Bekanntlich entspringt der Name "Zeus" derselben
indogermanischen Wortwurzel wie lat. deus (Gott), germ. *
Tiwaz und vedisch-altind. deva (
Dyaúh pitá), die Ausdruck eines gemeinsamen indogermanischen Gottesbildes ist und auf einen in der Grundsprache erschlossenen indoeuropäischen Himmelsgott "deiwos" zurückgeht.
Ja, das ist mir auch bekannt. Aber mehr als die Zugehörigkeit zu einer ähnlichen Religion kann man daraus nicht schließen. Ob jetzt alle "Indogermanen" diese religion von Anfang an hatten oder sich diese Religion erst von einem kleinen Gebiet auf die restlichen ausbreitete ohne diese erobert zu haben ist absolut ungewiss.
Wanenkrieg... Das alles hat natürlich nur Gültigkeit unter der Voraussetzung, dass man eine autochthone neolithische Bauernbevölkerung postuliert, die im 3. Jahrtausend v. Chr. von einer indoeuropäischen Population überschichtet wird, die man als halbnomadische kriegerische Hirten und Viehzüchter bezeichnen könnte.
Eben. Es würde halt super passen und dabei wird einfach nicht berücksichtigt dass, wie du erwähnt hast, die erste Quelle die das behauptet von einem Mönch geschrieben wurde, der bestimmt auch den Gegensatz der Titanen und Asen kannte (welchen askan ansprach).
Als "widerlegt" gilt überhapt nichts, da bis zum heutigen Tage keine der Hypothesen, die sich mit den Indoeuropäern beschäftigen, allgemeine Anerkennung gefunden hat.
Da hast du mich falsch verstanden, obwohl ich extra noch die Kurgan-These ausgeklammert habe. Ich meinte eher alte Meinungen, die sich immer noch in der heutigen Bevölkerung festgehalten haben, obwohl sie wirklich schon widerlegt wurden, wie zum Beispiel der Deutung des Germanennamens als Männer mit einem Ger, obwohl ger eben "gaisaz" gelautet hätte.
So wird z.B. die "Alteuropa"-Hypothese vertreten, nach der sich die ethnische Situation Mitteleuropas seit dem Mesolithikum nicht gewandelt habe und die "Urheimat" der Indoeuropäer somit in Zentraleuropa zu suchen sei. Diese These wurde übrigens auch von den Nationalsozialisten vertreten, die eine "asiatische Überfremdung" schon aus ideologischen Gründen ablehnen mussten.
Von welchem ernstzunehmenden Forscher wird diese Theorie heute noch vertreten? Würde mich wirklich interessieren. Du kannst mir dann bestimmt ein Buch oder einen Artikel des
jetztigen Jahrtausends nennen. Und nein, mich interessiert nicht was
vor einem halben Jahrhundert von irgendwelchen Nazis behauptet wurde oder in rechten Foren vertreten wird.
Oh doch, ein solches Ereignis gab es, und zwar in Verbindung mit einem ausgedehntem Brandhorizont bzw. einer Zerstörungsschicht von Frühhelladisch II (etwa 2300-2200 v. Chr.), wie Ausgrabungen u.a. in Lerna und anderswo zeigten.
Diese Behauptung ist mir auch bekannt. Wobei ich allerdings nichts genauer darüber sagen kann. Wiki sagt dazu:
Feste Siedlungen mit bereits städtischem Charakter entstanden. Teilweise waren sie befestigt. Bedeutende Fundplätze sind u. a.
Lerna, die frühbronzezeitlichen Schichten von
Tiryns,
Eutresis und
Zygouries. Gegen Ende von FH II gibt es an vielen Orten Zerstörungen und Brüche. Man hat dies immer mit dem Vordringen der
Indogermanen nach Griechenland in Verbindung gebracht. Allerdings wird ein Zusammenhang jetzt auch bezweifelt, da nicht ganz Griechenland von den Zerstörungen heimgesucht wurde.
Wenn du mir meine Bedenken, dass man einfach nichts genaues weis und diese Möglichkeit für die Indogermaneninvasion nutzte, beseitigen könntest, würde ich mich natürlich freuen. Kannst du mir eine Literaturangabe zu den von dir angesprochenen Forschung der letzten 10 Jahre nennen? Dann könnte ich in der Unibibliothek einmal nachschlagen. Gibt es neben den Zerstörungsspuren auch einen deutlichen Wandel der Kultur? Und kann man diese Kulturveränderungen auf die nördlichen Kulturen, die bereits von den Kurgan erobert worden waren zurückführen?
Sowohl in Griechenland, als in Italien und Kleinasien nimmt man die existenz einer alten vorindoeuropäischen mittelmeerischen Bevölkerung an, deren Sprachreste überall noch als Substrat fassbar sind.
Klar, aber auch für den Neolthikern lebten dort schon Menschen.
Es gilt als sicher, dass sich die um 2200 v. Chr. einwandernden Proto-Griechen im Verlauf eines längeren Prozesses mit der autochthonen Bevölkerung vermischten. Erst aus dieser Verschmelzung gingen griechische Achäer und die mykenische Kultur hervor.
Wirklich? So sicher scheint es mir doch nicht (siehe den Wikiabschnitt oben).
Dass die Hethiter seit etwa 2200 v. Chr. in Kleinasien einwanderten, ist gängige Lehrmeinung. Ich kenne keine Publikation, die davon ausgeht, dass die Hethiter ein autochthones Volk Kleinasiens seien.
Das einzige was sicher ist, ist doch dass die Hethiter in das Gebiet der Hattier einwanderten. Von wo kann man doch nicht feststellen, oder doch? Auch hier wäre eine Literaturangabe nett, die eindeutig belegt, dass die Hethiter bzw. die Oberschicht im schriftlich fassbaren Reich, nicht auch einfach von einem anderen Teil Kleinasiens stammen könnte.
Die ganze Zeit der frühen neolithischen Kulturen ist geprägt von einer außerordentlichen kulturellen Gleichförmigkeit. Diese wurde schlagartig unterbrochen Ende des 3. Jahrtausends mit dem Auftauchen der Schnurkeramiker bzw. Streitaxtkulturen. Es kam zum Zerfall der Trichterbecherkultur und paralleler neolithischer Kulturen, die Beerdigung in Megalithgräbern endete schlagartig, statt der Kollektivbestattung findet man kunftig Einzelgräber und Steinkisten, oftmals mit einem aufgeworfenen Hügel.
Der scheinbare Wandel kam durch die Einführung des Pfluges und des Wagens. Außerdem wurde die Verzierungsform der Kurgankultur, die Schnurverzierung auf dem Wagengeschirr, übernommen und die schnurverzierten Kugelamphoren geschaffen. Wegen der Übernahme der "Trinkzeremonie" aus Südosteuropa kam es dann wohl zur Schaffung der typischen Trinkbecher der Schnurkeramikkultur. Die typischen Grabhügel wurden aber natürlich nicht übernommen, was man aber doch zumindest von einer neuen Herrenschicht erwarten sollte.
Also könnte die Schnurkeramikkultur nicht durch den Einfluß der südosteuropäischen und Kurgan-Kultur durch die autochthone Bevölkerung eines Ursprungsgebietes entwickelt worden sein, die mit dieser Kultur dann den von mir bereits angesprochenen Wandel in den anderen gebieten auslöste?
Es gibt eine hypothetisch erschlossene indoeuropäische "Grundsprache". Also muss es auch Stämme oder Ethnien gegeben haben, die Träger einer solchen Sprache waren.
Bestimmt, auch wenn dieses Volk nur 10 Menschen umfasste.