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Emma (1996) mit Gwyneth Paltrow.
Ich hab irgendwo gelesen, es sollte ohnehin urprünglich eine moderne Variante von Emma werden, also nicht "originalgetreu", man habe sich aber spontan umentschieden, da "Clueless" bereits in Arbeit (oder abgedreht?) war.
Ich habe gestern nochmal die Kinofassung von "Emma" von Douglas McGrath gesehen. Scheinbar hatte ich als ich meinen letzten ausführlichen Beitrag schrieb doch nicht mehr diese Verfilmung so sehr vor Augen.Ich selbst bin mir noch nicht sicher, ob mir "Emma" von 1995 oder "Emma" von 1996 besser gefällt.
Ein paar Punkte sind mir aber eingefallen.
Pro "Emma" (1995):
Die Kleidung passt zusammen.
Mr. Knightley finde ich hier besser getroffen als in der BBC-Variante. Das Rumgepolter in der BBC-Version lässt nicht die Diskretion (die für einen Gentlemen spräche) erkennen, welche man in der 95er Variante erkennen kann. Diese Diskretion wirkt allerdings einleuchtender.
Manche Details, die irgendwie typisch für Zeit und Gegend wirken wie das Bogenschießen in der einen Szene (egal ob im Roman so vorkommend oder nicht) sorgen für ein bisschen Atmosphäre.
Pro "Emma" (1996):
Der Mr. Elton ist weniger eine Figur, die wie eine Comedyrolle wirkt. Dafür erscheint er aber auch zunehmend ein bissel tumb. Dennoch kommt er mir etwas realistischer vor.
Die Hauptfigur der Emma ist etwas verführerischer und man erkennt auch in ihrer Reue eher, warum denn Mr. Knightley sie gut findet, da sie ja scheinbar auch durchaus Betroffenheit zeigen kann, wenn sie unrecht hat.
Miss Bates wirkt ebenfalls realistischer und weniger lächerlich, als einfach nur sonderbar. Das macht aber natürlich den Spott von Emma Woodhouse weniger gerechtfertigt.
Bei beiden gleich gut:
Schauspieler:yes:
Für die 95er Variante wurde ja an Stars wirklich nicht gespart und mit Greta Scacchi und Ewan McGregor usw. so ziemlich von dem Besten genommen, was damals auf dem Markt war. (Dadurch zeichnen sich allerdings grundsätzlich die Jane-Austen-Verfilmungen in aller Regel aus. )
Bei der 96er Version von der BBC wirken manchmal einfach die Bilder wunderlich. Das mag aber an der Bildqualität liegen, welche eher das Serienformat erkennen lässt. Da sieht man einen deutlichen Vorteil bei "Pride and Prejudice" (1995), da dabei Kinomaterial genommen wurde.
Bei der Ausstattung hat "Emma" (1996) teilweise schöne Sehwerte wie im Garten von Mr. Knightley; auch die Tafel von Mr. Weston wirkt für mich schön stimmig. Dennoch wirkt manches wie der Tanzsaal in dem heruntergekommenen Gebäude im Ort Highbury unrealistisch. Die Musik und auch die Art zu tanzen erscheint ungewöhnlich behebig. Noch weit langsamer wird da getanzt als bei "Pride and Prejudice" (1995). Lässt sich das irgendwie historisch belegen?
Überhaupt nicht gefällt mir die Malart und Zeichenart, die man mehrfach sieht. Das Porträt von Mr. Churchill passt stilistisch keineswegs in die Malerei des Empire und auch wie Emma Woodhouse ihre Freundin Harriet Smith zeichnet, hat meines Erachtens nichts mit der Zeichenführung im Empire zu tun. Die Gespräche über die Zeichnung selbst und auch die Bemerkungen von Mr. Woodhouse hingegen sind absolut stimmig und korrespondieren schön mit Beispielen der Kunstkritik im späten 18.Jh. wie von Diderot.
Vor allem lieb ich bei Jane Austen, dass sie die Charaktere punktgenau trifft. Keine überflüssigen, vor allem äussere Details, sondern manchmal ein einzelner Satz, der den Charakter vor dem Auge des Lesers entstehen lässt. Ich kenne kaum einen Autor, der das so hinkriegt.Warum passt das Ganze nun in ein Geschichtsforum?
Ich finde die Romanfiguren sind "historische" Charaktere. Die Umgebung, Erziehung usw. formt doch die Menschen von Kindesbeinen. So sind auch bloß die Figuren der Jane-Austen-Romane zu verstehen und das macht umgekehrt die Romane so interessant mit ihrem Nebeneinander nicht nur von Stereotypen (wie Collins meinetwegen oder die Lebemänner wie Mr. Crawford). Wer die Romane aus heutiger Sicht als antifeministisch verdammt begreift sie meines Erachtens garnicht, denn das heißt sie ins Gegenteil zu verkehren. (Genau den selben Fehler begehen viele, welche in diesem Sinne auch den Film "Sinn und Sinnlichkeit" (Ang Lee) verdammen.) Die Romane versteht man nur vor dem Hintergrund ihrer Zeit und der Gesellschaft, welche sie wiederspiegeln. Auf der anderen Seite versteht man die Zeit durch die Romane. Denn eben diese Knightleys, Darcys etc. begegnen uns auch in den Tagebüchern, Briefen und anderen Primärquellen aus der Zeit.
In der Paltrow-"Emma" kommt aber die Jane Fairfax fast garnicht vor, außer in dieser einen Szene nach dem Musical-Auftritt von Emma. Die Schauspielerin (Polly Walker) entwickelt meines Erachtens rein garkeinen Charakter.Viele Leser/innen sehen in Jane Fairfax den leidenden, sanften Engel. Sollte sie dies sein, hätte man sie doch eher mit einem engelesgleichen Wesen bestzen sollen, als mit einer brünetten Schauspielerin.
*"Elizabeth, equally next to Jane in birth and beauty, succeeded her, of course."
Ich würde sagen, das trifft es. In meiner Erinnerung (die mich trügen kann, denn sooo oft habe ich Emma nicht gelesen), ist Mrs. Elton eine reiche Erbin aus einem Handelshaus und eben nicht DIE vollendete Dame, die sie vorgibt oder glaubt zu sein. Sie erfüllt im Grunde perfekt das Bild(Vorurteil?) eines Emporkömmlings ohne wirklichen Stil. Man sagt nicht umsonst, Stil könne man eben nicht kaufen, wie des Königs Kleider ... =)Noch was Lustiges. Ein Brite, den wir jetzt zu Besuch hatten, meinte, dass die Mrs. Elton in der TV-"Emma" (Lucy Robinson) etwas arg amerikanisch klinge.
Da frage ich mich, kommt das vielleicht bloß daher, weil die anderen Darsteller so ein ausgesprochen sauberes Englisch sprechen? Lucy Robinson ist ja eigentlich eine britische Schauspielerin. Soll sie vielleicht ein bisschen prollig klingen?
Wobei er sich ja reihum zumindest nach der Heirat überall einladen lässt. Ich befürchte auch fast, dass Mrs. Elton selbst einen solchen Kostenfaktor darstellen dürfte, dass der Zugewinn mit ihr ausgeglichen wird.=)Nachtrag:
Damit entpuppt sich Elton als Geck/Stutzer, der als einziger von Jane Austens Kirchenmännern bewußt (und schnell!) nach einer reichen Gattin sucht um seine hohen (unbotmässigen ?!) Lebenshaltungskosten zu finanzieren.
Zwing mich nicht für Elton Partei zu ergreifen ... :cry:Wobei er sich ja reihum zumindest nach der Heirat überall einladen lässt. Ich befürchte auch fast, dass Mrs. Elton selbst einen solchen Kostenfaktor darstellen dürfte, dass der Zugewinn mit ihr ausgeglichen wird.=)
Aber verdient haben sich die beiden in jedem Fall!
Bischen schwierig, das hin und her-switchen ...Noch ganz schnell zu "P&P":
Also Eliza muss schon Jane äußerlich ein bisschen ähneln. Sie müssen zumindest ähnlich schön aussehen, womit das in der 95er-Version m.E. am ehesten getroffen ist.
*
Ich denke, da sieht man such im BBC-Mehrteiler ganz schön immer mal beide nebeneinander. Natürlich gibt es Unterschiede, aber beide sollen gleich oder fast gleich reizvoll sein, was die Begeisterung der beiden Helden des Romans erklärlich macht.
*
Kapitel 15 (bei mir) S. 58
Jane Austen: "Pride and Prejudice" London, 1994, Penguin Popular Classics
1.1.
Bischen schwierig, das hin und her-switchen ...
2.
KK ist eindeutig zu schlank, obwohl Lizzie sicher kein Pummel ist, wird doch beschrieben (als sich die beiden Frauen erstmalig begegnen) Georgiana Darcy sei größer und kräftiger als Lizzie. Deshalb ist mir Jennifer Ehle einen Tick zu kräftig, sonst müsste Georgie ja wirklich dick sein. Und Lizzie ist ja sportlich, bzw. eine Läuferin und Wanderin ...
Ich habe schon häufiger feststellen müssen, dass Casting und Regie andere Vorstellungen haben, als der Autor. Die Jüngeren werden durch die Bank kleiner ausgewählt, egal ob das stimmt oder nicht, um quasi die Altersstufen äusserlich sichtbar zu machen. Na ja, bei den Frisuren kann man das verstehen. Wirklich kindliche oder jugendliche Frisuren, an denen man das Alter eines Mädchens oder einer jungen Dame hätte festmachen können, gab es ja nicht wirklich. Also bedient man sich der Größe und Statur, was bedeutet: Älter= größer und kräftiger (weiblicher?), was dazu führt, dass bei der P&P-Szene, als die jüngeren Schwestern mit Mrs. Bennet in Netherfield ankommen, die Mädchen wie die Orgelpfeifen aufgereiht sind. Dabei legt Lydia Bennet als Jüngste gesteigerten Wert darauf, daß sie die Größte und als erste Verheiratete ist, also in allem ÜBER den Schwestern, ihrer Meinung nach! :motz:
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