Ist die Verwendung des Begriffs "Russen" ein abwertendes Klischee?

Ohne zu googeln, wurden die Ukrainer nicht mit den Polen nach der Vertreibung der deutschen nach Westen geschoben oder kamen Grossrussen in den ehem. polnischen Osten, weil Polen ja nach Westen zog?
 
Hö? Da schau doch bitte nochmal nach, so weit westlich siedelten die Chauken doch nicht? Ich bin Chauke, du nicht! :p =)

Solltest du meine Wurzeln gerettet haben?
Brauch ich mich für meinen Nick nicht zu schämen?

Ich hatte folgende Grafik als Grundlage.
http://upload.wikimedia.org/wikiped...ania_-_New_York,_Harper_and_Brothers_1849.jpg

Anhand der Grafik würde das Gebiet Cauci Minores hinhauen.
Aber Frisii könnte man auch nehmen :D

Also nerve ich doch als Geist der Friesen weiter.
 
Ab wann ein ukrainische Volk faßbar ist, stellt aber imho eine nicht uninteressante Frage dar.

Lt. russischer Wiki kam im 18./19. Jh. die Selbstbezeichnung "Ukrainer" auf um eine Verwechslung mit den Russen (Großrussen) zu verhindern.

Ob es ein ukrainisches Volk als Ethnie gibt, ist wohl mehr eine politische Frage.
 
SWas mich noch interessieren würde ist folgendes:
Es gibt ja neben den eigentlichen Russen "Großrussen" noch Weißrussen, Russinen, Ukrainer...
Allesamt verwandte und benachbarte Völker. Gibt es hierfür einen Oberbegriff?

Russische Slawen wie in diesem The New Student's Reference Work von 1914?
Ein präziser Oberbegriff (Ostslawe ist zu ungenau) wäre aufgrund der viel zu oft nur marginalen Unterschiede zwischen den Gruppen sinnvoll.
 
kurzer Einwurf zum Begriff "Jugoslawen": natürlich gab und gibt es Jugoslawen...

1. gab
Staatsangehörige des Königreichs bzw. der Republik Jugoslawien

2. gibt
jugosloven: jug: süd; sloven: Slawe
--> jugoslawe = südslawe
Kroaten, Serben, Bosniaken etc = Südslawen (nach allgemein anerkannter und gängiger Lehrmeinung)

zu behaupten, es gäbe keine Jugoslawen ist demzufolge logisch falsch

In der Tat besteht unter den ehemaligen Staatsangehörigen Jugoslawien ein kausaler Zusammenhang zwischen der Heftigkeit der Ablehnung dieses Begriffes und der politischen Gesinnung, wie jeder empirisch gerne überprüfen kann
 
Nicht vergessen sollte man, dass es auch marginale religiöse Unterschiede zwischen Ukrainern, Weißrussen und Russen gibt.
Zu Zeiten polnisch-litauischer Herrschaft fielen die orthodoxe Christen wurden die orthodoxen Christen teilweise dem Primat des römischen Papstes unterstellt, durch die Kirchenunion von Brest anno 1596 entstand eine mit Rom ukrainische und weißrussische Kirche mit orthodoxen Traditionen. Daneben gibt es ein weiter von Moskau und der großrussischen Orthdoxie unabhängige orthodoxe Kirchen in der Ukraine und in Weißrussland.
Dieser konfessionelle Gegensatz mag ebenso wie auf dem Balkan zur Herausbildung und Abgrenzung dieser Völker beigetragen haben.
 
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Ist noch garnicht so lange her, da konnte (oder soll ich sagen musste) man den Begriff "der Deutsche" als Schimpfwort oder abwertend verstehen.
Deutsche nennen wir uns aber nur selber. Von den lieben Nachbarn werden wir als Germanen, Allemannen oder schlimmeres tituliert. Ist das eigentlich eine Beleidigung, einen Deutschen als Alemannen zu bezeichnen (und wenn ja für wen von beiden)?
 
Deutsche nennen wir uns aber nur selber.
Das ist nicht richtig. Die Engländer nennen die Holländer Dutch und die Namensähnlichkeit ist nicht zufällig. Bei den Skandinaviern sind wir die Tyskar und bei den Italienern die Tedeschi.
Das kommt alles aus der Wurzel thiudisk, genauso wie im Übrigen unser Wort deutlich, welches einen interessanten Bedeutungswandel mitgemacht hat (die Spanier nennen im Übrigen das Kastilische auch cristiano, aus ähnlichen Gründen).

Ist das eigentlich eine Beleidigung, einen Deutschen als Alemannen zu bezeichnen (und wenn ja für wen von beiden)?

Wie kommst Du denn darauf?
 
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Ein schönes Beispiel für das Threadthema aus einem anderem Thread:

Vielleicht spielten da schon "Ostplanungen" eine Rolle. Bei hohen Minusgraden ist es ja mit Diesel so eine Sache. Wie haben eigentlich die Russen das Problem gelöst?

Da stellt sich die Frage: war das Rußland und damit die russische Armee, gegen das das Deutsche Reich ab 1941 Krieg führte, oder hieß der Staat nicht anders und umfasste noch eine ganze andere Reihe von Republiken mit einer Unmenge an Völkern, von denen es sogar einige auf Millionen Angehörige schafften?
Warum "rutscht" soetwas heraus, obwohl man weiß, daß so eine Äußerung historisch einfach falsch ist?
 
Vor allem, weil ich selbst diesen Thread erstellt und den von dir zitierten Beitrag geschrieben habe. :D

Warum "rutscht" soetwas heraus, obwohl man weiß, daß so eine Äußerung historisch einfach falsch ist?

Nicht rausgerutscht, man kann PC auch übertreiben. Ich denke wir sind uns im Thread einig geworden, dass der Begriff zumindest im Zusammenhang mit dem 2. Weltkrieg wertneutral ist.
 
Ja eben, weil ich weiß, du du an der Geschichte Rußlands und der früheren Sowjetunion interessiert bist, ist das solch ein klassischer Fall. ;)

Lt. Duden ist ein "Russe" ein Angehöriger eines ostslawischen Volkes. Vllt. hab ich bei soetwas ja wirklich Denkkomplexe, aber wie kommt man dann darauf, solche Definitionen einfach willkürlich in eigene Schemen zu pressen, wenn die Antwort nicht "Unterbewußtsein" bzw. "Unterschwelligkeit" lautet?
 
Ist es denn willkürlich willkürlich? Russland war geographisch der größte Teil der Sowjetunion, die Hauptstadt war russisch, die Parteispitze war, von seltenen Ausnahmen abgesehen, russisch, die russische Sprache war Staatssprache und drängte mal mehr, mal weniger von der Politik gewollt, die Minderheitensprachen immer weiter ins abseits: es wurde russifiziert. Und ausgerechnet Stalin, der als Georgier einer nichtrussischen Ethnie angehörte, unterdrückte die Minderheiten besonders stark.
 
Wenn man mal bei Wiki unter ostslawen und ähnlich nachschlägt wird man fast von Völkern erschlagen die früher mal eigen waren und heute unter dem Generalbegriff Russen laufen. Russinen, Ruthenen und und und...
 
Russland war geographisch der größte Teil der Sowjetunion, die Hauptstadt war russisch, die Parteispitze war, von seltenen Ausnahmen abgesehen, russisch, die russische Sprache war Staatssprache und drängte mal mehr, mal weniger von der Politik gewollt, die Minderheitensprachen immer weiter ins abseits: es wurde russifiziert

Andersherum gab es also in West-, Mittel-, Nord- und Osteuropa bis auf Ausnahmen auch nur Deutsche zur Zeit des 2. Weltkrieges? Ich meine, eine Regeirung gab es nur in Berlin, deutsch war im Prinzip Befehlssprache und drängte auch die einheimischen Sprachen zurück (stand bloß noch am Anfang der Germanisierung)Arisierung muß man nicht drüber diskutieren.

Ich glaube es wird deutlich, was ich meine. ;)
 
@Hamburger: Andersherum gab es also in West-, Mittel-, Nord- und Osteuropa bis auf Ausnahmen auch nur Deutsche zur Zeit des 2. Weltkrieges? Ich meine, eine Regeirung gab es nur in Berlin, deutsch war im Prinzip Befehlssprache und drängte auch die einheimischen Sprachen zurück (stand bloß noch am Anfang der Germanisierung)Arisierung muß man nicht drüber diskutieren.
Jetzt bedienst du aber Klischees. Mir ist nicht bekannt, dass im Dritten Reich eine Sprachpolitik betrieben wurde, die Deutsch als Universalsprache Europas durchsetzen sollte (abgesehen von den Sorben und Kaschuben im Reich selbst). Und dass Deutsch Kommandosprache in der multinationalen Waffen-SS war, kann man nicht als Argument gebrauchen. Wie ist es denn heute in der NATO?
 
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