linguistische Einordnung des Ungarischen

In Deutschland waren die Erneuerungstendenzen nicht so tiefgreifend wie z. B. in Griechenland, immerhin wurde in öffentlichen Bereichen (Post und Bahn) im 19. Jahrhundert Hunderte von Fremdwörtern eingedeutscht. Lustigerweise werden in Deutschland diese Wörter heutzutage in denselben Bereichen auf breiter Front durch Anglizismen ersetzt.
Das "Billet" wurde damals zum "Fahrschein", der heute wiederum zum "Ticket" umbenannt wird.

Das ist ja interessant, diese Eindeutschungen im Bahnwesen fanden also schon Ende des 19. Jahrhunderts statt, also kurz nach Reichsgründung und nach Sedan
Eindeutschungen im 19. Jahrhundert (G. Meissner)
Verglichen mit Griechenland, danke lynxxx, ich habe erstmal kurz reingeschaut und Ungarn zwar spät aber aus der deutschen Geschichte verständlich.

Witzig finde ich, dass meine Oma, die aus einer Bahnerfamilie stammte, ihr Leben lang Billet, Coupé und besonders auffällig für mich als Kind Trottoir für Bürgersteig benutzte und die war weit nach Bahneindeutschung geboren. Da sieht man wie lange von oben verordnete Sprachreformen brauchen bis sie wirklich im allgemeinen Wortschatz verankert sind.
 
Amtliche Eindeutschungen sind selten erfolgreich, eher die Ausnahme. Es gibt einen ganzen Satz deutschsprachiger Begriffe für die Datenverarbeitung (von Rechenanlage, über Unterbrechung, Schnittstelle, Festwertspeicher zu Übersetzer, Binder und Montierer). Diese Wörter wurden nicht akzeptiert,im Gegensatz zu Frankreich, wo es eine einegständige Informatiksprache gibt, die für Ausländer sehr schwer zu verstehen ist (données de sortie , calculateur, programme enregistrée); teilweise werden in Programmiersprachen sogar "tags" wie DEBUT, FIN und SI statt BEGIN, END und IF benutzt.
 
... Damals war Amtssprache Latein und zunehmend deutsch durch die Habsburger zum Leidwesen der ungarischen Nationalisten.
In dem Artikel wird erwähnt, dass die Spracherneuerung auf die Nachbarn ausgestrahlt hat, Slowakei z.B.
Leidwesen der NATIONALISTEN ??? Wen der eigene Landessprache im Parlament verboten wird, ist es zum leidwesen der gesammter Nation,und nicht nur irgendwelcher "Nationalisten".
Da Ungarisch verboten wurde, deutsch aber keiner sprechen wollte(konnte),wichen sie "höflich" auf Latein aus.
Diese Strebung der habsburger habe ich schon erwähnt...Ungarn sollte verdeutscht werden.
Die Spracherneuerung hat damit nichts zu tun,es wurde von den Namenhaftesten Dichter und Literaten durchgeführt,und war damals keine Ungarische erscheinung, sondern Europaweit Mode.
Auf die Slowakei hat das nicht ausgestrahlt, sondern "Slowakei" war "in" Ungarn.
 
Lieber tamas, es wäre imho wünschenswert, du würdest das ganze etwas differenzierter und weniger emotional angehen. :S

Zu mehr fehlt mir jetzt echt die Muße...
 
Auf die Slowakei hat das nicht ausgestrahlt, sondern "Slowakei" war "in" Ungarn.

Nun ja, aber Ungarisch und Slowakisch sind nun einmal zwei ganz verschiedene Sprachen. Da müßte es also auch zwei Spracherneuerungsbewegungen gegeben haben, eine ungarische und eine slowakische...
 
Lieber tamas, es wäre imho wünschenswert, du würdest das ganze etwas differenzierter und weniger emotional angehen. :S

Zu mehr fehlt mir jetzt echt die Muße...
Das fandest du emotionell ?-tut mir leid. Ich formuliere es mal anders.
Es ging darum, dass die Habsburger die Finnougristik für Politische Ziele missbrauchten, -und das verbot der Landessprache im eigenen Parlament war nunmal auch ein Teil dieser Strategie.
Ich bin den Ösis nicht Böse, keine Angst.! Aufgeregt bin ich auch nicht,-allerdings war damals ganz Ungarn ziemlich aufgeregt.
Sachlich gesehen war das auch ein ganz schön fascistoider aktion.
Ich weis nicht was da anderes rauskommen soll, wenn man es "differenzierter" angeht. Sag doch einen Juden, er soll doch den Holocaust etwas differenzierter angehen ! Wundere dich aber nicht, wenn er nur "sachlich" bleibt.
 
hallo @tamas, ich lese grade den Roman von Miklos Vamos und fand die Spracherneuerung interessant, weil in dem Artikel auch die finnougrische Sprache erwähnt wird, das war alles.....
 
Das fandest du emotionell ?-tut mir leid. Ich formuliere es mal anders.
[...] Sag doch einen Juden, er soll doch den Holocaust etwas differenzierter angehen ! Wundere dich aber nicht, wenn er nur "sachlich" bleibt.


Der Holocaust-Vergleich ist hier wohl mehr als deplaziert und offenbart gewiß keine "fachliche Sicht".
 
Der Holocaust-Vergleich ist hier wohl mehr als deplaziert und offenbart gewiß keine "fachliche Sicht".
Finde ich aber gar nicht, ich finde das durchaus vergleichbar.
Tut aber nichts zur Sache. Wo fängt dann eigentlich Fascismus an ?
Kann man bei der Versuch einen Volk kulturell zu vernichten um nacher das Territorium einzuverleiben nicht davon sprechen ?!- aber auf jedenn Fall bitte, und das mit Nachdruck.
 
Finde ich aber gar nicht, ich finde das durchaus vergleichbar.

Du findest einen Streit, bei dem es lediglich um die Amtssprache geht, vergleichbar mit der Vernichtung von sechs Millionen Menschen?
Das bedarf keines weiteren Kommentars.


Tut aber nichts zur Sache.

Dann gehen wir mal zur Sache. Gezielte Sprachvernichtungspolitik durch radikale Nationalisten:

Ungarische nationale Bewegung (Anfänge der Magyarisierung)

1784 wurde im Rahmen der Zentralismusbestrebungen Josephs II. Deutsch (statt Latein) als Amtssprache und Unterrichtssprache im Königreich Ungarn eingeführt (1790 aufgehoben). Die Folge war ein zunehmender magyarischer Nationalismus. 1790 und 1792 wurden vom Landtag die ersten Gesetze zur Förderung der ungarischen Sprache auf Kosten der anderen im Königreich verwendeten Sprachen verabschiedet. Damit begann die Magyarisierung der nichtmagyarischen Bevölkerung des Königreichs, die dann im 19. Jahrhundert sukzessive zunahm. Die Magyaren (= ethnische Ungarn), vor allem deren Adel, fingen an, sich als das einzige Staatsvolk im Königreich Ungarn zu betrachten, in dem sie jedoch nur eine Minderheit der Bevölkerung ausmachten. Seit den 1920er Jahren gab es aber bereits eindeutige und offene Bestrebungen, das Königreich in einen Staat mit Ungarisch als einziger Sprache umzuwandeln. Es gab Adlige, die eine allmähliche Assimilierung der Nichtmagyaren Ungarns erreichen wollten (mittlerer Adel unter der Führung von István Széchenyi), aber auch solche, die radikal einen magyarischen Nationalstaat schaffen wollten (niederer Adel unter der Führung von Lajos Kossuth). In den 1830er Jahren setzte sich die radikale Gruppierung durch. In den 1840er Jahren wandte sich diese vor allem gegen die Slowaken. In den 1830er und 1840er, vor allem 1844, wurde Latein, das etwa 1000 Jahre als Amtssprache im Königreich verwendet worden war, sukzessive durch die ungarische Sprache ersetzt, was auf heftigen Widerstand der Nichtmagyaren stieß.
Geschichte der Slowakei ? Wikipedia


Siehe auch:
Magyarisierung ? Wikipedia
 
Du findest einen Streit, bei dem es lediglich um die Amtssprache geht, vergleichbar mit der Vernichtung von sechs Millionen Menschen?
Das bedarf keines weiteren Kommentars.
Ich habe nur böses mit bösem verglichen.Auf die Qualitäten bin ich gar nicht eingegangen. Nun, Hitler war wirklich viel böser als die Habsburger,keine Frage. Aber das rechtfertigt die Habsburger nicht.



Dann gehen wir mal zur Sache. Gezielte Sprachvernichtungspolitik durch radikale Nationalisten:
Was für eine Darstellung !- das war bischer der unseriöseste Link, die du mir je gegeben hast ! (Wiki hin oder her) Von dir bin ich echt besseres gewohnt. Der Inhalt ist dermassen falsch und verdreht...dazu kann ich kaum etwas beitragen.
 
Stop!!!

Inzwischen reicht es nun aber wirklich...

Ich habe nur böses mit bösem verglichen.Auf die Qualitäten bin ich gar nicht eingegangen. Nun, Hitler war wirklich viel böser als die Habsburger,keine Frage. Aber das rechtfertigt die Habsburger nicht.

Ich würde es doch sehr begrüßen, wenn Du diese und die vorangegangenen Aussagen noch einmal überdenkst.

Was für eine Darstellung !- das war bischer der unseriöseste Link, die du mir je gegeben hast ! (Wiki hin oder her) Von dir bin ich echt besseres gewohnt. Der Inhalt ist dermassen falsch und verdreht...dazu kann ich kaum etwas beitragen.

Fakten werden aber Fakten bleiben - auch wenn Du deren Darlegung noch so sehr als "unseriös" bezeichnest.

In diesem Sinne

Timotheus
Moderator
 
Was für eine Darstellung !- das war bischer der unseriöseste Link, die du mir je gegeben hast !

Was daran ist unseriös? Wird die Magyarisierung zu "böse" dargestellt (obwohl hier nicht einmal von "Faschismus" und "Holocaust" die Rede ist)?

Hast Du einen seriöseren Link? Oder hältst Du Deine eigene Darstellung samt Faschismus-und-Holocaust-Vorwürfen für "seriös"?

Ich bringe gern einen anderen Link:

In 1780 wurde Josef der II. König des österreichisch-ungarischen Reiches und er fing damit an, den Staat zu reformieren. Anstatt Latein versuchte er Deutsch als Amtsprache einzuführen. Die ungarischen Adeligen setzten aber durch, dass in Ungarn Ungarisch zur Amtssprache wurde.
[...]
Derr ungarische Schriftsteller Ráth Matyás schlug als Amtsprache Slowakisch vor wegen seines weit entwickeltenWortschatzes im geistigen, wirtschaftlichen und juristischen Bereich. Dieser Vorschlag wurde trozdem nicht akzeptiert. Im Gegenteil – eine heftige Magyarisierung der nichtungarischen Völker trat ein. Die ungarische Sprache wurde als Amtsprache in Behörden aufgezwungen. In den Schulen wurde allmählich nur ungarisch unterrichtet und nach dem Gesetz von 1830 konnte niemand ohne Ungarischkenntnisse ein öffentliches Amt antreten. Das war der Anfang der gewaltsamen Assimilation der Nichtungarn in Ungarn. Nach der Vorschrift aus dem Jahre 1840 mussten alle Matrikeln in Ungarisch geführt werden. Die Namen der Dörfer und Städte in ganz Ungarn wurden magyarisiert.

Die Slowaken liessen sich das nicht gefallen und im Jahre 1848 brach der Slowakische Nationalaufstand unter der Führung von Ludovit Štúr, Milan Hodža und Jozef Hurban aus. Sie rechneten mit der Unterstützung der kaiserlichen Heere, wie es ihnen der Kaiser versprochen hatte. Dieses Versprechen hielt er aber nicht und der Aufstand wurde niedergeschlagen. Danach folgten zahlreiche Hinrichtungen der Aufständischen.

[...]

Die grösste Intensität erreichte die Magyarisierung nach dem österreichisch – ungarischen Ausgleich im Jahre 1867 . Man nahm sogar gewaltsam slowakischen Eltern ihre Kinder weg und schickte sie nach ”Niederungarn”, wo sie bei Landwirten dienten und dabei magyarisiert wurden . Die Zahl der verschleppten Kinder wird auf 60 000 geschätzt .

In den Jahren 1874-75 wurden auch alle drei slowakischen Gymnasien aufgelöst , die aus Bürgersammlungen in den Jahren 1862, 1867 und 1869 entstanden . Slowakische Schüler, die die ungarischen Schulen besuchten , durften nicht slowakisch sprechen, sowie keine slowakischen Bücher und Zeitschriften besitzen und lesen. Wer ungehorsam war, wurde hinausgeworfen .

1907 wurden die Apponyi Gesetze angenommen, auf Grund derer slowakische Schulen aufgelöst wurden .Slowakisch konnten nur kirchliche oder private Schulen bleiben.
[...]
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Der Inhalt ist dermassen falsch und verdreht...dazu kann ich kaum etwas beitragen.

Warum denn nicht? Zitiere doch diejenigen Stellen, die falsch sind, und belege mittels seriöser Links oder Literaturzitate, was daran falsch und was tatsächlich richtig ist.
 
Was den Bulgaren die Osmanen, den Ungarn die Ösis...

@Tamas ich verstehe dich ja, ich bin leider selber auch auf dieser Schiene gefahren, allerdings in Bezug auf Bulgaren und Osmanen. Aber man muss einsehen, das man differenzieren muss:

BSP.: Wenn ich Bilder von Budapest sehe, sind die meisten Gebäude im Sitle gebaut, der in Wien üblich war.

Ich habe langsam stark den Eindruck, dass auch in Ungarn die Kommunisten einen ziemlichen Einfluss in die Historiographie hatten.

Genau genommen sind nämlich die Österreicher und Ungarn gleich berechtigt gewesen. Die Slawischen Völkerschaften waren wie Menschen zweiter Klasse geworden.

Das war ja auch der Grund, das vor allem von Slawen eine starke Anti-Habsburg Strömung kam: Die Österreicher und Ungarn hatten sonderrechte, die Slawischen Völkerschaften nicht, waren also ganz und gar nicht gleichberechtigt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Tamas ich verstehe dich ja, ich bin leider selber auch auf dieser Schiene gefahren, allerdings in Bezug auf Bulgaren und Osmanen.
Na, ob das wirklich die gleiche Schiene ist ?
Vergiss nicht, die Ursprüngliche Frage war die Herkunft der Ungarn.Darauf schrieb ich, das es schwierig zu beantworten wäre, da das Volk der Ungarn aus Stämmen unterschiedliche Herkunft waren. Magyaren deffinieren sich eher durch die Sprache und die daran gebundene Kultur.. Die herkunft dieser Sprache und Kultur ist für diese Volk so wichtig, wie für manche andere völker die "reinheit des Blutes".
In Ungarn sagt(lernt) mann: Hunnen, Awaren ,alles was bei der Völkerwanderung nach Europa kam, ist ausgestorben, aufgelöst worden.Ungarn hat es überlebt,weil es seine Sprache/Identität nicht aufgegeben hat. Wenn jemand die Ung.Sprache angreift,(ein Verbot ist ein Angriff) greift er die Ung. Identität an.
Ob das das gleiche ist, wie bei den Bulgaren, das weiss ich nicht.
BSP.: Wenn ich Bilder von Budapest sehe, sind die meisten Gebäude im Sitle gebaut, der in Wien üblich war.
-Und in Wien bemühte man sich die berühmten Ungarischen Baumeister zu hohlen, wenn mann richtig auf den Putz hauen wollte...
Wien und Budapest hatten eine eigene Art von Wettrennen(aber auch einen ähnlichen Lebensstiel), der gewissermassen noch Heute andauert.

Genau genommen sind nämlich die Österreicher und Ungarn gleich berechtigt gewesen. Die Slawischen Völkerschaften waren wie Menschen zweiter Klasse geworden.
Von Gleichberechtigung kann da nicht die Rede sein. Ungarn hätte Deutsch in Wien nie verbieten können. Die Slawen waren damals in eine fatale lage geraten,zwischen der Politik von Wien, und dem Ung. Adel. Das plötzliche umschwänken der Slowaken auf Österreichs Seite löste in Ungarn empörung und Hass aus, "Landräuber" nannte man die slowaken, (und heute hört man das auch noch öfters)-"da sie nach Ungarn kamen, und jetzt das Land nehmen , wo sie sich niederlassen dürften." Das war das eigentliche problem, was in Böse aktionen seitens der Ung. mündete, und nichts Sprachliches.
Das mit den Schulen und die Kinder wahr wohl übertriebenes, Unrechtes Ungarn-macherei, aber es war auch ein bisschen so, das man die Schulen, in dem Ungarisch Unterrichtet wurde , erst auch zum grössten Teil Bauen musste. Kinder wurden nicht zu Ungarische Pusztabauern geschickt(noch gewaltsam von den Eltern weggerissen) um Ung. pusztabauer zu werden, sondern wurden in Schulen geschickt, und wohnten bei Familien.
Schulpflicht wurde eingeführt , und missbraucht, aber nicht auf eine weise, wie der Link von H. das vorgaukelt ,mit 60000 verschleppte Kinder...(Gibt es überhaupt soviel Bauernfamilien in den Niederungarischen Einsiedlerhof Landschaft ? Das ist doch der Armenhaus von Ungarn, wie ausgestorben, und anarchistisch wie Tschernobyl. da soll jemand Ungarisiert werden ?
Alle Feinde der damalige Regierung, der gesammte wiederstand der verarmten Adligen und die Kumanen lebten(und leben) da !!
das ist, als würden die Türken jemanden zu der Kurden schicken um "fromme Türke" zu werden.

Die Österreicher und Ungarn hatten sonderrechte, die Slawischen Völkerschaften nicht, waren also ganz und gar nicht gleichberechtigt.
Das stimmt.
 
Derr ungarische Schriftsteller Ráth Matyás schlug als Amtsprache Slowakisch vor wegen seines weit entwickeltenWortschatzes im geistigen, wirtschaftlichen und juristischen Bereich.
Hast du eine ahnung über den Ung.Wortschatz ?Immerhin einer der Wortreichsten und komplexesten Sprachen der welt.Slowakisch ist sehr schön, ich habe viele nette bekannte da, aber ich bitte dich, warum sollte Ungarn auf einmal slowakisch sprechen,so ein unsinn! Nur weil ein Slowakischer Nationalist überschwänglich wird ?
Soll man in Deutschland ernsthaft erwägen ,Helgoländisch als amtssprache einzuführen, bloss wil einer aus Helgoland auf so eine Idee kommt ?
Die ungarische Sprache wurde als Amtsprache in Behörden aufgezwungen.
All diese Behörden waren in Ungarn. Wie kann man die eigene Landessprache "aufzwingen"? Hört sich so an, als hätte man damals in Ungarn kaum Ungarisch gekonnt. Schau mal bitte die Literatur diese Zeit an, und du wirst was besseren belehrt.Diese dumme Propaganda ist produkt der Habsburg-Finnougristischer ungarnvernichtungs Plan, wovon ich die ganze Zeit rede. Und so sieht es aus, wenn es teilweise klappt, bzw. Schaden anrichtet. Man glaubt im ernst, das die Ungarn kein Recht hätten in Ungarn Ungarisch als geltende Landessprache zu benutzen. Unglaublich ! Welcher Land hat man schon soetwas vorgeworfen?
In den Schulen wurde allmählich nur ungarisch unterrichtet und nach dem Gesetz von 1830 konnte niemand ohne Ungarischkenntnisse ein öffentliches Amt antreten.
Wieso ? Kann man hier ohne Deutschkenntnisse ein öffentliches Amt antreten ?
Die Slowaken liessen sich das nicht gefallen und im Jahre 1848 brach der Slowakische Nationalaufstand unter der Führung von Ludovit Štúr, Milan Hodža und Jozef Hurban aus. Sie rechneten mit der Unterstützung der kaiserlichen Heere, wie es ihnen der Kaiser versprochen hatte. Dieses Versprechen hielt er aber nicht und der Aufstand wurde niedergeschlagen. Danach folgten zahlreiche Hinrichtungen der Aufständischen.
Anders ausgedrückt: die Habsburger haben die Slowaken und Ungarn gegeneinander ausgespielt,ohne selber jemals mitspielen zu wollen.
Die slowaken wurden mit falschen versprechungen aufgehätzt.(Nicht, das sie keine Gründe gehabt hätten, aber bis zu Hinrichtungen wäre das ganze ohne die Habsburger villeicht gar nicht gekommen.)


In den Jahren 1874-75 wurden auch alle drei slowakischen Gymnasien aufgelöst , die aus Bürgersammlungen in den Jahren 1862, 1867 und 1869 entstanden .
Das hat etwas mit der Regelungen der Akademie zu tun , die Schulen wurden einfach nicht anerkannt, und nach nur ein paar Jahren Betrieb wieder geschlossen. In Privatinstituten durfte jederzeit Slowakisch gesprochen bzw. unterrichtet werden.
Die Kultusministerium würde hier auch keinen Gymnasium anerkennen, wo es kein Deutsch gesprochen wird. Auch bei neusprachliche Gymnasien ist Deutsch Plicht.


1790 und 1792 wurden vom Landtag die ersten Gesetze zur Förderung der ungarischen Sprache auf Kosten der anderen im Königreich verwendeten Sprachen verabschiedet
Sprich man hier Deutsch auf kosten der Türken, die hier leben ?
 
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Ich bin nicht glücklich über die Polemik und das verschiedene Maß,mit dem hier versucht wird zu messen....

Wir müssen sinnvollerweise Vielvölkerstaaten, Staaten mit großen (Sprach-) Minoritäten und Staaten mit geringen Minderheiten (Es gibt IMMER Minderheiten!) unterscheiden. Ich finde es aber nicht überzeugend von einem Vielvölkerstaat eine Sprachautonomie einzufordern, ohne sie den EIGENEN Minderheiten gewähren zu wollen. Hier endet bei mir die Glaubwürdigkeit!

Staaten mit großen Sprachminoritäten haben IMMENSE Problem (etwa Belgien, USA), die im Ausland nicht immer verstanden werden und auch von den Staaten natürlich nicht so nach außen getragen werden. Wir haben modernerweise aber einen sehr hohen Anspruch an solche Situationen... Die Minderheitenpolitik der alten Sowjetunion ist auch hier im Forum häufig angesprochen worden. Sie ist ganz offensichtlich nicht vergleichbar mit den heutigen "Ausländer (!) Integrationsbemühungen" in Deutschland..

Sicherlich wird es niemals einen amerikanischen Präsidenten geben, der nur Spanisch spricht. Das hat aber wenig mit "Benachteiligung" zu tun.. ein Präsident der USA muss Vieles lernen, bevor er es wird; die englische (oder amerikanische) Sprache zu beherrschen ist noch der kleinste Teil davon....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin nicht glücklich über die Polemik und das verschiedene Maß,mit dem hier versucht wird zu messen....

Wir müssen sinnvollerweise Vielvölkerstaaten, Staaten mit großen (Sprach-) Minoritäten und Staaten mit geringen Minderheiten (Es gibt IMMER Minderheiten!) unterscheiden. Ich finde es aber nicht überzeugend von einem Vielvölkerstaat eine Sprachautonomie einzufordern, ohne sie den EIGENEN Minderheiten gewähren zu wollen. Hier endet bei mir die Glaubwürdigkeit!

Staaten mit großen Sprachminoritäten haben IMMENSE Problem (etwa Belgien, USA), die im Ausland nicht immer verstanden werden und auch von den Staaten natürlich nicht so nach außen getragen werden. Wir haben modernerweise aber einen sehr hohen Anspruch an solche Situationen... Die Minderheitenpolitik der alten Sowjetunion ist auch hier im Forum häufig angesprochen worden. Sie ist ganz offensichtlich nicht vergleichbar mit den heutigen "Ausländer (!) Integrationsbemühungen" in Deutschland..

Sicherlich wird es niemals einen amerikanischen Präsidenten geben, der nur Spanisch spricht. Das hat aber wenig mit "Benachteiligung" zu tun.. ein Präsident der USA muss Vieles lernen, bevor er es wird; die englische (oder amerikanische) Sprache zu beherrschen ist noch der kleinste Teil davon....

Österreich ist ja genau genommen immer noch ein Vielvölkerstaat: Ziemlich große Kroatische als auch Slowenische Minderheiten, nicht zu vergessen die Einwanderer.

Kroaten und Slowenen MÜSSEN vom Staat Schulen zur verfügung gestellt bekommen, in denen die sowohl auf Deutsch, als auch auf Slowenisch bzw. Kroatisch unterrichtet wird. Genauso wie entsprechende 2-Sprachige Beschillderung. Das ist alles im Staatsvertrag festgeschrieben.

Probleme bei der Durchsetzung gibt es nur in Kärnten wegen paranoider Ängste (Kärnten ist ja nicht allzu weit weg von Österreich).

Von Gleichberechtigung kann da nicht die Rede sein. Ungarn hätte Deutsch in Wien nie verbieten können. Die Slawen waren damals in eine fatale lage geraten,zwischen der Politik von Wien, und dem Ung. Adel. Das plötzliche umschwänken der Slowaken auf Österreichs Seite löste in Ungarn empörung und Hass aus, "Landräuber" nannte man die slowaken, (und heute hört man das auch noch öfters)-"da sie nach Ungarn kamen, und jetzt das Land nehmen , wo sie sich niederlassen dürften." Das war das eigentliche problem, was in Böse aktionen seitens der Ung. mündete, und nichts Sprachliches.

Die Tschechoslowaken haben sich auch gegen die Österreicher entschieden, und viele sind zur Russischen Armee während des 1. WK übergelaufen. Also toll war es für sie weder auf ungarischer, noch auf österreichischer Seite.
Außerdem sollte man eines auch noch nicht vergessen: Die Ermordung Franz Ferdinands war ja nur der Gipfel des Anti-Austrozismus bei den Slawen: Was für die Bulgaren, Serben, Griechen etc. die Osmanen, war für die Kroaten und Slowenen Österreich-Ungarn. Da die Ungarn die slawischen Völker genauso unterdrückt hatten, wie die Österreicher.
Und die Österreicher konnten genauso wenig eine Sprache verbieten, wie die Ungarn. DAS GEHT JA AUCH GAR NICHT.
 
Lieber Tamas,

Du hast nun schon mehrfach die finnougrische Ungarn-Eindeutschungsstrategie der Habsburger genannt. Wie sie aber funktioniert haben soll, die Antwort auf diese Frage bist DU uns nach wie vor schuldig geblieben. Sollte ich etwas überlesen haben, reicht natürlich ein Link auf den entsprechenden Beitrag.
 
Hast du eine ahnung über den Ung.Wortschatz ?Immerhin einer der Wortreichsten und komplexesten Sprachen der welt.
Stimmt. Immerhin eine der (ca. 6000) wortreichsten und komplexesten Sprachen der Welt, genauso wie das Slowakische. Niemand hat Gegenteiliges behauptet.
Hyokkoses Kenntnisse des ungarischen Wortschatzes stehen hier nicht zur Debatte, davon steht in keinem der von mir zitierten Texte ein Wort.

Slowakisch ist sehr schön, ich habe viele nette bekannte da, aber ich bitte dich, warum sollte Ungarn auf einmal slowakisch sprechen,so ein unsinn! Nur weil ein Slowakischer Nationalist überschwänglich wird ?
Soll man in Deutschland ernsthaft erwägen ,Helgoländisch als amtssprache einzuführen, bloss wil einer aus Helgoland auf so eine Idee kommt ?
Es steht auch nicht zur Debatte, wie realistisch dieser Vorschlag war und ob er damals ernsthaft von den Verantwortlichen diskutiert wurde. Auch davon steht in den von mir zitierten Texten kein Wort. Es heißt lediglich, daß der Vorschlag abgelehnt wurde.
Die Frage ist schlicht und einfach, ob das, was in den Texten steht, falsch ist. Ich sehe nicht, daß Du einen Fehler nachgewiesen hättest.


All diese Behörden waren in Ungarn.
Allerdings sprach man nicht überall in Ungarn Ungarisch. Die Bevölkerungsmehrheit sprach nicht Ungarisch. In der Slowakei, wo man mehrheitlich slowakisch sprach, gab es bestimmt auch Behörden. Ich verstehe den Text so, daß die Leute, die nicht ungarisch konnten, gezwungen waren, sich mit den Behörden auf Ungarisch zu verständigen.

Wenn das falsch ist, bitte ich um den Nachweis, daß es falsch ist. Bislang hast Du keinen Fehler nachgewiesen, sondern lediglich Polemik und Verschwörungstheorien produziert:
Diese dumme Propaganda ist produkt der Habsburg-Finnougristischer ungarnvernichtungs Plan, wovon ich die ganze Zeit rede.

Man glaubt im ernst, das die Ungarn kein Recht hätten in Ungarn Ungarisch als geltende Landessprache zu benutzen. Unglaublich !
Auch das ist Polemik. Niemand hat behauptet, daß die Ungarn kein Recht dazu hätten. Es geht darum, ob die Slowaken in der damals ungarischen Slowakei das Recht hatten, Slowakisch als Amtssprache in Behörden zu benutzen.

Wenn sie das Recht hatten, dann bitte ich abermals um seriöse Belege. Bisher lieferst Du emotionale Polemik, sonst nichts.

Die slowaken wurden mit falschen versprechungen aufgehätzt.(Nicht, das sie keine Gründe gehabt hätten, aber bis zu Hinrichtungen wäre das ganze ohne die Habsburger villeicht gar nicht gekommen.)

Wenn die Habsburger nicht gewesen wären, dann hätte niemand die Habsburger für die Hinrichtungen verantwortlich machen können. Es geht hier aber nicht um eine "Sind-die-Habsburger-an-allem-Unheil-schuld"-Debatte, sondern darum, ob die von mir zitierten Texte korrekt oder falsch sind.
Der Text sagt, es sei zu Hinrichtungen gekommen, das ist offensichtlich Fakt und nicht "falsch".


Das hat etwas mit der Regelungen der Akademie zu tun , die Schulen wurden einfach nicht anerkannt, und nach nur ein paar Jahren Betrieb wieder geschlossen.
Dann bitte ich darum, die Regelungen anhand eines geeigneten Links oder Literaturzitats zu belegen.


Sprich man hier Deutsch auf kosten der Türken, die hier leben ?
Die Polemik kannst Du Dir sparen. Der Text behauptet nicht, es sei Ungarisch auf Kosten anderer "gesprochen" worden, sondern es seien Gesetze erlassen worden. Gesetze die das Ungarische bevorzugte und andere Sprachen benachteiligten.

Meine Aufforderung an Dich lautete: Belege mittels seriöser Links oder Literaturzitate, was daran falsch und was tatsächlich richtig ist.

Du hast keinen einzigen seriösen Link gebracht, kein einziges Literaturzitat, und Du hast auch keinen einzigen sachlichen Fehler nachgewiesen.

Das einzige, was Du bislang bewiesen hast, ist, daß Du einen höchst emotionalen, unsachlichen und polemischen Beitrag schreiben kannst.
 
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