Muss die römisch-germanische Geschichte umgeschrieben werden?

Was die Waffen-Handhabungs-Fragestellungen von Reenactors angeht:

Ich empfehle da die "Ermine Street Guard", eine britische Gruppe, eine der ältesten überhaupt.

Von denen gibt es Vorführungen mit re-konstruierten Distanzgeschützen, hierzulande zuletzt bei den Römertagen in Xanten 2007.

Einfach mal gogglen - da müßte es sogar Videos davon geben.

Die Dinger schießen geradeaus (direkter Beschuss), im Bogen (indirekter Beschuss) und wenn das "Fusskreuz" der Lafette nur groß genug ist auch bergauf, da der Schußkopf schwenkbar gebaut war.

Ach ja - die Koordinaten des Schlachtfelds müssen bei der Earth-Suchmaske natürlich englisch eingegeben werden:

51°50'01.37'' N, 10°06'42.70'' E

Gruß
 
@Martin, ich wäre vorsichtiger mit solch genauen Angaben im Web. Zumal man mit sovielen Stellen bei den Bogensekunden ein Mauseloch lokalisieren kann. Es sei denn, man will potentielle illegale Sondengänger irgendwohin fehlleiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Balticbirdy!

Schau mal genau hin...:

Da steht "in etwa..."

Eine Ungenauigkeit ist da sozusagen absichtlich eingebaut, denn mit den Koordinaten findest Du nur das Gebiet allgemein.

Eine weitere Ungenauigkeit liegt in der systematik von Earth verborgen

Das wird nicht reichen, um gezielt zu suchen. :autsch:

Das eigentliche Problem war, dass die auf der Pressekonferenz vom "Harzhorn" gesprochen haben. Und auf der Seite des Landkreises Northeim ist eine topografische Karte eingebaut, wo Du diesem Begriff nur eingeben musst und schon hast Du alles gefunden.

Außerdem haben sie in ihrer offiziellen Presseerklärung immer von "dem Ost-West-Höhenrücken neben der A7" gesprochen.

Und schließlich wurde eine Journalistenführung auf das Fundfeld organisiert.

Was kann man da noch geheim halten...?

:motz:

Gruß
 
Das Gelände ist für Sperrungen und Blockaden jedenfalls sehr gut geeignet, kein Wunder das es dort abging...
 
Eine Ungenauigkeit ist da sozusagen absichtlich eingebaut, denn mit den Koordinaten findest Du nur das Gebiet allgemein.

Eine weitere Ungenauigkeit liegt in der systematik von Earth verborgen

Das wird nicht reichen, um gezielt zu suchen. :autsch:

Das eigentliche Problem war, dass die auf der Pressekonferenz vom "Harzhorn" gesprochen haben. Und auf der Seite des Landkreises Northeim ist eine topografische Karte eingebaut, wo Du diesem Begriff nur eingeben musst und schon hast Du alles gefunden.
Ok, aber die von dir genannten vierstelligen Bogensekunden suggerieren dann eine Genauigkeit, die nicht vorhanden bzw. überflüssig ist - egal ob mit oder ohne "etwa". Man sagt doch auch nicht etwa 1244,62 Meter, wenn ich eine Spanne von 0-2 km meine, aber GPS macht halt oft blind statt sehend. Ich habe beruflich viel sowas zu tun. Gibt man nur Grad und gerundet Minuten (auf 60er Skala) an, deckt man immer noch eine Fläche von 1,8 x 1,1 km ab. Das sollte in unserem Fall zur Information genügen und lokalisiert das Harzhorn immer noch genau genug. Ich hoffe, mein Anliegen ist damit klarer.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Balticbirdy

Hi!

Irgendwie reden wir aneinander vorbei.

Ich habe die Frage von Lupus Germanicus beantworten wollen, und ich denke, das, was ich geschrieben habe, beantwortet seine Frage.

Und wenn ich "Etwa...Koordinaten" schreibe, dann suggeriert das nix, außer eben, dass es etwa dort ist.

Diese Ortsangabe reicht, um sich die Sache aus der Luft mal anzusehen, um die taktisch/strategische Szenerie zu erfassen - und das ist mir, glaube ich, auch gelungen, wie Saschas Beitrag zeigt.


Gruß
 
danke Martin,
Den Tr....l will ich sehen, der da jetzt durchs Gelände tappert und auch mal buddeln will.
Hoffentlich hat er die Adv....tkarte.Die und n guten Anwalt wird er brauchen:)
Sich da nen Überblick zu schaffen ist mit Earth und Maps schwer möglich.
Maps ist besser, zumindest sind mal Höhenunterschiede drin.
Wenn der Hype mal rum ist und die "Museumschilder" stehen kann man sichs ja mal anschauen.
Ob die auch mal rechts von der A7 (S-N Richtung) nachgeschaut haben? Wenns um Sperre ging wäre würde ich bei dem 200 m Huppel auch mal kucken:)
gruss Lupus
 
Wollte da einer durch auf der Trasse der heutigen A7 war das eine gute Gegend ihn aufzuhalten.
Eine Umgehung westlich wären circa 15 Km mehr Wegstrecke mit dem Effekt, das der Gegner einfach nur auf den Bergkamm mitlaufen musste und recht lange auf die Kolonne wirken konnte (falls diese über die Waffen mit ein wenig Reichweite verfügten)
Eine Umgehung östlich wäre noch länger gewesen, deswegen würde ich dort weniger Leute hinstellen.




Ist natürlich auch immer eine Frag, wie genau man das Gelände kannte...und ob man überhaupt nur verlegen wollte...


Ist dort eigentlich etwas über historische Wege bekannt?


Die nächsten Hügel sind alle über 1Km Luftlinie vom Fundbereich entfernt, ein besetzen dieser und wirken auf die Anhöhe der Gegner ist, denke ich ist ausgeschlossen.
Hier mal ein paar Reichweiten Slinging.org - Sling Ranges
Balisten werden diese sicherlich übertreffen, Bögen kaum, aber die Anzahl der schweren Geschütze möchte ich mir nicht vorstellen, um über einen 1km Entfernung auch entsprechend Schaden zu verursachen...
 
Hi Sascha!

In der Presseerklärung steht:

"Die Nord-Süd-Verbindungen entlang des Harzrandes müssen dort einen engen Pass überqueren, wo noch heute die Autobahn 7, die Bundesstraße 248 und die historische Heerstraße auf einem nur 300 m breiten Streifen dicht nebeneinander verlaufen."

Bei Pässen und (schiffbaren) Flüssen kann man eigentlich (fast) immer davon ausgehen, dass die seinerzeit als Verkehrs- und Handelswege genutzt wurden.

Deshalb erscheint die Datierung anhand der Commodus-Münze bis jetzt als nicht vollständig gesichert. Die Münze könnte ja auch zu einem anderen Zeitpunkt in den Boden gelangt sein.

Das ist aber reine Spekulation.

Gruß
 
Ich bin mal gespannt wie weit die Fähigkeit in unserem Lande fortgeschritten ist sich anhand Waffenwirkungsrichtung sowie anhand der unterschiedlichen Waffenfunde eine Rekonstruktion des Ablaufes vorzunehmen.
Anhand der Qualität der Funde ist das ja mal eine begnadete Möglichkeit unsere "nahezu verlorengegangenen" Fähigkeiten in Bezug auf militärische Kompetenz mal wieder ein wenig aufzufrischen:).
Das "Einfärben" der unterschiedlichen Waffenfunde wird ja wohl noch hinhauen.
Hoffentlich kommt da jetzt mal ein wenig Bewegung in solche Vorgehensweisen.
Wenn weiterhin von Pfeilgeschützen die Rede ist, dürfte das mit grosser Wahrscheinlichkeit schon ein grösserer Verband gewesen sein welcher dort eine "Vorstellung" gegeben hat.Das dürfte aber noch relativ einfach zu klären sein-da diese Waffen relativ verwundbar waren dürften die bestimmt nur in "grossem Stil" unterwegs gewesen sein.
Die Frage bleibt warum so tief in Germanien?

Wiki-Salzgitter:winke:
Mit der Überschrift "Am Anfang war das Erz" könnte sich die Geschichte der Stadt in einem Satz zusammenfassen lassen. Die Wurzeln Salzgitters reichen aber wesentlich weiter zurück, als es das Gründungsjahr 1942 vermuten lässt. Die in der Region lagernden riesigen Eisenerzvorkommen waren aber schon um Christi Geburt bekannt. In sogenannten Rennöfen verhütteten es die Germanen. Bereits vor 50.000 Jahren fand ein „früher Niedersachse“, ein eiszeitlicher Jäger, den Weg nach Salzgitter. Seine sterblichen Reste wurden 1952 entdeckt.

:grübel:
Gss upus
 
Martin,
Weist du jetzt, warum ich die Koordinaten haben wollte:)
40 KM Luftlinie.
Gruss Lupus
 
Na das hoffe ich doch dass die von Norden kamen:) Da liegt ja Salzgitter.
Wollte da jemand die Römer nicht "Sang und Klanglos" mit dem Erz abziehen lassen?
Schau dich mal im Netz genauer um.Die für so "unglaublich ungewöhnliche Präsenz" der Römer im 2-3 jahrh. war schon ein paar mal Thema-ist aber immer wieder untergegeangen.
Eben dieses Erz hat wohl doch eine Rolle für das "Miteinander" im 2-3 Jahrhundert für Römer und Germanen gespielt.
Könnte sowas wie "dezentrale Beschaffung"gewesen sein.
Shoppen mit ner Legion als Kreditkarte:)
Für mich ist dieses Erz der Schlüssel zum Harzhorn-Thema.
Pass mal auf-die Nummer zieht mit dem Erz zieht noch Kreise:)
Gruss Lupus
 
Wenn man diese Gedanken weiterführt, habe ich relativ zackig ne schlüssige Erklärung für den Ort und das gefundene Material.
Ich mag einfach Indizien die irgendwie alle in dieselbe Richtung weisen.
Ist zwar für 5 Minuten googeln n bisschen "oberflächlich" ausgeführt aber zumindest ein sehr ernstzunehmender Ansatzpunkt.
Reicht zwar dann nicht für nen "Mythos" aber ein super "Denkspiel".
Jeder macht seinen eigenen Frieden mit Theorien:)
Ich warte jetzt mal was man da noch so ausgräbt und wie man es interpretiert.
Ich habe ne relativ klare Vorstellung vom" Durchbruch im Morgengrauen".
mal schauen ob sie sich mit dem deckt was andere so für sich herausfinden.
Ist zwar ne 30 Min-Theorie aber schaun wir mal.
Gruss Lupus
 
Man braucht nicht gleich zum räuberischen "Erztransport" unter Legionsbewachung zu greifen,
um festzustellen, dass der Pass durchs Harzhorn sich auf einer uralten Handels- und Heerstrasse befindet,
die von römischen Truppen von Drusus bis Germanicus zur Einverleibung der Magna Germania
bis hin zu den Rachefeldzügen nach der Varusschlacht benutzt worden ist.

Offen für mich immer noch,
ob der jetzige Fundort womöglich "nur" einen Ausschnitt des Gesamtgeschehens darstellt,
also die quantitative Grössenordnung der Auseinandersetzung unklar ist.

FG
 
Hehe,
ich wollte nur nicht nach 15 Minuten an der Suchmachine als "Mythbuster" auftreten.Habe genug "Rot" kassiert;).
Ich suche nur eben explizit bei den Römern nach Gründen weshalb sie was wann und wo gemacht haben. Denn die hatten "fast" immer klare Vorstellungen von dem was sie so "trieben".
Ist aber zu oberflächlich:
Germanien
2-3 Jahrhundert
mögliche Ziele
Lage der Ziele
Marschrichtungen
mögliche Einstufung der Ziele(Relevanz)
Art der Ausrüstung
-na das übliche, was man macht wenn man einer Sache objektiv auf den Grund gehen will.
Ob Eisenerz diese Relevanz hatte, dass man sie mit Verbandsgrössen bis hin zu "Legionartillerie" in Umfeldern( neutral-instabil) begleitet hat-keine Ahnung-bin kein Historiker oder Wissenschaftler. Ist nicht mein Gebiet-von sowas haben andere 10 mal mehr Ahnung.
Mich interessieren ausschließlich militärische Vorgehensweisen und ihre Hintergründe.
Ich war eben nur erstaunt als ich gelesen habe daß an anderen Stellen schon die Hand bezüglich römischer Präsenz(2-3 Jahrh.) in Bezug auf Erz gehoben wurde.
Und da springt Salzgitter sofort in mein "Raster" -mögliche Ziele.
Und ein möglicher Erztransport könnte ja die Begründung sein dass Rom sich das "Schlachtfeld" nicht ausgesucht hat, sondern eben gezwungen war den Pass "freizuhämmern". Ist ne Transportfrage-aber ebenfalls andere "Feldpostnummer".(Wissenschaft)
Passt eben schön zusammen. Ist ne flotte 15 Min.Idee anhand von einem üblichen Suchraster in nem Forum-keine wissenschaftliche Arbeit:)
Wer weiß was die da wollten.
Das wäre ja n bisschen sehr einfach.
Gruss Lupus
 
Tja Florian,
Das wird in den Händen derer liegen die sich dort beruflich eine Übersicht verschaffen.
Eine miltärisch begründete Sachlage erfordert den Willen sie auch zu suchen.
Und der Wille alleine genügt auch nicht-da haben wir wieder den "Eisberg" alle relevanten Aspekte zu berücksichtigen. Ich muss leider gestehen, das ich, was diesen Teil betrifft, äußerst pessimistisch bin.
Um Ausdehnungen abstecken zu können, muss man sie sich vorstellen können.
Und da haben wir ja bei weitaus wichtigeren Themen erleben müssen, das genau diese überaus wichtige Vorgehensweise kaum Beachtung findet.
Wird am Boden was gefunden, schweift der Blick selten in die "Horizontale" geschweige denn in die "Ferne".
Daher meine frühe Anmerkung: Hoffentlich nutzt man diesmal diese begnadete Option aus. Die Funde sind gut erhalten und was ich verstanden habe unberührt. Wenn s diesmal nichts wird-
Druff uff die Römer!!:trompete:
Und wenn nicht,auch gut-alle Teilnehmer sind tot:) denen ists egal.
Gruss Lupus
 
Mal ein Querverweis auf Vergleichbares:
In der aktuellen Geo Epoche im Beitrag zu Illerup, dessen Funde Northeim zeitlich am nächsten sein dürften; wird die römische Prägung der Bewaffnung hervorgehoben.
Durch das etwaige Verhältnis der Qualität der Funde schließt man auf 3 Heerführer, 40 Offiziere (?) und 300 Mann Fußvolk. Interpretiert wird dieses dann, dass in Germanien das römische Manipel übernommen würde 8 Mann Mannschaft, 1 Offizier (?).
 
Tja Florian,
Das wird in den Händen derer liegen die sich dort beruflich eine Übersicht verschaffen.
Eine miltärisch begründete Sachlage erfordert den Willen sie auch zu suchen.
Und der Wille alleine genügt auch nicht-da haben wir wieder den "Eisberg" alle relevanten Aspekte zu berücksichtigen. Ich muss leider gestehen, das ich, was diesen Teil betrifft, äußerst pessimistisch bin.
Um Ausdehnungen abstecken zu können, muss man sie sich vorstellen können. ....
Gruss Lupus

Na ... wenn man das bisher Bekannte umsetzt,
ergibt sich ein grobes Szenario:

Harzhorn-Pass blockiert ... die Höhen besetzt ..
Um mit Tross etc. den Pass zu queren,
müssen die besetzen Höhen freigekämpft werden -
dazu werden nachgewiesenermassen auf einem Flügel - wie angenommen - ca. 1000 Legionäre eingesetzt.

Wer sich vor Ort auskennt,
sollte mit der Sonde die Gegenhöhe erkunden :devil:;
die Passniederung dürfte nicht sonderlich ergiebig sein -
nicht nur wegen jahrhundertelanger Bebauung
sondern auch wegen vglweise geringer Kampfintensität.

Mal sehen, ob man sich zu den notwendigen Stichproben aufrafft
bzw. die Mittel dafür bereitstellt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass man an dem Harzhornhang nur einen Ausschnitt des Kampfgeschehens ausgräbt,
scheint so sicher zu sein wie in Kalkriese. ;)

FG
 
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