Heine
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Frage ist dazu, warum in der Gegendarstellg nicht auch das Simulationsergebnis wiederholt und getestet wird, um das zu unterlegen?
Ich verstehe es so, dass laut Lazaridis & Reich Admixture bei dem von Goldberg et al. gewählten Setting eine Bias (Verzerrung) produziert, die zu einem fehlerhaften Ergebnis führt. Zieht man den Fehler in Betracht gibt es laut Lazaridis & Reich keine vorwiegend männliche Einwanderung aus der Steppe. Bei ihrer Antwort räumen Goldberg et al. ein, dass Admixture zwar in bestimmten Bereichen eine Bias produziert, aber ihre Simulationen unter Berücksichtigung dessen immer noch zu einem Ergebnis kommen, dass 4-7 mal mehr Männer als Frauen aus der Steppe nach Mitteleuropa migriert sind. In ihrer vorigen Veröffentlichung hatten sie das Verhältnis noch auf 5-14fach geschätzt. I.Ü. gehen sie davon aus, dass mehr aDNA-Daten zu genaueren Ergebnissen in ihrem Sinne führen werden.
Nun ja. Es gibt ja auch eine Hypothese, die unter anderem der Archäologe Alexander Häusler vertritt. Er bezeichnet die Einwanderung indogermanischer Steppennomaden als "Mythos" und postuliert eine kontinuierliche Enwicklung der mitteleuropäische Bevölkerung ohne jede Einwirkung von außen.
Häuslers Autochthonen-Theorie dürfte spätestens seit Haak et al. vom Tisch sein, oder?