manganite schrieb:
			
		
	
	
		
		
			Tja leider funktioniert diese anschauliche Logik auf Quantenebene nicht mehr. Dort herrschen ganz andere Gesetze und einen Determinismus usw. gibt es nicht mehr. Aber troeste dich, auch Einstein ist dieser Entwicklung nicht mehr gefolgt.
Das alles naeher ausyufuehren, ist hier nicht der Ort und waere auch zu umfangreich. Belassen wir es daher bei dieser kurzen Aussage.
		
		
	 
Du hast mich gründlich missverstanden.
Bezeichnend ist Dein sehr unscharfer Ausdruck "Determinismus usw.".
Wovon Du redest, ist gar nicht "Determinismus" - davon sagen die Theoretiker, die du hier nicht näher ausführen willst, gar nichts, sondern von "Kausalität", die sich in Deinem saloppen "usw." verbirgt. Von Kausalität rede ich aber gar nicht. Dass in den Modellen der Quantenmechanik die Kausalität in aller Regel abgelehnt wird, ist mir durchaus bekannt!
Du verwechselst hier Kausalität mit Bildungsgesetz einer Zahlenreihe. Determinismus hat nicht zwangsläufig Kausalität zur Voraussetzung. Das habe ich an der Zahlenreihe dargelegt. Die nächste Zahl ist kausal weder auf die vorangegegangenen Zahlen noch auf das Bildungsgesetz zurückzuführen.
Aber es steht mathematisch fest, dass es zu jeder Zahlenreihe eine Formel gibt, die zu dieser Zahlenreihe führt. Wenn ich die Atome durchnummeriere und ihren Zerfall beobachte, kann ich eine Formel angeben, die diese Reihenfolge erzeugt.
Im nächsten Experiment ist es eine andere Reihenfolge mit anderer Formel.
Mein Beispiel mit der Zahlenreihe diente ausschließlich der Erklärung, dass Determinismus und Kausalität nicht notwendig zusammengehören (Steht schon in der Zustimmungslehre von Henry Newman).
Ich gehe also im ersten Ansatz deskriptiv ex post vor. Dieses Vorgehen verbietet kein quantenmechanisches Modell, kann es auch nicht, weil es matheamtisch nicht umzustoßen ist.
Im zweiten Ansatz frage ich nach der ontologischen Qualität dieser Deskription. Dieses Vorgehen hat ebenfalls nichts mit Quantenmechanik zu tun, sondern mit der Qualität einer Zahlenreihe.
Ein Beispiel: Wir nehmen den Satz Jesu, es könne niemand einen Tag an sein Leben heranstricken, für bare Münze.
Wir beobachten die Sterbefälle und -reihenfolge im Lande Hessen.
Wir stellen fest, dass es keine kausale Begründung für die Reihenfolge der Sterbefälle gibt, nicht einmal eine Kausa für die Einzelsterbefälle, warum sie jetzt und so erfolgt sind (also nicht, woran ist er gestorben, sondern: warum mußte gerade zu diesem Zeitpunkt der Geisterfahrer auf der Überholspur entgegenkommen). Gleichwohl ist das Sterbegeschehen in Hessen nach dem Satz Jesu determiniert. Denn jeder hat ibei der Zeugung eine tickende Uhr mitbekommen, auf der sein Lebensende eingestellt ist - aus welcher konkreten Ursache auch immer. Eine solche (metaphysische) Eigenschaft zu haben oder nicht, ist ebenfalls nicht Gegenstand der Quantenmechanik und eines solchen Modells.
Das Probelm Determinismus oder nicht lässt sich eben auch quantentheoretisch nicht beantworten.
Dazu müsste man nämlich die Zeit zurückdrehen und beobachten, ob das gleiche Atom wieder zur gleichen Zeit zerfällt. Wenn es das immer tut wie bei einem zurückgespulten Film, dann ist das Zerfallsereignis akausal determiniert. Wenn der sich Ablauf aber plötzlich anders fortsetzt, dann ist der Ablauf akausal undeterminiert. Da dieses Experiment aber wegen der Unumkehrbarkeit der Zeit nicht durchführbar ist, ist die Frage der Determiniertheit nicht entscheidbar, sondern nur die Frage der Kausalität.
Fingalo