Claus Graf Schenk von Stauffenberg

OT:
Wenn man die Auflistung der vielen, vielen Attentate und Attentatsversuche liest, es sind doch etliche dabei, die eigentlich einfach funktionieren mussten.


Elser und Stauffenberg z. B.


Kann ein einziges Verbrecherschwein auch soviel Glück haben??


Aber, gesetzt den Fall Elser hätte Erfolg gehabt. Die würden dem Schwein heute "Heiligen Winkel" in Wohnungen einrichten.

Gesetzt den Fall Stauffenberg hätte Erfolg gehabt. Krieg wäre aus gewesen etliche Millionen Tote weniger. Aber:
noch ne Dolchstoßlegende


Es gibt wohl Dinge die einfach so kommen mussten.



Sorry, OT.

Grüße Repo
 
Na ja, ich weiß nicht. Ob man Hitler, wenn er denn beim Attentat von Georg Elser getötet worden wäre, immer noch als "Führer und Mehrer des Reiches" verehren würde, da habe ich doch so meine Zweifel. In Hitlers "Führerstaat" herrschte doch ein ungeheures Führungschaos, eine unglaubliche Vetternwirtschaft und Korruption, die wenn man sich das Drohnendasein der SS Führer, oder des "Reichsmarschalls Göring ansieht, die aberwitzigsten, geradezu surrealistische Blüten annahm. Vermutlich wäre es zum Bürgerkrieg zwischen Göring und Himmler/Heydrich und den alten konservativen Eliten gekommen, mit einer autoritär konservativ- faschistischen Regierung als Endresultat. Ob dann allerdings der Zweite Weltkrieg in dieser Form und Konstellation stattgefunden hätte ist fraglich, und vielleicht hätte es dann auch die Endlösung nicht gegeben und das Unternehmen Barbarossa. Aber das sind ja eigentlich unwissenschaftliche Hypothesen.
Jedenfalls gebührt Elser ebenso wie Stauffenberg Anerkennung dafür, daß sie sich beide, als sehr moralische Menschen für das Attentat entschieden haben, diese Tat auf ihr Gewissen nahmen und bereit waren, alle Risiken der Planung und Konspiration auf sich zu nehmen, und das Ganze dann auch zügig zu organisieren und durchzuziehen. Daß dabei sehr viel von Zufall und Spontanität abhing, das Risiko durch immer mehr Mitwisser immer größer wurde, ist klar.
Für die Verschwörer des 20. Juli war die Überlegung einer möglichen "Dolchstoßlegende" durchaus eine ernste Sache, ob sie allerdings heute noch Bestand hätte, wage ich aber zu bezweifeln. Die grotesken Fehlentscheidungen des "Größten Feldherrn aller Zeiten" waren 1944 doch schon offensichtlich. Die Alliierten hatten längst Boden gefaßt und standen kurz vor Paris, und am 21. Juni 1944 lief die Großoffensive der Sowjets auf Hochtouren, die mit dem Zusammenbruch der Ostfront endete, wobei Hunderttausende nicht einmal mehr die alte polnische Grenze erreichten.
 
Na ja, ich weiß nicht. Ob man Hitler, wenn er denn beim Attentat von Georg Elser getötet worden wäre, immer noch als "Führer und Mehrer des Reiches" verehren würde, da habe ich doch so meine Zweifel. In Hitlers "Führerstaat" herrschte doch ein ungeheures Führungschaos, eine unglaubliche Vetternwirtschaft und Korruption, die wenn man sich das Drohnendasein der SS Führer, oder des "Reichsmarschalls Göring ansieht, die aberwitzigsten, geradezu surrealistische Blüten annahm.

Und ebenso gab es doch das geflügelte Wort "Wenn das der Führer wüßte" - die Verdrängungsmechanismen bezüglich der Verwantwortung Adolf Hitlers für das Chaos scheinen bei nicht wenigen exzellent funktioniert zu haben. Und dies bis weit in die Nachkriegszeit hinein.

Jedenfalls gebührt Elser ebenso wie Stauffenberg Anerkennung dafür, daß sie sich beide, als sehr moralische Menschen für das Attentat entschieden haben, diese Tat auf ihr Gewissen nahmen und bereit waren, alle Risiken der Planung und Konspiration auf sich zu nehmen, und das Ganze dann auch zügig zu organisieren und durchzuziehen. Daß dabei sehr viel von Zufall und Spontanität abhing, das Risiko durch immer mehr Mitwisser immer größer wurde, ist klar.

Dem stimme ich zu. Ich persönlich habe großen Respekt vor ihnen. Das eigene Leben für eine solche Tat zu riskieren zeugt von großem Mut,

Für die Verschwörer des 20. Juli war die Überlegung einer möglichen "Dolchstoßlegende" durchaus eine ernste Sache, ob sie allerdings heute noch Bestand hätte, wage ich aber zu bezweifeln. Die grotesken Fehlentscheidungen des "Größten Feldherrn aller Zeiten" waren 1944 doch schon offensichtlich. Die Alliierten hatten längst Boden gefaßt und standen kurz vor Paris, und am 21. Juni 1944 lief die Großoffensive der Sowjets auf Hochtouren, die mit dem Zusammenbruch der Ostfront endete, wobei Hunderttausende nicht einmal mehr die alte polnische Grenze erreichten.

Heute hätte (und hat sie ja) sie sicher keinen Bestand mehr, nicht zuletzt auch durch die Aufarbeitung dieser Zeitspanne.

Bis in die 50ger hinein galt ja bezüglich der Attentäter des 20. Juli eine gelinde gesagt verächtliche Einstellung. "Einmal Verräter, immer Verräter".
Dies bedeutet, obgleich des in Schutt und Asche gelegten Deutschlands, hielt sich eine gewisse - möglicherweise mag dies eine übertriebene Formulierung sein - "Treue" zum alten Regime. Was passiert wäre, wenn die Allierten hätte diesbezüglich nicht auch ein Auge auf die dt Bevölkerung geworfen hätten, vermag ich kaum einzuschätzen.

Man beachte die scharfe Verurteilung von Kriegsverbrecherprozessen durch die Presse nachdem sie vom "maulkorb" in Form des Lizensierungszwanges durch die Allierten im Mai 1949 befreit wurde und dies teilweise für unbestreitbar Schuldige!

Ebenso bei einem geglückten Elser-Attentat, die Einschätzung des Hitler-Regimes dürfte um einiges positiver gewesen sein - zumindest bei einem gewissen Bevölkerungsanteil, eine Dolchstoßlegende dürfte hier weit eher gegriffen haben.
Ich denke sogar, daß sie bis heute Bestand hätte, aber das ist nur eine gewagte Vermutung meinerseits. ;)
 
Dem stimme ich zu. Ich persönlich habe großen Respekt vor ihnen. Das eigene Leben für eine solche Tat zu riskieren zeugt von großem Mut,

Respekt gebühren aber auch alle andern Widerstandsgruppen und Personen die sich gegen das Regime gestellt hatten. Die aber gerne vergessen oder noch heute als Verräter angeschaut werden (z.B Rote Kapelle).

Hier leistet die Gedenkstätte deutscher Widerstand eine wichtige Arbeit.

Als in der Gedenkstätte eine Ausstellung über die Rote Kapelle geplant wurde, gab es grossen Protest von der Seite der Angehörigen der Verschwörer, weil man davon überzeugt war, dass diese Mitglieder Landesverräter waren.

Es gibt in der Widerstandsforschung noch einiges zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Respekt gebühren aber auch alle andern Widerstandsgruppen und Personen die sich gegen das Regime gestellt hatten. Die aber gerne vergessen oder noch heute als Verräter angeschaut werden (z.B Rote Kapelle).

Hier leistet die Gedenkstätte deutscher Widerstand eine wichtige Arbeit.

Als in der Gedenkstätte eine Ausstellung über die Rote Kapelle geplant wurde, gab es grossen Protest von der Seite der Angehörigen der Verschwörer, weil man davon überzeugt war, dass diese Mitglieder Landesverräter waren.

Es gibt in der Widerstandsforschung noch einiges zu tun.

So ist es, die Unterstellung, es habe sich bei Widerständlern um Verräter gehandelt, ist leider eine recht langlebige.

Es kann meiner Ansicht kaum hoch genug gewürdigt werden, daß diese Leute ihr Leben riskierten (und verloren) im Widerstand gegen ein grausames Regime, welches unvorstellbare Verbrechen beging.

Aber ehrlich, wie wird dem 20. Juli gedacht? Wirklich mit der ihm zustehenden Signifikanz? Insofern ist die geringe Achtung der Widerständler kaum ein Wunder!
 
Aber ehrlich, wie wird dem 20. Juli gedacht? Wirklich mit der ihm zustehenden Signifikanz?
Jedes Jahr finden am 20. Juli Gedenkfeiern statt. Sei es an der Bendlerstrasse oder an andern Orten.

Insofern ist die geringe Achtung der Widerständler kaum ein Wunder!

Hier kommt es immer darauf an um was für welche Widerstandskämpfer es sich gehandelt hat und wie die Forschung damit umgegangen ist. Die Verschwörer, Kreisauer Kreis oder die weisse Rose haben sehr viel Achtung erhalten, hingegen andere Gruppierungen werden entweder nicht mal erwähnt oder eben sie werden als Verräter und Spione hingestellt, siehe eben Rote Kapelle. Das schlimme daran ist, dass dieser Mythos von Spionage von den Nazis propaganidert wurde, dies den westlichen Mächten auch so verkauft wurde und es in die Geschichtsschreibung eingegangen ist. Erst mit der Wiedervereinigung konnte dies revidiert werden.
 
So ist es, die Unterstellung, es habe sich bei Widerständlern um Verräter gehandelt, ist leider eine recht langlebige.

Hallo,

es ist noch darauf hinzuweisen, dass die deutsche Generalität in ihrer Mehrheit, insbesondere an der Ostfront, kein Verständnis bzw. keine Unterstützung für die Attentäter des 20. Juli aufgebracht haben. Diese Bekundungen hielten auch in den Memoiren der 50er und 60er Jahre unverändert an.

Besonders lesenwert in diesem Zusammenhang die Memoiren von: Balck, Ordnung im Chaos.

Beklemmend sind die Originalquellen zu den Ereignissen um den 20. Juli, abgedruckt zu Schmundt, Heerespersonalamt. Dort sind die Ereignisse minutiös wiedergegeben, aus Sicht des Führerhauptquartiers. Sämtliche Generalkommandos (Armeekorps) wurden auf Verdächtigungen darauf abgeklopft, wer als regimekritisch einzustufen ist. Von den AK wurde Einzelbestätigung über die Vorgänge und Treuebekundung verlangt, einer Säuberung im Heer vergleichbar. Die "Verdächtigen" wurden gleich befriedigt mit Selbstmorden und Verhaftungen gemeldet. An dieser Stelle kommt die tiefe Verachtung Hitlers für "den Geist von Zossen", die renitente bzw. rebellische Generalität des Heeres besonders zum Ausdruck.

Empfehlenswert zum Nachlesen sind auch die Originalprotokolle vor dem Volksgerichtshof, mit den Verhandlungen gegen den Verschwörerkreis. Das Nachlesen im Wortlaut der Verhandlung ist genauso erschreckend wie das Filmdokument, welches manchmal in kleinen Schnipseln in den einschlägigen Dokumentationen gezeigt wird.
(abgedruckt in den IMT, Blaue Bände, Dokumente und Materialien).

Grüße
Thomas
 
Empfehlenswert zum Nachlesen sind auch die Originalprotokolle vor dem Volksgerichtshof, mit den Verhandlungen gegen den Verschwörerkreis. Das Nachlesen im Wortlaut der Verhandlung ist genauso erschreckend wie das Filmdokument, welches manchmal in kleinen Schnipseln in den einschlägigen Dokumentationen gezeigt wird.
(abgedruckt in den IMT, Blaue Bände, Dokumente und Materialien).

Grüße
Thomas

Ich kann in diesem Zusammenhang nur empfehlen mal in Berlin in die Gedenkstätte des deutschen Widerstandes zu gehen. Neben den Originalprotokollen der Gestapo, werden dort auch Briefe aus der Haft aufbewahrt.
 
So ist es, die Unterstellung, es habe sich bei Widerständlern um Verräter gehandelt, ist leider eine recht langlebige.

Es kann meiner Ansicht kaum hoch genug gewürdigt werden, daß diese Leute ihr Leben riskierten (und verloren) im Widerstand gegen ein grausames Regime, welches unvorstellbare Verbrechen beging.

Aber ehrlich, wie wird dem 20. Juli gedacht? Wirklich mit der ihm zustehenden Signifikanz? Insofern ist die geringe Achtung der Widerständler kaum ein Wunder!


Meiner Meinung nach sollte man aber nicht verkennen, dass die Attentäter des 20. Juli 1944, also die Personen um Stauffenberg und Henning von Treskow, keine Demokraten (nach unserem heutigem Demokratieverständnis!) waren. Schliesslich wollten sie den Krieg gegen die SU weiterführen - ganz davon abgesehen, dass sie ihn Anfangs massgeblich mitgetragen hatten!

Klar ist, dass dieses Attentat erfolgen musste, denn wie würde man Heute die Wehrmacht beurteilt, wäre es aus geblieben? Das hatte Henning von Treskow sehr deutlich erkannt und ausgedrückt - unabhängig davon, ob das Attentat gelingt oder missglückt.

Und man sollte sich auch bei dieser Gelegenheit die Frage stellen, in was für ein Deutschland wir Heute leben würden, wären die Attentäter erfolgreich gewesen? Sicher nicht in einer Demokratie, wie wir sie jetzt haben! Es wäre möglicherweise eine zweite Dolchstosslegende entstanden: 'Mit Adolf hätten wir den Krieg gewonnen', etc. ...


Saludos!
 
Meiner Meinung nach sollte man aber nicht verkennen, dass die Attentäter des 20. Juli 1944, also die Personen um Stauffenberg und Henning von Treskow, keine Demokraten (nach unserem heutigem Demokratieverständnis!) waren. Schliesslich wollten sie den Krieg gegen die SU weiterführen - ganz davon abgesehen, dass sie ihn Anfangs massgeblich mitgetragen hatten!

Genau, sie wollten eher eine Monarchie, als eine Demokratie im heutigen Sinn.
Man darf aber bei dieser Beurteilung nicht vergessen, dass die Generäle in der Monarchie gross geworden sind und die Weimarer Republik nie wirklich unterstützt hatten. Da war der Kreisauer Kreis schon näher an der Demokratie, Helmuth James Graf von Molke hatte auch die Idee nach Hitler einen Bundesstaat aufzubauen.


Klar ist, dass dieses Attentat erfolgen musste, denn wie würde man Heute die Wehrmacht beurteilt, wäre es aus geblieben? Das hatte Henning von Treskow sehr deutlich erkannt und ausgedrückt - unabhängig davon, ob das Attentat gelingt oder missglückt.

Das war ja dann auch ein Mitgrund, weshalb man "nur" noch vom 20. Juli gesprochen hat.

Und man sollte sich auch bei dieser Gelegenheit die Frage stellen, in was für ein Deutschland wir Heute leben würden, wären die Attentäter erfolgreich gewesen? Sicher nicht in einer Demokratie, wie wir sie jetzt haben! Es wäre möglicherweise eine zweite Dolchstosslegende entstanden: 'Mit Adolf hätten wir den Krieg gewonnen', etc. ...

Das ist schwer zu beantworten und führt zu Spekulationen. Wobei die Frage an sich schon interessant ist.
 
General Oster – der „Geschäftsführer“ des militärischen Widerstandes gegen Hitler.

Man verbindet häufig mit seinem Namen nur die Festnahme in Folge des Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944.

Aber Oberst Oster zählt zu den aktiven Widerständlern im Militär gegen die Besetzung des Sudetenlandes, den Polenfeldzug, legte ein Dossier für die Greueltaten in Polen an (um die Generalität von der Notwendigkeit zum Umsturz zu überzeugen), verriet die Angriffspläne im Westen 1939/1940 („das Schwein ist abgefahren zur Westfront, jetzt ist es wirklich endgültig aus, … sprengt mir die Maasbrücken“ – Zeugnis Sass) und wurde am 20.12.1943 im Zuge der Säuberung des Bereiches Abwehr aus der Wehrmacht entlassen.

Am 21.7.1944 wurde Oster verhaftet (er war am 20.7. in Berlin), vernommen und vermutlich gefoltert. Seinen letzten Brief schrieb er am 19.1.1945 an seine Frau, gewidmet dem in Stalingrad gefallenen Sohn. Am 7.2.1945 wurde er zusammen mit Canaris, Halder in das KZ Flossenbürg verlegt und weiter verhört. Hitler wies seine Ermordung am 5.4.1945 an, das Standgericht fand am 8.4.1945 statt, er wurde zusammen mit Canaris am 9.4.1945 morgens hingerichtet.

Zitat Oster: „Man kann nun sagen, dass ich Landesverräter bin, aber das bin ich in Wirklichkeit nicht, ich halte mich für einen besseren Deutschen als all die, die hinter Hitler herlaufen. Mein Plan und meine Pflicht ist es, Deutschland und die Welt von dieser Pest zu befreien.“ (Zeugnis des niederländischen Militärattaches Sass).

http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Oster
mit Literaturhinweisen
 
Stauffenberg ein Widerstandskämpfer?

Ich verstehe nicht, warum Stauffenberg als Widerstandskämpfer bezeichnet wird. Er hat bei der Wehrmacht bis 1944 Karriere gemacht und alles was dort angestellt wurde mitgetragen. Zu diesem Zeitpunkt waren schon viele Millionen Menschen ums Leben gekommen. Das muss doch so ein Karriere-Offizier, der mit Hitler an einem Tisch sitzen durfte, doch wohl recht frühzeitig mitbekommen haben was da abläuft. Wie gesagt, ich verstehe nicht, warum man Stauffenberg als Helden propagiert. Kann mir jemand das erklären?
 
Als Aushängeschild des "anständigen" Deutschlands war ein adeliger Offizier und Patriot in der Adenauer-Ära höher angesehen als Sozialisten und Kommunisten (wie Georg Elser). Daher vieleicht die Überhöhung.

Die Bezeichnung Widerstandskämpfer ist allerdings gerechtfertigt.
Im Gegensatz zu vielen Anderen ist er wirklich aktiv geworden und hat Leib und Leben riskiert.
Man kann ihm sicher vorwerfen daß er erst spät aktiv wurde, nachdem er jahrelang brav gedient hat, aber es ist ehrenwert daß er etwas getan hat.
Leider zu spät und mit zu vielen zögerlichen Mitverschwörern.
 
Stimmt, die Zuordnung. Nur leider kann ein Neuling keine Beiträge in den erwähnten Foren platzieren. Referenzen müssen zunächst her, um sich in der Hierarchie hochzuarbeiten. I.Ü. fand ich in dem Themenverweis keine für mich erhellende Antwort, darum habe ich mir erlaubt die Frage zu stellen.
 
Stimmt, die Zuordnung. Nur leider kann ein Neuling keine Beiträge in den erwähnten Foren platzieren. Referenzen müssen zunächst her, um sich in der Hierarchie hochzuarbeiten. I.Ü. fand ich in dem Themenverweis keine für mich erhellende Antwort, darum habe ich mir erlaubt die Frage zu stellen.
Dann muss Dir die Frage aber ziemlich wichtig sein.
Eigentlich geht es aber eben genau darum bei der Beschränkung des Zuganges, dass man nicht anderswo zu solchen heiklen Themen schreibt. Die gewöhnliche Vorgehensweise von Usern ist nämlich, dann einfach zu anderen (unverfänglicheren) Themen schonmal etwas eine Weile zu schreiben, dann bekommt man zumeist den Zugang zu den entsprechenden Unterforen wie zum 3. Reich.
Wenn man die Vorgaben des Forums einfach umgeht, dann untergräbt man, meines Erachtens, die Leitfunktion dieses vorsichtigen Systems.
 
Ich verstehe nicht, warum Stauffenberg als Widerstandskämpfer bezeichnet wird. Er hat bei der Wehrmacht bis 1944 Karriere gemacht und alles was dort angestellt wurde mitgetragen. Zu diesem Zeitpunkt waren schon viele Millionen Menschen ums Leben gekommen. Das muss doch so ein Karriere-Offizier, der mit Hitler an einem Tisch sitzen durfte, doch wohl recht frühzeitig mitbekommen haben was da abläuft. Wie gesagt, ich verstehe nicht, warum man Stauffenberg als Helden propagiert. Kann mir jemand das erklären?

Erstens war Stauffenberg nicht alleine für das Attentat verantwortlich. Zweitens muss man sich mit dem gesamten militärischen Widerstand befassen um das Attentat richtig einzuordnen und drittens ist die Biographie und die Herrkunft Stauffenbergs wichtig um sein Handeln zu verstehen.

Über den militärischen Widerstand und Henning von Tresckow findest du hier eine Diskussion:

http://www.geschichtsforum.de/f66/militaerischer-widerstand-1664/

Nur ganz kurz:

Wichtig ist auch das man sich den Nationalsozialismus und das Militär genaucher anschaut.
Nach der Regierungsübernahme gelingt es Hitler die Reichswehrführung für sich zu gewinnen. Hitler verspricht Deutschland wieder zu einer militärischen Weltgeltung zu verhelfen. 1937 erkennen die ersten Offiziere das Hitler auf einen Krieg hinsteuert, sie befürchten eine nationale Katastrophe. 1938 steigern sich die Vorbehalte zur Opposition gegen Hitler, dieser setzt Anfangs 1938 die unbequemen Generäle ab und schaltet die Wehrmacht gleich.

Auch bediente sich Hitler dem Instrument des Eides. Früher mussten die Offiziere auf den Kaiser einen Eid leisten und nun auf den Führer. Dieser Eid ist nicht zu unterschätzen, da die meisten Offiziere aus katholischen Häusern kommen. Auch Stauffenberg leistete diesen Eid.

Zentrale Figur des Attentats war Henning von Tresckow, nach seiner Versetzung an die Ostfront und die Kaltstellung von Hans Oster wird Stauffenberg zur zentralen Figur.

Kurz zur Biographie Stauffenbergs:

Er wurde 1907 in Schwaben geboren und katholisch erzogen. Sein Vater war Oberhofmarschalls und zu seinen Vorfahren mütterlicherseits gehört der Heeresreformer General August Graf Neithardt von Gneisenau (1760-1831).


Zusammen mit seinem Bruder Berthold (der vor ihm bereits zum inneren Kreis gehörte) setzt er sich mit den Grundfragen menschlicher Existenz und den Prinzipien politischer Gestaltung auseinander.

1926 tritt Stauffenberg in das traditionsreiche 17. Reiterregiment in Bamberg ein. 1936 beginnt er ein Studium an der Kriegsakademie in Berlin-Moabit 1

Erst im Verlauf des Krieges erkennt Stauffenbert den verbrecherischen Charakter. Er kann sich nur langsam aus der Faszination lösen, welche die militärischen Erfolge Hitlers auf ihn ausüben. Deshalb kam er erst so spät zu der Gruppe der Verschwörer.


1Hier kannst du die genaue Biographie nachlesen:

Biographie: Claus Schenk Graf von Stauffenberg, 1907-1944
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Bezeichnung Widerstandskämpfer ist allerdings gerechtfertigt.
Im Gegensatz zu vielen Anderen ist er wirklich aktiv geworden und hat Leib und Leben riskiert.

Damit tust du aber vielen Widerstandskämpfer unrecht.

Ich denke hier an die Mitglieder der Weissen Rose, der Roten Kapelle, der Edelweisspiraten, dem Kreisauer Kreis, den vielen Einzelnen denen Namen wir nicht kennen und die in den Lagern ums Leben kamen.
 
Da verstehst Du mich aber falsch.
Mit den "vielen Anderen" meinte ich die schweigenden Mitläufer die brav nur "ihre Pflicht" getan haben.
 
Zurück
Oben