1.
Für mich als „Aussenstehender“ ist spannend zu sehen, wie sich die Bevölkerung an den Rekonstruktionen repräsentativen Bauten aus den Zeiten der Monarchie erfreut. Anscheinend eine Art „Heimweh“ nach längst vergangenen Epochen. Nach König, Glanz und Pomp.
2.
So wie wir das heute in Grossbritannien erleben.
1.
Wir wissen nicht wie es in der Schweiz wäre, wenn dort die Aristokratie einen anderen Stellenwert und ein anderes Bedürfnis nach Selbstdarstellung gehabt hätte. Viele schöne Schlösser mit "Glanz" kenne ich nicht, wenn auch aus dem Barock bspw. in Basel wenigstens ein wenig gute und auch repräsentative Architektur (Haus zum Kirschgarten) erhalten ist.
Im übrigen ist das Phänomen ja nicht urdeutsch. Das wäre Unsinn, das zu behaupten. Ich war ja neulich in Versailles... da haben Franzosen wie auch US-Amerikaner das selbe Bedürfnis, ganz abgesehen von dem Genuss des Betrachtens der Kunst. Der Unterschied ist eben, dass in Deutschland wie schon erwähnt, nicht ein Zentrum vorhanden war, sondern viele.
Diese Verschiedenheit und Streuung der Herrschaftszentren und ihrer jeweiligen kulturellen Wirkung ist nun vielleicht in Europa abgesehen von Italien einzigartig. Ausländische Besucher sind darüber auch immer wieder erstaunt.
"Heimweh" nach Vergangenem kann ich da selten erkennen, mal ein paar Exoten ausgenommen. Wenn ich in Museen auf Besucher treffe, haben diese doch meistens jenes Schwarz-Weiß-Schema von böse Oberschicht im Prunk und darbende Bauern - also ungefähr die Sicht von
Caro1 (kannst ja mal nach ihren Beiträgen hier suchen). Dabei fühlen sich die meisten Besucher eher der Unterschicht gegenüber verbunden.
Wie gesagt, es mag welche geben, welche Pomp und Glanz nachtrauern, aber wie Du es hier versuchst hinzustellen, ist es sicher nicht. Da wirkt es mir eher als wäre Dein Blick etwas getrübt.
Nun und Glanz und Pomp, um dabei zu bleiben, gehörte nunmal zur deutschen Geschichte wie zur französischen, englischen, dänischen... In Palästen wurde die Politik über Jahrhunderte gemacht. Dann ist doch die Folgerichtigkeit verständlich, wenn man grundsätzlich dies vorführen möchte.
Obendrein spiegeln aber, wie ich den Eindruck habe und in diesem bestätigt mich eher
MP sogar, gerade ein guter Teil der Wiederaufbauten überhaupt nur in geringem Maße Glanz und Pomp.
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Was willst Du uns damit nun sagen? Die Monarchie gehört zur Staatsverfassung des Königreichs. Glanz und Pomp hält für meine Begriffe die britische Monarchie auch garnicht so arg groß, jedenfalls nicht im Vergleich zu anderen.
Wenn Du Paraden, Empfänge etc. meinst: die gehören zur staatlichen Selbstdarstellung. Ist ja in einer Demokratie kaum anders.