Zunächst möchte ich zwischen der Staatsangehörigkeit und der ethnischen Zugehörigkeit unterscheiden. Deutscher Staatsangehöriger ist derjenige, der einen deutschen Pass hat (unabhängig davon, ob er in Deutschland, Österreich, Belgien, Brasilien oder sonstwo auf diesem Planeten lebt).
Die ethnische Zugehörigkeit mag jeder selbst für sich definieren. So steht es jedem deutschsprachigen Staatsbürger Österreichs frei, sich als ethnischer Österreicher und/oder ethnischer Deutscher zu sehen.
Die deutschen/deutschsprachigen Gemeinschaften außerhalb der Bundesrepublik definieren sich z. B. in Belgien als deutschsprachige Gemeinschaft, in Dänemark (Nordschleswig), Italien (Südtirol), Polen (Masuren und Oberschlesien) als deutsche Minderheit. Deutschsprachige Franzosen (Elsaß und Deutschlothringen) mögen sich als französische Staatsbürger und als ethnische Franzosen, Elsässer bzw. Lothringer oder möglicherweise sogar als ethnische Deutsche fühlen. Luxemburger (aus dem Großherzogtum) - zumeist französisch-, deutsch und letzeburgischsprachig - mögen wohl auch zwischen diesen drei ethnischen Kategorien auswählen.
Der Begriffe Deutsch und Deutschland haben sich im Laufe der Geschichte gewandelt. Bis zur frühen Neuzeit könnte man wohl die zusammenhängenden Gebiete als Deutschland annehmen, in denen Deutsch in all seinen verschiedenen Dialekten gesprochen worden ist. Das würde für diesen Zeitraum auch die heutigen Niederlande, Flandern, deutschsprachige Schweiz. Das Niederländische (eigentlich der Dialekt Hollands) wurde m. W. noch bis ins 19. Jhdt. von den Niederländern selber als "Nederduits" (Niederdeutsch) bezeichnet.
Zurück zu den Österreichern: es gibt auch in Österreich authochtone, nationale Minderheiten. Die Slowenen in Kärnten: de.wikipedia.org/wiki/Kärntner_Slowenen