Naziwissenschaftler und ihr Erbe heute

Eben, vereinfacht die Sache erheblich.

Die "Sache" wäre in diesem Falle: Faktenresistenz um jeden Preis? Wenn mir die Nachricht nicht gefällt, dann haue ich halt den Überbringer der Nachricht?

Ich habe es im anderen Thread schon geschrieben, durcheinandergebracht hat mich, dass Weisgerber in Metz einen geringeren Romanisierungsgrad als in Köln anhand seiner Namensmethode feststellt.
Falsch. In dieser Diskussion habe ich anhand der von Weisgerber nachgewiesenen Verhältnisse für die Möglichkeit eines geringeren Romanisierungsgrades argumentiert.
Weisgerber hat keinen "geringeren Romanisierungsgrad festgestellt", ich habe auch nichts dergleichen zitiert, sondern lediglich meine Schlußfolgerungen aus den nachweisbaren historischen Belegen, die er in seinen Büchern zusammengetragen hat, gezogen.


Ich denke mal bei der Untersuchung nach römischem Namesnrecht war das altdeutsche Metz plötzlich romanischer als Köln, und das kann ja nicht sein, liefert also keine zuverlässigen Ergebnisse..........
Es steht Dir frei, die Namen im CIL zu überprüfen.
Natürlich ist es einfacher, Verschwörungstheorien zu stricken, als sich mit den Fakten zu befassen.
(Übrigens kommt bei Weisgebers Untersuchung heraus, daß es im "altdeutschen" Metz keine germanische, jedoch eine starke gallische Schicht gab. Das hast Du bislang ebenso ignoriert wie alle anderen Fakten und darauf aufbauenden Argumentationen.)

Wenn so einer zu mir sagen würde, "die Sonne scheint" würde ich vorsichtshalber aus dem Fenster schauen, ob es auch stimmt.
Schön wär's. Du schaust gar nicht aus dem Fenster, sondern behauptest: "Draußen herrscht Sonnenfinsternis".
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich komme immer noch nicht klar mit dem Wort "Naziwissenschaftler".

Genau so könnte man auch sagen, "Kommunistenwissenschaftler" waren beteiligt an, was weiss ich.
Oder Haber war verantwortlich für Giftgas im ersten Weltkrieg.
Ich bin zu blöd, ich verstehe den Sinn hier nicht.
 
Die "Sache" wäre in diesem Falle: Faktenresistenz um jeden Preis? Wenn mir die Nachricht nicht gefällt, dann haue ich halt den Überbringer der Nachricht?

Falsch. In dieser Diskussion habe ich anhand der von Weisgerber nachgewiesenen Verhältnisse für die Möglichkeit eines geringeren Romanisierungsgrades argumentiert.
Weisgerber hat keinen "geringeren Romanisierungsgrad festgestellt", ich habe auch nichts dergleichen zitiert, sondern lediglich meine Schlußfolgerungen aus den nachweisbaren historischen Belegen, die er in seinen Büchern zusammengetragen hat, gezogen.


Es steht Dir frei, die Namen im CIL zu überprüfen.
Natürlich ist es einfacher, Verschwörungstheorien zu stricken, als sich mit den Fakten zu befassen.
(Übrigens kommt bei Weisgebers Untersuchung heraus, daß es im "altdeutschen" Metz keine germanische, jedoch eine starke gallische Schicht gab. Das hast Du bislang ebenso ignoriert wie alle anderen Fakten und darauf aufbauenden Argumentationen.)

Schön wär's. Du schaust gar nicht aus dem Fenster, sondern behauptest: "Draußen herrscht Sonnenfinsternis".



Habe ich heute schon was getrunken oder wie oder was?

Mediomatriker: 50% römisch, 32% keltisch, 28% sonstige
Treverer: 63% römisch, 20% keltisch, 17% sonstige
Ubier: 78% römisch, 6% keltisch, 14% sonstige

hast Du das geschrieben oder wer sonst?
Mediomatriker meinst Du die Ecke um Metz, die Ubier um Köln, die Treverer bei Trier?
Mit den sonstigen meinst Du unter (vermutlich wenigen) anderen Germanen?

Also, "lasse Dein Licht leuchten, damit es hell wird in des Nachtes dunkel"
 
Ich komme immer noch nicht klar mit dem Wort "Naziwissenschaftler".

Genau so könnte man auch sagen, "Kommunistenwissenschaftler" waren beteiligt an, was weiss ich.
Oder Haber war verantwortlich für Giftgas im ersten Weltkrieg.
Ich bin zu blöd, ich verstehe den Sinn hier nicht.


Bei den Naturwissenschaftlern hast Du vollkommen recht, bei den Geisteswissenschaftlern sieht es aber anders aus.
 
Ich komme immer noch nicht klar mit dem Wort "Naziwissenschaftler".

Genau so könnte man auch sagen, "Kommunistenwissenschaftler" waren beteiligt an, was weiss ich.

Stimmt, das könnte man genauso sagen. Oder auch "Christdemokratenwissenschaftler". Das hört sich aber alles ziemlich sperrig an.
Abgesehen von ästhetischen Überlegungen habe ich aber keine Probleme mit noch so unhandlichen Begriffen, solange man weiß, was gemeint ist. Hier geht es um Wissenschaftler, die eben Nazis waren, fertig. Da brauche ich keine künstliche Diskussion um Begrifflichkeiten.
 
@flo: Ich komme immer noch nicht klar mit dem Wort "Naziwissenschaftler".

Ok, war Bauernfängerei, damit der Thread ankommt. :D

@repo: Bei den Naturwissenschaftlern hast Du vollkommen recht, bei den Geisteswissenschaftlern sieht es aber anders aus.

Ein berühmtes Beispiel aus meiner Spezialstrecke. Wie würdest du denn diesen fachlich allgemein anerkannten Herrn bezeichnen? Günther Niethammer ? Wikipedia
Mengele war ja auch "nur naturwissenschaftlich" interessiert, oder was willst du damit sagen?
 
Hier geht es um Wissenschaftler, die eben Nazis waren, fertig. Da brauche ich keine künstliche Diskussion um Begrifflichkeiten.

Naja, es macht sich immer gut, eine Wertevorstellung zu haben.

"Wenn ich Wissenschaftler wäre und will meine Ideen verwirklichen, wäre es da nicht am einfachsten, sich mit dem System zu arrangieren?"

Ihr macht hier nichts anderes, als "Werte" zu definieren.
 
Habe ich heute schon was getrunken oder wie oder was?

Das kann ich per Ferndiagnose nicht beurteilen.

hast Du das geschrieben oder wer sonst?

Das habe ich geschrieben.


Mediomatriker meinst Du die Ecke um Metz, die Ubier um Köln, die Treverer bei Trier?

Korrekt.

Mit den sonstigen meinst Du unter (vermutlich wenigen) anderen Germanen?

Außer Germanen auch noch eine Gruppe, die sich nicht eindeutig bestimmen läßt, also weder keltisch noch germanisch. Das steht zwar schon alles in den von Dir bislang hartnäckig ignorierten Beiträgen in der Keltendiskussion, aber ich erkläre es Dir hiermit noch etwas detaillierter:

Unter den 14% "Sonstigen" bei den Ubiern verbergen sich gerade mal 4,5% eindeutig germanische Namen (das habe ich auch schon irgendwo geschrieben), der Rest ist nicht eindeutig zuordenbar.

Die 28% "Sonstige" bei den Mediomatrikern sind zum größten Teil nicht zuordenbar. Einige dieser Namen sind vielleicht doch römisch oder keltisch - z. B. könnte "Pubii" ein Verschreiber für "Publ(i)i" sein -, nur genau weiß man's nicht. Einige dieser Namen könnten auf einen regionalen Dialekt zurückgehen, da sie nur im Treverergebiet und nirgends sonst auftauchen, einige Namen auf Zugereiste aus fernen Regionen.
Eine eindeutig germanische Schicht ist bei den Mediomatrikern nicht festzustellen.
 
Ok, war Bauernfängerei, damit der Thread ankommt. :D



Ein berühmtes Beispiel aus meiner Spezialstrecke. Wie würdest du denn diesen fachlich allgemein anerkannten Herrn bezeichnen? Günther Niethammer ? Wikipedia
Mengele war ja auch "nur naturwissenschaftlich" interessiert, oder was willst du damit sagen?


Mit dem Mengele hast du Recht.
Bei dem Niethammer, nun es ist kaum vorstellbar, dass es "Nazi-Vögel" gab.

Da soll es doch von Truman den Satz geben: "Es interessiert mich nicht ob er mit Ziegen f....., wenn er nur..."
 
Das kann ich per Ferndiagnose nicht beurteilen.



Das habe ich geschrieben.




Korrekt.



Außer Germanen auch noch eine Gruppe, die sich nicht eindeutig bestimmen läßt, also weder keltisch noch germanisch. Das steht zwar schon alles in den von Dir bislang hartnäckig ignorierten Beiträgen in der Keltendiskussion, aber ich erkläre es Dir hiermit noch etwas detaillierter:

Unter den 14% "Sonstigen" bei den Ubiern verbergen sich gerade mal 4,5% eindeutig germanische Namen (das habe ich auch schon irgendwo geschrieben), der Rest ist nicht eindeutig zuordenbar.

Die 28% "Sonstige" bei den Mediomatrikern sind zum größten Teil nicht zuordenbar. Einige dieser Namen sind vielleicht doch römisch oder keltisch - z. B. könnte "Pubii" ein Verschreiber für "Publ(i)i" sein -, nur genau weiß man's nicht. Einige dieser Namen könnten auf einen regionalen Dialekt zurückgehen, da sie nur im Treverergebiet und nirgends sonst auftauchen, einige Namen auf Zugereiste aus fernen Regionen.
Eine eindeutig germanische Schicht ist bei den Mediomatrikern nicht festzustellen.


Schön, Deine Folgerung oder die Weisgerbers?;)

Und zu den Ubierern wäre zu erwähnen, dass die "Kelten-"" oder "Germanen-Eigenschaft" nicht feststeht.
Also hat die Kosenamenthese schon von daher einen argen Krückstock.
 
Hier geht es um Wissenschaftler, die eben Nazis waren, fertig. Da brauche ich keine künstliche Diskussion um Begrifflichkeiten.


Da wird es aber schon schwierig...

Ist jemand Nazi, der sich still in Strukturen einfügt?
Muß er aktiv Parteipolitik unterstützt haben?
Oder muß er überzeugt voran gegangen sein?

Auf jeden Fall ist jemand offenbar kein "Nazi-Wissenschaftler" gewesen sofern er einfach zu der Zeit wissenschaftlich tätig war.
 
@Arne: Auf jeden Fall ist jemand offenbar kein "Nazi-Wissenschaftler" gewesen sofern er einfach zu der Zeit wissenschaftlich tätig war.
Ich habe doch schon erläutert, was ich unter einem "Nazi-Wissenschaftler" verstehe (Post 14) und auch Beispiele genannt. In diesem Sinne habe ich den Thread eröffnet.
Noch ein Beispiel: Hans Reinerth ? Wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Gustaf_Kossinna entging vermutlich durch sein Ableben diesem direkten Vorwurf.

Wer in der DDR studierte kennt sie doch auch, diese 200%igen Fanatiker, die Karriere aufgrund des SED-Parteibuchs und einer großen Klappe machten, selbst wenn ihr Fach völlig unpolitisch war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal abgesehen von Weisgerber; ist ein Geschichts- oder gar Naturwissenschaftler automatisch unglaubwürdig und zu ignorieren, weil er Nazi war? Mit der Einstellung wären die Amis nie zum Mond gekommen.

Nein nicht unglaubwürdig oder zu ignorieren. Du definierst ja Naziwissenschaftler als Anhänger des Regimes und auch Anhänger von SS...
El Quijote hat es ja schon geschrieben, ein Naziwissenschaftler wird in Mathematik, Physik.. die gleichen Ergebnisse erzielen.
Selbst wenn im Auftrag des Reiches Versuche durchgeführt wurden, sind die Ergebnisse wissenschaftlich korrekt, kann man sie auch verwenden.
Ein Naziwissenschaftler ist dann unglaubwürdig und zu ignorieren, wenn er irgendwelche Studien/Experimente veröffentlichte um zu beweisen, dass Osteuropäer Untermenschen waren.
Rein wissenschaftliche Arbeiten können doch betrachtet werden. Moralisch ist sowas nicht einwandfrei...

Ihr Erbe heute:
Ich habe keine Übersicht über Erfindungen im Dritten Reich gefunden, nur hier ein Buch:
Die phantastischen Erfindungen im Dritten Reich, Guido-Gordon Henco bei MAIL:ORDER:KAISER München

Ich kann wenig dazu sagen, allein der Titel hat mich angeregt den Link hier zu posten.
 
Wer in der DDR studierte kennt sie doch auch, diese 200%igen Fanatiker, die Karriere aufgrund des SED-Parteibuchs und einer großen Klappe machten, selbst wenn ihr Fach völlig unpolitisch war.

"....selbst wenn ihr Fach völlig unpolitisch war."

Also wäre nach dieser Einordnung auch ein Ameisenforscher ein Nazi-Wissenschaftler, der ausserhalb seiner Studien im Braunhemd Scheiben eingeworfen hat?
 
Ich habe doch schon erläutert, was ich unter einem "Nazi-Wissenschaftler" verstehe (Post 14) und auch Beispiele genannt. In diesem Sinne habe ich den Thread eröffnet.
Noch ein Beispiel: Hans Reinerth ? Wikipedia

Gustaf Kossinna ? Wikipedia entging vermutlich durch sein Ableben diesem direkten Vorwurf.

Wer in der DDR studierte kennt sie doch auch, diese 200%igen Fanatiker, die Karriere aufgrund des SED-Parteibuchs und einer großen Klappe machten, selbst wenn ihr Fach völlig unpolitisch war.


Den Reinerth kannte ich sogar.
Das heißt ich habe ihn ein paar Mal gesehen.
Der ist in Unteruhldigen immer im weißen Mantel, wie es sich damals für einen Wissenschaftler gehörte, herumgestiefelt. Die Lehrer hat er per Handschlag begrüßt, und auch für die Schüler immer ein paar Worte.
Hat sich offensichtlich über jeden gefreut, der in sein Museum kam.

Dass seine Rekonstruktionen umstritten sind, war glaube ich damals schon bekannt, dass er aber ein Nazi war ist mir neu.

Das waren damals die Schulausflugs Pflichtziele in BW, Pfahlbauten, Federsee, Lichtenstein, Bärenhöhle, Nebelhöhle, Wimsener Höhle und dann noch mal auf den Neuffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir kommen hier in Grenzbereiche, auch Einstein war Naturwissenschaftler. Es gab auch eine so genannte "deutsche Physik". So pauschal würde ich timotheus Aussage nicht stehen lassen. Aber ein tolles Thema, das macht Freude.

Aber: Die Deutsche Physik scheiterte schließlich daran, dass sie die Ideologie pragmatischen Erwägungen vorzog, und dies wirtschaftliche Interessen und später kriegswichtige Ergebnisse behinderte.
 
@Arne: Also wäre nach dieser Einordnung auch ein Ameisenforscher ein Nazi-Wissenschaftler, der ausserhalb seiner Studien im Braunhemd Scheiben eingeworfen hat?
Ja, nach meiner Definition schon. Oder Günter Niethammer, der in Auschwitz vom Wachturm aus den Vogelzug beobachtete (Post 27). Die fachlichen Ergebnisse mögen in diesem Fall ok. sein und Bestand haben. Ein bitterer Nachgeschmack bleibt. Ich würde es als Wissenschaftler, wenn möglich, vermeiden solche Untersuchungen zu zitieren. Oder ist Mengele mit seiner Zwillingsforschung immer noch eine medizinische "Koryphäe"?
 
Zuletzt bearbeitet:
"....selbst wenn ihr Fach völlig unpolitisch war."

Also wäre nach dieser Einordnung auch ein Ameisenforscher ein Nazi-Wissenschaftler, der ausserhalb seiner Studien im Braunhemd Scheiben eingeworfen hat?


Was hältst Du von dem,
könnte man den als Nazi-wissenschaftler bezeichnen?

übrigens auch ein Linguist

aktuell, gleich noch einer, kollege von Mengele
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben