Die wesentlichste Unterschiede haben folgendes zu Grund: Ungarisch bedient sich aus knapp 50 Laute/buchstaben.
Daß das ungarische Alphabet knapp 50 Buchstaben kennt, habe ich nicht bestritten: es sind derer 40 (
Kleines Ungarisches Alphabet) bzw. 44 (
Großes Ungarisches Alphabet, wo noch die Buchstaben Q, W, X und Y hinzukommen). Allerdings ist dies jetzt zweitrangig...
Das zurückzugeben mit Latainischer schrift war noch nicht erfunden.
Der andere grund, der gute Dezsö hat es neu gedichtet. Er hat sich villeicht gerufen gefühlt...
...
Was dezsö gemacht hat ist Budapester Slang...
Der erhaltene altungarische Originaltext ist vollständig in lateinischer Schrift abgefaßt - vgl. dazu
Lament of Mary / Mária-siralom und
Mary's Lament manuscript (ist zwar nicht leicht zu entziffern, aber es handelt sich ja wohl eindeutig um in lateinischer Schrift niedergeschriebenes Alt-Ungarisch)
Dezsö Pais hat ihn mW weniger neu gedichtet, sondern in die aktuelle ungarische Schreibweise gefaßt (buchstabengetreue Aussprache; wobei anscheinend noch immer einige Wörter und Satzteile ungeklärt sind).
Allerdings war die Fassung von
Dezsö Pais gar nicht der Punkt, um den es mir dabei ging...
... wenn ich das so sage, dann hier die richtige heutige Ung. übersätzung:
Vala siralom tudotlan
Siralomtol sebezek
Bal eszik, epedek.
So ist es heutige Ungarisch.
Eigentlich hatte mich interessiert, warum die Fassung von
Ferenc Molnar - immerhin die Wiedergabe in modernem Ungarisch - derart abweicht, wie exemplarisch im Anfangsteil bereits ablesbar (und auch im weiteren Text). Vgl. dazu meinen vorherigen Beitrag...
Vergiss nicht, es ist eine agglutinierende Sprache, und "einige Wortverbindungen" auf Ungarisch können leicht komplexe Sätze auf deutsch bedeuten.
Das ist ja alles schön und gut, aber dennoch ist der ungarische Sprachanteil in diesem Urkundentext gering.
Auf jeden Fall ist der Text spannend...
... und hauptsächlich nicht in ungarischer, sondern lateinischer Sprache.
Verdeutlichende Anmerkung nochmals zur Verständlichkeit alter Sprache: Einzelne Satzteile, Wortgruppen und Passagen des Althochdeutschen versteht unsereins schon, nur in kompletten Texten versteht man eben größtenteils so gut wie gar nichts mehr.
Bsp. Hildebrandslied
Ik gihorta dat seggen... -> "Ich hörte, daß gesagt wurde..."
dat sih urhettun ænon muotin... -> "daß sich..." und den Rest versteht man nicht mehr, es heißt aber so viel wie "... herausfordernd einzeln begegneten..."
... weil das auch Ungarisch ist,und weil die auch alte schriftdokumente haben, und die Technik dieses sreibens bis heute kennen. Das ist deshalb sehr wichtig, weil die benutzung von doppelbuchstaben macht doch das lesen manche alte runen doch so schwer. Manchmal kann man nicht eindeutig ein sehr kurzes wort lesen , eben wegen der unterschiedliche arten der doppelbuchstaben benutzung.
Die Sekler haben einige dieser Methoden bis heute bewahrt, und das hilft die texte zu lesen, bzw identifizieren.
Es ist ja schön, daß Du mir hier nochmals bestätigst, daß die
Szekler/Sekler einen ungarischen Dialekt sprechen und zumindest teilweise bis heute die alte ungarische Schrift verwenden, aber das war mir - wie bereits ausgeführt - zum einen bekannt und wurde von mir zum anderen auch nirgendwo bestritten.
Ich hatte um Aufklärung gebeten, was die in der Fachwelt umstrittene Aussagekraft und Datierung der Inschriften betrifft, welche aus dem 9. Jh. u.ä. stammen sollen.
Die sekler wurden anfangs nicht erwähnt, weil sie nicht zu den Magyaren zählten. Über deren ursprrüngliche Herkunft kann ich dir nur erzählen, was sie selber über sich erzählen, -wenn es dich interessiert.
Danke; aber das hat für die laufende Diskussion wirklich nur nebensächliche Bedeutung und führt uns nur vom Thema weg... :fs: