Wohin führt uns der Periplus des Hanno?

Plinius schreibt in einem Satz, dass Hanno den Auftrag hatte (iussi) den "Ambitus" Afrikas zu erkunden, jetzt ist die Frage, was mit ambitus gemeint ist. Die Hauptbedeutung ist 'Umfang', eine Nebenbedeutung ist aber auch 'Küste'. Wahrscheinlich hat Plinius mit Absicht diese doppeldeutige Wortwahl getroffen. Jedenfalls sagt er nicht mehr, als dass da ein Auftrag war und dass Hanno viele Städte gründete (urbes multas ab eo conditas ibi prodidere). ABER: Plinius glaubt das alles nicht, er äußert sich eher kritisch, viele griechische, lateinische und andere Historiographen seien zwar der Legende (quidem fabulosa!!!) gefolgt (secuti plerique e Graecis nostrisque et alia) aber von den angeblichen gegründeten Städten finde sich keine Spur mehr und nichts erinnere an sie (quarum nec memoria alia nec vestigium exstat). Arabien erwähnt Plinus an dieser Stelle nicht.
In beiden Fällen ob es jetzt der Umfang oder die Küste bedeutet hat es zu bedeuten das der Startpunkt A in eine Richtung von A weg bedeutet und wieder auf den Startpunkt zu steuert.Es seidenn Plinius hat das Wort "Libyen" für den Kontinent benutz dann würde es Sinn machen das Hanno auf seiner ersten Mission bis zum Äquator gelangte wollte er doch um Nordafrika herumsegeln was aber immer weiter in den Süden führte und Libicophoniker nicht mehr anzutreffen waren.
Hannos Fahrt entlang der afrikanischen Westküste soll ca. zehn Jahre nach der Fahrt des Sataspes stattgefunden haben.
Verwechselst du da dich nicht mit der Zeit ich meine sogar gelesen zu haben das er punische Schiffe benutzt hat oder es waren ägyptische Schiffe mit Ägyptern als Crew(?).Vor den Puniern ist doch nur Eurytmus(hoffe habs richtig geschrieben)meiner Erinnerung nach westlich der Säulen der Küste am Soleis entlang gesegelt.
Na das ist ja lustig. Wikipedia gibt mit Plin. nat. hist. 5, 8 an, was in Plin. nat. hist. 2, 169 steht. In Plin. nat. hist. 5, 8 steht das, was ich übersetzt habe,Cwofür Wikipedia Plin. nat. hist. 5, 8 als Quelle angibt. Dort steht tatsächlich, Hanno habe Afrika von Cádiz aus umrundet und sei in Arabien gelandet:

et Hanno Carthaginis potentia florente circumvectus a Gadibus ad finem Arabiae navigationem eam prodidit scripto, sicut ad exterea Europae noscenda missus eodem tempore Himilco. praeterea Nepos Cornelius auctor est Eudoxum quendam sua aetate, cum Lathyrum regum fugeret, Arabico sinu egressum Gades usque pervectum multoque ante eum Caelius Antipater vidisse se qui navigasset ex Hispania in Aethiopiam commercii gratia.
Da hat der Wiki Author die Quellen verwechselt kann schon passieren aber Arabien hat Hanno laut Wiki in Plin.nat.hist.2,169 in einer weiteren Mission wo ihnen die Sonne auf der rechten Seite ,am Tagesbeginn (was für eine Segelreise auf den Indischen Ozean hinweist)doch getan oder?
 
In beiden Fällen ob es jetzt der Umfang oder die Küste bedeutet hat es zu bedeuten das der Startpunkt A in eine Richtung von A weg bedeutet und wieder auf den Startpunkt zu steuert.Es seidenn Plinius hat das Wort "Libyen" für den Kontinent benutz dann würde es Sinn machen das Hanno auf seiner ersten Mission bis zum Äquator gelangte wollte er doch um Nordafrika herumsegeln was aber immer weiter in den Süden führte und Libicophoniker nicht mehr anzutreffen waren.
Ich bezweifle, dass Plinius hier von zwei verschiedenen Expeditionen des Hanno Nachricht hat. Genauso bezweifle ich auch, dass Hannno Arabien erreichte, wie Plinius zu behaupten scheint. Den Begriff Lybia verwendet Plinius an keiner der beiden Stellen. Er benutzt Africa (V, 8: ambitum Africae). Allerdings erklärt er (V, 1), dass die Griechen Africa Lybien und das davorliegende Meer das lybische nennen würden (Africam Graeci Libyam appellavere et mare ante eam Libycum).

Verwechselst du da dich nicht mit der Zeit
Nein.

ich meine sogar gelesen zu haben das er punische Schiffe benutzt hat oder es waren ägyptische Schiffe mit Ägyptern als Crew(?).
Ich sehe hier keinen Zusammenhang, welches der von Xerxes unterworfenen Völker die Schiffe und die Crew für die Fahrt des Sataspes stellte, ist doch für die Frage irrelevant, ob Sataspes vor oder nach Hanno fuhr.

aber Arabien hat Hanno laut Wiki in Plin.nat.hist.2,169 in einer weiteren Mission wo ihnen die Sonne auf der rechten Seite ,am Tagesbeginn (was für eine Segelreise auf den Indischen Ozean hinweist)doch getan oder?
Das steht bei Plinius nicht. Er sagt nur, dass in einem indischen Hafen die Sonne auf der rechten Seite stünde und der Schatten in den Mittag (also nach Süden) fiele. Mit Hanno hat das nichts zu tun. Bei Herodot gibt es eine Stelle über die (phoinikischen) Seefahrer des ägyptischen Pharaos Necho, welche in drei Jahren Afrika umrundeten (zwischenzeitlich sähten sie aus und ernteten, daher wohl die lange Fahrtdauer) und Herodot glaubt diese Geschichte nicht, weil die Sonne plötzlich im Norden gestanden haben soll.
 
Ich bezweifle, dass Plinius hier von zwei verschiedenen Expeditionen des Hanno Nachricht hat. Genauso bezweifle ich auch, dass Hannno Arabien erreichte, wie Plinius zu behaupten scheint. Den Begriff Lybia verwendet Plinius an keiner der beiden Stellen. Er benutzt Africa (V, 8: ambitum Africae). Allerdings erklärt er (V, 1), dass die Griechen Africa Lybien und das davorliegende Meer das lybische nennen würden (Africam Graeci Libyam appellavere et mare ante
Du darfst nicht vergessen das Karthago von den Römern wortwörtlich dem Boden gleich gemacht wurde und so auch der Tempel mit den Schriften von Hannos Seefahrten die dort gelagert waren und auch die Häute der "Gorillas".Ob die Soldaten des Punischen mächtig waren so das sie hätten die Schriftrollen lesen können bezweifle ich.So kann man davon ausgehen das vieles verbrannt wurde und Hannos Peripulus vielleicht nur deshalb bewahrt wurde weil es seine erste Fahrt kenntlich von den anderen Schriften unterschied(?) als Auszeichnung quasi.

Plinius hat wohl noch Fragmente von gefunden Peripelen den er schreibt ja auch das Himilkar sein Bruder(ich gehe davon aus das er jünger ist als Hanno)auf eine weiteren Mission ihn begleitet hat bis zu den Säulen wo sich Hanno gen Süden und Himilkar gen Norden Richtung Britannien machte.

Bei Herodots Weltkarte ist das davorligende Meer Lybiens als Australisches Meer gekennzeichnet oder meintest du mit davorliegende das heutige Mittelmeer?
Ich sehe hier keinen Zusammenhang, welches der von Xerxes unterworfenen Völker die Schiffe und die Crew für die Fahrt des Sataspes stellte, ist doch für die Frage irrelevant, ob Sataspes vor oder nach Hanno fuhr.
Die Perser müssen ja von einer erfolgreichen Umsegelung Nachricht bekommen frag sich nun welche Seeexpedition es war.War es Nechos Umsegelung?
Nun wenn es stimmt, dass Nechos punische Seefahrer Afrika umsegelt hat dann sollte man doch besser auf gleiche Schiffe und gleiche Crew zurückgreifen damit das Unterfangen gelingt.Und es wäre sicherer die selbe Strecke zu segeln also durchs rote Meer und Ostafrika entlang.
Oder aber man hat von Griechen gehört das man selber schon westwärts um einen Teil Afrikas, gesegelt ist und man die Griechen übertrumpfen wollte,das wäre auch in Betracht zu ziehen.
Das steht bei Plinius nicht. Er sagt nur, dass in einem indischen Hafen die Sonne auf der rechten Seite stünde und der Schatten in den Mittag (also nach Süden) fiele. Mit Hanno hat das nichts zu tun. Bei Herodot gibt es eine Stelle über die (phoinikischen) Seefahrer des ägyptischen Pharaos Necho, welche in drei Jahren Afrika umrundeten (zwischenzeitlich sähten sie aus und ernteten, daher wohl die lange Fahrtdauer) und Herodot glaubt diese Geschichte nicht, weil die Sonne plötzlich im Norden gestanden haben soll.
Du widersprichst dich
wie Plinius zu behaupten scheint
 
Du darfst nicht vergessen das Karthago von den Römern wortwörtlich dem Boden gleich gemacht wurde und so auch der Tempel mit den Schriften von Hannos Seefahrten die dort gelagert waren und auch die Häute der "Gorillas".Ob die Soldaten des Punischen mächtig waren so das sie hätten die Schriftrollen lesen können bezweifle ich.So kann man davon ausgehen das vieles verbrannt wurde und Hannos Peripulus vielleicht nur deshalb bewahrt wurde weil es seine erste Fahrt kenntlich von den anderen Schriften unterschied(?) als Auszeichnung quasi.
Karthago war nicht die einzige punische Stadt. Aber das ist hier unerheblich. Der Reisebericht des Hanno wird erstmals um 250 v. Chr. erwähnt, muss damals also schon griechisch übersetzt zirkuliert haben. Da hatte die Zerstörung Karthagos 100 Jahre später nichts mit zu schaffen.

Bei Herodots Weltkarte ist das davorligende Meer Lybiens als Australisches Meer gekennzeichnet oder meintest du mit davorliegende das heutige Mittelmeer?
War das Mittelmeer damals noch nicht das Mittelmeer? Das vor (ante) Lybien (= Afrika) liegende Meer ist natürlich der Teil des Mittelmeers, der der afrikanischen Küste vorgelagert ist.

Die Perser müssen ja von einer erfolgreichen Umsegelung Nachricht bekommen frag sich nun welche Seeexpedition es war. War es Nechos Umsegelung?
Warum "müssen" sie das? Woher hatte Necho seine Idee einer Afrika-Umseglung?
Da die Perser, als Xerxes Sataspes losschickte, Ägypten beherrschten, ist es allerdings tatsächlich durchaus wahrscheinlich, dass sie Kenntnis von der Afrika-Umseglung im Auftrag Nechos ca. 110 Jahre zuvor hatten. Nur, um auf die Idee zu kommen, Afrika umsegeln zu lassen, brauchten sie keine Vorläufer.

Nun wenn es stimmt, dass Nechos punische Seefahrer Afrika umsegelt hat dann sollte man doch besser auf gleiche Schiffe und gleiche Crew zurückgreifen damit das Unterfangen gelingt.
Das wären aber sehr alte Seeleute gewesen, die 120 Jahre nach ihrer ersten Afrika-Umrundung noch mal Afrika umrunden sollten....

Und es wäre sicherer die selbe Strecke zu segeln also durchs rote Meer und Ostafrika entlang.
Aha. Warum?
Ist Giovanni Cabotto (besser bekannnt als John Cabot) dieselbe Strecke gesegelt, wie Christopher Kolumbus?


Du widersprichst dich
Inwiefern widerspreche ich mir?

Deine Behauptung war, dass Hanno bei seiner bei Plinius berichteten Seefahrt von Cádiz nach Arabien die Sonne im Norden gesehen habe. Das steht aber bei Plinius nicht. Die einzige Stelle, wo bei Plinius steht, dass man die Sonne im Norden sehen könne und der Schatten nach Süden falle, ist auf Indien bezogen und hat mit der Behauptung, Hanno habe Afrika umrundet nichts zu tun.
 
Ethnisch gesehen sind die Phoinikier und die Punier dieselben Leute*. Die Althistoriker neigen nur dazu, um sie leichter zu unterscheiden, den griechischen Begriff für die früheren Phoinikier und den lateinischen Begriff für die späteren zu verwenden, als die Ursprungsstädte nach der persischen Eroberung ihre politische Eigenständigkeit verloren hatten und die punischen Kolonien das Erbe forttrugen; bzw. phönizisch für den Ostmittelmeerraum und punisch für den Westmittelmeerraum.

*Bei aller Problematik die in ethnisch und der/die/dasselbe innewohnt.
 
Die Umsegelung Afrikas von Hanno zweifel ich mittlerweile auch an da es sich keine Veränderung in der antiken Karthographie mit Hinblick auf den Kontinent Afrika erkennen lässt.

Aber bei der Entdeckung der Kanaren durch die Punier bleib ich.Hier ein Artikel aus dem Jahr 2000 aus dem Magazin "Ere" volume 9 von Enrique Gonzabes Cravioto

... Die von uns vorgenommene Überarbeitung des Textes der Reise Hannons hat zweifellos Auswirkungen auf die Probleme der Besiedlung und Kolonisierung der Kanarischen Inseln im Altertum. Aus der Ablehnung seines Charakters der ultraschaharischen Erforschung stellt er die Diskussion zwischen zwei Alternativen dar:

a) Es ist ein gefälschter Text, eine Art "refried" aus anderen alten Quellen, aus denen er einige Daten und Ortsnamen entnommen hat. Wir haben oben gesehen, dass die erhobenen Einwände nicht nur endgültig, sondern auch anstößig sind. Es gibt nur Raum für die Beobachtung der Sorgfalt, die in die Arbeit mit einem vom Original völlig abgewandelten Text investiert werden muss.
b) Es handelt sich um einen Text, der vor allem durch Übersetzung ins Griechische verändert wurde, eines realen historischen Prozesses. Es geht von einer Kolonisation mit libyschen Phöniziern an der marokkanischen Küste aus, insbesondere in ihrer nördlichen Zone. Und ein zweiter Teil, der mit dem vorherigen kongruent erscheint, ohne ihn zu missverstehen: Es ist eine Erkundung im Hinblick auf eine spätere Kolonisierung. Diese Erkundung wurde größtenteils auf den Kanarischen Inseln durchgeführt.

In den letzten Jahren hat eine interessante Forschungslinie auf die Existenz einer punischen Präsenz auf diesen Inseln hingewiesen. Neufunde wie der Zanata-Stein oder Amphoren mit deutlich punischem Einfluss sowie einige Inschriften in neopunischer Sprache führen zur notwendigen Überarbeitung alter Materialien und einiger Bauwerke. Die neue Vision zwingt uns auch dazu, alte Paradigmen zu überarbeiten und das zu akzeptieren, was immer deutlicher wird: den punischen Einfluss auf die Bevölkerung der Kanarischen Inseln.
Das entgegengesetzte Argument, das Fehlen von Motiven für ein wirtschaftliches Interesse, wurde mit einem Element beantwortet, das uns unbestreitbar wichtig erscheint: die Attraktivität der Fischereitätigkeit. Aus der gleichen Sicht wurde das Problem angesprochen, dass es nicht nur um Einflüsse, um eine Präsenz, sondern auch um die Beteiligung an der Bevölkerung der Inseln geht (ein Thema, das immer wieder diskutiert wird).

Aber in dieser Hinsicht gibt es ein offensichtliches Problem, das sich auf die Chronologie konzentriert.

In dieser schwierigen Präzision wurde auf die Möglichkeit hingewiesen, "eine erste Ankunft von Menschen auf den Kanarischen Inseln im 6. Jahrhundert v. Chr. sowie andere (in unbestimmter Zahl) in den folgenden Jahrhunderten, die in direktem Zusammenhang mit der politischen und wirtschaftlichen Situation stehen, die das westliche Mittelmeer jeden Moment erlebt".

Und schließlich haben sich auch die Schwierigkeiten eines Bevölkerungsprozesses wie des der Kanarischen Inseln angesichts der Parallelen an vielen anderen Orten verschärft. Diese Schwierigkeiten würden nach Ansicht der Forscher die Existenz einer punischen politischen Entscheidung mit einem vollwertigen Prozess der Kolonisierung der Kanaren bestätigen. In anderen Fällen wurde auch auf die Möglichkeit hingewiesen, dass die Besiedlung mit afrikanischen Indigenen Berbern von den Karthagern durch den Transport von kriegerischen Stämmen durchgeführt wurde".
Übersetzt mit Deepl Translator
 
Aber bei der Entdeckung der Kanaren durch die Punier bleib ich.
Das würde auch an sich nicht in Frage gestellt. Hier ging es um de Periplus des Hanno, den du gegen den Text als Entdeckungsbericht der Kanaren gelesen hast. Dass Punier mit einiger Wahrscheinlichkeit auf den Kanaren waren ist eine andere Frage als die, ob die Kanaren in Hannos Fahrtenbericht vorkommen.

Kannst du bitte möglichst genaue bibliographische Angaben zum Artikel machen? Heißt die Zeitschrift wirklich Ere?

Es gäbe (bzw.) eine baskische Zeitschrift, die so heißt, aber die wird es nicht sein. Wie heißt der Artikel?

Ich finde einen Artikel von Gozalbes Cravioto über Navegación, Pesca y Poblamiento en la Historia primitiva canaria, in Anuario de Estudios Atlánticos, 2009 Vol. 55, S. 369-388, in dem Hanno aber nicht vorkommt.
 
Ich hab s als sekundär Quelle von Eduardo Pedro Garcias Buch "quienes somos los mazigios canarios"
in der Bibliographie steht:
Enrique Gonzalbes Cravioto

“Más allá de Cerné”

“Eres”. Revista de Arqueología/Bioantropólogia

Volumen, 9, diciembre 2000

Santa Cruz de Tenerife, 2000
 
Der Artikel ist insofern interessant, als das Gozalbes Cravioto (ohne -n-) zunächst mal über die Quellenarmut redet, was die Präsenz der Punier im Atlantik anbelangt. Die Quellen setzen im Prinzip erst mit der augusteischen Zeit (Columella, Strabo, Velleius Paterculus) ein. In diesen Quellen wird behauptet, dass die Phönizier von Tyros aus nach dem trojanischen Krieg (also nach römischer Rechnung im 12. Jhdt. vor Chr.) das Mittelmeer und auch die Küsten Europas und Afrikas besiedelt hätten. Nun kennen wir z.B. das offizielle Gründungsdatum von Cádiz laut römischen Quellen: 1106 v. Chr. In Cádiz beruft man sich darauf bis heute und behauptet damit den Anspruch darauf, die älteste Stadt Europas zu sein. Archäologisch lässt sich die punische Anwesenheit dort und auch in der Umgebung bisher aber nur bis in die Mitte des 8. Jhdts. zurückverfolgen, also 350 Jahre nach der in historiographischen Quellen behaupteten Gründung Cádiz'.
Gozalbes Cravioto führt auch Lixos an. Nach Strabo behaupteten die Lixiten, ihr Melkqart-Tempel sei älter, als der von Cádiz. Aber wie ist das denn mit dem Alter? Höheres Alter bedeutete früher auch immer Vorrechte gegenüber den Jüngeren. Und wir kennen einen vergleichbaren Fall aus Dtld. Wir wissen, dass Trier von den Römern gegründet wurde als Hauptort der Civitas des keltischen Stammes der Treverer. Im Mittelalter gehen aber die Trierer hin und erfinden einen assyrischen Prinzen Trebetas, der ihre Stadt gegründet habe, damit sind sie älter als Rom. Strukturell die gleiche Behauptung, wie die der Lixiten. Und in der Tat - so Gozalbes Cravioto - sei Lixos dem archäologischen Befund zufolge frühestens im 7. Jhdt. gegründet worden.
 
Dass er sich mit seiner Neuinterpretation des Periplus des Hanno gegen die allgemeine Gelehrtmeinung stellt, weiß Gozalbes:

Desde las primeras interpretaciones la exploración de Hannón se consideró realizada en el África subsahariana. La mención de islas y de un volcán y de unos determinados indígenas, hasta la fauna, así lo parecían indicar. [...] Las localizaciones de Müller [...] se han aceptado, conduciendo a Hannón hasta Sierra Leona, o más aún, hasta el golfo de Guinea. En este sentido han apuntado la gran amyoría de los estudiosos [...] tanto en el siglo XIX como en el siglo XX.​
 
Tauxier meinte 1887, dass der Periplus des Hanno in einem Griechisch des 1. vorchristlichen Jahrhunderts überliefert sei, nicht in einem des 5. Darauf basiert Tauxiers These, dass es sich nicht um eine Übersetzung des Originaltextes handele, sondern um einen interpolierten Text. Diese These übernimmt Gozalbes.

Así Tauxier defendió que sobre la versión inicial del relato se produjo una alteración o falsificación posterior, realizada por un autor griego hacia el siglo 1 a. de C.​

Eine Fälschung macht Gozalbes auch in der Ordnung der Toponyme aus, die entspräche bei den bekannten Toponymen nicht der Ordnung, die wir bei Herodot und dem Periplus des (Pseudo-)Skylax.

Die Berichte von den "Gorillas" und Vulkanen nimmt Gozalbes (und auch andere Historiker) mit Skepsis auf.

Eine Rückkehr in Richtung Norden sei aufgrund der Strömungen und Winde unmöglich.

Danach entwickelt Gozalbes ein ebenso dramatisches wie seiner Phantasie entsprungenes Histörchen, wonach ein bei der Zersörung Karthagos Anwesender eine erste Übersetzung des Textes vorgenommen habe und diese dann später bearbeitet wurde:

Es indudable que el texto grabado del Periplo estaba escrito en lengua púnica y no en griega. Por tanto [...] no es el texto de informe de Hannón, sin duda mucho más extenso, ni siquiera el original de la versión resumida, en lengua púnica. La versión que se ha conservado [...] es básicamente la que un traductor, presente en el año 146 a de C. en la destrucción de Cartago, tuvo a bien realizar. Traduccion apresurada, bastante libre en los detalles, a su manera en los nombres.​

Das Problem, was sich ergibt ist nun folgendes: Gozalbes hat letztlich alle Informationen, die der text ursprünglich enthielt, gestrichen und füllt diese nun wieder mit neuen Informationen, die dem Text nicht zu entnehmen sind, auf.

Die erste Gründung - dem griechischen Text zufolge Thymiateria - hält Gozalbes für Tanger (Tingi) und rekonstruiert für Tingis einen ursprünglichen Namen *Tingiateria. Diese Rekonstruktion ergibt sich aus keiner Quelle und dient lediglicher dazu, den Namen von Tingis dem von Thymiateria anzugleichen.
 
Den Fluss Lixos identifiziert Gozalbes nicht mit dem Wadi Dra'a sondern mit dem Wadi Lukus (Oued Loukos, Mündung Larache). Das argumentiert er durchaus plausibel. Dann aber, sagt er, dass von Lixos bis Kerne (Larache bis Mündung des Río de Oro) drei Tage in der Geschwinidgkeit antiker Schiffe unmöglich sei. Das mag so sein, allerdings hat er selber einige Zeilen zuvor noch argumentiert, dass der Periplus in einer defektiven Textform vorläge. Dies scheint dann hier, wo es ihm argumentativ nicht in den Kram passt, dann nicht mehr so wichtig zu sein.
Stattdessen hält er Mogador für Kerne.
 
Die Distanz Mogador-Larache mit geruderten/gesegelten pimaldaumen 350+ Meilen wäre theoretisch immerhin ungefähr in Reichweite von drei Tagen, wenn auch nicht praktisch in der südwestlichen Richtung vor der afrikanischen Küste erreichbar.
 
aber von den angeblichen gegründeten Städten finde sich keine Spur mehr und nichts erinnere an sie
Direct borrowings from Punic appear in modern Berber dialects: one interesting example is agadir "wall" from Punic gader. This term also served as the origin of the name of the Spanish city of Cádiz (Latin: Gades), from Punic (Qart-)Gadir "The Walled (City)".
engl.Wiki
Und Mogador das erst im letzten Jahrhundert Essaouira heisst ist auch nicht weit von Agadir.
 
Das war doch ein Hügel mit Weinreben aber Wein wächst dort an der Küste soweit ich weiss nicht.

Über die fraglichen 30000 Schiffe die Hanno von Karthago aus begleiteten gab es hier berechtigte Einwände.Wenn wir aber davon ausgehen das der Peripulus nicht vollständig ist und Zitate von Hannos Seefahrt von anderen Schreibern berücksichtigen erfahren wir das Hanno vermutlich mit seinem Bruder Himilkar segelte.
Hannos Bruder Himilkar sollte nämlich hinter den Säulen Richtung Norden segeln und das würde die Armada halbieren vlt. auch dritteln.
 
und Zitate von Hannos Seefahrt von anderen Schreibern berücksichtigen erfahren wir das Hanno vermutlich mit seinem Bruder Himilkar segelte.
Hannos Bruder Himilkar sollte nämlich hinter den Säulen Richtung Norden segeln und das würde die Armada halbieren vlt. auch dritteln.
Weder wissen wir ob Hanno - und du meinst wohl Himilko(n)? - verwandt waren, noch, ob sie zeitgleich segelten. Weder aus dem einen Bericht noch aus der schlechten Überlieferungssituation des zweiten Berichts ergeben sich entsprechende Angaben. Himilko(n)s Fahrt wird in das Ende des 6., Hannos in die Mitte des 5. Jhdts. datiert, dazwischen liegen anderthalb Generationen.
Zwischen Hamilkar, der von Herodot erwähnt wird und von dem unterstellt wird, dass er Hannos Vater gewesen sei - was aber auch nur Spekulation ist - und Himilkon gibt es zunächst keine weiteren erkennbaren Beziehungen als die, dass sie beide aus Karthago kamen. Ein weiterer Himilko(n) könnte ein Sohn Hannos gewesen sein, ist aber nicht der, der anderthalb Generationen vor Hanno vielleicht Cornwall erreichte.
 
Zu den Troglodyten im Periplus,denke ich nicht das die Lixiten Höhlenbewohner im Landesinnere meinten, denn der Küstenbschnitt zwischen Hoheratlas und Antiatlas hat streckenweise eine Sandsteinstrukturhttps://commons.wikimedia.org/wiki/File:Legzira_beach.jpg und heutzutage findet man immernoch "Höhlenbewohner"dort ,meist sind es Fischer.Ob es Schnellstreckenläufer sind kann ich nicht sagen aber Langstreckenläufer kann das Land ja einige vorweisen.
 
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