nicht in den Originaltexten, aber zumindest dort nach, wo sie angeführt werden. Im Kerenyi ( siehe weiter oben) werden gleich zwei Überlieferungen dieses Sagenstoffes gebracht.
In beiden wird die Meinung, die Hesiod und damit auch seine griechische Leserschaft von den Frauen hatte, sehr deutlich. Ich will Euch die kürzere Version abtippen.

„ Das andere Mal heißt es bei Hesiod ( Opera et Dies), Zeus habe gesprochen: „ Sohn des Iapetus, der Du mehr Rat weißt als alle, du freuest dich, da du das Feuer gestohlen und mich irre geführt hast. Dir selbst und den künftigen Menschen wird es zum Schaden gereichen. Denn sie bekommen für das Feuer ein Übel von mir, an dem sie sich alle erfreuen werden, ihr eigenes Weh mit Liebe umgebend.“ So sprach der Vater und lachte laut auf. Er befahl dem Hephaistos , sogleich Erde mit Wasser zu vermischen, menschliche Stimme darein zu legen und Kraft, und ein Sehnsucht erweckendes, schönes Mädchen zu schaffen, welches den unsterblichen Göttinnen gleich sei an Gesicht.
Athene wurde befohlen ihm beizubringen, das Weben, die Arbeiten der Frauen;
Der goldenen Aphrodite, das Haupt des Mädchens mit Liebreiz zu umstrahlen und mit verzehrenden Sehnsüchten.
Dem Hermes befahl Zeus, dem Geschöpf hündische Schamlosigkeit und Betrügerei einzuflößen.
Alle gehorchten dem Gebot des Herrschers.
Der berühmte Meister schuf aus Erde das Gleichnis eines schamhaften Mädchens. Mit Gürtel und Gewand schmückte es Pallas Athene. Die Chariten und Peito legten ihm goldene Halsbänder um. Die Horen bekränzten das Mädchen mit Frühlingsblumen. In die Brust pflanzte ihm Hermes Lügen, Schmeicheleien und Betrügerei. Der Bote des Himmels verlieh ihm Stimme und nannte das Weib Pandora, da alle Olympier es als Geschenk gestiftet, zum Schaden der Brot verzehrenden Menschheit.
Nachdem die drohende List bereit war, wogegen es keine Wehr gibt, schickte der Vater den berühmten schnellen Boten mit dem Geschenk der Götter zu Epimetheus. Dieser bedachte nicht, was Prometheus ihm einmal gesagt, von Zeus niemals ein Geschenk entgegenzunehmen, sondern es zurückzuschicken, damit kein Übel den Sterblichen daraus erwachse. Er nahm das Geschenk an und merkte erst nachher das Unglück.
Früher lebte das Menschengeschlecht ohne Übel auf der Erde, ohne Mühen und Krankheiten, die den Menschen den Tod bringen sollten.
Das Weib hob jetzt den Deckel vom großen Gefäß und ließ jene sich verbreiten, zur traurigen Sorge der Menschen.
Nur Elpis, die Hoffnung, blieb innen im geschlossenen Gefängnis, unter dem Rand des Gefäßes, und flog nicht heraus. Vor ihr schlug das Weib den Deckel zu. So wollte es Zeus.
Die übrige Schar, die unzählige und traurige, zieht seither unter den Menschen umher. Voller Übel ist die Erde, voller Übel das Meer .Krankheiten besuchen die Menschen des Tages, ungerufen kommen sie des Nachts, verhängnisvoll und lautlos, denn die Stimme entzog ihnen Zeus, voll klugen Rates. Kerenyi a a o S. 172f

Ein wahrhaft düsteres Bild der Frau – da kommt uns ja „ unsere“ neugierige Eva noch harmlos vor. In einer anderen Fassung der Pandora ( die Gabenreiche, die, die alles schenkt) ist diese auch nur neugierig, als sie die Büchse öffnet.

Mir kommt immer vor, dass sich ein bereits sehr patriarchalisches Bild der Gesellschaft in diesem Mythos wieder findet. Der Gott Zeus bestimmt – alle anderen gehorchen. Die Menschen werden vor Pandora wohl eher geschlechtslos gesehen, denn erst das Geschöpf Pandora ist ja die erste Frau – und die ist einfach ein großes Übel für die Menschheit, die sogar ohne Hoffnung bleiben muss.
Goethes Worte vom ewig Weiblichen, das uns hinanziehe sind bei einer solchen Sicht auf die Frau ein Wahn.
Marianne
 
Dabei hat sich im Namen der beiden ersten Damen, immerhin etwas postives erhalten, das das Patri. nicht ganz auslöschen konnte.
Pandora, die Gabenreiche und Eva, die Mutter allen Lebens
 
Die Dioskuren

Kastor und Polydeukes (Castor und Pollux) sind die Söhne des Zeus mit der Leda. Kastor ist der sterbliche Teil der beiden Dioskuren, wohingegen Polydeukes ein Halbgott ist. Die beiden Brüder galten als unzertrennlich, beide nahmen auch an der Argonautenfahrt Iasons teil, und begleiteten Herakles zu den Amazonen. Als Idas einen Streit mit Kastor begann, erschlug Idas Kastor, woraufhin Polydeukes Idas' Bruder Lynkeus erschlug. Da griff Zeus ein, indem er Idas mit einem seiner Blitze tötete.
Seitdem verbringen die beiden Brüder gemeinsam jeweils einen Tag im Olymp, einen im Erebros.
 
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