Du verstehst es nicht oder willst es nicht verstehen.
Es geht nicht um die quantenmechanische Darstellung Jesu, sondern darum, was wir als "wahr" betrachten.
Darum auch das Beispiel Aristoteles: Die (verschollene) Originalbüste allein würde seine Existenz nicht beweisen. Es gibt aus der gleichen Zeit viele Originaldarstellungen von Athene. Sie hat trotzdem nicht existiert. Aber die Fülle der Schriften, die als von ihm stammend überliefert sind, führen zu dem Schluss, dass der Autor tatsächlich existiert hat, während Athene, Faune und Satyrn nichts hinterlassen haben, was ursächlich auf sie zurückgeführt werden kann. Die Figuren allein beweisen also nichts, sondern nur ihre Nachwirkungen. Von Buddha, Mohammed und Jesus werden reale Nachwirkungen in der Geschichte überliefert und sind heute noch feststellbar, indem sie die Geschichte ihres Wirkungsgebiets nachhaltig durch eigenes Tun geprägt haben. Vom Pantheon der Griechen wurde und wird nirgends behauptet, dass sie physikalisch feststellbare Personen gewesen seien, die somit physikalisch feststellbare Wirkungen erzeugen konnten.
Eine gewisse Parallele weisen allenfalls die euhemeristischen Versuche des Euhemeros für das Pantheon Griechenlands und des Snorri Sturluson für das Pantheon der Nordgermanen auf, die Götter als Vorzeitkönige zu erklären, die später vergöttlicht worden sein sollen. Der entscheidende Unterschied liegt aber zum einen darin, dass in den Texten von den Göttern ausgegangen wird, für die nachträglich eine Person behauptet wird und zum andern im zeitlichen Abstand zwischen deren behaupteter realen Existenz und der literarischen Aufdeckung dieses Sachverhalts, die diese Erklärung als späte Konstuktion entlarvt. Bei Jesus liegt der Sachverhalt genau andersherum: Man hatte bereits die reale Existenz akzeptiert und schrieb ihm dann göttliche Eigenschaften zu. Man ging also in den überlieferten Texten nicht von einem Jesus-Gott aus, für den man nachträglich eine reale Person konstruierte.
Wenn wir also nach den geltenden Regeln der Wissenschaft vorgehen, dann kann die Existenz von Mohammed, Buddha und Jesus als gesichert gelten.
Du machst nun Deine eigene Wissenschaft: In der Überzeugung, das Christentum als auf ein Phantom gebaut zu entlarven, gehst Du vom Ergebnis aus, dass Jesu Existenz nicht gesichert sei und entwickelst eine Methode, die dieses Ergebnis erzeugt. Diese Methode, Realia wie eine Mumie mit Beschriftung zu verlangen, immunisierst Du dadurch, dass du jegliche Verallgemeinerung der Methode auf andere Sachverhalte, sei es andere historische Personen, sei es Quantenphysik, strikt ablehnst. Es ist also eine speziell und ausschließlich auf Jesus zugeschnittene Methode, die nur noch auf ganz wenige Personen des Altertums passt.
Eine solche willkürlich konstruierte Sondermethode ist aber nicht diskutierbar.