Man vergisst leicht das ein Teil des Ruhrgebietes auf links Rheinischer Seite liegt also erhebliches an Kohlegruben und Stahlwerken futsch gewesen wären.
Nicht nur das. Man bedenke, die im ersten Weltkrieg eingesetzten Eisenbahngechütze hatten ja durchaus eine Reichweite von 40-50 Km.
Hätte man die auch nur annähernd an den Rhein gefahren, wäre es auch ohne Einrücken ohne weiteres möglich gewesen auf einer entsprechenden Breite östlich des Rheins ganz erheblichen Schaden anzurichten.
Das wäre sicher kein präzises Zielschießen gewesen, aber nen größeres Ziel, wie eine Innenstadt als solche, wenn man es darauf anlegt, trifft man sicherlich.
An den Rhein gefahren, bei nicht mehr hinreichenden Gegenmaßnahmen auf deutscher Seite um entsprechende Ungetüme auszuschalten, wären damit Städte wie Freiburg, Karlsruhe, Heidelberg, Wiesbaden, Frankfurt a. M., Darmstadt, Düsseldorf, Wuppertal, Ratingen, Duisburg, Oberhausen, Mülheim, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen, Bochum oder Herne (und was es an Rhein und Ruhr sonst noch so gab und zwischenzeitlich eingemeindet wurde) durchaus zu beschießen gewesen.
Von den größeren Städten im Ruhrgebiet wären da allenfalls Dortmund, Witten, Hagen und was an kleineren Kommunen im dezidiert östlichen Ruhrgbiet noch drumm herum liegt sicher gewesen, was das betrifft.
Zudem hätten die Allierten einfach den Rhein dichtmachen und abwarten können was dann passiert.
Wie es an Material mangelte hat Erich Maria Remarque,der ja selbst Soldat im 1.Weltkrieg war,in seinem Buch Der Weg zurück beschrieben.Soldaten teilweise in Lumpen,ausgelatschte Stiefel,kaum noch brauchbare Waffen und sogar Verbandsmaterial bestand zum teil aus Kreppapier.
Die Soldaten hatten auch keine Lust mehr und wollten nur nachhause weil sie keinen Sinn mehr sahen.
Selbst wenn sie weiter gekämpft hätten wäre irgendwann die Bevölkerung auf die Barrikaden gegangen die Kriegsmüde und am Hungern war so das sich die Oberste Heeresleitung in die Defensive hätte gehen müssen.
Also selbst wenn die sich ins Rechtsheinische zurück gezogen hätten wäre das nur ein sinnloses unterfangen gewesen weil es an allen ecken fehlte und die Bevölkerung auch nicht mehr mitgemacht oder zuschauen würde.
Also man musste in den saueren Apfel beissen denn noch hundertausende tote konnte man nicht mehr verantworten.
Ich sehe da auch gar nicht, womit man da noch großartig weiter hätte kämpfen können. Mit völlig vernutztem Zeug eine Materialschlacht mit dem Industriepotential der Westmächte insgesamt? Vollkommen utopisch.
Für jede Granate, die man gen Westen geschossen hätte, wären 10 zurück gekommen, bei entsprechendem Schaden und entsprechenden Verlusten.
Das sollte man auch nicht vergessen, das neben dem Rheinland auch Belgien ein vergleichsweise starkt industrialisiertes Gebiet gewesen ist und die von Deutschland während des Krieges besetzten nodrfranzösischen Gebiete einen Großteil von Frankreichs Kohle- und Erzgruben umfasste.
Selbst wenn man alles, was noch nicht vom Krieg umgepflügt war vor dem Rückzug noch sabotiert hätte (aber das hätte einen planmäßig gut organisierten, zeitlich großzügig gestaffelten Rückzug vorrausgesetzt, bei dem man hinterfragen kann, ob dass nach dem Scheitern der "Michael-Offensive" so noch möglich war, oder unter dem Druck der interalliierten Kräfte aus einem so groß angelegten Rückzug dann eher eine unorganisierte Flucht geworden wäre), diese Potentiale wären nicht nur der deutschen Seite abhanden gekommen, sondern auch den Entente-Mächten in die Hände gefallen, was die Materialüberlegenheit noch mal sehr deutlich erhöht hätte.
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