Mongolische Bögen: Reichweite u. Durchschlagskraft

Dieses Thema im Forum "Das Mongolenreich" wurde erstellt von captain kirk, 5. Dezember 2008.

  1. balticbirdy

    balticbirdy Ehemaliges Mitglied

    Nun, Truppen die überwiegend auf Pferdebogner setzten, wie zum Beispiel die Goldene Horde, bekamen gegen mit Feuerwaffen ausgerüstete Gegner, ich nennen da mal nur die Russen (Kosaken) und Osmanen, im Regelfall nicht viel gebacken.
     
  2. Ganz so ist es nicht.

    Die Osmanen haben zwar bis zum 16. Jahrhundert (bzw. sogar später) den Bogen weiterhin in Verwendung gehabt, und die Kasachen sogar noch später, bis ins 18. Jahrhundert hinein den Bogen verwendet. Doch das Problem war banal: Ein Vorderladergewehr hat mehr Durchschlagskraft als ein Bogen, und ist wesentlich einfacher zu bedienen. Die Ausbildung der Bogenschützen dauerten bei den Osmanen bis zu 3 Jahre, also wesentlich länger, als das aufstellen einer Kompanie von Schützen mit Vorderladern.
     
  3. captain kirk

    captain kirk Mitglied

    demgegenüber steht die viel höhere schußfrequenz des bogens, gepaart mit einer äußerst beweglichen kriegsführung... da die steppenvölker das bogenschiessen schon von kindesbeinen an lernten wäre die ausbildung kein problem gewesen.
    ich denke den turk-mongolischen nachfahren dschingis khans fehlte es an einigkeit und an einer führungspersönlichkeit, die die traditionelle steppenkriegsführung für die moderne zeit modifiziert hätte.

    thema durchschlagskraft: was nutzt eine hohe durchschlagskraft, wenn die treffgenauigkeit sehr zu wünschen übrig lässt. ich laß von folgendem vergleich (quelle hab ich vergessen): 200 musketenschützen, 200m schußentfernung= nur 1 treffer!
    dazu noch die langen ladezeiten des vorderladers... und die fehlende rüstung
    der damaligen linieninfantrie.
    alles keine argumente für fußtruppen mit vorderladern.
     
  4. Das ist wahr.

    Man muss natürlich auch bedenken, das in Russland die Schützen mit Vorderladern auch einen Bogen mit hatten (neben einer Axt).

    Aber das Problem bleibt: zu hohe und zu lange Ausbildungskosten.
     
  5. Bdaian

    Bdaian Aktives Mitglied

    Das Thema hatten wir erst kürzlich.

    Noch zu Napoleons Zeiten führten die Russen Kavallerie mit Bögen mit ins Feld (Kalmücken, Tataren u.Ä. leichte Kavallerie). Haben jedoch keine besonderen Erfolge erzielt.

    Die Mamelucken in Ägypten dürften auch mit Pfeil und Bogen gekämpft haben (weis jemand was genaueres dazu? Auf dem berühmten Bild von Lejeune ist davon nicht zu sehen) und wurden von den französischen Karees zurückgeschlagen.
     
  6. Das weil sie nicht in offener Feldschlacht eingesetzt wurden, sondern hinter die Linien als Plündertruppe.

    Da war auch die Technik der Vorderlader weiter fortgeschritten.
    In der Zeit der Luntenschlossmuskete begann langsam der Niedergang des Bogens als Schlachtwaffe.
     

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