H
hyokkose
Gast
Und Deine Antwort stellt mich nicht zufrieden.
Aber das ist ja Nebensache.
Ich kann ja nichts dafür, daß "Arminius" nun einmal kein römischer Name ist. Das "-us" am Schluß haben die Römer Namen jedweder Herkunft angehängt, aus einem hebräischen Saul wurde dann z. B. ein Saulus, aber ein römischer Name ist das deswegen noch lange nicht.
Fakt ist, dass die Moselromanen anscheinend germanische Vornamen vergeben haben. Die noch soweit "romanisiert" waren, dass sie Grabsteine mit lateinischen Inschriften benutzt haben.
Daß eine vormals germanische, jedoch sprachlich völlig romanisierte Bevölkerung alte germanische Namen weitertradiert, ist eine wohlbekannte Erscheinung. In verschiedenen Teilen Europas finden wir germanische Namenstraditionen aus der Zeit der Völkerwanderung noch bis heute, obwohl die Germanen seit mehr als tausend Jahren völlig romanisiert sind. Aus dem bereits zitierten G. Neumann, Germani cisrhenani, S. 127:
Dann läge hier ein Phänomen vor, das sich auch sonst häufig beobachten läßt: wenn eine Volksgruppe zu einer neuen Sprache übergeht, behält sie doch ihre ererben P[ersonen-]N[amen] noch lange bei; ein gutes Beispiel dafür liefern die Völkerschaften im südlichen Kleinasien, die sich nach dem Alexanderzug zwar sehr rasch hellenisieren, aber ihren Kindern doch viele Generationen lang die tradierten (letztlich luwischen) PN geben. - Noch näher liegt es, auf die zahllosen Familiennamen fränkischer Herkunft (vom Typ Flaubert, Gullaume, Reynaud usw.) im heutigen Frankreich hinzuweisen.
Sicher. Was sonst?Warum sprechen die Franzosen z. B. keine germanische Sprache? Warum haben die Franken/Burgunder/Westgoten sie nicht germanisiert?
Schlichte Zahl?
Wohl kaum.Kulturgefälle?
Überlegene Germanenkultur in Trier, überlegene Romanenkultur in Reims?
Wieviele Germanen sind denn nach Köln, Trier, Mainz usw. über den
Rhein gekommen?
So viel mehr, als Kelten/Germanen/Romanen schon da waren?
Bzw. noch da waren. Einerseits haben wir einen Schwund der romanischen Bevölkerung, andererseits einen Zuzug germanischer Bevölkerung. Das Ergebnis ist zunächst eine sprachliche Landkarte, die gern mit einem Leopardenfell verglichen wird. Je näher am ehemaligen Limes, desto dichter die germanischen Siedlungen; je weiter südlich und westlich, desto spärlicher. Im Lauf der Jahrhunderte werden erst die kleineren Sprachinseln von der Umgebung verschluckt, während die größeren Inseln zusammenschrumpfen, bis sie am Ende auch verschwunden sind. Immer paßt sich die Minderheit der Umgebung an.
Übrig bleibt schließlich eine einzige, ziemlich geradlinige Sprachgrenze.