Erst mal kann hier jeder mitdiskutieren, der sich an die Forenregeln hält. Manche Mitglieder legen regelmäßig Wert auf seriöse Quellenbelege, andere bescheiden sich meist mit ein paar mehr oder weniger flapsigen Kommentaren, und manchen geht es vor allem darum, erheiternden Blödsinn zum besten zu geben, damit die anderen auch was zu lachen haben. Alles drei hat seine Berechtigung, und Beispiele für all dies kannst Du auch von mir in verschiedenen Unterforen lesen.
Hier geht es um Linguistik, Linguistik ist eine Wissenschaft, und wenn wir hier ernsthaft diskutieren wollen, müssen wir entweder aus einwandfrei wissenschaftlichen Werken zitieren oder selber wissenschaftlich arbeiten. Über halb- und pseudowissenschaftlichen Stuß können wir uns gerne woanders,....
Einerseits hast du Recht. Anderseits , Toleranz gegenüber alternatives Denken war noch nie die Stärke von wissenschaftliches vorgehen, oder sogar der Wissenschgaft selber. Genauergesagt ist es seine Schwäche.
Ablehnung von nicht belegbaren ist eine notwendige Übel, (da hast du Recht), ist aber nicht immer das Klügste. Die Wissentschaft zeigt selber, das manchmal etwas "unwissenschaftliches Denken" weiter bringen kann , als die sture loyalität zur sir Bacons idealen.
Nehmen wir ein Beispiel, wo noch keiner wirklich weiter ist, als an der Vermutung; nehmen wir als Beispiel die "UFO"-s. Deren evtl. existenz lässt sich zum Beispiel schwierig "doppelt/wiederholt belegen", also gibt es sie rein wissenschaftlich vorest gar nicht.Trotzdem gibt die Wissenschaft beträchtliche Summen aus für UFO Forschung. Also, was wären wir ohne Toleranz ?
Toleranz bedeutet, das man eine Alternative Vorstellung ernsthaft mit überlegt, und nicht gleich mit ein paar (wirklich sehr) oberflächlichen Argumenten als "pseudowissenschaftlichen Stuß" abtut.
Ich musste durch meinen langen berufsjahre auch lernen, das Wissen und Erkänntniss keine Schranken kennen, und (bei allen Spielregeln) keinen dauerhaften Recht auf Wahrheit haben müssen.
Aus dichterischen Verdopplungen kann man wohl kaum eine Grammatikregel konstruieren, weder einen Doppelsingular ("Spieglein Spieglein an der Wand") noch einen Doppelplural ("Bäume Bäume nichts als Bäume"). Das ist doch absurd.
Hier hättest du Recht, wenn es um dichterischen Verdopplungen ginge. Nur eben nicht, wenn das einfach als Plural benutzt wird von der Volk, der diese Sprache spricht. Hier kann man eindeutige Paralellen erkennen.Auch in der trennung von lebenden oder Materie. Dichterische Verdopplung kennt meines Wissens nach diese Unterscheidung nicht.
Wer soll mit Deinen Beispielen etwas anfangen, solange weder eine Bede #äutung noch ihre grammatische Funktion angegeben ist? Du hast keine einzige Grammatikregel belegt. Daß sich Vokale ändern wie bei "anim"-"enim" (deutsch z. B. "singen"-"sang"-"gesungen" oder ausfallen können wie bei "alduonna"->"aldunna" (deutsch z. B. "ewige"->"ewge") sind banale Erscheinungen, für die sich in jeder beliebigen Sprache der Welt Beispiele auftreiben lassen, nichts davon hat irgend etwas mit Vokalharmonie zu tun.
Doch , natürlich. Weder Singen , Sang, noch gesungen hat einen stamm davor, wozu es sich harmonisieren soll. Was soll dieser gegenbeispiel überhaupt? Meinst dudas ernst ?
"ewige- ewge" , auch so ein "beispiel scharf daneben" .... aus zei Voc. eins, (aus Vocalen Gründen) ist doch nicht gleich ein Vocal weglassen, damit der Hexameter passt. Ich bitte dich ! Entweder vernünftige Gegenargumente, oder gar keine. Deine beispiele tragen villeicht zur Volksbelustigung bei,aber weiter muss ich doch nicht darauf eingehen ,oder ?
Kangaria, Göröngy und Gereben sind keine Belege für "Ki". Es sei denn, "Ki Engir" sei in genau dieser Form belegt. In diesem Fall bitte ich um entsprechende Belegangabe.
"Ki Üngür" gibt es.Bedeutet das gleiuche wie "Kangar" (Kangaria),- das ganze auf einen Schachtel(Nadelhalter) mit Runenschrift aus ca. 1300-1350. Ausgestellt im Nat.Hist. Museum Budapest.
Also "gyalog" (mit der Bedeutung "zu Fuß gehend"/ "Fußgänger") soll die Fortbewegungsart eines Tieres sein, das weder Beine noch Füße hat? Weiter hergeholt geht es ja kaum noch.
Falsch. Gyal= gehen, sich vorwärts bewegen, Lab= Bein, Fuß.
Gyal-Lab = Gyal-log = Zu fuss .
(Fussgänger = Gyalogos)
Gyal ist nur gehen, vorwärts kommen, und hat nichts mit Fuss zu tun.
So kommen gott sei dank die armen würmer auch weiter. Übrigens; die Roma sagen auch Dschal für gehen.
Es gibt das schöne Lied "Dschelem-Dschelem" (ich gehe- ich wandere"), ist auch gleich der Hymne der Roma.
Nach Männlein und Weiblein war nicht gefragt (das gibt es in jeder Sprache), sondern nach einem grammatischen Geschlecht, d. h. im weitesten Sinne nach einer Grammatikregel, nach der verschiedene Klassen von Nomina unterschieden werden müssen.
Indem man "Männlein & Weiblein" davor sagt, oder nicht, ist der Regel, den wir kennen.
Das sind aber keine "finnougristischen" Modelle, sondern das sind ganz einfach die Methoden der Vergleichenden Sprachwissenschaft, die beim Vergleich aller Sprachen der Welt anzuwenden sind. Entweder bemüht man sich, Urverwandtschaft, Entlehnung und Zufall voneinander zu unterscheiden - oder man verzichtet auf eine wissenschaftliche Methodik und behauptet nach Lust und Laune, daß alle ähnlich klingenden Wörter in jeder beliebigen Sprache der Welt "irgendwas miteinander zu tun haben". Dann kann auch nach Lust und Laune jede Sprache mit jeder beliebigen anderen verwandt sein.
Im übrigen duldet jedes Modell Widerspruch, nur muß der Widerspruch eben genauso wissenschaftlich fundiert sein wie das Modell.
Das Ignorieren eines Systems, der offensichtlich vorhanden ist, damit man die Richtung der Entlehnungen "frei" gestalten kann ist aber Willkür. Wenn das Gegenargumentieren mundtot gemacht wird mit der Argument, der Entlehnungsrichtung selber, ist bereits Dogmatisch.
Man kann nicht irgend etwas "erfinden", und gleichzeitig eine gegendarstellung, der diese Erfindung anzweifelt, mit Argumenten aus der Erfindung selber, ablehnen.
Trotzdem bedanke ich mich für Deine Antwort, der nun immerhin zu entnehmen ist, daß Du Dich mit der Finnoguristik nie näher auseinandergesetzt hast.
Hast du eine Ahnung ! Aber ich werde langsam den Verdacht auch nicht los, das du weder was Ungarisch noch was Sumerisch angeht, tiefere kenntnisse besitzt, geschweige einer dieser Sprachen mächtig bist.
Vorsicht, in der Google ist nicht alles drinn !
"Schwarzwald", "Bayerischer Wald" und "Odenwald" sind auch Namen von Gebirgen, belegen aber nicht, daß "Wald" eine alte Bezeichnung für "Berg" ist.
Wer sprach hier von Wald ? Ich nicht. Ich sprach von Berg, und die Frage ist nur, siet wann sie so heissen, und nicht wie.
Besser wäre der Beispiel: Hill -Hügel- Berg. Wenn schon.
Vielen Dank für den Text, leider ist die Quelle nicht ersichtlich, und verstehen kann ich ihn auch nicht. Wenn Du mir nähere Hinweise liefern könntest (schön wäre z. B. eine wissenschaftliche Publikation, in der der Text behandelt und aufgeschlüsselt ist, aber auch schon simple Daten wie etwa die Entstehungszeit und -ort, die mir beim eigenen Suchen helfen könnten), wäre ich sehr dankbar.
Die Entstehungszeit soll zur zeiten König Andras sein a.D. 1147, aber manche gehen davon aus, das es eine Fälschung sei. Wie auch immer, Echt, oder Fälschung, es ist lange vor der Entdeckung der Sumerische Sprache bekannt gewesen. Woher hat also der Literati den Ausdruck "Lughalu" für König ?
(Ich persönlich neige zu denken, es ist eine Fälschung. Beweisen kann ich es nicht, aber es hat zeichen des frühen 16. Jahrhunderts in der Sprachesthetik.)