Taktik gegen Mongolenangriffe

Tamerlan war Tuerke, aber seine Herkunft war mongolisch

Timurlenk war halb usbecke-halb mongole. "türke" hiess früher jeder, der in tchagatai sprache reden könnte und nicht nachweislich von den mongolen abstamm. (quasi fast jeder bewohner zentral asiens nordlich von Transoxsanien und nicht mongolischen ursprungs) wobei Timurlenk nie status eines mogolen-khan oder Tschingisiden erreichte. deswegen war seine Herrschaft anfang einer Timuridenherrschaft gewesen.(ein grund wieso er fehlerhafterweise als Türke genannt wurde obwohl er ein islamischer türk-mongole war.(später hat er sich nur als islamisch betrachtet und sich von seiner mongolen-zugehörigeit distanziert.)

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Wer die Beste Taktik gegen mogolen erfand? ich denke timurlenk und seine feldheeren. die liessen einfach eigene Kavalerie mongolische leichte und Schwere kavaletie binden und wälzte während dessen den hauptheer mit eigener schwerer infanterie und kavalerie nieder. Wobei benuzte er gerne teile und herrsche taktik. Die mogolen vor dem Tschingiskhan waren zimmlich unbekannt, während des timurlenk zügen waren deren taktiken gut bekannt und es gab eine spaltung aller türk-mongolen in muslime und nicht musslime.
Die einheit der Mongolen war in dieser Zeit aufgrund des zerfalls des Mongolenreiches gebrochen und es entstanden vielle familienfeden innerhalb der mongolischen Klans. Was der timurlenk für seine Eroberungszüge sehr oft benuzte. Strategisch hat er durch eine schnelle und vollständige zerstörungen mogolischer handelplätze und verschleppung deren befölkerung in eigenes reich den mongolen ekonomische und politische basis entzogen. an sich hat timurlenk alle mongolische khanate in zentral asien auf kurze oder lange sicht nieder gemacht.
 
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timotheus schrieb:
Zwar war das Heer des Schlesischen Herzogs in der Unterzahl (steht zumindest so in den Büchern, die ich kenne), jedoch war der für den Schlachtausgang entscheidende Moment derjenige, als sich das Ritterheer - vereinfacht ausgedrückt - durch ein Ausweichmanöver in die Falle locken ließ, sprich zwischen mehrere Abteilungen mongolischer Krieger geriet. Im Übrigen war dieses Manöver der Mongolen weder neu noch typisch mongolisch, denn bereits am 1. Mai 1187 hatten Saladins Sarazenen auf diese Art und Weise bei den Quellen von Cresson die Kontigente der Templer und Johanniter aufgerieben.

Genau, hier stimme ich dir, wenn auch ein bisserl spät, zu.

timotheus schrieb:
Die im schlesischen Ritterheer mitkämpfenden Ordensritter (Johanniter & Deutschherren) warnten übrigens den Berichten der Chronisten zufolge den schlesischen Herzog Heinrich II. genau vor diesem Manöver, doch da hatte dieser bereits den Befehl zum Angriff gegeben, so daß ihre warnenden Rufe ungehört blieben.

Nicht der Angriffsbefehl wurde gegeben, sondern der Befehl zum Ausbruch. Ich habe gerad` bei Phönix eine Doku über die Mongolen gesehen. Und hier wurde die Schlacht bei Liegnitz kurz skizziert. So wurde mitgeteilt, dass das Ritterheer eine Wagenburg gebildet haben soll, doch als der Pfeilhagel der Mongolen auf sie hinab regnete machte sich Panik breit und die Ritter versuchten auszubrechen, was nicht gelang, bis die Mongolen eine Gasse liessen und der verhängnisvolle Befehl zum Ausbruch gegeben wurde.
 
Hallo!

was hätte man als Feldheer des Mittelalters tun können, um ein großes Mongolenheer doch zu besiegen?

Eine Hauptursache des militärischen Erfolges der Mongolen war ihre Beweglichkeit und Schnelligkeit vermittels ihrer Pferde. Also waren in der Schlacht die Pferde auszuschalten, deren Fähigkeit schnell zu galoppieren. Die schwache Stelle eines Pferdes sind seine Beine. Wenn sich das Pferd ein Bein verletzt, hat der Mongole schon den größten Teil seiner Kampfkraft eingebüßt. In der Steppe zu Fuß flüchten oder nach Hause zu gehen ist für für ein Heer von Reiterkriegern wohl etwas mühsam.

Um die Pferde zu neutralisieren hätte man grundsätzlich jederzeit weiträumig an Pflöcken befestigte dünne Eisenketten in einer Sicherheitszone um das Heer aufspannen können. Jeden Tag an jedem Ort, wo man gerade war. Die Eisenketten und Pflöcke werden auf Wagen immer mit dem gesamten Heer mittransportiert, sie nehmen gar nicht so viel Platz in Anspruch. Ein großes Heer hätte die Ketten in Minuten weiträumig aufgespannt oder wieder eingesammelt. Die Mongolen hätten nicht mit ihren Pferden herangaloppieren können. Sie hätten absteigen müssen, um die Ketten zu zerschlagen, das wäre der Zeitpunkt für den Angriff der gepanzerten Fußsoldaten z. B. Lanzenträger oder auch Armbrustschützen gewesen, die leicht über die aufgespannten Ketten steigen konnten.

Der Angriff in der Schlacht war mehr noch als gegen die Krieger, gegen ihre Pferde zu richten. Mit Peitschen, Lassos oder Ketten in der Schlacht grundsätzlich gegen die Beine der Pferde zielen. Das wäre mein Vorschlag für die Feldherrn des Mittelalters. Und auch schon für die Goten als grundsätzliche Taktik gegen die Hunnen. Die Beine ihrer Pferde, das sind im wahrsten Sinne des Wortes die Achillesfersen aller Reiterkrieger.

Grüße
Zufall


P.S.
Als Tierliebhaber würde ich einem Pferd niemals etwas böses antun. Diese häßliche Taktik gegen die Mongolen oder auch schon die Hunnen wäre aber militärisch wahrscheinlich erfolgbringend gewesen.
 
Weißt Du wie teuer damals Metall war?

Das mit den Pflöcken in der Erde verwendeten ja die englischen Langbogenschützen, was gegen Ritter taugt, die auf Nahkampf aus sind, aber gegen Pfeile verschießende Kavallerie sinnlos ist. Mir fehlt die Offensivmöglichkeit bei deiner Idee Zufall. Wie hätten die Gegner der Mongolen, dann gegen diese Vorgehen sollen? Präparierte Schlachtfelder werden umgangen und zwingen denjenigen, der sie anlegt immer in die Deffensive und das kann man nun gegen Bogenschützenreiterei gar nicht gebrauchen, weil man gut verschanzt, wie von Seldschuk angedeutet, ein prima Ziel für Pfeile abgibt.
:fs:
 
Das mit den Pflöcken in der Erde verwendeten ja die englischen Langbogenschützen, was gegen Ritter taugt, die auf Nahkampf aus sind, aber gegen Pfeile verschießende Kavallerie sinnlos ist.
Mir fehlt die Offensivmöglichkeit bei deiner Idee...

Und nicht nur das...
Wie richtig dargelegt, war die Kampfweise der Mongolen nicht bevorzugt auf Nahkampf ausgelegt - und zudem waren sie in der Lage, als berittene Bogenschützen vergleichsweise weit und genau zu feuern.
Wo die mongolische Taktik Probleme bekam, zeigt bspw. ihr Vorstoß ins Nordrussische - gen Nowgorod -, wo ihnen schwerer und aufgeweichter Boden jedes Vorankommen erschwerte bis unmöglich machte...
Zwar hatte Nowgorod i.d.S. keine Angriffe der Mongolen zu befürchten, so daß sich demzufolge über Kampfhandlungen keine konkreten Rückschlüsse ziehen lassen, aber es zeigt zumindest, daß die Mongolen auf derartigem Terrain von Angriffen u.ä. absahen.
 
Zum Stichwort Mongolen fällt mir ein,

... dass die Kinder bereits das Reiten erlernt haben sollen, noch bevor sie richtig laufen konnten. Na ja, das wird wohl etwas überzogen sein, deutet aber darauf hin, dass die Mongolen das Reiten bereits im frühesten Kindesalter übten. Solcherart erarbeitete Fertigkeiten dürften kaum zu überbieten sein.

... der mongolische Reiterbogen war ein Reflexbogen, ... also ein Bogen mit großer Schussweite und hoher Durchschlagskraft. Zusammen mit oben erwähnter Reitkunst, eine höchst gefährliche Mixtur.

... und dann sollen die Mongolen eine Dauernahrung aus Trockenfleisch entwickelt haben, die es einem Reiter ermöglichte, den Nahrungsbedarf eines ganzen Jahres in einem Beutel auf seinem Pferd mitzuführen. Er brauchte zusätzlich nur etwas Wasser um sich eine Mahlzeit zu bereiten. Ein Reiterheer, dass seine Nahrung solcherart mit sich führt, braucht keinen Tross, ist unerreicht beweglich und kann in einer Truppenstärke zusammengestellt werden, die kein Gegner zusammenführen kann.

Jedenfalls keiner, der seine Truppen auf herkömmliche Art ernähren muss. Ich habe mal gelesen, dass man von einer höchstmöglichen Truppenstärke von 40.000 Mann ausging, wenn diese aus den umliegenden Gegenden versorgt werden müsse.

Das beantwortet natürlich nicht die Frage, wie man mit einem Mongolenheer fertig wird, aber es zeigt an, auf welche Probleme man mit einem solchen stossen könnte.
 
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...
Wo die mongolische Taktik Probleme bekam, zeigt bspw. ihr Vorstoß ins Nordrussische - gen Nowgorod -, wo ihnen schwerer und aufgeweichter Boden jedes Vorankommen erschwerte bis unmöglich machte...

Oder man zwang ihnen ein, für ihre Taktik, ungünstiges Schlachtfeld auf.
So wie es Dimitrij Donskoi 1378 in der Schlacht an der Oka und 1380 in der Schlacht auf dem Kulikowo Pole (Schnepfenfeld) gemacht hatte.

Wie etwas weiter oben bereits erwähnt wurde.
 
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Zur Frage der Taktik gegen Berittene Bogenschützen:

Es ist nicht richtig, daß die Mongolen allgemein Probleme mit dem Operieren in den Sümpfen Nordrußlands gehabt hätten, sie hatten nur zu den genannten Zeiten damit Probleme, aber das hätten alle anderen ebenso. Die anderen Angriffe zielten ebenfalls auf sehr sumpfige Gegenden (Pribjet Sümpfe) und waren dort erfolgreich, schlicht und einfach weil sie in Wintern erfolgten in denen die Sümpfe zugefroren waren.

Im weiteren ist die Taktik abhängig vom Gelände: In einem normalen Gelände ist es das einfachste die Pferde als Ziel zu nehmen. Mongolisches Sprichtwort: willst du einen Menschen töten, töte zuerst sein Pferd.

Die hier erwähnten Pferdebeine sind dabei quatsch, ein Ziel daß so dünn ist wie die Beine eines Pferdes ist ein viel schwierigeres Ziel als das Pferd allgemein.

Zur Fuß kann man mit den damaligen Fernwaffen weiter und vor allem gezielter schießen als auf einem Pferd das sich bewegt. Gegen Pfeilhagel des Gegners lösten die Mongolen ihre Formationen auf, in der Folge war der gezielte Beschuß erforderlich.

Um die Bogenschützen zur Fuß wiederum gegen die Pfeile der Reiter zu schützen sind Pavisen das Mittel.

Auf die gleiche Weise bekämpften dann die Kreuzritter im Nahen Osten entsprechende Arabische und Türkische Reiter, mit Armbrüsten, Bögen und Pavisenträgern davor die die Schützen wiederum gegen die Pfeile der Reiter decken.

Da man : 1 zur Fuß weiter und gezielter schießen kann und sich 2 wie beschrieben besser decken kann, setzen sich bei solchen Fernkämpfen stets die Fußtruppen durch.

Genau auf diese Weise kämpften z.B. auch die Russen gegen die Steppenvölker. Die Russen verwendeten dazu ebenso hochentwickelte Bögen die sie sich von den Kiptschaken abgeschaut hatten, und setzten Massen von Bogenschützen ein. Was wiederum dazu führte, daß die Mongolen gegen die Russen wieder mehr auf den Nahkampf und das taktische Ausmanövrieren und Aufteilen des Gegners setzten (Schlacht an der Kalka)

Das Wahre Problem war aber kein taktisches, sondern ein strategisches. Die Mongolen führten ja nicht Krieg gegen ein Heer, sondern gegen das ganze feindliche Land, also gegen die Infrastruktur, die Felder, die Lebensgrundlagen und insbesondere gegen die Zivilbevölkerung. In der Folge dieser Strategie nützt eine bessere Taktik der Truppen folglich gar nichts.

Um also Mongolenheere zu schlagen ist ein Netz fester Stützpunkte und mobiler vor Ort stehender Verbände notwendig, die stark genug sind ihre Stützpunkt zumindest ausreichend lange zu halten und die man schnell an bestimmen Orten zu Heeren zusammen ziehen kann. Zusammen mit einer Bewaffnung die ein deutlich geringeres Können erfordert (Armbrüste) und Milizstrukturen sollte es dann möglich sein, die Mongolen in einem Stellungskrieg zu zwingen und dort abzunutzen.

Eine Taktik die so die Chinesen erfolgreich verwendeten und die die Mongolen erst mit großen Mengen Chinesischer Truppen (Infanterie und Belagerungstruppen) wiederum kontern konnten.

Die Frage der Kriegsführung gegen solche Steppenvölker in ihrer Heimat wiederum ist ebenso keine der Taktik, sondern eine der Strategie: hier gewinnt man dann dadurch, daß man dem Feind ebenso die Lebensgrundlagen entzieht. Also die Wasserversorgung und die Tiere aussschaltet. Während man selber zugleich, gestützt auf die Zahlenmäßige Überlegenheit die eigenen Truppen aus anderen Regionen versorgt, zwingt die Knappheit der Lebensressoucen der Steppe den Gegner binnem kurzen dazu, die Steppe offensiv zu verlassen und auf Terrain in dem ich ihn schlagen kann die Entscheidung zu suchen. Auf diese Weise besiegten beispielsweise die Mandschu etliche Steppenvölker und zwagen sie unter ihre Kontrolle.

Das Problem der Mittelalterlichen Heere war wiederum ein Strategisches: man hätte sowohl die Menschen als auch die Technologie gehabt, die Mongolen zu stoppen, setzte diese Dinge aber aus Kulturellen und Sozialen Gründen nicht ein. Zwar waren auch die Mongolenheere nicht groß, auf der Gegenseite waren aber die europäischen Heere des Mittelalters noch viel kleiner.

Die schwache Stelle eines Pferdes sind seine Beine.

Du mußt keine Beine bemühen. Es genügt, dem Pferde einfach so einen Bolzen in den Körper zu schießen. Im weiteren hatten die Mongolen horrende Verluste an Tieren, die Feinde waren damals ja auch nicht blöder als wir heute. Deshalb führte man ja viele Ersatztiere mit.

Sie hätten absteigen müssen, um die Ketten zu zerschlagen, das wäre der Zeitpunkt für den Angriff der gepanzerten Fußsoldaten z. B. Lanzenträger oder auch Armbrustschützen gewesen, die leicht über die aufgespannten Ketten steigen konnten.

Das ist wirklich keine praktikable Idee.

Um die Pferde zu neutralisieren hätte man grundsätzlich jederzeit weiträumig an Pflöcken befestigte dünne Eisenketten in einer Sicherheitszone um das Heer aufspannen können.

Viel zu aufwendig und zu anfällig. Da genügt es Seile mit Haken über die Ketten zu werden und diese mittels der Pferde aus dem Boden zu ziehen. Oder du treibst Pferde in die Kette um diese umzureißen, oder Kühe oder usw.....

Aber es gab damals durchaus Maßnahmen gegen Pferde:

So setzten die mongolen selbst als auch die Chinesen Eisenstacheln ein, die man breitfllächig im Gelände verstreute. (soviel zur Frage was Eisen kostet) Auch wurden Pflöcke in den Boden geschlagen, die Spitze des Pflockes blickte dabei gerade aus dem Boden und war mit einem Eisenstachel versehen der sogar Wiederhaken aufwies.

Auch grub man einfach Löcher und deckte diese zu, oder grub Löcher in denen dann Pfähle steckten usw

Manchmal wurden solche Maßnahmen auch mit offensiven Aktionen kombiniert um den Gegner dazu zu bringen, in dieses Terrain zu gelangen (z.B. mit Scheinrückzügen) die Mongolen brachten solche Stacheln auch beim Rückzug selbst aus indem die letzen Reiter sie einfach hinter sich warfen.

Die Beine ihrer Pferde, das sind im wahrsten Sinne des Wortes die Achillesfersen aller Reiterkrieger.

Wie geschrieben brauchst du dazu wirklich nicht die Beine der Pferde bemühen. Es genügt das Pferd allgemein zu treffen.

Die Achillesferse aller Reiterkrieger ist ihre geringe Zahl und das hohe Können und damit einher gehend die großen Kosten eines Kriegers. Daher können sich solche Heere keine Zermürbungskriege leisten.

Im weiteren ist das Bild der Mongolischen Armeen als bloße Reiterkrieger eben falsch, die Russen, die wie ich ausführte längst brauchbare Taktiken gegen Berittene Bogenschützen hatten, wurden von den Mongolen trotzdem besiegt, und dies in einem für Reiterheere sehr ungünstigen Terrain.

Man muß das ganze immer ganzheitlich betrachten, also nicht einen Aspekt für sich allein. Die Frage wie man Mongolische Armeen besiegt war zudem weniger eine Taktische, als eine Strategische.
 
So setzten die mongolen selbst als auch die Chinesen Eisenstacheln ein, die man breitfllächig im Gelände verstreute. (soviel zur Frage was Eisen kostet) Auch wurden Pflöcke in den Boden geschlagen, die Spitze des Pflockes blickte dabei gerade aus dem Boden und war mit einem Eisenstachel versehen der sogar Wiederhaken aufwies.

Diese Eisenstacheln kenne ich. Sie stellen allerdings nicht eine solche Menge an Eisen dar, wie sie ein mit Pflöcken und Ketten eingerahmtes Schlachtfeld gebildet hätte.
Was meinst Du wohl, warum die Rüstungen der Ritter (auch des in dem Falle 13. und 14. Jh.) so teuer waren, wohl wegen des Materials, weil vergleichsweise die Arbeitszeit im Mittelalter recht billig war.
Solche Stacheln haben in der Geschichte der Fortifikationen und Deffensivstrategien eine lange Geschichte.
:winke:
 
die angriff-flucht-hinterhalt-taktik wurde von den mongolen angewendet, um große feindliche verbände aufzulockern und durch die eigene beweglichkeit dann aufzureiben.
eine bessere abwehrmaßnahme war, die mongolen fliehen zu lassen und ihnen nicht nachzusetzen. - dann waren sie dazu gezwungen hilfstruppen und fachleute für sprengungen heranzuholen.
 
Meine Auffassung

Zitat von Quintus Fabius:
"Zur Fuß kann man mit den damaligen Fernwaffen weiter und vor allem gezielter schießen als auf einem Pferd das sich bewegt. Gegen Pfeilhagel des Gegners lösten die Mongolen ihre Formationen auf, in der Folge war der gezielte Beschuß erforderlich."

Das ist falsch, die Mongolen hatten weit überlegene Bögen und konnten auf 300m relativ sicher Einzelziele treffen. (von verschiedenen Quellen, unter anderem Chinesen überliefert) Die mongolischen Bögen hatten eine unglaubliche Zugkraft, die auch HÖHER war als die der britischen Langbögen und folglich eine höhere Reichweite und Durchschlagkraft hatten. An die enorme Zugkraft wurden die Kinder schon gewöhnt und bauten deshalb die ensprechenden Muskeln auf. Das schießen vom Pferd ist zwar unpräziser, aber die Mongolen (und ähnliche Stämme) waren als sehr kriegerisches Volk im Bogenschießen geübt und trafen deshalb auch vom Pferd im gemäßigten Gallopp besser als die meisten Bogenschützen vom Boden aus.

Die Mongolen waren (zu ihrer Blütezeit) extrem abgehärtet durch das Leben in der Steppe wo man extreme Temperaturunterschiede, Wassermangel und Nahrungsknappheit gewöhnt war und hatten ihre eigenen Tricks damit fertig zu werden (Trockenfleisch, Pferdemilch- und Blut usw.). Außerdem haben Steppenbewohner evolutionsbedingt viel bessere Augen als "Waldbewohner". Davon abgesehen hatte jeder mongolische Soldat enorme Kriegserfahrung durch die ständigen Scharmützeln der Stämme untereinander und waren folglich sehr diszipliniert aus Gewohnheit. Allerdings haben die Steppenvölker einen Schwachpunkt. Die Krieger sind nur so lange Diszipliniert, solang ihr Führer ihnen ermöglicht Beute zu machen. Steppenbewohner kämpfen bevorzugt für den, bei denen am meisten für den einzelnen rausspringt.

Zu den Taktiken: Die Mongolischen Heere hatten zum großenteil Leichte, agile, ausdauernde Reiter, außerdem durch die Kampferfahrung enorm fähige Truppenführer und gute Moral und den Waffenreichweitevorteil. Somit sind sie das Ideale Heer, außerdem haben sie kein klassisches Hinterland, Städte usw dass man einfach sich überrollen und im Rücken einen gegenangriff hätte starten können. Die Mongolen brauchen aber freie Fläche zum Manövrieren, ihre Schwachpunkte sind Waldgebiete (Nahkampf) und Schwere, große Befestigungen (die sich nicht so leicht aushungern lassen). Es ist wenn man nicht ähnliche Truppen verfügt (als Europäer) wahnsinn sich einem Mongolischen Heer auf dem Feld zu stellen, die einzige Möglichkeit sind großangelegte Fallen für die Pferde, allerdings ist das ein enormer Aufwand und wäre dem Mongolischen Spionage- und Spähsystem nicht entgangen. Somit bleibt Rückzug in große Wälder. Partisanentaktik ist auch wenig erfolgreich, weil die Mongolen Ihren Tross(auch Ersatzpferde, oft auch Familien) immer geschützt innerhalb ihres Heerzuges hatten. Die einzige Möglichkeit wäre e ine Schlacht zu provozieren und dann mit eigener Kavallerie den nur leichtgeschützen Tross zu überfallen. Die Nachteile dürftem jedem bewusst sein. Es gibt keine langen versorgungswege die sich stören lassen, die Mongolen ernährten sich aus dem Land (Steppen!). Der Rückzug in Befestigungen überlässt die Initiative vollkommen dem Gegner, oft sind die Mongolen einfach weitergezogen, haben das Umland verwüstet und leichtere Ziele angegriffen. Somit hätte man erstmal eine Ruhephse erwirkt. Viele Kriegszüge der Mongolen waren nur Beutezüge, die nicht die Eroberung von Städten oder Befestigungen oder die Dazugewinnung von Gebiet als Ziel hatten. Allerdings mussten die Befestigungen schon wirklich stark sein, wie der mongolische Feldzug gegen die Assassinen zeigte, deren Bergfestungen als Uneinnehmbar galten.

Militärisch sind die Mongolen kaum zu besiegen gewesen, die besseren Chance hätte man da gehabt, indem man sich auf ihre Seite schlug oder durch Bestechung und Spione (durch das enrome aufnehmen von Fremdsoldaten in das Mongolische Heer, das nur zu einem Teil aus Mongolen bestand war das relativ leicht möglich) die Heerführer ermorden, dann hätte sich die Reiter zerstreut oder es gäbe wohl Kämpfe um die Nachfolge, außer es hätte einen eindeutigen Nachfolger gegeben.
 
Also laut BBC haben die Mongolen sich ziemlich die Zähne an den abendländischen Mauern ausgebissen, was dazu kam war das die Mongolen die erste Schlacht auch verloren/sich zurück ziehen mußten! Wenn man es als Taktik ansehen konnte bot man typisch für westliche Truppen die Infrantrie in der Mitte auf und an den Flügeln die Kavallarie, hinter der Infrantrie kamen die Bogenschützen. Die mongolischen Reiter mußten vor der Infrantrie zurück reiten weil sie nicht durchbrechen konnten/wollten/Flucht Taktik,um das gegnerische Heer zu lockern? dabei ritten sie in einem Kreis sprich angreifen weiter reiten und wieder angreifen.dabei wurde die deutsch/polnische Kavallarie in den Rücken der wieder angreifenden loß geschickt um einen Nahkampf zu provozieren dies gelang auch mit Unterstützung der Infrantrie.Somit zogen sich die Mongolen zurück aber änderten in kurzer Zeit darauf die Taktik und überrannten das deutsch/polnisches Heer und schlugen es vernichtend.Also ein ganz kleiner Lichtblick! Ich stelle mir es aber vielleicht auchähnlich vor, dass man so ein Heer mehr in einen Nahkampf bringen sollte wo vielleicht die Chancen zwar nicht viel besser stehen aber doch noch irgendwo eine größere Chance vorhanden wäre.
 
Im Endeffekt ist schon der ganze Begriff >Taktik gegen> falsch.

Die Monolen errangen ihre Siege fast immer nicht durch Überlegenheit auf der Taktischen Ebene, sondern durch Überlegenheit auf der Operative und insbesondere auf der Strategischen Ebene. Wenn die Mongolen eine Schlacht gewannen, dann nicht weil ihre Soldaten unendlich überlegen gewesen wären, sondern weil schon vor der Schlacht längst alle Weichen so gestellt worden waren, daß der mongolische Sieg fest stand.

Daher greifen alle taktischen Erklärungen nicht, weder besonders gute Augen, noch überlegene Bögen noch Abhärtung führten zu den Siegen, sondern eine überlegene Strategie.

Und daher sind auch alle Taktischen Abwehrmaßnahmen sinnlos, da der Gegner seine Siege nicht durch Taktische Überlegenheit gewinnt, bringt jeder Versuch ihn auf der Taktischen Ebene zu schlagen zu wenig.

Dennoch noch einmal zu einigen Taktischen Fragen:

eine bessere abwehrmaßnahme war, die mongolen fliehen zu lassen und ihnen nicht nachzusetzen.

Auch das wurde von Gegnern der Mongolen versucht, und diese Gegner sind ebenso auf Dauer gescheitert. Ebenso wurde versucht die Mongolen im Belagerungskrieg zu zermürben wie es z.b. die Ismailiten im Westiran versuchten, auch sie scheiterten.

Was viele nicht verstehen wollen ist, daß die Mongolischen Siege eben nicht auf Taktischen Methoden, sondern auf Überlegener Strategie beruhten. Und das die Mongolische Strategie eine des Angriffs auf ein gegnerisches Land als ganzes war.

Insbesonder Chinggis Khan selbst griff feindliche Truppen nur an wenn es sein mußte, primär wurde hingegen die Zivilbevölkerung angegriffen.

Setzte die feindliche Armee nicht nach und zerstreute sich nicht, dann griff man eben überall dort wo diese Armee nicht war die Zivilbevölkerung an und zerstörte Land und Städte, das brachte dann oft Armeen zum Zerfall. Zerfiel die Armee trotzdem nicht war da auch egal, da der Armee dann die Ökonomische Grundlage genommen wurde, die Soldaten einer solchen Armee konnten wegen der Verbrannten Erde die die Mongolen um sie herum erzeugten nicht mehr versorgt werden usw usw

Scheiterte alles, zog man einfach ab, suchte sich andere Gegner und kam später wieder, suchte sich vielleicht Verbündete, arbeitete mit Bestechung und Verrat usw

Auf jede Taktische Maßnahme die du schreibst findet sich eine Taktische Gegenmaßnahme.

Umgekehrt gilt dies auch, daher kann man auch auf jede mongolische Taktik eine Gegentaktik finden, aber alles Taktische hin und her nützt nichts, wenn du Strategisch schlechter bist. Du kannst Taktisch noch so gut sein, du wirst trotzdem besiegt.

Da das strategische Ziel das gegnerische Volk als Ganzes war, kann man einer solchen Strategie in der reinen Defensive wenig entgegen setzen. Auf diese Weise verloren auch die Chinesen Kampf um Kampf, obwohl sie gute Truppen hatten, numerisch endlos überlegen waren und eine vielzahl starker Festungen hatten.

Das ist falsch, die Mongolen hatten weit überlegene Bögen und konnten auf 300m relativ sicher Einzelziele treffen.

Ich mache Feldbogenschießen, im übrigen auch mit sehr zugstarken Bögen inzwischen. Es ist nicht möglich auf 300 m Einzelziele gezielt zu treffen, das wäre reiner Zufall, weder vom Pferd noch zur Fuß. Allenfalls ist es möglich im Ballistischen Schuß Einheiten damit zu treffen.

Die Mongolen setzten auf solche Distanzen keine Schüsse auf Einzelziele ein, sondern feuerten Salven von Einheiten auf Einheiten.

Die mongolischen Bögen hatten eine unglaubliche Zugkraft, die auch HÖHER war als die der britischen Langbögen und folglich eine höhere Reichweite und Durchschlagkraft hatten

Das wird oft so behauptet, stimmt aber nicht. Die besten Bögen hatten übrigens die Türken, also weder Mongolen noch Engländer. Es gab Mongolische Bögen die tatsächlich zugstärker waren als Langbögen, aber die waren nicht allgemein üblich.

Im weiteren gibt es DEN Mongolischen Bogen gar nicht, selbst schon ganz Anfangs setzten die Mongolen Chinggis Khans verschiedene Bogentypen ein, sehr verbreitet war z.b. der Tungusische Bogen den die Tungusen fertigten und erfunden hatten.

Alle mongolischen Bögen waren allerdings ungefähr gleich gut einem Langbogen, das ist auch schon enorm.

Die Reichweite mongolischer Bögen ist für die Frage der Kriegsführung gar nicht so relevant. Türkische Bögen hatten noch größere Reichweiten, es gab einen Fall wo einer mit einem solchen Bogen sogar über den Bosporus geschossen hat, das hat aber keine praktische militärische Bedeutung.

Die Mongolen schossen nie so weit wie es ihre Bögen gekonnt hätten, das wäre nur eine Verschwendung von Pfeilen gewesen. Es gibt auch die Aussage, das die Mongolen deshalb kürzere Distanzen zum Schießen bevorzugten weil der häufige und kräftigere Wind in der Mongolei die pfeile leichter ablenkte.

Üblicherweise schossen die Mongolen auf um die 200 m maximalentfernung. Es gab extra zwei Pfeiltypen fürs schießen, die einen für über 100 m, die anderen für um die 50 m, das zeigt das die Mongolen ihre Bögen auch auf kurze Distanzen einsetzten.

Entscheidend war nicht so sehr die Reichweite sondern die Durchschlagskraft, auf 50 m gab es gegen die schweren und langen Mongolischen Pfeile fast keine Rüstungen die diese aufgehalten hätten.

waren als sehr kriegerisches Volk im Bogenschießen geübt und trafen deshalb auch vom Pferd im gemäßigten Gallopp besser als die meisten Bogenschützen vom Boden aus

Glaub doch nicht das andere Völker zu dieser Zeit nicht auch übten ! es herrschte damals in vielen Teilen der Welt krieg und es gab überall gute Kämpfer, Ein Englischer Langbogenschütze und ein Mongolischer Bogenschütze werden von der Treffsicherheit sich gegenseitig nichts gegegeben haben.

Die Mongolen waren (zu ihrer Blütezeit) extrem abgehärtet durch das Leben in der Steppe wo man extreme Temperaturunterschiede, Wassermangel und Nahrungsknappheit gewöhnt war und hatten ihre eigenen Tricks damit fertig zu werden

Das ist ein Vorteil, aber nicht kriegsentscheidend. Außerdem traffen die Mongolen auf Völker die ebenso abgehärtet waren wie sie selbst.


Der von dir genannte Vorteil kam nur einmal Strategisch voll zum Tragen, und zwar bei der Eroberung Rußlands, wegen der Kälte. Die Mongolen konnten im Winter Krieg führen.

An dieser Stelle sei daran erinnert, daß der Deutsche Ritterorden (aus den gleichen Gründen wie die mongolen übrigens) mit der zeit ebenfalls lernte im Winter Krieg zu führen.

Das ist übrigens keine Frage der Abhärtung, sondern der Ausrüstung, die Mongolen hatten ausreichende Winterausrüstung. Andere nicht. Menschen sind Menschen, und du kannst noch so abgehärtet sein, bei –20 Grad erfrierst du ohne ausreichende Kleidung.

Außerdem haben Steppenbewohner evolutionsbedingt viel bessere Augen als "Waldbewohner".

Was in den Wäldern ja dann so viel nützt. Das ist auch so eine immer wieder voneinander abgeschriebene Behauptung, das die Mongolen bessere Augen hätten.

Tatsächlich sind nicht die Augen besser, sondern die Fähigkeit Objekte auch auf sehr weite Distanzen sicher zu identifizieren.

ihre Schwachpunkte sind Waldgebiete (Nahkampf) und Schwere, große Befestigungen (die sich nicht so leicht aushungern lassen)

Das sind wieder einfach behauptungen. Tatsächlich siegten die mongolen gegen Zahlenmäßig überlegene Heere durchaus auch schon mal im Nahkampf (Kalka), führten in Dschungelsümpfen Kriege die noch im Zweiten Weltkrieg als unpassierbar galten (Burma) und belagerten Festungen die als uneinnehmbar galten und stürmten sie (Bergfestungen der Assassinen)

Der Fehler ist die Taktische Sichtweise, die Mongolen siegen dort wo sie siegte nicht aufgrund der Taktik.

die besseren Chance hätte man da gehabt, indem man sich auf ihre Seite schlug oder durch Bestechung und Spione (durch das enrome aufnehmen von Fremdsoldaten in das Mongolische Heer, das nur zu einem Teil aus Mongolen bestand war das relativ leicht möglich) die Heerführer ermorden,

Das ist im Endeffekt die Vorgehensweise der chinesen gewesen, insbesondere der Sung.

Dennoch wurden sie besiegt. Die Mamelucken wiederum die dann die Mongolen besiegten setzten nicht im geringsten auf solche Finessen, sie gingen in die Offensive und vernichteten das mongolische Heer.

Die Mongolen waren so schwer zu besiegen, weil ihre Gegner allesamt versuchten sie Taktisch zu kontern, weil ihre Gegner meistens nur reagierten und nicht agierten und weil sie versuchten Defensiv zu handeln.

Überall dort wo Feinde Offensiv gegen die Mongolen vorgingen, hatten diese erhebliche Probleme. Der Tross war zwar gut geschützt, aber mußte strategisch so plaziert werden das ihn keine konventionellen Streitkräfte erreichen konnten.

So gab es z.b. eine Schlacht die Jalal ad Din gewann, danach zog Chinggis Khan seine Truppen sehr schnell und sehr weit zurück und gab schlagartig gewaltige Gebiete die er schon erobert hatte wieder frei. Erst nach diesem Rückzug ging er wieder vor und schlug dann Jalal ad Din.

Der Grund ist einfach: die Choswaremier waren in der Offensive, der Tros war bedroht, man hatte nicht mehr die Initiative und war nicht mehr in der Offensive. Also weitgehender Rückzug um dann selber von einer völlig neuen Position aus wieder in die Initiative zu gehen.

Deine absolut typisch chinesischen Methoden hingegen scheiterten allesamt. Wenn du die Mongolen besiegen wolltest, mußtest du sie strategisch besiegen, und du musstest in die Offensive gehen.

Also laut BBC haben die Mongolen sich ziemlich die Zähne an den abendländischen Mauern ausgebissen,

An was für Mauern ? In Osteuropa wurden auch die stärksten Festungen gestürmt und zerstört. Es gab nur in Schlesien und Böhmen einige wenige Städte die den Truppen dort wiederstanden, was aber daran lag das die Belagerungswaffen zu dieser zeit primär in Ungarn waren.

was dazu kam war das die Mongolen die erste Schlacht auch verloren/sich zurück ziehen mußten!

Was für eine Schlacht soll das gewesen sein ?

Somit zogen sich die Mongolen zurück aber änderten in kurzer Zeit darauf die Taktik und überrannten das deutsch/polnisches Heer und schlugen es vernichtend

Meinst du Liegnitz ?

Wieder ein Musterbeispiel dafür wie solche Schlachten aus Überbetonung der Taktik verloren gingen. Die Mongolen brachten es fertig, daß die Polen und Deutschen in die Schlacht zogen, obwohl erhebliche Verstärkungen nicht mehr fern waren. Auf diese Weise war das Mongolische Heer numerisch so überlegen, das die Schlacht in jedem Fall verloren war. Es ist völlig gleich was die Polen und Deutschen getan hätten, in jedem Fall wären sie allesamt tot gewesen. Egal mit welcher Methode, die einzige Weise wie man hätte siegen können wäre gewesen, keine Schlacht zu schlagen und das Eintreffen der Verstärkungen abzuwarten.

Also ein ganz kleiner Lichtblick!

Eher im Gegenteil ein weiterer Schatten der die Strategische und Operative Unterlegenheit Europäischer Heere dieser Zeit klar aufzeigt.

Ich stelle mir es aber vielleicht auchähnlich vor, dass man so ein Heer mehr in einen Nahkampf bringen sollte wo vielleicht die Chancen zwar nicht viel besser stehen aber doch noch irgendwo eine größere Chance vorhanden wäre

Natürlich. Deshalb versuchten das ja die meisten Gegner. Hier kommen wir aber halt zum Infanterie – Kavallerie – Schützen Verhältnis. Die Mongolen besiegten feindliche Kavallerie ja dadurch, daß sie dieser die Pferde wegschossen. Die Infanterie kam nie hinterher und so hatten die Mongolen durchgehen das Heft des Handelns in der Hand.

Dazu das Zahlenverhältnis, die Mongolen waren insgesamt numerisch meist kleiner als ihre Feinde, aber sie operierten so, daß sie ihre Feinde Stück für Stück abarbeiteten, d.h. immer mit gesamter Streitmacht auf nur einen Teil der gegnerischen Streitmacht losgingen. Ging das nicht, verweigerten sie den Kampf und zogen ab.

In dem Moment wo die Deutschen und Polen in die Schlacht zogen UND die Mongolen diese Annahmen war das ganze polnisch/deutsche Heer vernichtet.

Und zwar nicht aufgrund falscher Taktik (nahkampf oder nicht ist eine taktische Frage), sondern aufgrund Operativer und Strategischer Unterlegenheit.

Hätte man die Verstärkungen abgewartet wären die Mongolen nicht in die Schlacht gezogen sondern gleich weiter nach Süden nach Ungarn marschiert. Oder man hätte sie vielleicht irgendwo abfangen und dann ihnen erhebliche Verluste zufügen können.

Stattdessen ist man in die Schlacht gezogen, ohne Ahnung von der Operativen Lage, während die Mongolen Page Rankingäzise wussten wo der Feind überall stand und was er gerade tat.

Beschließend wie gesagt:

Überall wo Gegner in die Offensive übergingen, und mit mobilen Armeen mit hohem Kavallerieanteil die Mongolischen Tumen angriffen statt darauf zu warten von ihnen angegriffen zu werden UND wo die numerische Überlegenheit nicht bei den Mongolen lag (so wie bei Liegnitz, wo die Mongolen numerisch weit überlegen waren), hatten die Mongolen erhebliche Probleme. Das war immer so, von den Chinesischen Offensiven gegen Mukhali, von Jalal ad Din, über die Mamelucken hin zu den Kämpfen der Mongolen untereinander beim Streit um die Nachfolge, bis hin zur Invasion der Mongolei durch Truppen der Ming nach dem Ende der Yüan.

Am leichtesten war der Kampf für sie, je defensiver ein Gegner sich verhielt, und je weniger er Operativ und Strategisch konnte. Je besser ein Gegner Strategisch und Operativ war, desto schwieriger, war er auch noch offensiv, dann wurde es ein Problem. Die Frage der Taktik war dem gegenüber völlig nachrangig.
 
Das Mittelalter ist nicht meine Spezialität, aber der letzte Beitrag dürfte es doch treffen. Von einem gallopierendem Pferd schiesst es es sich nicht gut, ich denke, dass die Rolle mongolischer Fusstruppen oder Lanzenreiter unterschätzt wird (auch später benutzte die Reiterei Kurzdistanzwafen). Auch das mongolische Fluchtmanöver wird überschätzt (in der Praxis schwer einzuüben).
 
Ich stimme Quintus eigentlich zu, aber seine Einschätzung zur Schlacht bei Liegnitz teile ich nur zum Teil.
 
Eine Frage:
Hätte es nicht ein Problem für die Mongolen dargestellt, das eroberte und besiedelte europäische Gebiet zu kontrollieren?
Immerhin gibt es für ihre Kriegsführung ungeeignete, bergige Regionen.
Zudem waren die europäischen Festungen sehr stark. Nicht uneinnehmbar, aber auch nicht schnell zu knacken.
Eine Adaption der römischen Strategie gegen Hannibal hätte dann zum Erfolg führen können.
 
Das denke ich auch, allerdings war das z.B. in China kein wesentliches Problem. Die Mongolen waren vergleichsweise rücksichtslos im Umgang mit Festungen (z.B. die Assassinen im Iran wurden gleichwohl erledigt). Kontrollieren konnten die Mongolen die eroberten Gebiete eigentlich nie. Sie waren zahlenmäßig einfach zu schwach
und wuden später schnell assimiliert. Ich glaube trotzdem, dass sich die Mongolen mit schwerer europäischer Kavallerie sehr schwer taten. Sie konnnten sie schlagen, wie bei Liegnitz geschehen, aber ich denke die Verlustrate war sehr hoch. Ähnliches galt beim Kampf gegen arabische oder türkische Heere. Hier erreichten die Mongolen die Grenzen ihrer Kraft und eine Überdehnung wurde sichtbar. So werte ich auch die Schlacht bei Liegnitz (eine deutsch/polnische Niederlage), aber für die Mongolen sehr teuer erkauft.
 
Die Feudalritter von euch haben normale Weise keine Chance gegen die Mongolenkrieger, sie sind zu langsam um die Mongolen einholen zu können.
Während sie die Berittene-Bogenschütze verfolgen, wurden sie schon längst niedergeschossen. (Die Mongolen sind durch Erfahrungen viel Zielgenaue als die Englischen Lanbogenschützer, sie können auch rückwärts auf einem Pferd schießen, was die Verfolger sehr schwer tut.)
 
Es tut mir leid es sagen zu müssen, aber Europa hat nur reines Glück gehabt, das der Khan gestorben ist. Sonst wäre ganz Europa in Gefahr.
 
warum heißt es: "mongolreiter" wenn doch Türkstämme und Mongolen sich durch Tschengis khan(kirgize(türkenstamm)) vereinigten... ich weiß das es auf beiden Seiten sehr viele Reiter gab... aber hat es einen besonderen Grund das es "Mongolreiter" heißt? Oder ist es nur eine Bezeichnung die im westen benutzt wird???
 
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