Neue archäologische Entdeckungen

Und zurück an den Niederrhein:

Heimatgeschichte: Dürer-Stiche im Gaesdoncker Archiv

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Zwar keine archaeologische Entdeckung im eigentlichen Sinne, aber trotzdem sensationell ist der Fund von Dürer Stichen in der Klosterbibliothek von Gaesdonck.
 
Hofheim ist die Kreisstadt des Main-Taunus-Kreises und mehr als 20km von Frankfurt entfernt. Es gehört zu den Städten um Umfeld, die absolut stolz auf ihre Unabhängigkeit sind.

Ich erblasse und erröte zugleich und bitte alle Hofheimer um Entschuldigung. Außerdem habe ich noch den Ortsnamen noch verändert: aus dem Hochfeld in Hofheim habe ich fälschlich den Ortsnamen Hochheim gemacht (und den fälschlicherweise zu Frankfurt eingemeindet). Dass das ganze auch in Marxheim II sich befindet, macht die Sache für den Ortsunkundigen nicht einfacher.:D

Ich vermute, dass dieses neue Marschlager zu den bisher bekannten Lager https://de.wikipedia.org/wiki/Kastell_Hofheim gehören wird, also eine Art temporäres Außenlager.
 
Und mal wieder in die Keltenzeit (mit etwas Bronzezeit aufgepeppt):

https://www.sueddeutsche.de/wissen/....urn-newsml-dpa-com-20090101-200917-99-600330

Das Oppidum Heidengraben ist nach neuen Forschungen dichter besiedelt gewesen als bisher vermutet. Zudem wurden auch Spuren aus der Bronzezeit entdeckt. Demnach war dieser Ort auch schon in der Bronzezeit ein wichtiges Zentrum.

Wenn wir schon bei den Kelten sind:
In der Ausgabe 04/2020 des "Archäologie in Deutschland" ist ein wirklich spannender Artikel über das spätkeltische Oppidum auf dem Staffelberg erschienen. Autor ist Markus Schußmann. Der Staffelberg überragt Bad Staffelstein in Oberfranken. Dort wird aus touristischen Gründen eines der Zangentore wieder aufgebaut. Hierzu fand eine umfangreiche Bestandsaufnahme vor Ort statt. Dabei fanden sich Reste eines Torhauses. Selbst die hölzernern Torflügel wurden gefunden. Wie so oft war dieses Torhaus höchstwahrscheinlich durch Schädel besiegter Feinde "verziert". Zumindest fanden sich bei der Ausgrabung 78 Schädelfragmente, welche bis zu 30 Individuen ergeben.

Durch die Funde lässt sich Ausmaße dieses Torhauses gut rekonstruieren. Ebenso wurden interessante Erkenntnisse über die Baugeschichte des Tores und der angrenzenden Murus Gallicus gewonnen.
Ein weiteres spannendes Detail ist, dass im Bereich des Tores zwei wieder geleerte Gräber gefunden wurden. Diese flankierten den Torweg. Mit etwas Phantasie können wir uns hier Heroengräber des lokalen Stammes vorstellen. Vielleicht (meine Spekulation) wurden diese bei der Abwanderung geleert und der Inhalt in die neue Heimat mitgenommen.
 
Und wieder zurück in die Ostsee. Vor Rødbyhavn auf der Insel Lolland wurde ein Schiffswrack entdeckt. Die Behörden vermuten, dass es sich um das Wrack des dänischen Kriegsschiffes "Delmenhorst" handelt. Die "Delmenhorst" war ein Schiff mit 28 Kanonen. Es wurde während der Schlacht von den Dänen selbst nahe der dänischen Landartillerie auf Grund gesetzt. Die Schweden zerstörten die "Delmenhorst" dann durch Brander.

Ausführlich mit Fotos:
https://sh-ugeavisen.dk/index.php/2...schichte-einer-fatalen-daenischen-niederlage/


Die DPA-Pressemeldung für eilige Leser:
https://www.sueddeutsche.de/wissen/....urn-newsml-dpa-com-20090101-200918-99-616086
 
Das hatte ich schon gesucht. Bei Spon ist ein Artikel leider hinter einer Pay-Wall.

Hier noch weiteres (aus dem Kalkriese-Thread):

Hier ein Artikel mit Fotos in der Welt ohne Bezahlschranke:
Varusschlachtfeld: Vollständiger Legionärspanzer entdeckt - WELT

Hier noch ein kurzer Beitrag beim NDR (nur befristet abrufbar) mit einer tollen Animation der Blockbergung:
Römischer Schienenpanzer in Kalkriese entdeckt

Spannend.

Viele Grüße
Wolfgang



Hier noch einige weitere Informationen mit einem Link zu einem Video von der Homepage des Museums Kalkriese:

Fund Schienenpanzer | Forschung | Varusschlacht im Osnabrücker Land

Wenn ich das richtig verstehe, ist das der früheste Fund einer Lorica Segmentata. Der Vergleichsfund aus Corbridge (England) ist wesentlich jünger. Die Lorica Segmentata ist damals relativ neu in die römische Armee eingeführt worden.

Aber auch die erwähnte Halsgeige scheint ein relativ seltener Fund zu sein. Laut dem Artikel aus Spektrum von 2008 ist in Hedemünden wohl der erste Fund einer solchen gemacht worden:

Antike: Einzigartige römische Eisenfessel

(Leider ist keine Abbildung einer solchen im Artikel enthalten. Wenn man römischer Halsgeige googelt, findet man allerdings bei einer kommerziellen Seite eine solche als Rekonstruktion für knappe 100 Euro. Wie gut diese rekonstruiert wurde, kann ich nicht einschätzen.)

Selbst die Times berichtet über den Fund:

Oldest Roman body armour discovered in Germany | World | The Times


Insbesondere das Video des Museums Kalkriese über die Bergung und Untersuchung ist interessant (s. Link in meinem zitierten Post zum Museum Kalkriese).
 
In der Nekropole der Heuneburg bei Hundersingen wurde gestern erneut ein ganzes Prunkgrab per Blockbergung gesichert. https://www.solothurnerzeitung.ch/l...tischen-grabs-in-baden-wuerttemberg-139414283
Im Artikel der Schäbigen Zeitung (Paywall) heißt es, eine Vorsondierung gebe Anlass zur Hoffnung, ein Wagenrad inklusive hölzerner Bestandteile auftun zu können.


Hier noch ein Bild von der Bergung (von der Tagesschau-Homepage):

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Kelten-Block 2.0 (Archäologen mit Humor):D
 
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