Wieviel Schulden hatte die DDR?

Zum 1.: einfache mathematische Prozentrechnung mit unterschiedlichen Ausgangspunkten
Aber der Witz ist doch, daß die Ausgangspunkte näher beieinander waren als die Endpunkte.
Real wurde der Abstand der DDR immer größer, ganz im Gegensatz zu den Propagandazahlen.

Comeconliste ist hier beispielsweise ein Detail, die den Aufbau einer eigenen Computerindustrie erforderte
Je nun - und?
Der Westen hatte seine Computerindustrie, und der Ostblock hatte seine. Und keiner hat beim anderen gekauft (aus sehr unterschiedlichen Gründen).
Der Unterschied war eigentlich nur, daß der Westen seine technischen Fortschritte durch echte Ressourceninvestition in Forschung erkaufen mußte, während der Osten durch schlichtes Abkupfern einen guten Teil dieser Kosten sparen konnte.

Fahr mal nach Westchina.
So weit ich weiß ist das nun gerade der Teil Chinas, in dem wirtschaftlich am wenigsten läuft. Und im übrigen siehe die Antwort von Silesia.
 
Da kann ich Euch Spezialisten gar nicht groß widersprechen.
Da muß ich gleich klarstellen: Ich bin kein Spezialist!
Ich kann nur berichten, daß die Spezialisten hier sehr unterschiedlicher Meinung sind und die Frage daher als offen zu bewerten ist.

Nur aus persönlichem Erleben heraus, bei den Krisen der Vergangenheit sei es 67 oder auch sonst, hat sich der Staat so verhalten. Mit Erfolg.
Wie hat er sich verhalten? Mit welchem Erfolg?

Ganz ernst gemeinte Fragen.
Ich kann mich nur erinnern, daß alles Mögliche versucht wurde (und wenig davon mit heute vergleichbar), aber letztlich ein Schlag ins Wasser war.

Aber das ist nur das, was als allgemeiner Eindruck hängen geblieben ist.
Man müßte konkrete Maßnahmen diskutieren, um Folgerungen ziehen zu können.
 
Im Grunde genommen hast du die Antwort schon selbst vorweggenommen, ohne es anscheinend selbst realisiert zu haben.

Der Ostblock im Gesamten hatte eine ganz andere Ausgangslage, als der Westblock.
Dazu kommt, daß grundsätzliche Fragen völlig unterschiedlich, da andere politische Ziele, angegangen wurden. Speziell im Bereich Sozialwesen. Als Beispiel könnte ich eine Bekannte anführen, die heute in Marokko lebt. Arm wir eine Kirchenmaus, aber glücklich, als Mensch im Gemeinwesen anerkannt zu sein.
Ob man nun das "Menschsein", oder das Materielle vorzieht, ist zwar jeden seine Sache, aber im Grunde genommen zeigt es die Unterschiede zwischen 2 Systemen, die man so nicht richtig miteinander vergleichen kann.

PS: Die Industrie des Ostens einfach auf Kopieren herunterzureduzieren, ist einfach nur billigste Polemik und ein Schlag ins Gesicht all derer, die hart arbeiteten, um unter erschwerten Bedingungen richtig gute Leistungen zu erbringen und diese auch erbrachten. Es gibt genügend Beispiele, wo der "Westen" innovative Produkte aus der DDR abkaufte. Der Golf I ist eines davon.
 
Aber der Witz ist doch, daß die Ausgangspunkte näher beieinander waren als die Endpunkte.
Real wurde der Abstand der DDR immer größer, ganz im Gegensatz zu den Propagandazahlen.

Richtig!

Zunächst mal halte ich die DDR- Auslandverschuldung in absoluter Höhe für
relativ gering gegenüber dem damaligen Stand der Verschuldung der BRD.
Insofern war auch deren Übernahme nicht derart kritisch - zumal ja der
Gesamtstaat 1990 das " Volkseigentum " auch übernahm.
Vermutlich könnte man sich unentwegt streiten , ob da nun richtig und
werthaltig gehandelt wurde - Stichwort " Treuhand".

Aber die DDR war am Ende in der Bedienung der Auslandsschulden , weil sie
kaum vermarktbare Produkte gen West exportieren konnte, die Produktions-
anlagen waren meist an der Nutzungsgrenze und der Forschungsvorlauf
hätte vermutlich entweder wegen Kapitalmangel gar nicht umgesetzt werden
können oder war auf dem Weltmarkt nicht gefragt( zB bei derPC- Technik )

Vergessen darf man nicht , das auch die Eingliederung in das Comecon /RGW #der DDR viele Freiheitsgrade nahm und unter sowj.Preisdiktat stand.
Vom Pflichtkauf der sowj. Militärtechnik , welche ja auch die Kassenlage
bergab beförderte, hatte letztendlich weder die DDR noch die neue
grössere Republik etwas.
Naja - verschenken oder verschrotten statt verkaufen dieses Zeugs hat
vielleicht einigen Moralaposteln ein dickes Gewissensplus verschafft -
besser wäre es gewesen , das in die Kasse einzusteuern.....
 
Aber die DDR war am Ende in der Bedienung der Auslandsschulden , weil sie
kaum vermarktbare Produkte gen West exportieren konnte, die Produktions-
anlagen waren meist an der Nutzungsgrenze und der Forschungsvorlauf
hätte vermutlich entweder wegen Kapitalmangel gar nicht umgesetzt werden
können oder war auf dem Weltmarkt nicht gefragt

Es wäre doch schön, wenn man hier in die Tiefe geht, um so den Beigeschmack eines "überlegenen westlichen Systems" von der Hand zu weisen, der sich unweigerlich bei solch einer Argumentation aufdrängen muß.
 
Da muß ich gleich klarstellen: Ich bin kein Spezialist!
Ich kann nur berichten, daß die Spezialisten hier sehr unterschiedlicher Meinung sind und die Frage daher als offen zu bewerten ist.


Wie hat er sich verhalten? Mit welchem Erfolg?

Ganz ernst gemeinte Fragen.

Ich kann mich nur erinnern, daß alles Mögliche versucht wurde (und wenig davon mit heute vergleichbar), aber letztlich ein Schlag ins Wasser war.

Aber das ist nur das, was als allgemeiner Eindruck hängen geblieben ist.
Man müßte konkrete Maßnahmen diskutieren, um Folgerungen ziehen zu können.


Auch mir ist nur der "Eindruck" hängen geblieben.
Wie hat er sich verhalten? Erinnerlich ist mir noch als Beispiel, dass Straßen mit einem neuen Belag versehen wurden, die Brücken aber ausgespart wurden, um bloß für die Zukunft keine wirklichen Aufträge vorzuziehen.
So geschehen zu Zeiten der "Wundermänner" Karl Schiller und F.-J. Strauß

Die Wirtschaftstheorien habe ich alle bis heute nicht verstanden, das einzige was ich verstehe und als Merksatz verinnerlicht habe, "der Staat muss sich betont antizyklisch verhalten".

Aber, wei gesagt, verstehen tu ich nichts.
 
Aber Silesia, Du weißt doch, hier liest man nichts verlinktes.:scheinheilig:

deshalb aus Silesias link:
Im internationalen Vergleich der Arbeitsproduktivität liegt die DDR gegenwärtig um 40% hinter der BRD zurück. Im Einsatz des gesellschaftlichen Arbeitsvermögens sowie der zur Verfügung stehenden Ressourcen besteht ein Mißverhältnis zwischen dem gesellschaftlichen Überbau und der Produktionsbasis.
Die Verschuldung im nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet ist seit dem VIII. Parteitag gegenwärtig auf eine Höhe gestiegen, die die Zahlungsfähigkeit der DDR in Frage stellt
Betrachtet man als Basiszeitraum des nächsten Fünfjahrplanes die Jahre 1986 - 1989, zeigt sich folgendes Bild:

  • Die Hauptkennziffern von Leistung und Verbrauch haben sich im Zeitraum 1986 - 1989 durchschnittlich jährlich wie folgt entwickelt:
Wachstum des Nationaleinkommens 3,6% Warenfonds zur Versorgung der Bevölkerung 4,0% Nettogeldeinnahmen der Bevölkerung 4,3% Realeinkommen pro Kopf der Bevölkerung 4,5%
Die Leistungsentwicklung blieb hinter den Planzielstellungen zurück. Demgegenüber wurden die Ziele auf den Gebieten der Konsumtion, des Wohnungsbaus und der Sozialpolitik übererfüllt. Der Fünfjahrplan 1986 - 1990 sah gegenüber dem Ist von voraussichtlich 3,6% ein durchschnittlich jährliches Wachstum des Nationaleinkommens von 4,8% vor. Die Differenz zur tatsächlichen Entwicklung beträgt 1986 - 1990 36 Mrd. M volkswirtschaftliches Endprodukt. Der Rückstand bei der industriellen Warenproduktion beträgt 88 Mrd. M.
Verhältnis der Steigerung der Arbeitsproduktivität zur Entwicklung des Durchschnittslohnes
geplant 1,54 : 1 Ist 1,20 : 1
Aus der schnelleren Entwicklung der Nettogeldeinnahmen gegenüber den Warenfonds zur Versorgung der Bevölkerung ergibt sich im Zeitraum 1986 - 1989 ein aktueller, direkt auf den Binnenmarkt wirkender Kaufkraftüberhang von 6,0 Mrd. M.
Das entspricht etwa dem Zuwachs der Nettogeldeinnahmen der Bevölkerung eines ganzen Jahres.
Die Spareinlagen einschließlich Versicherungssparen erhöhten sich von 136 Mrd. 1985 auf 175 Mrd. M Ende 1989. Das Wachstum beträgt damit durchschnittlich jährlich 6,5%
Bei der Einschätzung der Kreditwürdigkeit eines Landes wird international davon ausgegangen, daß die Schuldendienstrate - das Verhältnis von Export zu den im gleichen Jahr fälligen Kreditrückzahlungen und Zinsen - nicht mehr als 25% betragen sollte. Damit sollen 75% der Exporte für die Bezahlung von Importen und sonstigen Ausgaben zur Verfügung stehen. Die DDR hat, bezogen auf den NSW-Export, 1989 eine Schuldendienstrate von 150%.
Welche Schlußfolgerungen können angesichts dieser Situation vorgeschlagen werden?
1. Die grundsätzlichen gesellschaftlichen Ziele, die für die Zukunft gestellt werden, müssen mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten des Landes unter Berücksichtigung der charakterisierten ökonomischen Situation in Übereinstimmung gebracht werden.
Es ist eine grundsätzliche Änderung der Wirtschaftspolitik der DDR verbunden mit einer Wirtschaftsreform erforderlich.
Weitere Kommentare sind wirklich überflüssig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dazu ein drittes Mal der Hinweis auf das verlinkte Papier.
"Auszüge aus dem so genannten Schürer-Papier - Analyse der ökonomischen Lage der DDR mit Schlußfolgerungen. Vorlage für das Politbüro des ZK der SED vom 27.10. 1989."
DDR-Lexikon: Analyse der konomischen Lage der DDR mit Schlufolgerungen


Trotz 3 maligem Verlinken wird das "Schürerpapier" dennoch nur einen "Ist" Zustand aus Sicht der Autoren beschreiben und nicht die Gründe aufarbeiten, die zu diesem Zustand führten.

Und dennoch beschreibt man keine "Pleite" eines Staates, sondern skizziert die Folgen, die ein "weiter so" beinhaltet bzw. welche Richtung man mit einer ökonomischen Wende einschlagen könnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dazu kommt, daß grundsätzliche Fragen völlig unterschiedlich, da andere politische Ziele, angegangen wurden.
...
Ob man nun das "Menschsein", oder das Materielle vorzieht, ist zwar jeden seine Sache, aber im Grunde genommen zeigt es die Unterschiede zwischen 2 Systemen, die man so nicht richtig miteinander vergleichen kann.
Kann man so sehen - ist aber hier nicht das Thema.

Das offizielle Motto des Ostblocks war ja nicht "arm, aber glücklich" - sondern man behauptete ja, die "wissenschaftlichen" Grundlagen des Sozialismus würden eine überlegene Wirtschaftskraft ermöglichen.

Und wir haben hier keinen allgemeinen Systemvergleich vorgenommen, sondern schlicht nach der "Pleite" gefragt, d.h. nach der rein materiellen Bilanz der DDR.

Im übrigen: Den materiellen Mißerfolg der DDR könnte man ja noch rechtfertigen, wenn sie wirklich menschlicher gewesen wäre.
Aber auch da war ja das Gegenteil der Fall.

Die Industrie des Ostens einfach auf Kopieren herunterzureduzieren, ist einfach nur billigste Polemik und ein Schlag ins Gesicht all derer, die hart arbeiteten, um unter erschwerten Bedingungen richtig gute Leistungen zu erbringen und diese auch erbrachten.
Bitte nicht die Tour!

Ich habe keine Lebensleistungen bewertet, sondern schlicht Fakten dargestellt.
Und wenn man ein Produkt kopiert, spart man ganz schlicht Entwicklungskosten.

Es gibt genügend Beispiele, wo der "Westen" innovative Produkte aus der DDR abkaufte. Der Golf I ist eines davon.
Die Legende ist mir neu.
 
Und dennoch beschreibt man keine "Pleite" eines Staates, sondern skizziert die Folgen, die ein "weiter so" beinhaltet bzw. welche Richtung man mit einer ökonomischen Wende einschlagen könnte.
Dieser optimistischen Auffassung ist im November 1989 nicht einmal das Politbüro gefolgt.:D

Eine Erfahrung aus Insolvenzen: der Blickwinkel verengt sich und selektiert mit dem Ernst der wirtschaftlichen Lage, die Hoffnung stirbt nämlich zuletzt. Ein Ergebnis aus gängigen Statistiken: Konsequenzen erfolgen 1-2 Jahre nach Eintreten der Lage.

Jeder bastelt sich halt seine Welt, wie es ihm gefällt.
 
Es gibt genügend Beispiele, wo der "Westen" innovative Produkte aus der DDR abkaufte. Der Golf I ist eines davon.
Ach Du heilige Kacke.
Der 1. April war aber gestern.

Der Golf ist das einzige Fahrzeug der damaligen "neuen" Modellgeneration, das fast ausschließlich von VW entwickelt wurde.
Man griff nach dem Scheitern (Kosten!) des von Porsche entwickelten Autos mit Unterflurmotor auf eine Projektstudie von NSU zurück. Das ist aber auch schon alles, was da nicht aus Wolfsburg kam.

Ach so ja, die Karosserie hat Giugiaro gezeichnet. Auch weniger DDR;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gab tatsächlich eine Studie für einen neuen Trabant noch vor dem Golf.
Die Karosserie sieht etwa so aus, wie der Golf 1. Wurde aber aus wirtschaftlichen Gründen nie gebaut.

Ich habe mal eine Doku gesehen, da haben die Ingeneure angeboten, einen eigenen Motor zu bauen, statt den vom Golf in den alten Trabi zu stecken.
Die Betonköpfe haben das abgelehnt. zum Schluss war das einkaufen der veralteten Motoren und das ganze umbauen teurer, als einen eigenen Motor zu entwickeln.
Aber die Partei hat immer Recht.
Wenn die Ingeneure der DDR nur freiere hand gehabt hätten, da wäre auch woanders was rausgekommen. Aber es ging eben alles über die Partei.
Die Trabi-Geschichte
http://www.die-besten.de/wartburg/unikate/prototyp.htm
 

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Zuletzt bearbeitet:
Es gab tatsächlich eine Studie für einen neuen Trabant noch vor dem Golf.
Die Karosserie sieht etwa so aus, wie der Golf 1. Wurde aber aus wirtschaftlichen Gründen nie gebaut.

Ich habe mal eine Doku gesehen, da haben die Ingeneure angeboten, einen eigenen Motor zu bauen, statt den vom Golf in den alten Trabi zu stecken.
Die Betonköpfe haben das abgelehnt. zum Schluss war das einkaufen der veralteten Motoren und das ganze umbauen teurer, als einen eigenen Motor zu entwickeln.
Aber die Partei hat immer Recht.
Wenn die Ingeneure der DDR nur freiere hand gehabt hätten, da wäre auch woanders was rausgekommen. Aber es ging eben alles über die Partei.
Die Trabi-Geschichte
Prototypen aus Eisenach


Autos aus der gleichen Zeit sehen sich immer ähnlich.
.

Aber die Golf-Trabbi-Geschichte ist frei erfunden. Eigentlich wollte VW ja den bauen
aber der wäre teurer geworden als der Passat, mit Platzangebot wie der Käfer.

Dass die bei "Audi" in Zwickau oder bei "BMW" in Eisenach sehr gut gekonnt hätten, wenn man sie nur gelassen hätte, ist völlig unstrittig.
Aber "die" konnten die nicht lassen, "die" haben jeden Pfennig aus den völlig überhöhten Preisen von Trabant und Wartburg gebraucht um andere Löcher zu stopfen. Für Modernisierung der Modelle und gleich gar nicht für neue Produktionsanlagen blieb nichts. Gar nichts.
 
Autos aus der gleichen Zeit sehen sich immer ähnlich.


Fällt mir noch etwas ein, ist total OT, aber vielleicht interessiert es doch einen:
Es wird so 1965 gewesen sein, da hat Arthur Westrup, Werbechef von NSU, aus dunklen Kanälen ein Bild des neuen Wartburg 353 bekommen.
Er hat das Bild genommen, draufgeschrieben, "weißt Du was das ist? ich weiß es nicht" und es dem damaligen "Auto, Motor und Sport" Chefredakteur geschickt.
In der nächsten "Auto, Motor und Sport" prangte das Bild mit dem Hinweis das wäre der neue NSU mit Wankelmotor.

Das Gelächter an Neckar und Sulm wollte lange nicht verhallen.:)
 
Das offizielle Motto des Ostblocks war ja nicht "arm, aber glücklich" - sondern man behauptete ja, die "wissenschaftlichen" Grundlagen des Sozialismus würden eine überlegene Wirtschaftskraft ermöglichen.

Und wir haben hier keinen allgemeinen Systemvergleich vorgenommen, sondern schlicht nach der "Pleite" gefragt, d.h. nach der rein materiellen Bilanz der DDR.

Die Pleite war doch schon mit der Gründung dieses Staates vorprogrammiert.

1.) Die Kriegsentschädigungen in der sowjetischen Besatzungszone war ungleich höher, als dass, was die westlichen Besatzungszonen leisten mussten. Somit war die wirtschaftliche Grundbasis nicht besonders gut.
2.)Hinzukommt der politische Aspekt. So war die DDR an der Front des kommunistischen Bollwerks gegen den westlichen Kapitalismus. Die Anerkennung der DDR als souveräner Staat machte wirtschaftliche Beziehungen zum Ausland wichtig.

Aber eine wirtschaftliche Eigenversorgung isoliert nur auf die Staaten des Ostblocks, konnte nur dazu führen, den wirtschaftlichen Weg den der westliche Kapitalismus nahm nicht folgen zu können.
Export ist wichtig für die staatlichen Haushaltskassen, vor allen weil viele Produkte zur Lebenserhaltung der Bevölkerung importiert werden mussten.

Wenn da die Einnahmenseite der Bilanz niedriger ist, als die Ausgabenseite, geht das auf Dauer nicht gut.

Das ganze Leistungspotenzial der Werktätigen Bevölkerung sowie der Volkseigenen Betriebe wurde zudem durch das System an sich blockiert. Es fand kein Wettbewerb in einzelnen produzierenden Sparten statt, der eigentlich der Antriebsmotor für eine gewisse Weiterentwicklung darstellt. Auch die Planwirtschaft lähmte den wirtschaftlichen Faktor des Angebotes und der Nachfrage.

Wie wurde das Inlandsprodukt der DDR gemessen?
 
Wenn die Ingeneure der DDR nur freiere hand gehabt hätten, da wäre auch woanders was rausgekommen. Aber es ging eben alles über die Partei.
Das bringt die ganze Sache auf den Punkt.
Weder die Ingenieure noch die übrigen Leute in der DDR (oder überhaupt dem Ostblock) waren dümmer, fauler oder sonstwie erfolgsungeeigneter als die im Westen.
Aber das System hat sie nachhaltig an der Entfaltung ihrer Fähigkeiten und am Erzielen von Erfolgen gehindert.

Und deswegen ist es auch "Herabwürdigen von Lebensleistungen" wenn man feststellt, daß das Regime gute Ergebnisse verhindert hat.
 
Die Pleite war doch schon mit der Gründung dieses Staates vorprogrammiert.

Nicht wirklich.
DDR und BRD hatten jeweils ihre unterschiedlichen Vor- und Nachteile.
Die DDR mußte mehr Reparationen abliefern, der BRD zahlte dafür Wiedergutmachung, die Altschulden des Reichs und mußte mehr Flüchtlinge versorgen.
Die DDR steckte Geld in die Grenzsperranlagen, die BRD mußte die Exklave Berlin versorgen.

Der wesentliche Unterschied lag im Wirtschaftssystem. Wenn der Osten kapitalistisch und der Westen sozialistisch gewesen wäre, hätte die DDR prosperiert und die BRD wäre irgendwann pleite gewesen - was eine Wiedervereinigung angesichts der unterschiedlichen Größenverhältnisse noch schwieriger gemacht hätte.

Auf jeden Fall sind die Startunterschiede so ausschlaggebend nicht gewesen, in den 50er Jahren waren die Unterschiede in Produktivität und Lebensstandard ja auch noch nicht so gravierend.
Das sieht man ganz gut am Standardbeispiel Auto: Wenn man einen Trabbi mit einem Käfer (oder gar einer Isetta) vergleicht, ist das im Grunde noch eine ähnliche Klasse.
Und 20 Jahre später waren sich Wartburg und Golf 1 immerhin noch so ähnlich, daß die oben diskutierte Legende aufkommen konnte.
Aber später hätte nicht einmal der abgebrühteste DDR-Propagandist behaupten können, der Golf 3 (oder gar ein BMW oder Mercedes) wären Kopien von DDR-Produkten.

Das ganze Leistungspotenzial der Werktätigen Bevölkerung sowie der Volkseigenen Betriebe wurde zudem durch das System an sich blockiert. Es fand kein Wettbewerb in einzelnen produzierenden Sparten statt, der eigentlich der Antriebsmotor für eine gewisse Weiterentwicklung darstellt. Auch die Planwirtschaft lähmte den wirtschaftlichen Faktor des Angebotes und der Nachfrage.
Richtig, aber das ist nicht die eigentliche Ursache. Im Prinzip wäre es ja auch im Sozialismus möglich, zwischen verschiedenen Werken Wettbewerb zu installieren.

Aber was fehlt, und in keiner Weise ersetzbar ist, das sind die Steuersignale über ein marktwirtschaftliches Preissystem.
Die Planwirtschaft kann keine sinnvollen Prioritäten setzen (wird ja alles gebraucht - man sieht nicht, was die Leute in erster Linie wollen, d.h. hoch bezahlen).

Für die Planung gut meßbar sind nur quantitative Veränderungen. Zwei Tonnen Plaste zu produzieren ist besser als eine Tonne - das kapiert jeder Bürokrat.
Aber bei der Qualität gibt es so gut wie kein Sensorium. Daß ein neues Radiomodell mit Design und Funktionen doppelt so gut sein kann wie das alte (meßbar daran, daß der Kunde dafür doppelt so viel zu zahlen bereit ist) - das paßt nicht in die Plansteuerung.

Im Kapitalismus liegt der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Aktivität im Veränderungsmanagement, in der Produktentwicklung, in der Produktivitätssteigerung. In diese Bereiche fließt auch der Löwenanteil der Investitionen.
Im Sozialismus findet das nur ganz begrenzt statt, und auch nicht von innen heraus, sondern meist nur als Reaktion auf Vorbilder von außen.

Im Grunde haben die Planbürokraten in den 80er Jahren immer noch die Aufgaben der 50er bearbeitet. Auch wenn sich die Wünsche und die Möglichkeiten gewandelt hatten.

 
Die ursprüngliche Idee des Staates war eine ganz andere. Darum kann man DDR und BRD auch nur bedingt vergleichen, da die einen zumindest vom Gedanken her, den Menschen in den Mittelpunkt rückten, während das westliche System materiell aufgebaut ist.
Aber in einem hast du Recht. Hattest es ja schon geschrieben. Der Mensch ist in aller Regel materiell orientiert und darum blieb die Idee auch nur ein Versuch es anders zu machen und der gemeine Normalbürger zeigt auch heute in der Konsumschicht, das die Ausstattung des eigenen Heimes mit der neusten Elektronik und dem neusten Auto daheim mehr zählt als ethische Werte.
 
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