fingalo
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Warum nicht?Doch können wir - wenn wir diese Aussagen auch nur halbwegs ernst nehmen, dies alles auch im geistesgeschichtlichen Kontext der hellenistischen Hochkultur, die im "Heiligen Land" Geschichte schrieb beleuchten, weiter denken, dass ein junger Jude der Bräutigam des neuen Israle war?
Ohne weiteres.Können wir nach dem, was wir über diese Zeit und die geistige Wende wissen, weiter davon ausgehen, dass sich ein Wanderprediger,... sich als Bräutigam des neuen Israel ausgab - oder von griechischen Denker so gesehen wurde?
Nur in sie verschossen? Wo hast Du denn das her?Ist ernsthaft davon auszugehen, dass die Verfasser hochtheologischer Texte, die lt. heutiger Exegese vom Auferstandenen ausgehen, einem Guru gefolgt sind, der sich als Bräutigam des neuen Gotteswortverstandes sah und u. a. deswegen als Messias galt, in angeblich geschichtlicher Wirklichkeit aber nur in die junge Magdalena verschossen war?
Zur Heidin ist das Nötige bereits gesagt. Wieso "hinterhergelaufen"? Da waren viele Frauen um ihn.Können wir weiter die Theologie von der historischen Geschichte eines angeblich mit seinen Fischerfreunden um den See Genezareth ziehenden jungen Juden trennen, dem eine junge Heidin aus Magdala hinterhergelaufen ist?
i wo. Jesus hatte mit "gesetzesfreiem Denken" nix am Hut. Und Maria erst recht nicht.Oder zeigen nicht gerade die Selbstbezeichnungen Jesus, dass in der menschlichen Figur des lebenigen schöpferischen Wortes/griechisch Vernunft/Logos, der wahre Bräutigam zu suchen ist, dessen Jüngerin bzw. Braut das aus dem hellenistischen Heidenland (Magdala) kommende gesetzesfreie Denken war?
Tja, da hat die Phantasie wieder mal freien Auslauf. Das mit den Kindern stammt glaub ich aus dem 19. Jh. Aus dem Text ist eine Lebenspartnerschaft nicht heraus- allenfalls hineinzulesen, und das auch nur gewaltsam.Was hat es mit Geschichte zu tun, wenn die einen eine "leichtes Mädchen" mit Namen Magdalena nachlesen, mit der ein junger Rebell gar Kinder gezeugt haben soll, gleichzeitig sagen, dass jede Spekulation über die Lebenspartnerin eines historischen Jesus Kaffeesatzleserei sei? Gleichzeitig bei den Theologen einen Bräutigam des Neuen Israel, als das sich die Urkirche ja verstand, nachblättern, ohne darüber nachdenken zu können, wer dieser geschichtliche Partner war, woraus das NT (die schriftliche Verdichtung einer echten Geistes-/Zeitenwende) gezeugt wurde.
Nicht nur im bisherigen Glaubensverständnis, sondern auch in jeglicher seriösen Textkritik.Auch wenn es wieder als Spam abgetan wird, im bisherigen Glaubensverständnis meine Gedanken als geistige Verwirrung gelten müssen,
Einfach, weil's der Text nicht hergibt.so will ich erneut nur Anstoß zu einem neuen Denken geben: Z.B. hier geschichtlich auszuwerten, wer die Lebensgefährdin des damals lebendigen Logos war. Denn wenn der Logos, die schöpferiche Vernunft das geschichtliche Wesen gewesen wäre - was man doch zumindest geschichtlich in Betracht ziehen muss - warum sollte es dann keinen Sinn machen, die Geschichte Jesus auch in diesem Lichte zu betrachten?
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Denn wenn am Anfang der Logos war - lt. Berger auch der von der Weltvernunft handelnde Johannes am Anfang steht - dann kann die Postmoderne nicht den Mythos als geschichtliche Glaubenswahrheit Wahrheit beleben wollen.
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Nö. Als der Hellenismus auf das Christentum Einfluss nahm, war die Frau längst tot. Die hatte also damit nix zu tun.Ja, ich denke Jesus (die schöpferische Vernunft, der Logos) war Bräutigam des Neuen Israel, der Urkirche. Und dass er eine Lebensgefährdin aus dem Heidenland bzw. hellenistischer Hochkultur, gesetzesfreiem Denken hatte, lässt sich nicht nur an den Synagogen belegen, die dort als Geschichtszeugen eines neuen Nachdenkens zu finden sind, sondern den geschichtlich nachweislichen Einflüssen, die der hellenistische Kult, die griechische Philosophie auf das erneuerte Judentum bzw. neujüdische=christliche Gotteswortverständnis hatte.
Ebenso in der geschichtlichen Problemstellung nachweisen: der Zeitenwende in ihrer Globalisierung, dem Suchen nach zeitgemäßen gemeinsamen Gottesvorstellungen antiker Aufklärung zwischen römischem Kaisertum (als Konkurrenz-messias), Überwindung tauber Gesetzlichkeit im Tempelschatten und alten polytheistischen Göttergestalten...
Die sagt aber nichts.:still:Wenn die Lehre von Mutter Kirche bzw. Theologie in den bisherigen Glaubensvorstellungen gebunden ist, scheint Maria Magdalena wieder gefragt.
Auf Deutsch übersetzt heißt das: Über die lebende Maria M. wissen wir nichts. Deshalb sind wir zu jedweder Spekulation und phantasievollen Ausschmückung befugt, was wir dann als "freies Denken" verkaufen.Ein Denken, das frei ist Dogmen und Glaubensgesetzen (wenn auch nie ohne Glaubensvorstellungen und Vorgeschichte), wie ich es von einem nur dem geschichtlichen Wissen verpflichteten Forum erwarte, hat daher möglicherweise mehr mit der Lebensgefährdin Jesus (der kreativen=schöpferischen Vernunft in zeitgemäßem Verständnis) zu tun, als die Gespielin eines Gurus, über die nur zu spekulieren wäre oder reine Glaubensrede gilt.
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Diese "aufgeklärte geschichtliche Auswertung" besteht in einem "freien Denken", so, wie ich in meinen jungen Jahren mir die Luftschlösser vor dem Einschlafen gebaut habe, aus denen ich dann mutig in Rüstung dem Feind entgegengeritten bin. Ja, das war ein wirklich "freies Denken".=)Genau darum denke ich, ist eine aufgeklärte geschichtliche Auswertung des antiken Geschehens notwendig.
Aber mal im Ernst: Das Bräutigambild hat Jesus aus dem AT übernommen: Jeremia macht ausgiebig Gebrauch davon. Da ist Israel die Braut JAHWES. Und Jesus sieht sich in dessen geistiger Fußspur. Jeremia war um 600 v. Chr. tätig. Es kommt auch die ergreifende Metapher von Ezechiel 16 in Frage, der ebenfalls im 6. Jh. v. Chr. lebte.
Da war an einen Einfluss griechischer Philosophie in Israel und Juda nicht zu denken.
In M.M. ein heidnisch aufgeklärtes oder sonstiges Denken zu sehen, entspricht methodisch der allegorischen Bibelauslegung des 2. Jh., die allerdings Origines etwas besser hinbekommen hat.