Neue archäologische Entdeckungen

Schweden: „Sensationeller“ Münzschatz aus 12. Jh. entdeckt – unter mittelalterlicher Kirche​

 
Auch in Südostasien wird gegraben und gefunden:

In Laos fand man vor wenigen Tagen eine relativ große bronzene Buddha Statue am Flussufer des Mekongs.
Während das Alter noch unklar ist, begeistert ihre Schönheit die meisten Bewohner der umliegenden Länder sehr, was wiederum zu allerlei "Nebengeräuschen" führte.

Ebenso unklar ist die historische Bedeutung einer Steingravur, die Pilzsuchende kürzlich im thailändischen Wald fanden. Einige schätzen Dvaravati-Kultur (6.-11.Jh.), andere frühestens 16. Jh.
 
Die geophysikalische Methoden: Angewandt wurden demnach unter anderem magnetische Gradiometrie, elektromagnetische Induktion und Seismik. Bohrungen und gezielte Ausgrabungen folgten. Die Ergebnisse scheinen also hinreichend wissenschaftlich fundiert zu sein.
In der Folge "Pellworm" des Doku-Formats MareTV, einsehbar in der ARD-Mediathek, kann man sich angucken, wie Dr. Ruth Blankenfeldt (Leibniz-Zentrum für Archäologie) in Rungholt einen Bronze-Kochkessel aus dem 14. Jahrhundert ausgräbt. Der Erhaltungszustand ist erstaunlich. Backstein-Trümmer werden ebenfalls gefunden.
 
Was man in einem Weinkeller nicht so alles findet ...
Die Zottelelefanten haben da gelage gefeiert. ;)
 
Englische Amateurhistoriker eines Geschichtsvereins haben die Überreste von Collyweston Palace entdeckt, einem Schloss der Tudor-Stammmutter Margaret Beaufort, das lange Zeit als Lokalfolklore galt. Die Funde wurden inzwischen durch Archäologen verifiziert. (Quelle)

Der Artikel liest sich wie ein kleines modernes Märchen, offenbar suchte der Verein über dreißig Jahre lang nach den Überresten und war wegen Überalterung und Geldmangel kurz vor Aufgabe, als die Wende eintrat.
 
In Jerusalem wurde ein Goldring gefunden, der in die hellenistische Zeit (+/- 300 v. Chr.) zu datieren ist:

 
Zwar keine neue archäologische Entdeckung, sondern ein Praxistest einer Rüstung aus der Bronzezeit:


Dabei handelt es sich um Nachbauten der Dendra-Rüstung – Wikipedia
 
Nicht direkt Archäologie, aber trotzdem bemerkenswert: Im Archiv des Deutschen Museums ist die älteste bekannte Fotografie aus Deutschland entdeckt worden. Die Aufnahme von Franz von Kobell zeigt die Münchner Frauenkirche und stammt aus dem März 1837. (Quelle)
 
Wir haben im Geschichtsforum schon öfters aufgrund der vielen römischen Bodenfunde von z.B. @Hermundure die Diskussion um und einen eigenen Thread über die römischen Ursprünge von Merseburg gehabt, zumal der Bischof und Geschichtsschreiber Thietmar von Merseburg (975 -1018) ausdrücklich von den römischen Bauresten von Merseburg gesprochen hatte.

Jetzt wurden auf dem Merseburger Domhügel mit der baugeschichtlichen Untersuchung der Martinikurie die Baureste des ersten Bischofspalasts identifiziert: Er wurde etwa zur Zeit der zweiten Weihe des Merseburger Doms im Jahr 1042 durch Bischof Hunold errichtet.


"Die Grabungsergebnisse an verschiedenen Stellen des Domhügels lassen laut den Archäologen inzwischen kaum noch Zweifel daran, dass es sich bei diesem “römischen Werk” um die prähistorische Wallanlage handelte.“
 
Zuletzt bearbeitet:
Da kommt mir sofort die Kindervorstellung im Amphitheater im "Life of Brian" in den Sinn...
Habe leider nicht im Kopf (zweimal versucht, den Kultfilm anzuschauen, und bin zweimal eingeschlafen, was ich sonst nur bei Ballett- und Opernfilmen tue, wenn Bühnenversion), frage mich aber bei dem schematischen Stil in Pompei, ob er wirklich von Kindern stammt. Warum z.B. sollte ein Kind den Oberkörper der Figuren durchgehend weglassen (als hätte es bereits diese Abstraktion zum persönlichen Stil erhoben, wie manch heutiger Graffiti-Künstler) und warum die armen Wildschweine derart geometrisch darstellen?
 
In Verbindung gebracht mit 5-7 Jährigen als Urhebern hat mich die geometrische Darstellung der Wildschweine spontan auch verwundert. Geometrische Züge zeichnen auch die menschlichen Figuren aus, v.a. die von der Ferse bis zum Jochbein durchgehende diagonale Linienführung ist auffallend.
Die altersmäßige Schätzung der Ausgräber basiert wohl weniger/nicht nur auf der Größe der dargestellten Hand und/oder der Höhe in der die Zeichnungen angebracht sind, sondern auf:
"Experten für Kinderpsychologie von der Universität Neapel Federico II untersuchten die Skizze und kamen zu dem Schluss, dass der oder die Graffitikünstler nicht aus der Fantasie, sondern aus der Erinnerung heraus gearbeitet haben", so Parkdirektor Gabriel Zuchtriegel in der Erklärung.
[...]
Die Strichmännchen auf der Skizze ähneln Kopffüßern, einer Tierklasse, zu der Kraken und Tintenfische gehören. Ihre Gliedmaßen wachsen direkt aus ihren Köpfen. Dieses Merkmal hat sich im Laufe der Zeit als eine „anthropologische Konstante“ in Kinderzeichnungen erwiesen, fügt Zuchtriegel hinzu, und viele Kinder verfolgen heute einen ähnlichen Ansatz."
(Übersetzung DeepL)
Hmhm... die geometrischen Aspekte empfinde ich für die genannte Altersstufe dennoch als etwas irritierend.

Die Grabung befindet sich ja im Prozess, finde bislang nur Pressemitteilungen, mal abwarten was da noch an Veröffentlichung kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass die Figuren, die Wildschweine wie die Jäger und Kämpfer aus Kinderhand sind, scheint mir absolut plausibel. Ob sie deswegen einer Jagdszene oder einem Gladiatorenspektakel beigewohnt haben, vermag ich nicht zu ermessen.
 
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