C
Cherusker
Gast
Mark Aurel schrieb:Cäser war ein Kind seiner Zeit, natürlich war er im Vorteil der Gewinnerseite.
Das eroberte Städte der Plünderung freigegeben wurde war in der Antike ja durchwegs normal, allein schon um die Soldaten bei Laune zu halten. Genfner Konvention gabs ja noch keine. Der Rest wurde in die Sklaverei abgeführt. Aber diese Konsequenz war wohl auch jeden Zeitgenossen klar.
Aus der mordernen Sichtweise war Cäser und somit Rom ja ganz klar der Agressor und hätte die "moralische Schuld" der Gräueltaten,skrupellos war er sicherlich, aber Völkermord im modernen Sinn war den Römern unbekannt, und auch sicher nicht die Motivation Cäsers, eher schon für unsere Augen eine aus der Kriegsführung hergeleitete Nebenerscheinung
Cäsar hat sich unter fadenscheinigen Argumenten einen Feldzug nach Gallien gesichert. So gab er an, daß die Gallier Orgetorix, Dumnorix und Casticus eine Verschwörung planten, um das herrschende Adelsregiment durch eine Diktatur (absolute Königsherrschaft) abzulösen.
Ob solche Pläne bestanden, das ist heute nicht mehr nachweisbar und fraglich.
Welche Herrschaftsform die keltischen Stämme in Gallien wählten, das konnte den Römern und Cäsar gleichgültig sein. Die Römer waren keine ideologische Weltverbesserer.
Hier kommen ein paar Beispiele für die "Handlungsweise" des Cäsar:
Cäsar hat die Behauptung aufgestellt, daß die Helvetier die Oberherrschaft von ganz Gallien erreichen wollten. Diese Behauptung klingt geradezu lächerlich, wenn man bedenkt, daß gerade Cäsar selbst später ganz Gallien unterworfen hat. So ist sein Angriff gegen die Helvetier schon ein Verbrechen. Cäsar rechtfertigt sich (um einen Grund gegenüber dem Senat zu haben), daß die Helvetier die Städte und Dörfer der Häduer und Ambarrer verwüstet haben und die Kinder in die Sklaverei wegschleppten. Wieviele Helvetier er töten ließ, das ist auch fraglich, aber es waren auch Frauen und Kinder dabei, weil es eine Landsuche des Stammes war.
Cäsar hatte nur folgende Interessen: er wollte durch seine Eroberungspolitik ein Machtpotential in der Nähe Italiens schaffen, daß ihm zur Machtübernahme in Rom verhelfen sollte. Ferner mußte er das reiche Gallien ausplündern, da Cäsar einen privaten Schuldenberg mit nach Gallien brachte.
Cäsar war ein skrupelloser Machtmensch, der sich nicht an Vereinbarungen hielt, sondern nur seinen Vorteil im Sinn hatte. Damit er die Belgen angreifen konnte, bezog er sich auf das von Ihnen gegründete Defensivbündnis. Dafür hob Cäsar sogar, ohne Zustimmung des Senats, 2Legionen in Oberitalien aus.
Sein Angriff auf die Aduactucer zeigt ebenfalls eine "merkwürdige" Handlungsweise. Nach Belagerung des Hauptortes Aduatuca und einer Verhandlung über die Bedingungen der gallischen Waffenablieferung, hat Cäsar einen angeblichen Ausfall als Grund genommen, damit er ca. 53.000 (?) Gallier festnehmen und in die Sklaverei verkaufen konnte.
Ein weiteres Beispiel für die Skrupellosigkeit ist der Angriff Cäsars auf die germanischen Usipeter und Tenkterer. Hier nutzt er die 3tägige Bedenkzeit (aufgrund einer Thingversammlung) um die beiden Stämme mit der Reiterei anzugreifen. Das mißlingt und so führt Cäsar einen Kriegsgrund an, daß ihn die Usipeter und Tenkterer angegriffen hätten (bei einem Verhältnis von 6:1 für die römische Reiterei!!!). :S
Seine Hauptschandtat unternimmt Cäsar als er die gallische Stadt Avaricum (Bourges) belagern ließ. Erbost über die erfolgreiche Militärtaktik von Vercingetorix ließ er die ganze Stadt plündern und verschonte nicht die Bevölkerung (eigentlich hätten sie einen guten Skalvenlohn gebracht?).
Nimmt man all diese Beispiele, so hatte ein "feindliches" Menschenleben für Cäsar keine Bedeutung. Egal ob Frauen, Kinder oder Alte, Cäsar verschonte keine! Selbst der römische Senat war über seine Vorgehensweise schockiert. Aber der Erfolg heiligt die Mittel!
Cäsar und auch spätere Römer (z.B. Augustus, Germanicus) schreckten nicht davor zurück als Ziel die Vernichtung ganzer Stämme zu verfolgen.
Die Römer entwickelten einen totalitären Militärstaat, in dem fremde Völker bei heftigen Widerstand mit der vollständigen Vernichtung rechnen mußten. Cäsar war hier der Prototyp eines skrupellosen Machtmenschen. Für ihn galt die Devise: je mehr Gallier ich töte, desto weniger können sie später einen Aufstand anzetteln.