Der Erste Weltkrieg und seine Bedeutung in der heutigen Zeit.

Es entschieden aber einzelne Personen und nicht Völker oder Staaten. Da muss schon geschaut werden, was wer tat.

Es gab mehrerre Ansätze den Frieden zu bewahren. Wer hat das verhindert? (Mal abgesehen davon, dass Wilhelm II. in Urlaub fuhr und Deutschland damit zeitweise nicht wirklich handlungsfähig war.)

Hatte z.B. Russland nicht einfach eine Erklärung verlangt, dass Österreich-Ungarn Serbien nicht dauerhaft besetzt? Hatte Österreich-Ungarn eine solche njcht gegenüber Deutschland abgegeben? Warum wurde das Russland nicht mitgeteilt?
 
Das "kleine" Serbien war schon seit Jahren ein Unruheherd auf dem Balkan.
Ja, aber musste Österreich-Ungarn deswegen Serbien angreifen, und das obwohl es wusste, was folgen würde?

Nein, der Hauptgrund für die Eskalation war die Annexion Bosniens 6 Jahre zuvor durch Österreich-Ungarn. Das war eine Erweiterung des Staatsgebiets auf Kosten anderer und damit eine Aggression, die Folgen haben musste: Weil Serbien ihre Landsleute in Bosnien bedroht sah, gleichzeitigt aber zu schwach war, an dieser Annexion etwas zu ändern, griff zu einem Mittel, die Schwachen schon immer benutzten und benutzen: Zum Attentat.

Das "kleine" Serbien hätte Wien in unmissverständlicher Art und Weise kommunizieren müssen, das es ein Anschlag auf dem Thronfolger geplant war.
Warum sollte Serbien ihre eigenen Pläne sabotieren sollen?

Es entschieden aber einzelne Personen und nicht Völker oder Staaten. Da muss schon geschaut werden, was wer tat.
Sicher, aber einzelne Politiker sind auch nur Menschen, die Fehler machen. Das gilt in weit geringerem Maß auch für Regierungen, da nicht alle Regierungsmitglieder die gleichen Fehler machen. Deshalb gab es in Julikrise auch in allen Regierungen Gegenpositionen, die sich aber leider nicht durchsetzen konnten.

Die Hauptschuld für den ersten Weltkrieg trägt Deutschland, weil es Österreich-Ungarn bedingungslos unterstützte, denn ohne diese Unterstützung hätte Österreich-Ungarn niemals ein unannehmbares Ultimatum an Serbien gestellt und es wenig später auch nicht den Krieg erklärt.

Laut dem Titel dieses Fadens sollte es um die Bedeutung des I. Weltkriegs für die heutige Zeit gehen, aber wie vorauszusehen, wurde schon im zweiten Beitrag die Schuldfrage Deutschland thematisiert. Und über diese Frage existieren in diesem Forum schon unzählige Fäden mit entsprechenden Gegenpositionen, die zu keiner Annäherung führten. Dem wird auch in diesem Faden so sein, deswegen verabschiede ich mich aus dieser Diskussion.
 
Die eigentliche Arbeit, was die Aktenlage betraf, war durchaus nicht zu beanstanden.

Das darf man ja wohl erwarten.

Wie bewertest du denn das Kaiserreich? Als das Reich des Bösen? Dann steht allerdings eine Neubewertung an.

Das hab ich schon gesagt. Das Kaiserreich war schlecht. Und da stimmen mir ja wohl die meisten zu, oder? Reich des Bösen klingt jetzt aber sehr dramatisch. Bitte nimm das hier ernst.

Na, dann erkläre mir bitte doch einmal, was deine abenteuerliche Auslassung, ich würde Heinrich Manns Werk der Untertan nicht mögen, in dem gegebenen Kontext eigentlich zu suchen hat?

Das hab ich schon. Er geht hart mit dem Reich ins Gericht. Du anscheinend nicht...

Ich wüsste zwar nicht was dich das angeht, aber ich kann dir so viel sagen, das auf den drei Gymnasien praktisch eine Alleinschuld und auch der Weg zum Ersten Weltkrieg ausschließlich als deutsche Aggression vermittelt wurde.

Klingt doch ganz vernünftig. Ich weis nicht warum du dich da so aufregst.

Das habe ich doch nun schon mehrfach ausgeführt!

Hä? Ich hab doch nur gesagt ich kann das nachvollziehen, dass man auch andere Perspektiven will. Die Abschwächung der Kriegsschuld aber nicht.

Erläutere bitte auf welche Weise denn London angeblich in den Krieg hineingezogen worden war?

Was willst du hören? Die Briten konnten es nicht hinnehmen, dass Deutschland einfach neutrale Länder besetzt! Das hat sie in den Krieg gezogen. Das ist nun wirklich nicht schwer zu verstehen.

Wie bewertest du denn bitte das russische Agieren, das Russland es nicht dulden wollte, das Österreich seinen Konflikt mit Serbien militärisch austrägt. Russland war auch die Macht, die als erstes mobil machte, obwohl es überhaupt nicht bedroht wurde. Serbien war nicht einmal ein Verbündeter.

Klingt danach als wollten sie Serbien schützen, das wegen der Alleinaktion eines Terroristen in Gefahr war.

"Die Hauptschuld für den ersten Weltkrieg trägt Deutschland, weil es Österreich-Ungarn bedingungslos unterstützte, denn ohne diese Unterstützung hätte Österreich-Ungarn niemals ein unannehmbares Ultimatum an Serbien gestellt und es wenig später auch nicht den Krieg erklärt."

"Das begreife ich nicht."

Warum??
 
Ja, aber musste Österreich-Ungarn deswegen Serbien angreifen, und das obwohl es wusste, was folgen würde?

Für unsere Diskussion reicht es aus zu wissen, das man in Wien der Meinung war, das dies notwendig war.

Wenn schon, dann trifft die Hauptschuld Österreich-Ungarn,

Die Hauptschuld für den ersten Weltkrieg trägt Deutschland,

Du wechselt deine Meinung recht schnell.

Nein, der Hauptgrund für die Eskalation war die Annexion Bosniens 6 Jahre zuvor durch Österreich-Ungarn. Das war eine Erweiterung des Staatsgebiets auf Kosten anderer und damit eine Aggression, die Folgen haben musste: Weil Serbien ihre Landsleute in Bosnien bedroht sah, gleichzeitigt aber zu schwach war, an dieser Annexion etwas zu ändern, griff zu einem Mittel, die Schwachen schon immer benutzten und benutzen: Zum Attentat.

Nein, das ist überhaupt nicht ausreichend. Es gab eine ganze Folge schwerer außenpolitischer Krisen; die bosnische war eine davon. Bei Serbien war das Problem Anspruch und Wirklichkeit. Wie wollte Serbien den fragwürdigen Anspruch auf Bosnien und die Herzegowina eigentlich realisieren und durchsetzen? Das ging ja wohl nur über einem Krieg; bis 1908 war diese Provinzen Bestandteil des Osmanischen Reiches. Ganz nebenbei: Österreich-Ungarn hat Konstantinopel entsprechend entschädigt. Den Krawall den Belgrad veranstaltete, der entbehrt jeder Grundlage. Serbien wollte unbedingt Petersburg in den Konflikt ziehen und es war Belgrad vollkommen egal, ob daraus ein Krieg entstehen würde. Davon einmal abgesehen, wurde hier nur ein de facto Zustand in ein de jure Zustand umgewandelt. Ich weiß nicht, ob irgendeine der Großmächte davon ausging, das die Provinzen jemals wieder zum Osmanischen Reich zurückkehren würden.

Klingt fast so, als ob du Verständnis dafür (das Attentat) hättest.

Warum sollte Serbien ihre eigenen Pläne sabotieren sollen?

Ohne Worte.

Laut dem Titel dieses Fadens sollte es um die Bedeutung des I. Weltkriegs für die heutige Zeit gehen, aber wie vorauszusehen, wurde schon im zweiten Beitrag die Schuldfrage Deutschland thematisiert. Und über diese Frage existieren in diesem Forum schon unzählige Fäden mit entsprechenden Gegenpositionen, die zu keiner Annäherung führten. Dem wird

Na, weshalb hast du dich denn überhaupt erst eingebracht?
 
Das darf man ja wohl erwarten.

Tatsächlich. Was ist denn mit Paris und London? Was durfte man da deiner Meinung nach erwarten?

as hab ich schon gesagt. Das Kaiserreich war schlecht.
Hervorhebung erfolgte durch mich.

Es lohnt eigentlich nicht wirklich auf so eine unfassbare Ausführung einzugehen. Du musst dich dringend besser informieren.

In der Zeitspanne vor dem Ersten Weltkrieg ging etwa ein Drittel der Forschungs-Nobelpreise an Deutsche und in Deutschland aktive Forscher. Deutsche Universitäten, Organisationen und Fachzeitschriften waren in zahlreichen naturwissenschaftlichen Fächern so führend, dass Deutsch auf dem Wege war, die Weltwissenschaftssprache zu werden. In den USA konnten deutsche Forscher problemlos in ihrer Muttersprache Vorträge halten.

Das deutsche Sozialversicherungssystem, welches unter Bismarck eingeführt worden war, war beispielhaft für die ganze Welt.

Die Alphabetisierungsrate lag im Kaiserreich höher als beispielsweise in Frankreich oder England.

In Deutschland wurden allgemein, geheim und gleich gewählt. In England gab es kein allgemeines Wahlrecht.

Deutschland wurde innerhalb kurzer Zeit ein moderner Industriestaat, der sich bis 1914 zur größten Industrienation Europas entwickelte: Sein Anteil an der Weltindustrieproduktion lag bei rund 15 Prozent, der britische Anteil bei 14. Die durch die Engländer vorgenommene Kennzeichnung deutscher Waren angeblicher minderer Qualität "Made in Germany" wurde tatsächlich zum Qualitätsnachweis.

Das sind ein paar Beispiele.
 
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Was willst du hören? Die Briten konnten es nicht hinnehmen, dass Deutschland einfach neutrale Länder besetzt! Das hat sie in den Krieg gezogen. Das ist nun wirklich nicht schwer zu verstehen.

Oh doch. Das britische Kabinett hatte die Entscheidung zur Kriegserklärung selbstständig getroffen. Es war ja nun nicht so, das jemand die Herren dazu genötigt hätte. Paris und Petersburg haben natürlich einen maximalen Druck ausgeübt.
Die "Hardliner" Grey, Churchill und auch Haldane waren ohnehin entschlossen in den Krieg einzutreten. Übrigens haben die Engländer bei anderer Gelegenheit bezüglich Belgiens eine andere Sichtweise gehabt.
Die Engländer sind aus einen ganz einfachen Grund in dem Krieg eingetreten. Wenn Frankreich und Russland siegen würden, stünden die Engländer nach dem Krieg allein da. Allein waren sie aber nicht mehr im Stande ihr riesiges Empire zu halten.
Im Falle eines deutschen Sieges, würde man Deutschland gegenüber allein dastehen. Das nur ein ganz kurze und grobe Erläuterung. Es ging um den Erhalt das Empire; Belgien war zwar auch ein Punkt, aber nicht der Punkt.

Klingt danach als wollten sie Serbien schützen, das wegen der Alleinaktion eines Terroristen in Gefahr war.

Alleinaktion? Das sind bei dir ein paar Informationslücken vorhanden.
Gavrilo Princip war nicht allein unterwegs. Er wurde unterstützt; auch durch serbische Organe. Und die Regierung in Belgrad hatte Kenntnis von dem geplanten Attentat in Sarajewo und hat es versäumt klar und unmissverständlich dieses wichtige Erkenntnis in Wien vorzustellen.
 
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@Dion : Also sollen die Handlungen nicht untersucht werden, weil Einzelpersonen nicht schuldig werden können? Und wie soll dann der Kriegsausbruch beurteilt werden? Das ist mir zu verquer.

Wir sind nicht im Philosophieforum beim Thema göttliiche Eingebung. In der Geschichte werden aufgrund von Quellen Ereignisse untersucht. Eine ethische Beurteilung geschieht nicht apriori und ist auch nur am Rand Aufgabe.
 
Du wechselt deine Meinung recht schnell.
Das erfordert doch eine Erwiderung, denn dass ich einmal Österreich-Ungarn und einmal Deutschland als die Hauptschuldigen bezeichnet habe, war eine Ungenauigkeit von mir, für die ich um Entschuldigung bitte: Eigentlich meinte ich Mittelmächte, also beide o.g. Staaten, denn ohne des Blankoschecks Deutschlands hätte Österreich-Ungarn nie so gehandelt wie es gehandelt hatte.
 
Panzer? Der erste Einsatz von Panzern überhaupt erfolgte auf alliierte Seite und zwar im Herbst 1916. 1917 erfolgte bei Cambrai die erste Panzeroffensive, aus der auf deutscher Seite vollkommen falsche Schlüsse gezogen worden waren.
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Zum ersten Mal wurden Panzer im September 1916 an der Somme bei Flers eingesetzt. Zur Tarnung bezeichnete man sie im Schriftverkehr als "Tanks" und der Begriff blieb ihnen in der englischen Sprache erhalten. Im weiteren Kriegsverlauf erschienen verschiedene Modelle britische schwere und die leichteren von Renault. Die Briten differenzierten zwischen "männlichen" bewaffnet mit zwei Bordgeschützen und 4 MGs und "weiblichen", die mit 66 MGs bewaffnet waren. In Flandern brachten sie wegen dem Schlamm in der 3. Flandernschlacht nicht den gewünschten Erfolg. Die französischen leichten Renault-Tanks wurden bei der Offensive Nivelles relativ schnell von der deutschen Ari und MGs mit Spezialmunition zusammengeschossen.

Wo Tanks aber auftauchten, konnten sie schon ihr Potenzial zeigen.

Die Offensive der Briten am 20. November 1917 bei Cambrai war insofern neu, dass die Briten hier erstmals ganz auf die Tanks setzten. Bei Cambrai war die Siegfriedstellung sehr stark ausgebaut. Die Deutschen rechneten nicht mehr mit einer Offensive. Drei große Offensiven hatten die Deutschen 1917 abgeschlagen. Bei Arras hatten die Briten, auch dank Tanks beeindruckende Erfolge und Geländegewinne erzielt. Die Deutschen konnten sich aber behaupten. Die französische Offensive in der Champagne war ein Debakel. Die französische Armee wurde von Meutereien erschüttert. Auch Haigs Lieblingsprojekt die Offensive am Ypernbogen brachte nur geringe Geländegewinne, erkauft mit enormen Verlusten auf beiden Seiten.

In Italien hatten die Deutschen einen enormen Erfolg erzielt, die Italiener wurden bis auf die Piave zurückgeworfen, zeitweise war es zu Auflösungserscheinungen gekommen, die Cadorna mit Terrorbefehlen beantwortete.

Bei Cambrai unterließen die Briten lange Ari-Vorbereitung, setzten ganz auf die Tanks. Der Frontabschnitt war ruhig, galt als "Sanatorium" für Flandern-Veteranen. Den Briten gelang es unerkannt von den Deutschen 5 Divisionen im Aufmarschraum zu stationieren. Der Angriff, von den Tanks allein vorgetragen wurde ein riesiger Erfolg. Ohne große Verluste, ohne wochenlanges Trommelfeuer gelang es, die erste und zweite deutsche Stellung zu nehmen. Es war der größte Geländegewinn, den man seit Monaten erzielt hatte, und er war nicht mit den enormen Verlusten wie an der Somme verbunden. Die Glocken von St. Pauls läuteten in London. Aber die Briten hatten sich zu früh gefreut. Ähnlich wie 1916 das Glockengeläut der Deutschen nach der Einnahme von Fort Douaumont war auch der Jubel in London verfrüht.

Es zeigte sich, dass Tanks zwar den Durchbruch erreichen konnten, aber sobald der psychologische Schrecken verflogen war, stellten die Deutschen sich erstaunlich gut auf die Schwächen der Tanks einstellen. Sie waren langsam, und mit Ari, Panzerbüchsen, Flammenwerfern, geballten Handgranasten-Ladungen konnte man sie knacken!

Im Dezember 1917 starteten die Deutschen bei Cambrai eine Gegenoffensive, und sie konnten fast das ganze Gelände zurückerobern, und im Süden des Frontbogens sogar noch Gelände dazugewinnen. Taktisch hatten die Deutschen relativ schnell die Schwächen der Tanks ausnutzen und eine äußerst brenzlige Situation klären können.

Die Deutschen unterließen es, selbst Tanks zu bauen, alle Kampfwagen die Deutschland schließlich baute, kamen nicht über Proto-Typen hinaus. Taktisch gelang es der deutschen Infanterie schon, sich auf die Tank-Waffe einzustellen. Damit waren sie sogar recht erfolgreich. Völlig falsche Schlüsse haben sie eigentlich nicht daraus gezogen, außer, dass sie es versäumten, selbst eigene Kampfwagen zu entwickeln und dass sie vielleicht die eigenen Erfolge im Kampf gegen Tanks sie übermütig machten, in der Einschätzung, dass Infanterie jederzeit mit Tanks fertig wurden.

Die Tanks kombinierten Feuerkraft, Panzerung und Geschwindigkeit. Tanks waren ein Mittel, Schützengräben zu erobern, und sie sparten Menschenleben! Sie waren aber langsam, und es zeigte sich, dass sie die Front durchbrechen konnten, dass sie wieder Bewegung in den Stellungskrieg brachten, dass sie Menschenleben sparten, dass sie aber nachrückende Infanterie brauchten, um sie zu schützen.

Wenn die Tanks der Infanterie davonliefen, zeigte sich, dass sie verwundbar waren. Sturmtruppen und Infanterie gelang es, die Tanks mit geballten Ladungen, Spezialmunition etc. zu vernichten. Flammenwerfer oder Ari-Beschuss machten die Tanks für ihre Besatzungen zu Todesfallen.

Es war aber die Tank-Bekämpfung eine Angelegenheit für erfahrene Infanteristen. Vorauszusetzen, dass die Briten nicht aus ihren Erfahrungen lernen würden, dass Infanterie jederzeit mit Tanks fertigwurde, war vermessen, zumal auf deutscher Seite, die erfahrenen Infanteristen im Lauf 1918 größtenteils verheizt waren, und sie waren kaum durch Reservisten mit schlechter Ausbildung zu ersetzen.

In der Weltkrieg Reihe des Reichsarchivs kam in einem Band (Cambrai) die Verfasser zu dem Schluss, dass der Tank ein Mittel war, Bewegung in die Schützengräben zu bringen, er vereinte Feuerkraft, Tempo und Panzerung, er sparte Menschenleben, und mit seiner Bekämpfung war die Infanterie allein überfordert, dort wo Tanks in größerer Anzahl auftraten und von Artillerie und Infanterie unterstützt wurden.

Die völlig falschen Schlüsse zogen die deutschen Militärs nicht, mit dem vorhandenen Material und Menschenmaterial haben sie den Tanks doch sehr lange Paroli geboten, sie haben taktisch durchaus geschickt agiert, haben die Grenzen der neuen Waffe erkannt.

Menschen lernen selten etwas aus der Geschichte, wenn sie es aber dann doch mal tun, dann lernen sie meistens mehr aus Niederlagen, als aus großen Siegen. Cannae wurde zum Synonym für die Vernichtungsschlacht. Die perfekte Kesselschlacht, ein eindrucksvoller Sieg. Aber kriegsentscheidend war er nicht. Den Gegner in einem einzigen großen Aufwasch zu erledigen, das ist recht ambitioniert und klappt sehr selten. , Wenn es denn mal klappt, muss einem in der Regel der Gegner ein bisschen mit taktischen Fehlentscheidungen am Abgrund der Dummheit helfen, wenn es wie am Schnürchen klappen soll.

Im 1. Weltkrieg erkannten die deutschen Militärs die Brauchbarkeit von Tanks. Trotz aller taktischen Erfolge bei der Bekämpfung der neuen Waffe, trotz all ihrer Kinderkrankheiten hatte sich doch die Brauchbarkeit der neuen Waffe herausgestellt.

Tanks und Luftwaffe war den Deutschen nach dem Versailler Vertrag verboten, die Deutschen hatten aber den Wunsch: das müssen wir auch haben.

In der Entwicklung der Panzerwaffe hatte kaum eine kriegsbeteiligte Macht mehr aus den Erfahrungen des Weltkriegs gelernt. Die Deutschen waren die Ersten, die eigene Panzerdivisionen aufstellten. Die Erfolge der Wehrmacht 1940 war nicht auf Materialüberlegenheit zurückzuführen, sondern auf überlegene Taktik und Strategie. Das Konzept des Blitzkriegs. Vorstöße von selbstständig operierenden Panzerdivisionen, unterstützt von einer starken Luftwaffe, das war 1940 revolutionär, und diese Erfolge waren nicht zuletzt den Erfahrungen und Lehren zu verdanken, die die Deutschen 1917 bei Cambrai und bei anderen Gelegenheiten aus dem 1. Weltkrieg gezogen hatten.

Die Deutschen konnten bei Cambrai eine bedrohliche Lage meistern, und die Operation mit einem erfolgreichen Gegenangriff beschließen. In diesem Punkt würde ich dazu neigen, dass sie durchaus zutreffende Schlüsse zogen, und auch in der Rückschau in der Lage waren, aus strategischen und taktischen Fehlern, den eigenen und denen des Gegners zu lernen.
 
Jetzt streitet euch doch nicht. Wir leben in einer offenen Gesellschaft mit vielen sozialen Gruppen. Die Traditionen zum 1. WK sind auch im Bereich dessen, was heute als Mitte bezeichnet wird, unterschiedlich. Ich sehe genauso, dass eine ausgewogenere Einschätzung für Turgot selbstverständlich ist, wie ich auch PostmodernAtheist und Dion abnehme, dass sie bei diesem Thema anderen Traditionen folgen. Die dritte, politisch klar einzuordnende und unsinnige Möglichkeit, die Schuld für D. schlicht abzulehnen vertritt hier doch keiner.

Ich muss auch an die Tatsache erinnern, dass auch der Versailler Vertrag einzuhalten ist. Solange der nicht aufgehoben wird, sind Forderungen Deutschlands, egal ob gerechtfertigt oder nicht, von vornherein unsinnig. Wohlgemerkt: Ich behaupte nicht, dass solche Forderungen gerechtfertigt wären, ich verweise nur auf das Völkerrecht. In den 80ern gab es sogar die Position, dass der deutsche Staat samt verbeamteten Lehrern wegen des Vertrags verpflichtet sei, an der Alleinschuld festzuhalten. Ein Grund: Niemand wollte das internationale System in Zeiten der Entspannung und des Wandels Richtung Nationalchauvinismus verändern. Und die Berufung auf den Vertrag war sicherer Boden dafür, während es heute wie eine Kuriosität wirkt.

Statt alles außer der eigenen Position emotional zu bekämpfen wäre es doch sinnvoll zu argumentieren. Und angesichts der Tatsache, dass Turgot sich von den Diskussionsteilnehmern am besten im Kaiserreich auskennt, ist es in der Tat eine gute Idee, sich dazu erst einmal zu belesen und die eigenen Argumente zu ordnen.

(Ich selbst halte die Position Clarks für weitgehend vernünftig. Aber, dass ich Anderes dazu las, ist lange her.)

@Turgot : Er hat doch Anführungszeichen benutzt. Kannst du vielleicht einige Titel anführen, die verschiedene Positionen abdecken?
 
Alles gut. Ich gebe ja schon Ruhe.:D

Es sind einfach viel zu viele Titel. Eine ganz kurze Auswahl muss genügen:

Stefan Schmidt: Frankreichs Außenpolitik in der Julkikrise 1914
Andreas Rose: Zwischen Empire und Kontinent. Britische Außenpolitik vor dem Ersten Weltkrieg
Sean McMeekin: Russlands Weg in den Ersten Weltkrieg
Sean McMeekin: Juli 1914
Lüder Meyer Arndt: Die Julikrise 1914
Imanuel Geiss. Julikrise und Kriegsausbruch (2 Bände und nur schwer auf antiquarischen Wege zu bekommen)
Jansen, Der Weg in Weltkrieg
Dülffer, Kröger und Wippich: Vermiedene Krieg


Natürlich die großen Quellen Werke:
Große Politik der europäischen Kabinette
Die Britischen amtlichen Dokumente zur Entstehung des Weltkrieges
Österreich-Ungarns Außenpolitik von 1908 bis 1914
Die internationalen Beziehungen im Zeitalter des Imperialismus (Das sind die russischen Dokumente)
Die belgische Dokumente zur Vorgeschichte des Weltkrieges
Das zarische Russland im Weltkrieg
Die europäischen Machte und die Türkei während des Weltkrieges
Die europäischen Mächte und Griechenland während des Weltkriege
Riezler Tagebücher
Hölzle: Quellen zur Entstehung des Ersten Weltkrieges

Wie gesagt, das ist nur eine kleine Auswahl.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie hat man denn Österreich im Versailler Vertrag behandelt?
Gar nicht. Es wurden separate Verträge geschlossen - mit (Deutsch)Österreich in Saint-Germain und mit Ungarn in Trianon, sowie in Sèvres, überarbeitet in Lausanne 1923, mit dem Osmanischen Reich/Türkei und in Neuilly-sur-Seine mit Bulgarien.
Edit: Es wurde lediglich sowohl in Versailles als auch in Saint-Germain festgehalten, dass (Deutsch)Österreich sich nicht mir Deutschland zu einem Staat vereinigen durfte.
 
Da fehlt mir die Zeit zu. Die Kriegsschuldfrage scheint mir doch ziemlich eindeutig.

Und das ist deiner Aussage nach eine Alleinschuld Deutschlands. Nur um das klarzustellen: Das entspricht nicht dem Forschungsstand. Vielleicht sollte man sich wenigstens die Zeit nehmen, sich auf Wikipedia-Niveau zu informieren, bevor man andere so vehement angreift.

Seit Abklingen der Fischer-Kontroverse wird laut Jürgen Kocka(2003)[117] und Gerhard Hirschfeld(2004)[55] ein entscheidender Beitrag Deutschlands zum Kriegsausbruch 1914 weitgehend anerkannt, jedoch differenzierter als bei Fischer auch aus den gesamteuropäischen Mächtekonstellationen und Krisensituationen vor 1914 erklärt.Gerd Krumeich schrieb 2003, Deutschland habe die Bemühungen um diplomatische Deeskalation weitgehend sabotiert und trage deshalb großen Schuldanteil.[118]

2013 erschienen mit Christopher Clark, Die Schlafwandler – Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog, und Herfried Münkler, Der Große Krieg. Die Welt 1914 bis 1918, zwei Werke, die bestreiten, dass Deutschland durch sein Tun und Unterlassen 1914 mehr zum Ausbruch des Weltkriegs beitrug als die anderen Großmächte. Seitdem gilt die Debatte nach Meinung einiger Forscher wieder als offen.[119]


Kriegsschuldfrage – Wikipedia

Wenn dann hab ich von dir eine Erklärung zu erwarten, da du mit einem Narrativ ankommst, das ja, wie du selber zugabst, nicht im Abi gelehrt wird.

Du tust immer so, als würde @Turgot irgendeine absurde Position vertreten. Dabei entsprechen seine Äußerungen genau dem Forschungsstand wie er bei Wikipedia dargestellt wird. Selbst Fischer spricht doch von "erheblicher Schuld". Welcher Historiker spricht denn eigentlich von einer "Alleinschuld"? Das ist richtig, weil es so im Versailler Vertrag steht?
 
Ergänzend zu @Scorpios Beitrag zum Thema Panzer:

Es war Churchill, der durch die Abzweigung von 75.000 Pfund aus dem Budget für die Marine, die Entwicklung der Panzer in Gang brachte.

An der Somme kam der Mark I zum Einsatz und es erwies sich, das der Treibstofftank verwundbar und das Steuerungssystem noch fehlerhaft waren. Jeder Panzer brachte 30 t auf die Waage und fuhr die geringe Geschwindigkeit von 3 km/h. Wenn die Panzer aber erst einmal durchkamen und die befestigten Linien der Deutschen erreichten, dann waren sie gefährlich und machten entsprechenden Eindruck.

Ab 1917 wurden dann die Panzer in größeren Stückzahlen hergestellt. Der trockene Boden von Cambrai bot gute Bedingungen für die Panzer. Auf einem Frontabschnitt von 10 Kilometer Länger traten dann am 20.November 1917 324 Panzer, 8 Divisionen mit 1000 Geschützen zum Angriff an. Gegenüber standen nur 2 deutsche Divisionen, deren Linien bis zu 6 Kilometer tief und stark befestigt waren. Auf dem linken und rechten Flügel der Angreifer folgten u.a. die Panzer in kurzen Abstand. Mit ihren Geschützen wurde der Widerstand der Deutschen lahmgelegt. Die Engländer waren innerhalb weniger Stunden 4 Kilometer tief in die deutschen Stellungen eingedrungen. Die Verlusten waren sehr gering.

In der Mitte folgte die Infanterie den Panzern mit einigem Abstand, so das die deutschen Geschütze die Panzer abschießen konnten.

Kronprinz Ruprecht ließ schnell Verstärkung kommen und die Lage konnte bereinigt werden. Aber Cambrai hatte gezeigt, wie gefährlich der Panzer war und die Deutschen wären gut beraten gewesen, entsprechende Konsequenzen aus der Schlacht zu ziehen.

Janz, Der grosse Krieg
 
Da ist mal mal 1,5 Tage nicht da, schon geht es hier rund. ^^

In Deutschland gab es Untersuchungsausschüsse des Reichsstages die sich kritisch mit den Fragen und der Schuld des Weltkrieges beschäftigt haben. Bei den Russen wurde auch, natürlich aus ganz anderen Gründen, die Politik des Zarenreich gegeißelt. In Frankreich und England usw. hat man sich aber nicht selbst kritisch hinterfragt. Deutschland war schuld. Punkt.

Ja, es gab den Untersuchungsausschuss des Reichstags, nur sollte man dann auch dazu sagen, dass die damalige Regierung (Scheidemann?) von der Publikation der Ergebnisse zunächst einmal absah.
Insofern gab es zwar eine Beschäftigung und Aufarbeitung unter den politischen Eliten, die aber zunächst durchaus nicht massenwirksam wurde.

Wie gesagt, dass man sich in England nicht kritisch hinterfragt habe und das auch schon eigermaßen zeitnah sehe ich so nicht.
 
Ich hab kein gutes Gefühl bei dieser Art "Aufarbeitung", die irgendwie allen die Schuld zuschiebt, wo Deutschland doch nach der Ansicht vieler Historiker agressiv nach der Weltmacht gegriffen hat.

Da sind einige Probleme in der Fischer'schen Betrachtung, die dadurch zustande komme, dass er sich nur die deutsche Perspektive angeschaut hat und dann ist da auch noch ein nicht zu unterschätzendes Rezeptionsproblem:

Das wird häufig so verstanden, als hätte Deutschland aus dem Versuch heraus Weltmacht zu werden bewusst auf diesen Krieg hingearbeitet, bzw. ihn losgetreten.
Dagegen sprechen verschiedene Dinge:

- Wenn man das tatsächlich gewollt hätte, hätte es wesentlich günstigere Zeitpunkte gegeben. Nachdem Russland nach der Niederlage gegen Japan und der Revolution 1905 massiv geschwächt und kaum handlungsfähig, dazu pleite war, wäre es zu diesem Zeitpunkt bis vielleicht 1910 ein Leichtes gewesen einen Agressionskrieg gegen Frankreich oder Russland zu führen, zu gewinnen und eine der beiden Mächte als Großmacht auf absehbare Zeit auszuschalten. Das passierte aber nicht.

- Die Bevorratung an Munition 1914 reichte in Deutschland bei Kriegsausbruch für knapp drei Monate und dass der Krieg danach überhaupt weitergeführt werden konnte, war einer unglaublichen Energieleistung im Bereich der Rüstungs- und Ersatzwirtschaft geschuldet, die durchaus nicht selbstverständlich war. Man sollte meinen, hätte Deutschland auf den Krieg hingearbeitet, hätte es rechtzeitig dafür gesorgt genügend Munition zu horten.

- Pläne des Generalstabs das Landheer zu vergrößeren wurden noch 1912 nicht etwas durch den Reichstag niedergestimmt, sondern v. Moltkes Wünsche das Heer um 300.000 Mann zu veergrößern (in Reaktion auf die laufenden Russischen Heeresvermehrungen) scheiterten Maßgeblich am Widerstand des Kriegsministeriums und im Besonderen an der Person des Kriegsministers Josias v. Heeringen, der seinerseits beim Kaiser intervenierte und erreichte, dass die Heeresvermehrungen drastisch zusammengestrichen, das Heer lediglich um 100.000 Mann erweitert werden sollte. Nun sollte man ja meinen, ein Land dass plant einen Weltkrieg vom Zaun zu brechen würde vorher seine Armee aufrüsten, wo es geht.
Auch das passierte nicht.

- Es gab bei Kriegsausbruch auch keine greifbaren definierten Kriegsziele. Fischer hat in seinem Werk auf das "Septemberprogramm" der Regierung Bethmann-Hollwegs abgestellt, das in der Tat nicht eben bescheidene Eroberungen vor allem in Übersee vorsah (in Europa waren die Ziele danach begrenzter), hat dabei aber ein wenig übeersehen, dass dieses Programm keineswegs vor Kriegsbeginn enstand, sondern erst in den ersten Wochen des Krieges ausgearbeitet wurde, in denen es ja zeitweise (jeedenfalls oberflächlich) so aussah, als könnte ein schneller Sieg im Westen gelingen.

Ich denke unter Berücksichtigung dessen, sollte eine etwaige These dahingehend, dass Deutschland den Krieg vom Zaun gebrochen hatte um "nach der Weltmacht zu greifen" vom Tisch sein.
Dagegen spricht so ziemlich alles und jedes.

Der Zeitpunkt war vergleichsweise ungünstig für so ein Unterfangen, der Krieg war offensichtlich nicht in dem Maße vorbereitet, wie man das für ein solches Unternehmen erwarten würde und Diskussionen darüber, was man mit diesem Krieg überhaupt erreichen wollte (abgesehen von der Schwächung Serbiens und idealer Weise der Sprengung der Entete, dass war vorher Konsens) kommt, soweit nachweisbar erst tatsächlich in Gang, als der Krieg bereits seit einigen Wochen lief.



Das heißt nicht, dass die Vorstellung, dass es einen "Griff nach der Weltmacht" gegeben habe so abwegig ist, denn sowas könnte man durchaus aus dem Brest-Litowsker Friensvertrag, den "Mitteleuropaplanungen" der annexionistischen Kräfte und der Vorstellung vor allem Belgien vollständig in den eigenen Machtbeereich zu integrieren durchaus herleiten.

Hätte sich das alles umsetzen lassen, wäre es durchaus zu einer Vorherrschaft Deutschlands über ganz Europa gekommen und hätte durchaus zu einer Art Weltmachtstellung Deutschlands führen können/sollen.

Der Knackpunkt hierbei ist nur, dass Teile dieses Programms erst der späteren Kriegszieldiskussion während des Krieges entstammen und auch die im "Septemberprogramm" dargelegte Grundkonzeption, vor allem Einfluss in Belgien gewinnen und Mitteleuropa wirtschaftlich beherrschen zu wollen, erst nach Kriegsausbruch aufkommen, in Teilen auch als Reaktion auf die Weigerung Belgiens sich kooperativ zu zeigen und auf den Kriegseintritt Großbritanniens verstanden werden können.

Diesen Zielsetzungen wird man sicherlich ein gerüttelt Maß an Schuld zuschreiben können, dass dieser Krieg nicht früher un zu erträglicheren Konditionen für alle beendet wurde.
Daraus allerdings eine deutsche Verantwortlichkeit für den Beginn des Krieges ableeiten zu wollen, ist insofern konstruiert, als dass diese Zielsetzungen vor Kriegsbeginn (so weit meine Kenntnis) nirgendwo aktenkunig sind und sich daher nicht belegen lässt, dass Deutschland um dieser Ziele willen den Krieg losgetreten habe (zumal ihn leetztendes nicht Deutschland, sondern Österreich-Ungarn losgetreten hat, denn der deutsche "Bankoschek", so problematisch er sicherlich ist, gab Wien die Möglichkeit loszuschlagen aber zwang die Wiener Politik durchaus nicht dazu).

Noch ein paar Worte zu Fischer:

Fischer hat sicherlich in seiner Interpretation der deutschen Materialien zum Kriegsausbruch eine großartige Arbeit geleistet, deren wesentliches Problem allerdings darin liegt, dass sie, wie weiter vorne schon einmal angemerkt eine Spezialstudie zu den deutschen Verhältnissen ist.
Wie ebenfalls angemerkt, ist dieser Umstand nicht unbedingt Fischer anzulasten (Sprachbarriere/Zugang zu Archiven) er führt allerdings dazu, dass die Dinge bei Fischer etwas weniger kontrastiert werden, als bei Clark.

Z.B. hat Fischer ja sehr den deutschen "Blankoschek" an Wien herausgestellt, der auf eine Ermutigung zu möglichst unnachgiebiger Haltung hinauslief und das als sehr problematisch eingestuft, was durchaus richtig ist.
Die Perspektive, die Fischer dadurch, dass er sich nur mit den deutschen Verhältnissen befasst hat, fehlt, ist in diesem fall z.B. diejenige, dass von französischer Seite Russland ganz ähnliche Zusicherungen gegeben wurden, wie diejenige, die Berlin Wien gegeben hatte.

Selbiges lässt sich auch auf die Kriegsziel-Diskussion anwenden, denn auch die trieb in anderen Ländern Blüten, die von den deutschen Phantasien so weit nicht entfernt waren.

Das ist ein wenig, dass, was ich in der Unterhaltung mit @Turgot meinte, wenn ich sage, dass ich so groß die Widersprüche, zwischen fischer unf Clark nicht sehe.
Clark hat ja durchaus Fischers Feststellungen für die deutsche und österreichische Seite kaum widersprochen, außer vielleicht in dem Punkt, dass er das Wiener Ultimatum an Belgrad nicht für sooooo unannehmbar hielt, wie Fischer das tat.
Darüber kann man sich dann trefflich streiten.

Insgesamt sehe ich bei Clakr aber weniger einen fundamentalen Widerspruch zu Fischer, als viel mehr eine Einbettung von Fischers Erkenntnissen zu Deutschland in den gesamteuropäischen Kontext unter expliziter Ausklammerung der Schuldfrage.
 
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