Dies ist eine interessante These, die sich schwer nachweisen lässt.
Ich hoffe wir sind uns doch im Klaren, dass wir hier ausschließlich über Thesen diskutieren können?
Der Ackerbau wurde soweit betrieben, dass er die eigene Ernährung übers Jahr abdecken sollte, den Widrigkeiten der Jahreszeiten ausgesetzt. Jeder weitere Mund der gestopft werden musste war nicht geplant, weil Mann oder Frau der Meinung wären, viele Kinder im Haus schaffen Frohsinn und gute Laune übers Jahr.
Und dennoch konnte nur der Ackerbau zu Reichtum beitragen. Um Ackerbau betreiben zu können war die Erfindung der künstlichen Bewässerung notwendig. Wobei wohl nicht alle im gleichen Umfang profitieren konnten, aber meiner Meinung nach konnte sich die günstig gelegenen Flächen etablieren und Reichtum anhäufen.
Es wird der Glauben gewesen sein, dass das Kinderkriegen nicht beeinflussbar sei.
Was auch sehr spekulativ ist, da es auch in der Steinzeit Heilkunde gab und es nicht ausgeschlossen ist, dass über Geburtenkontrolle Wissen vorhanden war.
Von vielen Naturvölkern sind pflanzliche Mittel bekannt sind, die Frage ist jetzt nur, seit wann sie über dieses Wissen verfügen.
Vagn Jorgensen Brondegaard, Ethnobotaniker stellte eine Liste von 60 verschiedenen Pflanzen auf, die für Empfängnisverhütung und ähnliche Zwecke von Völkern in der ganzen Welt benutzt werden.
Ich sehe die Frage ist eher, inwiefern Empfängnisverhütung überhaupt erwünscht war.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Mann und Frau beim 11. oder 12. Kind glücklich waren. Wenn man noch die hohe Kindersterblichkeit einrechnet, war Frau ständig dem "Zufall" überlassen. Und das dann die größeren Kinder dem Vater auf dem Feld helfen mussten und nicht um ihn herum hüpften und sich balgten ist verständlich. Aber als wertvolle Arbeitskraft - nee das kann ich mir für damals nicht vorstellen (Ackerbaugesellschaften war noch keine Sklavereizeit).
Ackerbau beinhaltet noch mehr Arbeiten als Roden und Furchen zu ziehen. Hast du eigentlich eine Ahnung was an Haus- und Hofarbeit anfällt? Herstellung von Kleidung, Töpfern, füttern von Vieh, Verarbeitung der Ernte ect.
Und gerade wegen der Kindersterblichkeit, war es besser ein Kind zuviel zu haben, als eins zu wenig. Schließlich musste sichergestellt werden, dass die Besitztümer, und somit auch Macht, in der Familie bleibt.
Und Sklavenhaltung gibt seit Beginn der Kriegsführung, die immerhin dazu da war um erstens die Felder (Grenzen) zu schützen und zweitens um neue Felder (Gebiete) dazu zu gewinnen, die auch bearbeitet werden wollen.
Wenn man mal davon ausgeht, dass es zuerst der Gartenbau gab, und erst mit dem Plug das Zeitalters des Ackerbaus (und auch Viehzucht) anbrach, war es dann auch nicht mehr weit zur Sklavenhaltung, das eine wird wohl das andere bedingt haben.