Der Z-Plan der Kriegsmarine

1. die außenpolitische "Ruhe" von 1937 (bzw. die Ablenkung von Deutschland auf Italien und Japan, nebst Spanischem Bürgerkrieg) führte bei Hitler zu verstärkter Beschäftigung mit dem kurzfristigen Beginn der zu realisierenden Lebensraumziele (Gerhard Meinck: Hitler und die Aufrüstung 1933-1937).

Interessant. Welche Theorie liegt dem zugrunde? Vorläufig scheint mir das nicht ganz plausibel zu sein (soweit es sich auf den Lebensraum im Osten bezieht), da eine Verschärfung der Beziehungen zu ENG diesem Vorhaben ja eigentlich entgegen liefe.

2. Die Zuspitzung auf die Autarkiepläne und die Probleme bzgl. Nahrungsmitteln und Rohstoffen 1937, die als Reflexion bei Hitler den Zeitpunkt für die Realisierung der territorialen Ziele bestimmten.
Inwiefern?


Zur Kontextualisierung des Hoßbachprotokolls im Zeichen der Marinerüstung, ein ganz allgemeiner Hinweis:

Hitler wurde durch Raeder mehrfach daraufhin gewiesen, dass eine Auseinandersetzung mit ENG von Seiten der Marine nicht erfolgreich durchgefochten werden könne, zumindest nicht vor der Verwirklichung des Ziel-Plans (1946-48). Dabei lag u.a. auch die Überlegung im Mittelpunkt, dass Deutschland einer Blockade ausgesetzt werden würde, die nicht durchbrochen werden könnte. Diese Gefahr wurde von Hitler so auch erkannt, wenn man den zeitgenössischen Quellen Glauben schenken darf. Nicht umsonst versicherte er bis kurz vor Kriegsbeginn stets, dass es zu einem Konflikt mit ENG in absehbarer Zeit nicht kommen werde.
 
Interessant. Welche Theorie liegt dem zugrunde? Vorläufig scheint mir das nicht ganz plausibel zu sein (soweit es sich auf den Lebensraum im Osten bezieht), da eine Verschärfung der Beziehungen zu ENG diesem Vorhaben ja eigentlich entgegen liefe.

Das basiert auf der Arbeit von Meinck (s.o.), und ist ein Erklärungsansatz für den Schwenk am 5.11.1937, kombiniert mit den Aktivitäten der Wehrmachtsteile in diese Richtung, die nicht nur durch polykratische Strukturen erklärbar seien, sondern durch Eingriffe Hitlers in diese Richtung begleitet wurden (zB Kaliber- und Tonnagefrage der H-Schlachtschiffe in 1937).


Zur Kontextualisierung des Hoßbachprotokolls im Zeichen der Marinerüstung, ein ganz allgemeiner Hinweis:
Hitler wurde durch Raeder mehrfach daraufhin gewiesen, dass eine Auseinandersetzung mit ENG von Seiten der Marine nicht erfolgreich durchgefochten werden könne,
Das kann man unterstreichen.

Bis Ende 1937 kann man von einer Art "Denkverbot" seitens der Marine für das Kriegsszenario gegen England ausgehen.

"... schlossen eine Auseinandersetzung mit England aus, da 'ein solcher Krieg unter besonderen Bedingungen geführt werden muß und für die SKF in diesem Fall keine Kampfanweisungen mit dem Ziel einer erfolgreichen Beendigung des Krieges im voraus erlassen werden können' (Kampfanweisung vom 27.5.1936, gültig für 1936/37)" -> Dülffer, S. 440.

a) Die ersten Überlegungen gegen diese Linie stammen vom Sommer 1937 (siehe oben).
b) frühere Überlegungen gegen diese Linie werden von Dülffer - mE überzeugend - so gedeutet, dass sie "Material" für Raeder in den Diskussionen mit Hitler (so zB Februar 1937) darstellten, um Hitler auf der Linie zu halten, dass eine Auseinandersetzung mit England unter allen Umständen ausgeschlossen werden müßte.
 
Das basiert auf der Arbeit von Meinck (s.o.), und ist ein Erklärungsansatz für den Schwenk am 5.11.1937...

Schon klar! Ich wollte aber wissen, auf welches Theoriekonstrukt, auf welche konkreten Ergebnisse, sich diese Aussagen berufen. Sie wirken auf mich im außenpolitischen Rahmen jener Zeit - so ohne weiteres - nämlich nicht unbedingt plausibel.
 
Sie wirken auf mich im außenpolitischen Rahmen jener Zeit - so ohne weiteres - nämlich nicht unbedingt plausibel.

Das verstehe ich nun nicht. Wieso sind die Überlegungen im außenpolitischen Rahmen - wie er von Hitler interpretiert wurde, siehe 5.11.1937 - nicht plausibel?
 
Das verstehe ich nun nicht. Wieso sind die Überlegungen im außenpolitischen Rahmen - wie er von Hitler interpretiert wurde, siehe 5.11.1937 - nicht plausibel?

Nach Meinck hat sich Hitler 1937 verstärkt den Lebensraumplänen gewidmet. Das Jahr endet mit der Hoßbachniederschrift, ENG wird zum Erzfeind. Noch im gleichen Jahr die forcierten Marinerüstungsplanungen, der wohl einzig wirkliche Dorn im Auge Englands jener Tage. Dabei war es doch das erklärte Ziel, Lebensraum im Osten nur bei (politischer) Sicherung im Westen zu schaffen. Wie passt das also zusammen?
 
Nach Meinck hat sich Hitler 1937 verstärkt den Lebensraumplänen gewidmet. Das Jahr endet mit der Hoßbachniederschrift, ENG wird zum Erzfeind. Noch im gleichen Jahr die forcierten Marinerüstungsplanungen, der wohl einzig wirkliche Dorn im Auge Englands jener Tage. Dabei war es doch das erklärte Ziel, Lebensraum im Osten nur bei (politischer) Sicherung im Westen zu schaffen. Wie passt das also zusammen?

Ah, jetzt verstanden.
Die darin versteckte Prämisse (die mit Hitlers Vorstellungen abzugleichen wäre): der Z-Plan setzt Großbritannien zwingend auf die Gegenseite.

Wieso sollte das so sein? Selbst im Z-Plan des Jahres 1938 und Anfang 1939 lassen sich Hitlers Vorstellungen über die "Juniorpartnerschaft" Englands/Deutsche Reich nämlich trotz laufender Rüstung weiter verfolgen. Hitler ging, wenn man das überhaupt auf irgendeine Vorstellungsbasis eindampfen will, von gleichlaufenden deutschen und englischen Interessen (letztere wegen der Bewahrung des Weltreiches) aus, die temporär durch Krisen gestört werden könnte.

Man kann das Ganze zur Veranschaulichung auf eine skurrile Spitze in Hitlers Äußerungen treiben und von einer anderen Seite betrachten: Die 6 Schlachtschiffe der H-Klasse als Geschwader-Beitrag Deutschlands in einem Konflikt USA-England (-> Zitat irgendwo bei Dülffer oder Bensel, Di deutsche flottenpolitik von 1933 bis 1939 bzw. Henke, Josef: England in Hitlers politischem Kalkül).

An solchen irrationalen Vorstellungen (die ihre geringe Basis in den US-GB-Rüstungsgegensätzen der 20er haben) sieht man, dass man hier nicht mit allzuviel Logik vorgehen sollte. Markant auch Ribbentrops Positionspapier vom Februar 1938 in Gegenwart des Z-Planes: diese "Argumente" waren wohl kaum für den offiziellen Adressanten Hitler gedacht, sondern zur Impfung des Auswärtigen Amtes (das nach der Hoßbach-Sitzung größte Bedenken bzgl. einer kommenden Konfrontation GB-D hegte).

Dazu sollte man ebenfalls berücksichtigen, dass der Z-Plan pimaldaumen die Basis des deutsch-britischen Flottenabkommens inkl. Nachträge 1937 nicht verließ, also von Hitler auch so interpretiert werden konnte, dass die nun umzusetzende Flottenrüstung von Großbritannien abgesegnet war. Bei den "Überschreitungen" handelt es sich ja auch im Wesentlichen um die Tonnagespielchen bei den Schlachtschiffen (zu geringe ts-Angabe in den offiziellen Listungen). Man rechnete hier penibel die britische Flottenrüstung hoch und aktualisierte die möglichen deutschen Werte (die britischen Rüstungspläne - zB bei den Schlachtschiffen auf +7, somit insgesamt 21 Einheiten 1942/43 bei einem Abbruch) bekam man offizell überreicht, das letzte Mal Anfang März 1939).

Also: der Z-Plan passt durchaus in langfristige strategische "Überzeugungen" oder Pläne Hitler, ohne hier einen Bruch festzustellen.
 
Die darin versteckte Prämisse (die mit Hitlers Vorstellungen abzugleichen wäre): der Z-Plan setzt Großbritannien zwingend auf die Gegenseite.

Nein, die Annahme geht aber dahin, dass ENG als Kriegsgegner nicht mehr ausgeschlossen werden sollte, und mit dem Z-Plan ein deutliches Signal in Richtung Konfrontation gesetzt wurde, also diametral zu den deutschen Vorstellungen von vor 1937/38. Da liegt der Bruch.

Wieso sollte das so sein? Selbst im Z-Plan des Jahres 1938 und Anfang 1939 lassen sich Hitlers Vorstellungen über die "Juniorpartnerschaft" Englands/Deutsche Reich nämlich trotz laufender Rüstung weiter verfolgen.

Die Marinerüstung hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits von jeglichen deutsch-britischen Absprachen entfernt, und selbst die (theoretisch) legalen Entscheidungen (z.B. bei U-Booten auf 100% zu gehen), konnten kaum dazu dienen, eine außenpolitische Entspannung herbeizuführen. Das alles gefährdet aber die Lebensraumpolitik, und ist genau aus diesem Grunde für mich nicht nachvollziehbar. Daher auch meine Frage nach dem Ursprung dieser Theorie.
 
Schon mit dem Bau der Bismarck und Tirpitz verstiess Deutschland gegen das Flottenabkommen .
Mit einen Hauptkaliber von 28 cm gehörten schon die Panzerschiffe der Deutschland-Klasse zu den sogenannten Grosskampfschiffen ( alles über 10.000 T und mit einem Hauptkaliber über 203 mm / 8 inch )
Zusammen mit den beiden Einheiten der Scharnhorst-Klasse waren damit die maximal erlaubten 5 Einheiten erreicht.
Die Grösse aller Einheiten sprengte auch die vom Londoner-bzw. Washingtoner - Flottenabkommen festgelegten Maximalgrössen .
Die Bismarck-Klasse war fast 11.000 T zu gross , die Hipper-Klasse 4.000 T , die Zerstörer lagen mit über 3.000 t maxmial Verdrängung weit über den erlaubten 1.500 bzw. 1.850 für Flotillienführer .
 
Schon mit dem Bau der Bismarck und Tirpitz verstiess Deutschland gegen das Flottenabkommen .
Mit einen Hauptkaliber von 28 cm gehörten schon die Panzerschiffe der Deutschland-Klasse zu den sogenannten Grosskampfschiffen ( alles über 10.000 T und mit einem Hauptkaliber über 203 mm / 8 inch )
Zusammen mit den beiden Einheiten der Scharnhorst-Klasse waren damit die maximal erlaubten 5 Einheiten erreicht.
Die Grösse aller Einheiten sprengte auch die vom Londoner-bzw. Washingtoner - Flottenabkommen festgelegten Maximalgrössen .
Die Bismarck-Klasse war fast 11.000 T zu gross , die Hipper-Klasse 4.000 T , die Zerstörer lagen mit über 3.000 t maxmial Verdrängung weit über den erlaubten 1.500 bzw. 1.850 für Flotillienführer .

Das stimmt so alles nur bedingt:
Bismarck und Tirpitz waren nach den deutsch-britischen Flottenabkommen von 1935 auf Kiel gelegt wurden.
Abgesehen von der Typenverträngung, die natürlich über den Beschränkungen lag, war das Hauptkaliber noch im Rahmen der Washingtoner bzw. Londoner Flottenverträge (1922/1930) in Höhe von max. 40,6cm. Erst in der Londoner Konferenz von 1936 wurde auf das Kaliber 35,6cm reduziert, allerdings gab es hier nur noch drei Nationen, die es unterzeichneten.

Die Panzerschiffe und die 28iger sind noch nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages entstanden und gebaut und der sah ebend eine Typenverträgung von max. 10.000t fest und ein Höchstkaliber von 28cm. In Anlehnung an die nach 1919 verblieben Linienschiffe der Braunschweig- und Deutschland-Klasse.

Die Scharnhorst wie auch die Gneisenau fallen dann wieder unter die Beschränkungen des deutsch-britischen Flottenabkommens...

Einzig in den Beschränkungen der Typenverdrängung wurde schon früh (Panzerschiffe Deutschland-Klasse z.B.)"geschummelt", was aber auch schwierig zu prüfen war, durch unterschiedliche Gewichtseinheiten, so z.B. die deutsche t oder die britischen ts. Hinzukommt, mit welchen Daten das Volumen des Schiffskörper vermessen wurde, da bleibt viel Raum für plus-minus Werte.;)
 
Die Typenverdrängung war im Washingtoner -Flottenabkommen von 1922 festgelegt worden .
Der Begriff Standardverdrängung wurde erstmals im Washingtoner Flottenabkommen vom 6. Februar 1922 im Kapitel 2 Teil 4 definiert. Es handelt sich um die Verdrängung des vollkommen fertiggestellten, mit Maschinen versehenen, zum Auslaufen fertig ausgerüsteten und vollbemannten Schiffes. Darin sind weiter eingeschlossen alle Bewaffnung, Munition, Betriebsmittel, Ausrüstung sowie Lebensmittel und Frischwasser für die Besatzung, sowie sonstige Gerätschaften und Vorräte, die im Krieg mitgeführt werden. Nicht eingerechnet werden Treibstoff und Reservespeisewasser für die Kessel.
Im genannten Vertrag wurde als Maßeinheit für die Standardverdrängung ton standard (ts), zivil auch „long ton“ genannt, angegeben. Es handelt sich dabei um 1016 kg im Gegensatz zur metrischen Tonne von 1000 kg.
Der Unerschied zwischen der in Deutschland verwendeten metrischen Tonne war 16 Kilo oder 1,6 % .
Die Panzerschiffe und die 28iger sind noch nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages entstanden und gebaut und der sah ebend eine Typenverträgung von max. 10.000t fest und ein Höchstkaliber von 28cm. In Anlehnung an die nach 1919 verblieben Linienschiffe der Braunschweig- und Deutschland-Klasse.

stimmt aber nach den Definitionen des Washingtoner Abkommen zählte alles was mehr als 10.000 Tonnen hatte und ein Kaliber von mehr als 8 Inch zur Gruppe der Grosskampfschiffe .
Nach dem Versailler Vertrag hätte Deutschland 6 Linienschiffe mit 28 cm und max 10.000 T unterhalten dürfen .
Nach dem Deutsch-Englischen Flottenabkommen aber nur 5 Grosskampfschiffe mit max 35.000 ts .
Der japanische Kreuzer Ikoma wurde 1923 aus genau diesem Grund aus der Flottenliste gestrichen und verschrottet während die ältere , kleinere und schwächer bewaffnete Asama als Küstenverteidigungs bzw. Schulschiff bis 1944 im Dienst blieb .
 
Nach dem Deutsch-Englischen Flottenabkommen aber nur 5 Grosskampfschiffe mit max 35.000 ts .

Na dann passt es doch, die drei Deutschland-Klasse Panzerschiffe und die 2 erweiterten Schlachtkreuzer oder Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau.
Die Schlachtschiffe der Bismarck-Klasse waren 1936 gerade mal über das "Kielschwein" verbaut und eine Fertigstellung war vor 1940 nicht in Sicht.
 
Mit der Indienststellung der Bismarck-Klasse hätten die ersten beiden Einheiten der Deutschland-Klasse ausserdienst gestellt werden müssen .
Noch vor der Fertigstellung wurden aber schon die Schlachschiffe H (bei B&V in Hamburg ) und J ( bei Deschimag in Bremen ) auf Kiel gelegt .
Mal abgesehen von der Vertragsverletzung allein durch deren geplante Grösse ( über 50.000 t standard ) hätten jetzt das dritte Panzerschiff und ein Schiff der Scharnhorst-Klasse verschrottet werden müssen um nicht auch noch das Deutsch/Englische Flottenabkommen zu verletzen .

Inzwischen hatte Hitler aber auch die Rest-Tschechei ( am 15. März '39 ) völkerrechtswidrig besetzt .
Den Alliierten dämmerte wohl langsam das Verträge mit dem "Führer" das Papier nicht wert waren , auf dem sie geschrieben wurden .
 
Mit der Indienststellung der Bismarck-Klasse hätten die ersten beiden Einheiten der Deutschland-Klasse ausserdienst gestellt werden müssen .
Noch vor der Fertigstellung wurden aber schon die Schlachschiffe H (bei B&V in Hamburg ) und J ( bei Deschimag in Bremen ) auf Kiel gelegt .
Mal abgesehen von der Vertragsverletzung allein durch deren geplante Grösse ( über 50.000 t standard ) hätten jetzt das dritte Panzerschiff und ein Schiff der Scharnhorst-Klasse verschrottet werden müssen um nicht auch noch das Deutsch/Englische Flottenabkommen zu verletzen .

[...]das Verträge mit dem "Führer" das Papier nicht wert waren , auf dem sie geschrieben wurden .

So sieht es wohl aus. Das Londoner Flottenabkommen war spätestens 1936 zum scheitern Verurteil, Grund war das deutsch-britische Flottenabkommen, was nun in der Flottenstärke Deutschland auf die selbe Ebene stellte wie Frankreich und Italien, und Deutschland war m.E. auch mit dem deutsch-britischen Flottenabkommen nicht an die Abkommen von Washigton/London in der Typenbeschränkung beteiligt.:grübel:Was zu Prüfen wäre!
Doch ganz gescheitert sind die Rüstungsbeschränkungen zur See ab 1938, was nun auch wieder zu der Anfangsplanung des Z-Plans passt.

Aber querdenker, letztlich wurden die Panzerschiffe ab 1940 einfach in schwere Kreuzer klassifiziert, da hier nun auch keine Kaliberbeschränkung mehr beachtet werden musste.
Dieses Umklassifizieren war übrigens nicht neu. Ich kann mich daran erinnern, das ich erst letztens in einem anderen Thema das Beispiel des Panzerschiffes König Wilhelm brachte, dass als Panzerschiff der Ersatz für ein Linienschiff der Kaiser-Klasse diente und als die König Wilhelm 1899 zum großen Kreuzer umklassifiziert wurde, gleich nochmal als Ersatzbau für den großen Kreuzer Friedrich Carl diente.;)
Allerdings ging es hier darum nicht das Außland zu täuschen, sondern die finanziellen Mittel dem Reichstag einfacher aus dem Kreuz zu leiern.
 
Diese Umklassifizierungen gab es auch in anderen Marinen , nur konnten eben nur Panzerkreuzer mit einer Hauptartillerie von maximal 8 inch so umklassifiziert werden .
In der US-Navy z.B. die Kreuzer der Pennsylvania-Klasse .

Die Umklassifizierung in der deutschen Panzerschiffe erfolgte am 15 .November 1939 nach dem Verlust der Admiral Graf Spee.
Um den eventuellen Untergang eines Schiffes mit dem Namen Deutschland zu verhindern wurde diese in Lützow umbenannt und gleichzeitig beide verbliebene Einheiten zu Schweren Kreuzern umklassifiziert .
Diese Umklassifizierung diente eher der Verschleierung und Täuschung der Alliierten als den anderen genannten Gründen .
 
Dazu einige Fragen/Anmerkungen:

1. Wie kommt ihr eigentlich auf die Zahl 5 als Grenze?

2. Aus welchem Grund sollten andere Vereinbarungen als das dt.-brit. Flottenabkommen anwendbar sein?

3. Bei der Tonnage ist die objektive Vertragsverletzung (mit ex-post-Wissen) klar. Bei der Wertung des Z-Planes ging es dagegen um die deutsche Sicht (inkl. der frisierten Tonnagezahlen), die 35%-Grenzen einzuhalten. Dabei wurden - und das ist aus den Quellen zu den Bauplänen klar ersichtlich - die parallel in Planung befindlichen britischen Neubauten berücksichtigt.
Dazu Hinweis auf Dreesen, der die Einhaltung der 35%-Grenze bis 1939 akribisch nachweist. Die Kiellegung der H-Schiffe erfolgte übrigens zeitlich getaktet nach der Kündigung des dt.-brit. Flottenabkommens am 28.4.1939. London hatte kurz zuvor, Anfang März, die britische Tonnage für 1942/43 bei Schlachtschiffen mit 711.400 ts. und 21 Schiffen angegeben. Hier sieht man außerdem den "Rechentrick": Zählung der Panzerschiffe (wurde hiergegen seitens der Briten überhaupt protestiert) ergäben sich 8 deutsche Schiffe (SH+GN+BS+TP sowie 4 mal H - Stand bis 1944 lt. Plan) mit gelogenen 270.000 ts.
 
Achtung, ihr müsst Euch vor Augen halten, wie die damalige Sichtweise gewirkt haben muß bzw. kann.
Deutschland war bis 1935 sehr beschränkt, was den Flottenbau angeht und konnte auch in den Jahren zwischen 1920 - 1935 keine besondere Aufbauarbeit bzgl. einer neuen Kriegsmarine betreiben. Die Reichsmarine und spätere Kriegsmarine war auf eine 3.klassige Flotte reduziert und auch so durch die Versailler Bestimmungen auf längere Zeit in ihrer Entwicklung behindert bzw. fast unmöglich für Erweiterungen.

Als das deutsch-britische Flottenabkommen abgeschlossen wurde, öffnete sich eine neue Perspektive für die Konstruktionsabteilungen und der Admiralität der Marine. Dieses neue Verständnis äußerte sich aber schon vor dem Abschluß des Flottenabkommens, mit der Umkonstruktion der beiden Panzerschiffe D und E zu den Schlachtschiffen Scharnhorst und Gneisenau.
Somit hatte man hier schon die Bestimmungen von Versaille verletzt, denn der Neubau als 26.000t Schlachtschiffe begann 1934.
Nach 1935 passten die beiden Schiffe wieder in die vertraglichen Bestimmungen bzw. Hitler muß hier doch schon gewusst haben, daß dieses Abkommen mit England zustande kommt.
In der weiteren Entwicklung kamen nun 1936 die Schlachtschiffe der Bismarck-Klasse in Bau, auch hier waren die Tonnagezahlen "geschönt". Wichtig ist hier zu Erkennen das es in dieser Zeit der Kriegsmarine unmöglich war, eine Gesamttonnagegrenze noch eine bestimmte Anzahl an Schlachtschiffen zu erreichen.

Die Entwicklung ab 1935 im internationalen Flottenbau ging eindeutig einen anderen Weg, wie das mit Washingtoner/Londoner Verträge angedacht war. Vor allem Großbritannien hatte somit seine absolute Vormachtstellung als 1.Seemacht verloren. Da waren die Londoner Verträge von 1935 und das deutsch-britische Flottenabkommen nur noch Aktionen zur Schadensbegrenzung.

Es war offensichtlich, daß die Rüstungsbegrenzung zur See gescheitert war, daß sah auch die deutsche Admiralität sowie Regierung, die Konstruktionsbüros der Kriegsmarine arbeitet nun auf vollen Touren und ab 1937/38 gab es im Flottenbau keine gültigen Beschränkungen mehr.

Das ist es Egal ob nun in der Zeit von 35 bis 38 nur 5 Schlachtschiffe oder eine bestimmte Tonnage gebaut werden durfte und das muß auch Hitler gewußt haben, die Entwicklung der Geschichte zeigt dies klar auf.
 
Achtung, ihr müsst Euch vor Augen halten, wie die damalige Sichtweise gewirkt haben muß bzw. kann.
Die Entwicklung ab 1935 im internationalen Flottenbau ging eindeutig einen anderen Weg, wie das mit Washingtoner/Londoner Verträge angedacht war. Vor allem Großbritannien hatte somit seine absolute Vormachtstellung als 1.Seemacht verloren. Da waren die Londoner Verträge von 1935 und das deutsch-britische Flottenabkommen nur noch Aktionen zur Schadensbegrenzung.

Es war offensichtlich, daß die Rüstungsbegrenzung zur See gescheitert war, daß sah auch die deutsche Admiralität sowie Regierung, die Konstruktionsbüros der Kriegsmarine arbeitet nun auf vollen Touren und ab 1937/38 gab es im Flottenbau keine gültigen Beschränkungen mehr.

Das ist es Egal ob nun in der Zeit von 35 bis 38 nur 5 Schlachtschiffe oder eine bestimmte Tonnage gebaut werden durfte und das muß auch Hitler gewußt haben, die Entwicklung der Geschichte zeigt dies klar auf.


Und wieder von der Seite:
Wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe, hat Japan längst vorher und drastischer bei der Tonnage, und ich glaube auch bei den Geschützkalibern, getrickst.
Fakten die den Insidern mir Sicherheit bekannt waren, und zu entsprechenden "Eigen"-Tricksereien geführt haben werden.
 
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