Historizität Jesu von Nazareth

Kleine Tipp für alle, die sich für das Thema interessieren! Ich empfehle euch die neue Geo Epoche Nr. 45, dort wird unter anderem das Thema Jesus behandelt, ob es ihn gab, wie es ihn gab und ich denke das wird einigen weiterhelfen!
Gruß
 
Zumindest hat Tacitus aber Jesu Hinrichtung als Tatsache hingestellt und nicht bloß als Behauptung seiner Anhänger.

Warum hätten diese auch in dieser Beziehung lügen sollen? Für die Christen war die Kreuzigung Christi (wenn sie auch die Kreuzigung in der Frühzeit noch nicht darstellten und auf andere Symbole zurückgriffen) ein Zeugnis der Opferbereitschaft Christi, der die Sünden der Welt auf sich genommen hatte, für Tacitus war seine Kreuzigung Zeugnis seines Verbrechertums.

Allerdings zeigten die frühen Christen Jesus in ihren Bildern nicht als Gekreuzigten, weil dies eben der Mehrheitsgesellschaft bedeutet hätte, dass sie einen Verbrecher anbeteten. Für eine Missionsreligion wäre eine solche Symbolik ein schlechter Schachzug gewesen.
 
Sie haben es aber auch nicht vertuscht. Sowohl in den Evangelien als auch in den Apostelbriefen wird aus der Kreuzigung kein Geheimnis gemacht.

Dass sie Jesus anfangs nicht als Gekreuzigten dargestellt haben, würde ich eher damit erklären, dass sie sich auf das Positive konzentrieren wollten statt auf das Leid, daher z. B. Darstellungen Jesu als Hirte.
Das Fisch-Symbol wiederum war eine Verschlüsselung: Fisch = altgriech. Ichthys, was als Abkürzung für "Iesus Christos Theou Hyios Soter", also "Jesus Christus, Sohn Gottes, Erlöser" interpretiert wurde.
 
Zumindest hat Tacitus aber Jesu Hinrichtung als Tatsache hingestellt und nicht bloß als Behauptung seiner Anhänger.
[FONT=&quot]Die Christenpassage in den Annals (116 n.C.) des [/FONT][FONT=&quot]Publius Cornelius Tacitus[/FONT][FONT=&quot] ist ein später Nachtrag, der Autor war beim Tod des homosexuellen Kaiser Nero 12 Jahre alt. [/FONT]

Das zeigt doch nur, wie Du gewillt bist jeden absurden Scheiß zu glauben ohne es vorher zu prüfen. Würde heute ein Knabe von 12 Jahren zum "Unfalltot des Kanzler" eine Elegie verfassen, die noch in 2000 Jahren bekannt ist?

Genau darauf vertrauern diese Fälscher - damals wie heute
 
[FONT=&quot]Die Christenpassage in den Annals (116 n.C.) des [/FONT][FONT=&quot]Publius Cornelius Tacitus[/FONT][FONT=&quot] ist ein später Nachtrag, der Autor war beim Tod des homosexuellen Kaiser Nero 12 Jahre alt. [/FONT]

Das zeigt doch nur, wie Du gewillt bist jeden absurden Scheiß zu glauben ohne es vorher zu prüfen. Würde heute ein Knabe von 12 Jahren zum "Unfalltot des Kanzler" eine Elegie verfassen, die noch in 2000 Jahren bekannt ist?
Erstens war Nero nicht homo-, sondern wohl bisexuell. Zweitens ist das Geburtsdatum von Tacitus unbekannt. Drittens schreiben die meisten Historiker über Ereignisse vor ihrer Geburt, sind das alles Fälschungen?
 
Gerade die Christenpassage bei Tacitus zeigt, dass dies keine Interpolation ist, denn ein christlicher Interpolator hätte weder die Christen als verbrecherischen Abschaum dargestellt, noch derartige Unkenntnis über die Christen gehabt.
 
Gerade die Christenpassage bei Tacitus zeigt, dass dies keine Interpolation ist, denn ein christlicher Interpolator hätte weder die Christen als verbrecherischen Abschaum dargestellt, noch derartige Unkenntnis über die Christen gehabt.
Fange erst einmal mit dem Rechnen an 1+1 = 2.
Tacitus soll dies in einer Huldigung des Kaisers Nero geschrieben haben, zu dessen Tod war er 12 Jahre alt und hat mit dem Holzschwert Legionär in Gallien gespielt. Das haben Kopisten nachträglich eingefügt wie in fast allen Texten. Jeder Kopist hatte eine absolute religiöse Überzeugung, aber keine Ahnung was um ihn herum vorging. Das hat sich bis heute im Theologiestudium nicht geändert

Flavius Josephus erwähnt (Antiquities 18-3) einen Stamm der Christen, nach der Forschung ein später Nachtrag belegt durch die Wortwahl. Er nennt etwa 20 Jesus-Personen wie Jesus Ben Phiabi, Jesus Ben Fabus, Jesus Ben Sec, Jesus Ben Damneus, Jesus Ben Gamaliel, Jesus Ben Sirach, Jesus Ben Phandira, Jesus Ben Ananus, Jesus Ben Sapphias, Jesus Ben Gamals, Jesus Ben Thebuth, ein Teil davon sind Zeitgenossen des fiktiven Jesus Christus. Zur Zeit des Prokutators Lucceius Albinus wird um 63 n.C. ein Jesus erwähnt, der sich als Christ bezeichnet (Antiquities 20-9). Er wird mit seinen gesetzlosen Kumpanen gefangen und gesteinigt - ein Scheißspiel mit der Jesuslegende

Um 45 n.C. überzeugt ein Prophet Theudas viele Menschen wie einst Moses den Jordan nur durch seine Zauberkraft zu teilen. Prokurator Cuspius Fadus verbietet den Unsinn, lässt viele der Zuschauer verhaften und Theudas enthaupten. Um 52 n.C. kommt ein ägyptischer Prophet Joshua nach Jerusalem um durch Wunder die um 45 n.C. neu erbaute Stadtmauer zu zerstören. Unter Prokurator Lucceius Albinus tritt ein Jesus ben Ananos in Jerusalem als Prophet auf. Zum Laubhüttenfest klagt er mit Weherufen über Jerusalem und den Tempel. Er wird ergriffen, erst verprügelt und dann dem Prokurator in Caesarea vorgeführt. Der läßt ihn als Irren frei, in Jerusalem tötet ihn später eine römische Wurfmaschine (Antiquities 20).

Flavius Josephus beschreibt eine unsichere Zeit, Plünderung, Mord, Brandschatzung ganzer Landstriche und Erpressung sind an der Tagesordnung. Selbst ein Stephanus, Diener des römischen Kaisers, wird ausgeplündert und die Römer sperren die führenden Männer der Nachbarorte ein. Der neue Prokurator Porcius Festus geht gegen das jüdische Bandentum und die Prügeleien mit Nichtjuden (Syrier, Ägypter, Griechen) besonders in Caesarea vor, viele Gefangene werden getötet und unsichere Kandidaten wie auch Paulus nach Rom entsorgt.

Zur Jesuslegende schweigt Paulus, in den vielleicht 3 authentischen Briefen gibt es keine Auferstehung, keine jungfräuliche Geburt, keine Wunder, kein Nazareth und nur 3 Mitläufer. König Aretas IV der Nabatäer, ein Halbonkel von Agrippa I als Regent in Caesarea, soll Paulus wegen Missionierung in Gefängnis gesperrt haben, war aber fast 10 Jahre tot bevor Saulus zum Paulus wurde. Der jüdische Prophet Paulus besucht Jerusalem nach 48 n.C. und erwähnt die Judenchristen nicht einmal, obwohl nach der RKK Dogmatik doch Bischof Petrus dort ab 33 n.C. gewirkt hat. Ein Paulus-Brief wird im Urtext sogar durch Papst Clemens VIII (1478-1534 n.C.) verfälscht und entwertet alle Paulus Texte als wahrscheinlich mehrfache Fälschungen.

Pompeji hat 70 n.C. etwa 10.000 Einwohner, Herculaneum unter 2.000, Caesarea über 5000, Jerusalem unter 1.000. Bekannt sind Leiden wie Lepra, Typhus, TBC und Schweinebandwurm im Darm, die Eier nisten sich im Gehirn ein. Dies Leiden hat sich Julius Cäsar in Alexandria geholt, es bedingt fatale interlektuelle Ausfälle. Eine Abwasser- und Abfallentsorgung gibt es nicht, selbt das prunkvolle Pompeji hat das nicht. Die fiktiven Jünger Jesu sind Analphabeten, die Aramäisch aber kein Latein, Altgriechisch, Demotisch oder gar Mittelhebräisch sprechen.

Welchen Propheten Jesus (aka Lattenjupp) meinst Du speziell aus dieser riesigen Auswahl
 
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Fange erst einmal mit dem Rechnen an 1+1 = 2.
Tacitus soll dies in einer Huldigung des Kaisers Nero geschrieben haben, zu dessen Tod war er 12 Jahre alt und hat mit dem Holzschwert Legionär in Gallien gespielt. Das haben Kopisten nachträglich eingefügt wie in fast allen Texten. Jeder Kopist hatte eine absolute religiöse Überzeugung, aber keine Ahnung was um ihn herum vorging. Das hat sich bis heute im Theologiestudium nicht geändert

Könntest du diesen Beitrag bitte durch ein paar Belege stützen? Ansonsten liest sich das doch eher wie ein Text eines "Kopisten" deiner oben beschriebenen Prägung an. Dankeschön.
 
Könntest du diesen Beitrag bitte durch ein paar Belege stützen? Ansonsten liest sich das doch eher wie ein Text eines "Kopisten" deiner oben beschriebenen Prägung an. Dankeschön.

Eine sehr höfliche und diplomatische Bitte, sich an die Spielregeln jeder ernsthaften wissenschaftlichen Diskussion zu halten und Thesen/ Hypothesen mit Belegen und Zitaten zu untermauern.

Ich sage es einfach mal ein bisschen drastischer: es lesen sich manche Beiträge, meiner Meinung nach weniger, als die eines Kopisten, als die eines auf Krawall gebürsteten Trolls, dem es nicht um sachliche historische Diskussion, sondern lediglich um Provokation und Polemik geht und der das Forum nur als Medium nutzt, intellektuelles Unwesen zu treiben und Banalitäten, Behauptungen und Verschwörungstheorien hinauszuposaunen, die sich nicht beweisen lassen, denn es ist ja sowieso von "der Kirche" alles gefälscht worden.

Es wirft das Zitat: Die Bibel ist ein Märchenbuch, das als historische Quelle völlig wertlos ist ein bezeichnendes Licht auf seinen Verfasser, der offenbar von Quellenkritik genausowenig Ahnung hat wie von der Bibel oder auch von Grimms Märchen.

Die Bibel ist eine Sammlung von sehr unterschiedlichen Texten und Genres. da gibt es Schöpfungsberichte, Chroniken, Gesetzestexte, Frohbotschaften ja sogar Liebesgedichte.

Das NT ist nicht nur eine wichtige, sondern was Jesu Leben angeht, vielfach die einzige schriftliche Quelle. Aus Erkenntnissen anderer Wissenschaften wie der Archäologie, Alten Geschichte, Judaistik, etc. lassen sich eine Reihe von neutralen Fakten ableiten.
 
Das NT ist nicht nur eine wichtige, sondern was Jesu Leben angeht, vielfach die einzige schriftliche Quelle. Aus Erkenntnissen anderer Wissenschaften wie der Archäologie, Alten Geschichte, Judaistik, etc. lassen sich eine Reihe von neutralen Fakten ableiten.

Naja, es gibt schon noch ein paar andere Quellen und Evangelien. Die schafften es aber wegen des Konzils von Nicäa nicht in die heutige Textsammlung. Damals wie heute war es eben eine reine Männergesellschaft, die natürlich nicht zulassen konnte, daß Texte wie das Evangelium der Maria Magdalena überhaupt Verwendung fanden.
 
Naja, es gibt schon noch ein paar andere Quellen und Evangelien. Die schafften es aber wegen des Konzils von Nicäa nicht in die heutige Textsammlung. Damals wie heute war es eben eine reine Männergesellschaft, die natürlich nicht zulassen konnte, daß Texte wie das Evangelium der Maria Magdalena überhaupt Verwendung fanden.

Der Kanon der Kirche war kein Thema bei diesem Konzil. Außerdem musste man ja irgendwo eine Grenze stecken und man nahm die 4 ältesten und nicht die weiteren der nächsten Jahrhunderte.
 
Der Kanon der Kirche war kein Thema bei diesem Konzil. Außerdem musste man ja irgendwo eine Grenze stecken und man nahm die 4 ältesten und nicht die weiteren der nächsten Jahrhunderte.

Nun, die Kirche als solche gab es damals überhaupt noch nicht. Das Konzil war eine Ansammlung von Vertretern verschiedener christlicher Strömungen, die sich nicht sonderlich mochten. Die Dinge, die dort beschlossen wurden, wirken (leider) bis heute nach. In Wahrheit war es wohl nur Teil der Machtpolitik Konstantins d.G.
Nach diesem Konzil wurde das Kreuz zum offiziellen Symbol des Christentums, welches bis dahin nur Bilder der Taten Jesus auf Stelen und in Katakomben kannte, mir persönlich weitaus sympathischer. Hier wurde dann auch die Dreifaltigkeit beschlossen, wie gesagt, das hat wenig bis gar nichts mit dem Urchristentum zu tun.
 
Im Übrigen ist die Bezeichnung "Evangelium der Maria Magdalena" ohnehin spekulativ, da aus dem Text nicht hervorgeht, dass es sich bei der mehrmals erwähnten Maria um Maria Magdalena handelte. In den kanonischen Evangelien kamen schließlich auch verschiedene Marias vor. Erst heutzutage ist es modern, die anderen Marias unter den Tisch fallen zu lassen und sich nur für Maria Magdalena zu interessieren. Und dass das Evangelium von einer Maria oder einer sonstigen Frau verfasst wurde, ist erst recht nicht gesagt, insofern geht auch der Vorwurf mit der "Männergesellschaft" fehl.

Naja, es gibt schon noch ein paar andere Quellen und Evangelien.
... die, wie Zoki55 schon angemerkt hat, erst später als die kanonischen Evangelien entstanden sind. Je mehr Zeit zwischen einem Ereignis und der Entstehung des Buches darüber vergeht, umso unzuverlässiger wird das Buch normalerweise. Außerdem wollte man nur Bücher in den Kanon aufnehmen, von denen (zumindest damals) angenommen wurde, dass sie von einem Jünger Jesu, einem Schüler eines Jüngers oder Paulus verfasst wurden, weswegen verschiedene ursprünglich populäre Schriften wie die Clemensbriefe draußenbleiben mussten.

Das Konzil war eine Ansammlung von Vertretern verschiedener christlicher Strömungen, die sich nicht sonderlich mochten. Die Dinge, die dort beschlossen wurden, wirken (leider) bis heute nach.
Noch einmal: Der Kanon des NT wurde nicht am Konzil von Nicaea festgelegt.

Übrigens haben wir zum Konzil von Nicaea (und was dort angeblich alles beschlossen und erfunden und gefälscht wurde) schon einen ausführlichen Thread: http://www.geschichtsforum.de/f30/konzil-von-nic-3643/
 
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Je mehr Zeit zwischen einem Ereignis und der Entstehung des Buches darüber vergeht, umso unzuverlässiger wird das Buch normalerweise. Außerdem wollte man nur Bücher in den Kanon aufnehmen, von denen (zumindest damals) angenommen wurde, dass sie von einem Jünger Jesu, einem Schüler eines Jüngers oder Paulus verfasst wurden, weswegen verschiedene ursprünglich populäre Schriften wie die Clemensbriefe draußenbleiben mussten.

Dies ist grundsätzlich zu bejahen, greift aber im Falle der Evangelien nur halb. Man muß die besonderen Umstände berücksichtigen, unter denen diese Texte entstanden. Christen wurden verfolgt und trafen sich heimlich, das Markusevangelium, das Älteste also, enstand nach heutiger Schätzung um ca. 70 n.Chr, vielleicht auch 20 Jahre früher. Als sicher gilt, daß das Markusevangelium in Rom selbst geschrieben wurde. Dort aber war die Lage für die kleine Christengemeinde, sie wird auf 300, maximal 400 Personen geschätzt, alles andere als günstig. Den Christen wurde mit Mißtrauen begegnet und es ist nicht auszuschließen, daß das Markusevangelium zu dem Zweck geschrieben wurde, weitere Mitglieder in den einflußreichen Kreisen Roms zu gewinnen.

Die Jünger und auch deren Schüler waren, bis auf Paulus, alles sehr einfache Leute, von denen die wenigsten sicher ein elegantes Griechisch beherrschten, wie es der Orignaltext des Lukasevangeliums zeigt.

Es wäre viel interessanter, mal die Verhinderungstaktik der heutigen Amtskirche zu beleuchten, die es z.B. seit über 50 Jahren nicht schafft, die Qumran Schriftrollen zu veröffentlichen, obwohl sie laut damaligen Untersuchungsleiter, John Allegro, schon längst alle entziffert wurden.
 
Diese Rollen kannst sogar im Internet finden und diese gehören einem israelischen Institut, der wird kaum mit dem Vatikan verbandelt sein.

Diese Texte sind jüdische Texte weitgehend vor der Geburt Jesu geschrieben und behandeln ihn auch nicht. Es sind keine christlichen Texte keine judenchristlichen und schon gar nicht heidnisch-christlichen. Eine Veröffentlichung würde das Bild über Jesus überhaupt nicht ändern. Es sind Texte die möglicherweise von einer anderen jüdischen Gruppe geschrieben wurden, die auch das Ende der Welt und den Messias bald erwarteten.

Du siehst also irgendwo muss man halt eine Grenze ziehen, sonst braucht man nicht ein Buch sondern mehrere Bibiotheken wenn man alle Texte seien es Evangelien, Schriften von Kirchenvätern, volkstümliche Sagen e.t.c in die Bibel aufnimmt.
 
Letztlich ist die Bibel schon eine Bibliothek, denn das griechische Etymon ist ein Plural. ;)
Aber es gibt ja die tollsten Thesen rund um Jesus, manche meinen, er sei Essener gewesen (Esséner, nicht zu verwechseln mit den Éssenern aus dem Ruhrgebiet ;) ) andere stellen ihn als mit den Pharisäern verbandelt dar (ungedacht des Umstandes, dass die Pharisäer in den Evangelien verdammt schlecht wegkommen).
Mit den Essenern (Esséner) würden immerhin die Qumran-Rollen einen Sinn ergeben, allerdings wird man bei einer weniger oberflächlichen Betrachtung schnell feststellen, welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede es zwischen Jesus und den Essenern gibt.
Es ist im Übrigen nicht so, dass die apokryphen Schriften von der Kirche verdammt worden wären - zumindest nicht alle - im Ggt., viele waren lange bekannt und wurden auch für im Kern historisch gehalten. Sonst gäbe es z.B. keine heilige Anna und keinen heiligen Joachim. :fs:
Bei manchen dieser Texte sind die Interpolationen sogar überdeutlich, das Protoevangelium des Jakobus z.B. ist eine Interpolation der Weihnachtsgeschichte nach Lukas, mit völlig unmotivierten grammatischen Wechsel, der Erzähler springt plötzlich von der dritten Person in die erste und nach der Interpolation wieder zurück.
Was das Evangelium der Maria angeht, so ist das ein doch eher verwirrender Text ohne rechten Zusammenhang, insbesondere im ersten Teil. Der zweite Teil spiegelt offenbar einen Konflikt zwischen der Gnósis und der Mehrheitskirche wider, der in einem Streit zwischen Andreas und Petrus mit Maria und Levi personalisiert wird. Einen Mehrwert für die Leben-Jesu-Forschung hat er jedenfalls nicht.
 
Gaius Iulius Caesar "vs" Jesus

Hallo :)

Heute kam bei mir im Religionsuntericht die Frage auf, wer wirklich an Jesus glauben würde und wer nicht (nicht dass die Beantwortung einen Einfluss auf die Note gehabt hätte, die Frage interessierte unseren Lehrer nur).
Einer meiner Mitschüler antwortete, er glaube nicht an etwas, was nicht wissenschaftlich belegbar sein und dass eine vor knapp 2000 Jahren geschriebene "Geschichte" in seinen Augen kein Beweis sei.
Daraufhin meinte der Lehrer, ob er an eben jenen römischen Staatsmann Gaius Iulius Caesar glauben würde, und ob er dafür Beweiße hätte, dass Caesar wirklich gelebt hätte.
Die Aufgabe nach Beweisen zu suchen wurde dann allen Schülern gestellt.
Soweit so gut.
Liest man sich verschiedene Enzyklopädien durch findet man unendlich viele Fakten über das Leben und Wirken Caesars, doch sind dies ja eigentlich auch nur mehr oder weniger "Geschichten", entstanden aus Überlieferungen von damals, oder?
Meine Frage wäre, ob es wirklich einen wissenschaftlichen Beweiß für dessen Existenz gibt. Wüsstet ihr etwas, was man wirklich als BEIWEIS seiner Existenz anführen könnte?

Viele Grüße und schon im Voraus danke für Antworten :)
 
Von Julius Caesar haben wir gleich mehrere Selbstzeugnisse, numismatische, epigraphische und literarische. Indirekt können wir seine Existenz daher herleiten, dass in Frankreich eine romanische, also vom lateinischen abgeleitete Sprache gesprochen wird und die Eroberung Galliens ist nun mal eng mit Caesar verbunden.
Die dokumentarische Lage zu Jesus ist nicht ganz so günstig, aber auch hier gibt es neben den christlichen Texten einige außerchristliche Zeugnisse, die indirekt von seiner Existenz berichten. Dein Mitschüler macht es sich da zu einfach.
 
Ich finde das Wort "Beweis" bei solchen Sachen wirklich schwierig. Also es gibt Ansammlungen von Argumenten für die Historizität von Personen (also dass sie wirklich existiert haben) und manche Argumente (wie z.B. das mit der Romanisierung der Sprache in Gallien) wiegen ziemlich schwer, auch wenn man da sicher nicht sagen kann, WANN genau die Sprache da hinkam und obs wirklich durch Caesar war oder vielleicht 50 Jahre später, das kann man da schlecht so genau rausfinden.

Oft liest man in wissenschaftlichen Texten wirklich Sätze wie "... auch wenn man es nicht beweisen kann." ;) Auf wissenschaftlicher Ebene (zumindest was Geschichte angeht) kann man wirklich fast nichts beweisen, es gibt zu viele Faktoren, die die Überlieferung verfälschen können. Selbst wenn die Knochen vom ollen Caesar da liegen und ein Stein mit seinem Namen drauf danebensteht, wär das kein Beweis dafür, dass er das wirklich ist (vor allem nicht, wenn in den Quellen steht, dass er eingeäschert wurde ;)). Da bräuchte man dann vielleicht einen DNA Test (naturwissenschaftlich kann man Dinge eher "beweisen", Geschichte ist da eher schwammig ;)), aber womit will man den dann vergleichen? Unmöglich...

Also Beweise gibt es nicht, weder für Caesar noch für Jesus.

Aber: die Wahrscheinlichkeit, dass jemand wirklich existiert hat, kann erdrückend werden, wenn man genug gute Quellen dafür hat oder genug "Spuren" von ihm übrig bleiben. ;) Dann würde es komisch wirken, wenn man die Existenz noch abstreitet, wobei man das natürlich immer machen kann (dafür gehen einem aber wahrscheinlich dann die Argumente aus...).
 
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