Sheik
Aktives Mitglied
Wenn darin seine einzige "Schuld" besteht, dann befindet er sich aber in sehr sehr guter Gesellschaft.
Im Englischen sagt man "the absence of evidence is not the evidence of absence" ... was ich sinngemäß mit "das Fehlen eines Beweises ist nicht der Beweis für die Unbeweisbarkeit" übersetze.
Und dennoch gibt es trotz dieser Ideen nunmal den grundkonsens des geisteswissenschaftlichen Handelns und Diskutierens.
Selbst wenn man die doch arg freie Übersetzung von "the absence of evidence is not the evidence of absence" gelten läßt, stellt sich einfach das Problem in der geisteswissenschaftlichen Sparte, dass es kein schwarz/weiß, Ja/Nein oder richtig/falsch gibt. Mag der Leitspruch für naturwissenschaftliche Untersuchungen gelten so erweitert er sich im Rahmen der Geisteswissenschaften ins unermessliche. Es gibt keine Beweise für griechische Aktivitäten am Rhein, aber ....
Ist maelo's Haltung für mich eine ausreichende Begründung ? Muss sie nicht sein, sie muss ihm ausreichen. Es reicht der begründete Verdacht um an etwas zu zweifeln ...
Ähnlich verhält es sich hier. Ich habe mir erlaubt die Markierung in deinem Zitat zu verschieben. In einer geisteswissenschaftlichen Diskussion ist die Begründung von größter Wichtigkeit. Argumente sind Ausgrabungen, Quellen also Fakten die für jeden beteiligten Wissenschaftler mehr oder weniger fix sind (was bei der Quellenkritik und Interpretation durchaus fließend sein kann). Über diese Argumente legt man seine Interpretation und versucht damit die Mitdiskutanten zu überzeugen. Legen diese dann aber schlüßig andere Argumente dagegen vor, ist der ursprüngliche Verdacht eben nicht mehr begründet, denn meine Argumente wurden ja wiederlegt.
Es mag für maelo genug sein selbst an seine Idee zu glauben, aber es ist mehr als legitim, dass andere Leute seine Argumente widerlegen. Vor allem dann, wenn er mit seiner Meinung in die Öffentlichkeit geht. Einzelne Argumente bekommen auch noch unterschiedliche Gewichtungen, je nachdem von wem sie abegegeben werden. Ich mag ein toter Fisch sein, aber ich glaube noch immer der Person mehr, die in ihrem Metier gelernt/studiert hat als einem Laien. Oder gehst du zum Metzger, anstelle des Arztes, wenn du dir den Zeh gebrochen hast, weil er einfach von seiner Meinung überzeugt ist, ein guter Chirurg zu sein?