Ist die Bibel verfälscht worden?

Seit wann hat Religion etwas mit Wahrheit zu tun? :grübel:
Letztlich geht es doch nur um die Verbreitung bestimmter Dogmen, die mal so, mal anders ausgelegt werden. Ob das die katholische Bibel ist, die lutherische, oder auch der Koran. Sie werden gerne als Beweis für diverse Ideologien herangezogen, wobei es die Originale nicht mehr gibt und andererseits fraglich wieviel Wahrheit auf die Bibel bezogen, in Erzählungen diverser Jünger und Apostel steckt.


Da stelle ich die Frage, was ist Wahrheit? Hören wir beispielsweise 3 verschiedene Zeugen zu einem Verkehrsunfall, bekommen wir u. U. drei verschiedene Varianten desselben Geschehens, nämlich aus dem Blickwinkel des Zeugen. Keiner dieser Blickwinkel beruht auf Lügen, sondern auf ihrer Unterschiedlichkeit: Jedes Jahrhundert setzt auch seinen Focus wo anders, jede Zeit hat ihre Variablen in Erkenntnis, Wissenschaft und Forschung und so hat jede Zeit ihre eigene Wahrheit, was die letztlich andauernde Aktualität der Bibel (von dem griech. "Biblia" = Papyrusrollen stammend) ausmacht.

Lb. Gruß Ri :O
 
In den letzten Beiträgen wird wiederholt der Thematik ausgewichen bzw. über etwas anderes als das eigentliche Threadthema "Ist die Bibel verfälscht worden?" diskutiert.

Deshalb an der Stelle noch einmal: Hier geht es nicht um verschiedene Bibelübersetzungen o.ä. oder darum, welche christliche Kirche und/oder Gemeinschaft welche Dogmen formuliert hat - einmal abgesehen davon, daß Dogmatik mehr umfaßt als Schriftlehre bzw. -auslegung -, sondern darum, ob der Bibelkanon verfälscht worden ist.
Um dies mit "Ja" zu beantworten, müßte ergo gezeigt werden, daß es eine vorher existente, vom akzeptierten Bibelkanon grundsätzlich abweichende Bibelausgabe - in welcher Form auch immer - gegeben hat. Betrachten wir jedoch die Entstehungsgeschichte des Bibelkanons, so zeigt sich eben recht schnell, daß dieser Ansatz bereits an seinem Ursprungspunkt scheitern muß.

Und - ich bitte vielmals um Entschuldigung - wenn ich dann dabei etwas von einem Original o. dgl. lese, frage ich mich ernsthaft, was denn mit diesem Original gemeint sein soll...
 
Ich denke, ein Religionsbuch passt sich der Zeit und seinen Herausforderungen an. Es steht auch nicht am Buchdeckel oder inhaltlich der Bibel, dass es sich um ein Geschichtsbuch handle (Geschichte - Mythologie/Religion sind eben zwei versch. Paar Schuhe).
 
Ich denke, ein Religionsbuch passt sich der Zeit und seinen Herausforderungen an. Es steht auch nicht am Buchdeckel oder inhaltlich der Bibel, dass es sich um ein Geschichtsbuch handle (Geschichte - Mythologie/Religion sind eben zwei versch. Paar Schuhe).

Das glaube ich nicht. Der Kanon bleibt doch der gleiche.
Wie will man denn ein Religionsbuch an der Zeit anpassen?

Sage mal einigen gläubigen, Sonnabends ist kein Sabbat mehr, nur weil die Geschäfte offen haben.
Welcher Tag ist der Sabbat?
Der Samstag:
Das 4. Gebot sagt: „Aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes.“ (2. Mose 20, 10)
„Und als der Sabbat vergangen war, ... kamen sie zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging.“ (Mk. 16, 1.2)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das glaube ich nicht. Der Kanon bleibt doch der gleiche.
Wie will man denn ein Religionsbuch an der Zeit anpassen?

Sage mal einigen gläubigen, Sonnabends ist kein Sabbat mehr, nur weil die Geschäfte offen haben.

Nach: Angebot und Nachfrage; - besuche die Nationalbibliothek und schau Dir die Hunderten von Bibelfassungen ab dem Entstehen der chr. Staatsreligion (dem Christentum an sich) an (sprachlich nicht so einfach); die „Wunder Jesu'“ z. B. gibt es erst ab dem 16. Jhd; ............

Dein Zitat:
Wie will man denn ein Religionsbuch an der Zeit anpassen?

Man findet, entdeckt Schriftrollen, ...................
 
In den letzten Beiträgen wird wiederholt der Thematik ausgewichen bzw. über etwas anderes als das eigentliche Threadthema "Ist die Bibel verfälscht worden?" diskutiert.

Deshalb an der Stelle noch einmal: Hier geht es nicht um verschiedene Bibelübersetzungen o.ä. oder darum, welche christliche Kirche und/oder Gemeinschaft welche Dogmen formuliert hat - einmal abgesehen davon, daß Dogmatik mehr umfaßt als Schriftlehre bzw. -auslegung -, sondern darum, ob der Bibelkanon verfälscht worden ist.
Um dies mit "Ja" zu beantworten, müßte ergo gezeigt werden, daß es eine vorher existente, vom akzeptierten Bibelkanon grundsätzlich abweichende Bibelausgabe - in welcher Form auch immer - gegeben hat. Betrachten wir jedoch die Entstehungsgeschichte des Bibelkanons, so zeigt sich eben recht schnell, daß dieser Ansatz bereits an seinem Ursprungspunkt scheitern muß.

Und - ich bitte vielmals um Entschuldigung - wenn ich dann dabei etwas von einem Original o. dgl. lese, frage ich mich ernsthaft, was denn mit diesem Original gemeint sein soll...

Zu der evtl. Verfälschung des AT wäre zu sagen, dass die Schreiber resp. Abschreiber der verschiedenen "Bücher" im alten Israel (und wahrscheinlich auch bis heute - da bin ich nicht informiert) gehalten waren, "kein Yota (Häkchen) des Wortes" wegzulassen, damit die Richtigkeit der Abschrift garantiert war. Beim NT - tja - da scheiden sich die Geister. Bei den vier ("kanonischen") Evangelisten haben 3 voneinander "abgeschrieben". Die im Kanon nicht aufgenommenen Thomasakten erscheinen fast am ursprünglichsten, will sagen am wenigsten durch die heere Meinung eines selbst ernannten "Heiligen" verfremdet (haben ja auch lange genug im Wüstensand auf fröhliche "Urständ" gewartet). Aber auch das fällt - wie alles zu diesem Thema - in das trübe Reich der Spekulation.
... und dann bin auch ich der Meinung, dass der Begriff "Original" in diesem Zusammenhang doch recht originell ist.

Gruß Ri;)
 
Da stelle ich die Frage, was ist Wahrheit? Hören wir beispielsweise 3 verschiedene Zeugen zu einem Verkehrsunfall, bekommen wir u. U. drei verschiedene Varianten desselben Geschehens, nämlich aus dem Blickwinkel des Zeugen. Keiner dieser Blickwinkel beruht auf Lügen, sondern auf ihrer Unterschiedlichkeit: Jedes Jahrhundert setzt auch seinen Focus wo anders, jede Zeit hat ihre Variablen in Erkenntnis, Wissenschaft und Forschung und so hat jede Zeit ihre eigene Wahrheit, was die letztlich andauernde Aktualität der Bibel (von dem griech. "Biblia" = Papyrusrollen stammend) ausmacht.

Lb. Gruß Ri :O

Aus gegebenem Anlass - ich bezeichne hier nirgends die Bibel als "Verkehrsunfall". Gegen diese Interpretation verwahre ich mich. Ich habe mich hier des auch durch das NT legitimierten Werkzeuges eines Gleichnisses bedient.

Gruß Ri :huh:
 
Zu der evtl. Verfälschung des AT wäre zu sagen, dass die Schreiber resp. Abschreiber der verschiedenen "Bücher" im alten Israel (und wahrscheinlich auch bis heute - da bin ich nicht informiert) gehalten waren, "kein Yota (Häkchen) des Wortes" wegzulassen, damit die Richtigkeit der Abschrift garantiert war. Beim NT - tja - da scheiden sich die Geister. Bei den vier ("kanonischen") Evangelisten haben 3 voneinander "abgeschrieben". Die im Kanon nicht aufgenommenen Thomasakten erscheinen fast am ursprünglichsten, will sagen am wenigsten durch die heere Meinung eines selbst ernannten "Heiligen" verfremdet (haben ja auch lange genug im Wüstensand auf fröhliche "Urständ" gewartet). Aber auch das fällt - wie alles zu diesem Thema - in das trübe Reich der Spekulation.
... und dann bin auch ich der Meinung, dass der Begriff "Original" in diesem Zusammenhang doch recht originell ist.

Gruß Ri;)

Die Thomasakten im Wüstensand? Vertust Du dich da nicht?!
 
Aus gegebenem Anlass - ich bezeichne hier nirgends die Bibel als "Verkehrsunfall". Gegen diese Interpretation verwahre ich mich. Ich habe mich hier des auch durch das NT legitimierten Werkzeuges eines Gleichnisses bedient.

Gruß Ri :huh:

Als Verkehrsunfall betrachte ich die Bibel auch nicht.

Sie ist aber schon von der Entstehungsgeschichte her nicht das inspirierte Wort Gottes...
 
Es gab es schon im Forum, aber lt Suchergebnis noch nicht in diesem Thread:

In Römer 16,7 wird ein Apostel namens Junias erwähnt, von dem man heute mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen kann, dass es sich um eine Frau handelte. (ISt in neueren Bibelübersetzungen wohl auch berücksichtigt worden).

Geschichtsforum.de - Forum für Geschichte - Suchergebnisse

http://de.wikipedia.org/wiki/Junia_(Apostel)

Eine Quelle dafür, dass das im Original Junia hieß, ist der sog. Chester beatty-Papyrus, eine der ältesten bekannten Bibelsbschriften.

Chester Beatty Papyri – Wikipedia
 
Es gab es schon im Forum, aber lt Suchergebnis noch nicht in diesem Thread:

In Römer 16,7 wird ein Apostel namens Junias erwähnt, von dem man heute mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen kann, dass es sich um eine Frau handelte. (ISt in neueren Bibelübersetzungen wohl auch berücksichtigt worden).

Geschichtsforum.de - Forum für Geschichte - Suchergebnisse

http://de.wikipedia.org/wiki/Junia_(Apostel)

Eine Quelle dafür, dass das im Original Junia hieß, ist der sog. Chester beatty-Papyrus, eine der ältesten bekannten Bibelsbschriften.

Chester Beatty Papyri – Wikipedia


Ein weiteres Beispiel dafür, wie in der kirchlichen Tradition klammheimlich eine Frau zum Mann gemacht wurde, findet sich ebenfalls in den Paulusbriefen. In 1 Kor 16, 19 und Röm 16, 2 + 4 lässt Paulus Prisca und Aquila herzlich von ihm zu grüßen. Prisca ist (Apg. 18 ) eine bedeutende und wichtige Person in der frühen Kirche und- eine Frau. Sie ist sogar so bedeutend, dass ihr Name vor dem ihres Ehemannes Aquila genannt wird. Trotzdem war über Jahrhunderte hinweg der Name Prisca nirgends im NT zu finden. Vielmehr war er stillschweigend vermännlicht worden zu Priscus...

Zur Ehrenrettung der rk Kirche ist aber zu sagen, dass in der aktuellen EÜ wieder von Prisca die Rede ist.
 
Ein weiteres Beispiel dafür, wie in der kirchlichen Tradition klammheimlich eine Frau zum Mann gemacht wurde, findet sich ebenfalls in den Paulusbriefen. In 1 Kor 16, 19 und Röm 16, 2 + 4 lässt Paulus Prisca und Aquila herzlich von ihm zu grüßen. Prisca ist (Apg. 18 ) eine bedeutende und wichtige Person in der frühen Kirche und- eine Frau. Sie ist sogar so bedeutend, dass ihr Name vor dem ihres Ehemannes Aquila genannt wird. Trotzdem war über Jahrhunderte hinweg der Name Prisca nirgends im NT zu finden. Vielmehr war er stillschweigend vermännlicht worden zu Priscus...

Zur Ehrenrettung der rk Kirche ist aber zu sagen, dass in der aktuellen EÜ wieder von Prisca die Rede ist.

Das ist ja höchst interessant.
Und ich dachte immer, es hätte da eine Vermischung bzw. Gleichsetzung von mindestens zwei Frauenfiguren gegeben:
BBKL "Prisca von Rom" schrieb:
... Seit dem 8. Jh. wird diese Prisca fälschlich mit Prisca, der Gattin des Aquila, des Mitarbeits des Apostels Paulus (Röm 16,3) gleichgesetzt...
Von PRISKA von Rom
 
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