Wie bei den meisten alten Kulturen richtete sich auch in Ägypten ursprünglich die Monatslänge nach den Mondphasen. Wenn nach dem Mond gerechnet wird, dauern 12 Monate nur 354 Tage, zur Anpassung an das Sonnenjahr muss also immer wieder ein 13. Monat als Schaltmonat dazwischengeschoben werden. Dazu benutzte man den heliakischen Aufgang des Sirius. Vereinfacht gesagt: Wenn im 12. Monat des Jahrs der Sothis (Sirius) noch nicht sichtbar war, dann wurde ein 13. Monat eingeschoben.
Durch die Beobachtung der Sterne erhält man ein
siderisches Jahr, das ist (derzeit) 20 Minuten 24 Sekunden länger als das tropische Jahr, welches man durch die Beobachtung der Sonnwenden bzw. Tag-und-Nacht-Gleichen erhält.
Dann führte man (parallel zu diesem Kalender) einen Verwaltungskalender mit 365 Tagen pro Jahr (ohne Schalttag), dieses Jahr ist fast sechs Stunden zu kurz im Vergleich zum tropischen Jahr.
Der Jahresbeginn war anfänglich derselbe wie im Sothis-Mondkalender, aber da beide Kalender unterschiedliche Jahreslängen hatte, verschob sich der Jahresbeginn im Lauf der Jahre und Jahrhunderte.