lemming099
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Zur Ethnogenese haben jedenfalls die iranischsprachigen Volksgruppen östlich des Kaspischen Meeres beigetragen, als Turkmenen sie in größerer Zahl gefangen nahmen, versklavten, sie in ihre Stämme aufnahmen und sich schließlich vermischten. Irgendwie sowas in der Richtung habe ich kürzlich gelesen, kann mich aber nicht mehr an die genauen präzisen Vorgänge erinnern. Vielleicht schaue ich nochmals nach... :winke:
Das würde mich jetzt aber mal interessieren. Kannst du das zitieren?
Vielleicht liegt auch einer der Gründe für den Erfolg der türkischen Sprache, die Übernahme der türkischen Sprache an ihr selbst, weniger an den Sprechern.
Weiß eigentlich jemand, wie so ein „Sprachwechsel“ genau funktionierte? Wieso sollten Sesshafte einfach so die Sprache von Nomaden übernehmen? Nomaden lebten doch außerhalb der Städte und hatten meistens nur Kontakt zu Sesshaften, wenn sie Handel mit ihnen betrieben oder bei kriegerischen Auseinandersetzungen. Auch wenn die Nomaden die Herrschaft ausübten, hatte das auf das Leben der Sesshaften kaum Auswirkungen. Zumal es bei den Nomadenreichen keine zentralen staatlichen Strukturen gab, die einen Wechsel zur Herrschersprache förderten. Ich muss ehrlich gesagt sagen, dass ich nicht weiß. wie dieser ganze Prozess eines Sprachwechsel überhaupt funktioniert.
Ein Beispiel: Türkische Nomaden eroberten ein Steppengebiet mit einer sesshaften städtischen Bevölkerung in Zentralasien. Die Herrscher der Nomaden übten eine lockere Herrschaft über die Städte aus. Die Mehrheit der nomadischen Bevölkerung lebte fern von den Städten in der Steppe und hat nur geringen Kontakt zur Sesshaften Bevölkerung. Was kann den iranischen Bauer dazu veranlasst haben, seine Sprache aufzugeben? Wie bereits zitiert, wurde das nie bewusst gefördert. Ist es nicht eher so, dass Hochkulturen ihre Sprache mit ihren Eroberungen verbreitet haben? Es gibt in der Lebensweise auch keine Gemeinsamkeiten. Es gab doch nun wirklich keine triftigen Gründe für die sesshaften Bevölkerungen ihre eigene Sprache aufzugeben. Weiß jemand welche Gründe dazu führten?
Es wird ja immer wieder behauptet, dass die türkischen Nomaden nur eine Minderheit waren. Wie konnte diese Minderheit, die eine andere Lebensweise hatte, die die Sprache der Sesshaften mehrheitlich mit Sicherheit nicht beherrschte (oder konnte der turkmenische Hirte Griechisch oder Persisch?!), die Sesshaften dazu bewegen, ihre Sprache anzunehmen? Bleibt man nicht lieber bei seiner Muttersprache? Was mir auch unverständlich ist, wie eigentlich der iranische oder griechische Bauer überhaupt türkisch gelernt hat. Ja, dass ist für mich jetzt die wichtigste Frage: Wie lernte ein griechischer oder iranischer Bauer überhaupt türkisch? Und zwar so gut, dass er lieber bei der türkischen Sprache blieb.
Nur kurz, klar kam es auch zu Vermischungen.
Und niemand schrieb hier, dass alle heutigen Türken ehemalige Anatolier waren, sondern ein Teil (Dieter schätzt ein Viertel), auch ausseranatolische Wurzeln haben, also aus dem Altai-Gebirge und den 8000km dazwischen.
So ist das aber falsch. Der überwiegende Teil stammt aus Zentralasien.
Bei den Kazan-Tataren wäre ich vorsichtig. Die sind nicht wirklich mongolid. Es gibt sie zwar, gibt aber noch mehr europide. Typisches Beispiel dafür, dass die Sprache nicht von der Genetik abhängt.
Die sind überhaupt nicht mongolid.
Du hast die Antwort auch schon gegeben, nämlich, das Äussere der Türkei-Türken zeigt deutlich, dass die meisten Türken mal von irgendeinem Anatolier der Antike abstammten, oder einem der zahllosen Völker, die über die Jahrhunderte über diese Landbrücke zwischen Asien und Europa hin- und herzogen.
Wieso soll das Äußere deutlich zeigen, dass die Türken nicht aus Zentralasien stammen? Es ist sowieso völliger Blödsinn zu behaupten, dass die Türken aus Anatolien stammen.
Das ist aber kein "Grund von Traurigkeit", denn es war meistens schon immer so, auch in Zentralasien, dass man sich dann als einen "echten" Türken bezeichnete, wenn man die Sprache sprach (vielleicht nicht einmal als Muttersprache, sondern als Zweitsprache), und vor allem sich den Gruppen anschloss, die sich als Türken sahen, bzw. eher den Namen ihres Clanchefs oder andere Namen trugen.
Ich hab ich das jetzt richtig verstanden, du behauptest, dass die Türken keine echten Türken sind, sondern sich nur als solche bezeichnen bzw. sich den „echten“ Türken angeschlossen haben?
Deshalb sehen eben die Menschen der Türkei nicht so aus wie die Mongolen.
Müssen Türken aussehen wie Mongolen?
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