Ich behaupte nicht, dass die crista ein ausdrückliches "Signal" gewesen wäre. Dass es die crista transversalis gab, zu einer Zeit in der die Helme der einfachen Legionäre keine crista aufwiesen, ist sowohl durch den o.E. Grabstein so wie durch mindestens einen gefundenen Helm mit Schlitz quer zur Kalotte belegt.
Falls du den Grabstein des Titus Calidius Severus meinst, der wird in die erste Hälfte des 1. jh.n.Chr. datiert. Die bei den Mannschaften dominierenden Typen waren neben Coolus wohl Weisenau-Varianten, und diese haben Halterungen für die crista.
Mir ist nicht ein Montefortino bekannt, der eine Halterung für eine solche crista (transervsa oder "normal") besaß. Diese hatten nunmal den "Knauf" für den Schweif.
Ab den Dakerfeldzügen verhindert der Kreuzbügel eine Anbringung. Ausnahme ist m.E. der reich dekorierte Weisenau-Typ, der eine spezielle, nach innen verlegte Halterung aufweist. Stoll stellt Überlegungen an, ob diese nicht zusammenhängen mit der Fahnenwache.
Dass es sinnvoll ist einen Unterführer sichtbar zu machen, liegt auf der Hand, wenn es auch Gegenargumente gibt.
Eben. Und da halte ich mich an die Quellen.
Auf andere Rangabzeichen wurde jedoch auch nicht verzichtet, warum soll man dann nicht die crista geführt haben.
Welche Rangabzeichen sollen das gewesen sein? Einzig die vitis, die als Zeichen des centurio bezeichnet wird, als Abzeichen aber wenig taugt wird da noch gerne angeführt. Die hastile der optiones wird seit den 60ern diskutiert und der Ring des optio ist nicht gerade ein gutes Erkennungszeichen.
Die literarischen Quellen äussern sich nicht dazu, weder pro noch contra
Das sehe ich anders. Die Bedeutung der signa für die Truppe und deren Bewegung wird wie gesagt im lateinischen klar hervorgehob. Ich bin zu faul jetzt alle Quellenstellen anzuführen, aber selbst dafür gibts ja zum Glück alte Lexika:
signum - Zeno.org
Eine Notwendigkeit wie hier diskutiert besteht da nicht.
Und wie ich bereits schilderte, kann die Qualität der Ausrüstung bereit erkennbar werden lassen, wer oder was da vor einem steht...
In dem Vergleich mit Offizieren und Unteroffizieren aus anderen Zeiten hast du auch Belege für Führer gegeben die unauffälliger waren als ihre Soldaten. Das war aber dann auch immer der Fall, auch in der Parade.
Da muß ich passen, da ich keinerlei Informationen vorliegen habe, ob es spezielle Paradeuniformen gab und ob (Unter-)offiziere dabei Reglementierungen unterlagen. Ich trauen gerade den Offizieren des 19. Jh. zu, durchaus Uniformen für verschiedene Anlässe zu besitzen.
Wenn die Paradeuniform jedoch auffälliger war als die der Truppe, gab es auch Gelegenheiten wo diese in der Schlacht getragen wurden, so z.B. in den napoleonischen Zeiten.
Die Formulierung verstehe ich gerade nicht. Weil die Paradeuniform prächtiger war als die Normale wurde sie auch im Feld getragen?
Napoleon mag gerne als graue Maus understatement betrieben haben, Ney stürmte jedoch in Vollgockelmontur mit sämtlichen Federn gegen den Feind.
Und er gehörte nicht gerade zu den Offizieren, die Auge in Auge mit dem Feind standen. Ich wollte auch nicht ausdrücken, dass es keine Gockel gab, sondern nur demonstrieren, dass selbst dort, wo diese zu finden waren, nicht jeder den Kamm hochstellte.