H
hyokkose
Gast
Ja, natürlich. Da sind seriöse Autoren überholter und widerlegter Theorien dabei und unseriöse Autoren neuerer Thesen.Und meine Liste fängt 1850 an und geht kontinuierlich bis heute.
Weil wir nicht den Stand von vor 150 Jahren diskutieren, sondern den heutigen Stand der Wissenschaft.Die alle empört über die Finnougristik etwas dazu beitragen möchten.
Warum aber nehmen wir den erfinder der Finnougristik, der war doch Astronome.
Der Begründer der Finno-Ugristik als wissenschaftlicher Disziplin war Josef Budenz: Josef Budenz ? Wikipedia
Er war natürlich nicht der "Erfinder"; die Gemeinsamkeiten zwischen Finnisch und Ungarisch waren schon im 17. Jahrhundert etlichen Gelehrten aufgefallen. Freilich waren damals die Methoden der Vergleichenden Sprachwissenschaft noch unbekannt. Nach heutigen Maßstäben waren die Linguisten des 17. und 18. Jahrhunderts Dilettanten, damals waren sie Pioniere.
Wer jedoch heute noch nach den dilettantischen Methoden des 17. und 18. Jahrhunderts arbeitet, ist gewiß kein "Pionier", sondern ein Stümper.
Ich bin nicht "voreilig", sondern habe mir die "Beweisführung" des Herrn Tóth genau genug angeschaut, um zu erkennen, daß sich eine nähere Beschäftigung damit nicht lohnt. Ich schaue aber gern noch in ein oder zwei weitere Veröffentlichungen dieses Herrn herein, um zu sehen, ob er dort mit wissenschaftlichen Methoden arbeitet oder mit der Trashmethode, die er im besprochenen Aufsatz anwendet.Wer aus der aspekt der Finnougristik "ernstzunehmen" ist,ist sehr dehnbar, sei mal nicht so voreilig !
Womit die Verwandtschaft dann doch zweifelhaft wird, denn die Verwandtschaft der altaischen Sprachen untereinander wird ja auch von seriösen Linguisten bezweifelt.Es wird ja auch nicht die verwandschaft als solche angezweifelt, sondern erstens die daraus gefolgerten Verwandschaftmodelle, zweitens die einstufung des Ungarischen zu den Finnischen, wobei es sich eigentlich eher Altaisch einordnen lässt.
Ja, aber von wem? Von seriösen Linguisten oder von Spinnern?Widerlegt und trotzdem weiterverwendet.
Du hast noch etwas Wichtiges vergessen, nämlich eine wissenschaftliche Methodik, die beweisbare Ergebnisse bringt.Es gehört keine Besessenheit dazu Ungarisch mit Sumerisch zu vergleichen, sondern ein wörtebuch, und eine über Grammatik.
Nimm zwei Wörterbücher (und Grammatiken) von zwei völlig beliebigen Sprachen, es darf gern auch Marsianisch oder Klingonisch sein, und nimm Dir viel Zeit, dann wirst Du immer irgendwelche Gemeinsamkeiten finden. Ob es sich a) um puren Zufall handelt oder b) um Lehnbeziehungen oder c) um Sprachverwandtschaft, läßt sich nur klären, wenn Du die Methoden der Vergleichenden Sprachwissenschaft anwendest.
Jeder Laie erkennt z. B. anhand der Zahlwörter (die meistens einen guten Test für Sprachverwandtschaft abgeben), daß Ungarisch am nächsten mit Wogulisch (Khanty) und Ostjakisch (Mansi) verwandt ist, mit Finnisch etwas entfernter, mit Sumerisch überhaupt nicht.Ungarisch steht dem Sumerischen am nähesten, von allen bekannten heute gesprochenen sprachen. Ein wortvergleich zwischen diesen sprachen funktioniert für jeden laien erkennbar
Die Zahlen von 1 bis 5:
yit - kat(n) - hutem - nyate - wet (Khanty)
akwa - kitig - hurem - nila - at (Mansi)
egy - kettő - három - négy - öt (Ungarisch)
yksi - kaksi - kolme- neljä - viisi (Finnisch)
dish - min - esh - limmu - ia (Sumerisch)
Dazu müsste aber Ungarisch in der Altaische gruppe sein, dann wäre das nichts besonderes.
Sumerisch gehört allerdings auch nicht in die altaische Gruppe.
Unsinn, das "Dogma" stammt von Dir. Natürlich kann Sumerisch sowohl mit Finnisch wie auch mit Ungarisch zu tun haben. Um das festzustellen, benutzt man die Methoden der Vergleichenden Sprachwissenschaft. Und damit kann man eine Verwandtschaft entweder nachweisen oder nicht.Ungarisch wurde aber Unter Finnisch eingeordnet, was bedeutet : "es kann mit sumerisch nichts zu tun haben." ("Es kann nicht" ist übrigens auch ein wissenschaftliches Dogma, "es kann nicht" gibt es in der Wissenschaft eigentlich gar nicht.)
Mit pseudowissenschaftlichen Methoden kann man alles "nachweisen", auch die Verwandtschaft zwischen Ungarisch und Quechua, zwischen Ostfriesisch und Kisuaheli und natürlich auch zwischen Deutsch und Japanisch.