Arcimboldo
Aktives Mitglied
Ich möchte gar nicht abstreiten dass es sowas wie - Lion Feuchtwanger hat es "unsichtbare Lenker der Geschichte" genannt - große Strömungen und Umbrüche im Laufe gibt, man unterschätze ja nicht den "Zeitgeist". Und daß jede Bewegung eine Gegenbewung bedingt.
Das zeigt m.M nach auch darüber hinaus , daß die o.g. hist. Persönlichkeiten etwas aufgreifen, was ja i.d. Gesellschaft vorhanden ist;
ob es z.B Fehlentwicklungen i.d. kath Kirche sind , die Luther zu Protest veranlassen und schnelle Verbreitung damit erfährt .
Auch ein Blick auf eine zwiespältige Persönlichkeit wie Kaiser Wilhelm II. zeigt
die ebenso zwiespältige oder auch doppelte Moral der Epoche mit Wirtschaftsaufschwung und den militarist. Kreisen , die via W II. schiksalhaften Einfluß auf die dt. Geschichte erlangen, auch hier findet man das entsprechende gesellschaftl. Terrain schon vor.
Also den Blick nicht zu starr auf die handelnden hist. Persönlichkeiten, sondern auf die dahinterliegenden Strömungen und den Zeitgeist.
Dieser Weg wird z. B. interessanterweise i.d. aktuellen "Canossa " Ausstellung in Paderborn aufgegriffen.
Die "ewige " Auseinandersetzung im HRR zwischen dem ererbten Reichsitalien , bzw. dem "weisungsbefugten " Papsttum , die schon lange vor dem sog. Investiturstreit anzusetzen ist- aus einer Zeit, da das "Röm. Recht " via Christentum das germ . "Gute alte Recht " verdrängt und den nachfolgenden Generationen immer wieder zum identifikationsstiftenden Streit-und Sammelpunkt wird.
Luther steht auch für eine solche Abkehr von Rom, für eine eigenkirchl. Besinnung und Sammlung. Eine Entwicklung, die zu seiner Zeit auf verschiedenen Eben , darunter der machtpolitischen-abläuft oder angestoßen wird.
Kausale Zusammenhänge der gesellschaftl. Entwicklung bis ins 20. Jahrh. sehe ich dann eher anhand von hist. bed. Entwicklungen (auch Strömungen) festzumachen, weniger an Namensketten wie ; von "Luther zu Hitler "