lend-lease: die US-Lieferungen an die Sowjetunion 1941-45

@silesia
Es wurde auch die Verlegung von Verbänden der 6.Armee diskutiert. Immerhin ist dies noch darstellbar auch wenn Stalingrad nicht erobert worden wäre, die Verlegung von Verbänden von HG A (auch nach Eroberung der Ölfelder von Majkop und Baku) nmA nicht.

Die Bindung der HG A durch die sow.Kaukasuskräfte (inkl. Zuführungen) hatte ich schon verstanden. Ich denke allerdings, das diese Bindung auch ohne LL vorhanden gewesen wäre. Allerdings einfach südlicher (im Irak / Iran).

Die Folgen der Aufsplitterung zeigten sich wohl auch schon früher als beim Festlaufen vor dem Kaukasus. Schon die "Kesselschlacht" nördl. Rostow, mit massiver Einmischung Hitlers, zeigte sich das die Op. in 2 Teile zerschnitten worden war.

Die LL-Lokomotiven haben die sow. Verkehrssituation entlastet - nicht mehr - nicht weniger. Wenn man die Transportleistungen der Sowjetunion ab Beginn Op. Barbarossa nimmt,
a.) Aufbau der westl. milit. Infrastruktur
b.) Verlagerung der rückwärtigen Staffeln in den westlichen Raum
b.) Industrieverlagerung mit allen "Zubehör"
kann ich mir jetzt nicht direkt vorstellen das der unterstellte Enpaß tatsächlich so existent war. In der Situation sicherlich, aber grundsätzlich ?
 
Es wurde auch die Verlegung von Verbänden der 6.Armee diskutiert. Immerhin ist dies noch darstellbar auch wenn Stalingrad nicht erobert worden wäre, die Verlegung von Verbänden von HG A (auch nach Eroberung der Ölfelder von Majkop und Baku) nmA nicht.

Naja, ich habe lediglich den Meinungsstreit OKH-Hitler abgebildet. Die Verlegung von 3 PDs in den gefährdeten Bereich hinter den Don wurde diskutiert und abgelehnt (in Verbindung mit der erkannten Bedrohung im Don-Bogen).

Die Bindung der HG A durch die sow.Kaukasuskräfte (inkl. Zuführungen) hatte ich schon verstanden. Ich denke allerdings, das diese Bindung auch ohne LL vorhanden gewesen wäre. Allerdings einfach südlicher (im Irak / Iran).
Da sind wir unterschiedlicher Meinung, ausgehend von der Hypothese eines frühen Zusammenbruchs der Kauskasusfronten (ohne nachfolgende Zuführung).

Die Folgen der Aufsplitterung zeigten sich wohl auch schon früher als beim Festlaufen vor dem Kaukasus.
Sicher. Die Frage ist hier allerdings, unter welchen Umständen die Kaukasusfront zu halten war. Und da spielen die Versorgungsleistungen eine beachtliche Rolle.

Die LL-Lokomotiven haben die sow. Verkehrssituation entlastet - nicht mehr - nicht weniger. Wenn man die Transportleistungen der Sowjetunion ab Beginn Op. Barbarossa nimmt,
a.) Aufbau der westl. milit. Infrastruktur
b.) Verlagerung der rückwärtigen Staffeln in den westlichen Raum
b.) Industrieverlagerung mit allen "Zubehör"
kann ich mir jetzt nicht direkt vorstellen das der unterstellte Enpaß tatsächlich so existent war. In der Situation sicherlich, aber grundsätzlich ?
Das ist eine gute Zusammenstellung! Es fehlen noch die zig-Millionen Personentransporte.

Hast Du einmal überlegt, welche Folgen diese logistische Anspannung für den kriegsrelevanten industriellen und landwirtschaftlichen Komplex der SU in 1941 gehabt hat? Wir reden - sofern die Friedenskapazität der Eisenbahnstrecken nicht gewaltige Überkapazitäten an rollendem Material verfügte, was ich glatt ausschließen würde - über den Zusammenbruch des restlichen Transportsystems (insbesondere Nahrungsmittel, Rohstoffe). Mir sind diese "Verschiebungen", die einige Hundert Mio. Tonnenkilometer umfaßt haben dürften und die wohl auch früher als Juni 1941 begonnen haben, logistisch ein Rätsel. Ich habe dafür nur die Hypothese, dass ein Großteil der Transport-Ressourcen auf der Schiene von Juni-November 1941 im Westen mit Abtransporten beschäftigt waren, entsprechend müssen sich die Engpässe anderenorts ergeben haben.

Knappe Hinweise enthalten die GVK-Bände.

(dazu kommen noch die Verluste an rollendem Material in den Westgebieten)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat silesia:
Oder: Auswirkungen der sowjetischen Luftüberlegenheit (aus Persien unterstützt, in manchen Quellen als "erdrückend" bezeichnet) beim Vorstoß gegen den Kaukasus?

Liddell Hart schreibt "Kleists Luftwaffe und die Masse seiner Flak" wäre zuvor in den Raum Stalingrad verlegt worden.
Woraus ich schließe, dass zuvor im Kaukasus nicht mehr viel los war, mit der "Roten Luftwaffe".
Für die letzten Angriffe hat man dann Kleist an Luftunterstützung alles irgendwie greifbare gegeben.
 
@silesia
Da sind wir unterschiedlicher Meinung, ausgehend von der Hypothese eines frühen Zusammenbruchs der Kauskasusfronten (ohne nachfolgende Zuführung).
tatsächlich?
Irak / Iran waren im Besitz der Westallierten. Ist es vorstellbar das HG A Baku erobert, evtl bis zur sow. / iranischen Grenze vorstößt und danach haltmacht?
Das verstehe ich gerade nicht

Engpaß der sow. Eisenbahnen
Hast Du einmal überlegt, welche Folgen diese logistische Anspannung für den kriegsrelevanten industriellen und landwirtschaftlichen Komplex der SU in 1941 gehabt hat?
Ja.
Mit In der Situation sicherlich war eben die Situation 1941 und den aufgeführten Aufgaben gemeint.

Um aber die Bewältigung der obigen Aufgaben 1941 überhaupt realisieren zu wollen mußten die sow. Eisenbahnen erhebliche Kapazitäten besessen haben.
Aus diesem Grund sehe ich die 2.000 LL-Loks nur als marginale Entlastung an die erheblich weniger wichtig war als zb. die LL-Zuführungen bei LKWs, Nachrichtenmitteln (und einiges anderes).
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Liddell Hart schreibt "Kleists Luftwaffe und die Masse seiner Flak" wäre zuvor in den Raum Stalingrad verlegt worden.
Kleist war OB der (gleichnamigen) Panzergruppe Kleist - später 1.Panzerarmee. Nach den deutschen Grundsätzen verfügten Armeen nicht über integrierte "Luftwaffe". Die Masse der Flak war ebenso der Luftwaffe unterstellt und nicht Heeresverbänden.
 
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Kleist war OB der (gleichnamigen) Panzergruppe Kleist - später 1.Panzerarmee. Nach den deutschen Grundsätzen verfügten Armeen nicht über integrierte "Luftwaffe". Die Masse der Flak war ebenso der Luftwaffe unterstellt und nicht Heeresverbänden.

Hart wird das gewusst haben, ich weiß es auch und von daher dachte ich nicht, dass Hart´s Wortwahl (oder die des Übersetzers) bei den Militär-Cracks dieses Forums für Irritationen sorgen würde.

Aber OK, ich denke Du hast es doch verstanden.
 
Hart wird das gewusst haben, ich weiß es auch und von daher dachte ich nicht, dass Hart´s Wortwahl (oder die des Übersetzers) bei den Militär-Cracks dieses Forums für Irritationen sorgen würde.

Aber OK, ich denke Du hast es doch verstanden.
Wie groß ist die Möglichkeit das in diesem Forum Leute mitlesen welche wenig Ahnung von der Gliederung der deutschen Wehrmacht haben?
 
Liddell Hart schreibt "Kleists Luftwaffe und die Masse seiner Flak" wäre zuvor in den Raum Stalingrad verlegt worden.
Woraus ich schließe, dass zuvor im Kaukasus nicht mehr viel los war, mit der "Roten Luftwaffe".Für die letzten Angriffe hat man dann Kleist an Luftunterstützung alles irgendwie greifbare gegeben.

Der Schluß ist allerdings nicht richtig, auch Liddel Hart beschreibt das nicht zutreffend.

Zunächst Flak: die Verbände im Süden (mehrere Flakregimenter) waren auf die 1. Panzerarmee und die 17. Armee aufgeteilt, Verteilung kann ich nachreichen. Abzüge nach Stalingrad sind mW keine dokumentiert.

Flugzeuge: die russische Luftstärke wuchs mit Annäherung an das Kaukasusgebirge, und entwickelte sich trotz starker Verluste zur Luftüberlegenheit (bzgl. Präsenz). Deutscherseits waren hier die II./JG52 und die III./JG52 involviert, bei der II. mit einer kurzen Unterbrechung im August. Es gab keine Abzüge 9-11/1942 nach Stalingrad.

ein Bruchstück: Lagebericht OKW 18.8.42, I/S. 610: Überlegenheit der russischen Luftwaffe, die den eigenen Truppen erheblich zusetzen. Solche Berichte lassen sich massenhaft im Detail finden. Der deutsche Jagdschutz umfaßte zeitweise 30 einsatzfähige Bf109 auf 1000km Frontlänge, insgesamt 122 Flugzeuge hier beim IV. Fliegerkorps. Ein Beleg für die Heftigkeit der Kämpfe: die II+III/52 schossen im Aug42/Okt42 307+646, insgesamt 953 Flugzeuge im Kaukasus ab (Einzelnachweise: Prien/Jagdfliegerverbände 9 II, S. 486, 551), ohne die gefühlte sowjetische Luftüberlegenheit stoppen zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
..ein Bruchstück: Lagebericht OKW 18.8.42, I/S. 610: Überlegenheit der russischen Luftwaffe, die den eigenen Truppen erheblich zusetzen. Solche Berichte lassen sich massenhaft im Detail finden. Der deutsche Jagdschutz umfaßte zeitweise 30 einsatzfähige Bf109 auf 1000km Frontlänge, insgesamt 122 Flugzeuge hier beim IV. Fliegerkorps. Ein Beleg für die Heftigkeit der Kämpfe: die II+III/52 schossen im Aug42/Okt42 307+646, insgesamt 953 Flugzeuge im Kaukasus ab (Einzelnachweise: Prien/Jagdfliegerverbände 9 II, S. 486, 551), ohne die gefühlte sowjetische Luftüberlegenheit stoppen zu können.

...In diesem Zusammenhang fragt man sich noch mehr, wie sich diese sowjetische Luftüberlegenheit überhaupt hat bilden können? Im Sommer 1942 legten etwa das VIII. Fliegerkorps und andere Verbände der 4. Luftflotte Stalingrad mehr und mehr in Trümmern. Dabei hatte die Kaukasusfront neben dem Schutz der bedrohten, wirtschaftlich wichtigen Zentren wohl "strategisch" nur die Aufgabe hatte die Deutschen zum Stehen zu bringen. Dabei war mit dem Besitz von Stalingrad und der Wolgamündung auch der strategische Landzugang in den bedrohten Kaukasus verbunden... Kurz: Die Frage drängt sich wirklich auf, ob es einen Zusammenhang zwischen Luftüberlegenheit der Russen im Kaukasus und der "kurzen Versorgungsroute" der LL-Lieferungen gab?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Um die Nahrungsmittelversorgung der unbesetzten SU zu skizzieren: 1940 - 41 - 42 - 43

Getreide (alle Arten, inkl. Futtergetreide), Mio. Tonnen: 95,5 - 55,9 - 29,7 - 29,4
(Ausgangswerte 1940 umstritten und vermutlich 10% niedriger, siehe oben)
Kartoffeln (alle Verwendungen), Mio. To.: 75,9 - 26,4 - 23,8 - 34,9
Obst+Gemüse, Mio. To.: 13,7 - 5,5 - 4,3 - 6,7
Sonnenblumenöl, tsd. To.: 2636 - 909 - 283 - 784
Milch, Mio. To.: 33,6 - 25,5 - 15,8 - 16,4
Fleisch, Lebendgewichte, Mio. To.: 7,5 - 7,0 - 3,4 -3,3
Eier, Mrd. Stück: 12,2 - 9,3 - 4,5 - 3,5

Das dürfte wohl die "Zuckerrüben-Diskussion" von oben ergänzen, bzw. Nachtrag Zuckerrüben: 18,0 - 1,9 - 2,1 - 1,3

Die Ausgangswerte 1940 (Getreide, Fleisch, Kartoffeln) kann man etwa um 10-20% Exporte mindern, die Basis bildet dann die Vorkriegsversorgung. Zu berücksichtigen sind dann die Bevölkerungsverluste in den besetzten Gebieten, der Rest war auf der Basis 1942 in einer Kriegswirtschaft zu ernähren. Das dürfte sehr eng geworden sein. Danach würde ich schätzen, dass auf den Kalorien-Jahreswert für 4,5 Mio. Menschen in der LL-Zufuhr schlecht verzichtet werden konnte, ohne Hungersnot bzw. ernährungsbedingte Absenkung der Industrieproduktion.

Dazu die Viehbestände 1941 -42- 43, in Mio. Stück:
Rinder: 51,5 - 31,4 - 28,4
Schweine: 27,5 - 8,2 - 6,0
Schafe: 91,6 - 70,6 - 61,8
Pferde: 21,0 - 10,0 - 8,1
Evakuiert wurden 1941 rd. 8,5 Mio. Stück Vieh, davon 5,1 Mio. Schafe, 2,4 Mio. Rinder

@mhorgran:
Die Eisenbahnkapazitäten waren so bemessen, dass es bereits während des russisch-finnischen Winterkrieges aufgrund der Belegung mit militärischer Fracht zu Produktionsstockungen in den Leningrader und Moskauer Betrieben kam. (Nur als Facette gedacht, um sich mal dem Problem quantitativ zu nähern)

Literatur: Davis/Harrison sowie Harrison.
 
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@silesia
Die Eisenbahnkapazitäten ist zu trennen
a.) in Infrastruktur wie Unterbau der Eisenbahnlinien, einfacher oder mehrgleisiger Strang, Ausbau der Bahnhöfe / Weichen etc. usw. ... .
b.) rollendes Material wie Lokomotiven und Waggons.

Da dein Beispiel nur örtlich begrenzt war kann man, nmA, daraus ableiten das "nur" die Infrastruktur überlastet waren.
 
Auf das Finnlandproblem bin ich auch gestoßen (Harrison: Soviet Plannin, S. 31). Und es fand keine wirklich Verbesserung der Infrastuktur statt.

Die Erweiterung des Streckennetzes wurde durch die Annektion des Baltikums erreicht.

Insgesamt war das Netzt in seiner Leistungsfähigkeit deutlich unter dem amerikanischen Standard und auch unter dem deutschen.

Das betraf sowohl den Ausbau in zweispurige Gleisführung, aber auch die Ausrüstung mit moderner Signaltechnik.

Ein Aspekt, den man nicht unterschätzen sollte ist, dass das Transportsystem in starkem Maße durch die Säuberungen betroffen waren. In 37 konnte Teilabschnitte nicht betrieben werden, da nicht ausreichend Personal zur Verfügung stand.

Und noch eine Größe, die die Bedeutung der Schiene illustriert. In Anlehnung an Kumanev (1976) berichtet Harrison (ebd. S. 124) dass 83 Prozent des Frachtaufkommens und 70 Prozent der militärischen Güter per Schiene durch die SU während der Kriegsjahre transportiert wurden.

Das Mengengerüstläßt sich folgendermaßen schätzen (Dunn: The Soviet Economy and the Red Army, S. 199ff):

Bestand Lokomotiven 41: ca. 25.000
ca. bis 43 (entsprechend deutschen Schätzungen!!!!???? vgl Dunn, ebd, S. 200)
- erobert oder zerstört ca. 25 %
(dabei sollen ein Großteil der Lokomotiven dem Vormarsch 41 entkommen ein)
- durch Luftangriffe zerstört ca. 30 %
ca. LL Lieferungen 1300 bis 43:
Bestand 43 ca. 13.000 bis 15.000 Lokomotiven.

Die Lieferungen entsprechend ca. 10 Prozent des Bestands 1943.

Wie hoch nun der Anteil des Erfolgs der RKKA bei den LL-Lieferungen bei Lokomotiven sein mag ist letztlich schwer zu ermessen. Die zitierten Autoren bemessen ihn als relativ hoch.

Relevant ist dabei nicht zuletzt, dass die SU durch die LL-Lieferungen, auch im Bereich der Lokomotiven ihre Tiefenrüstung von ziviler Fertigung auf militärische Produktion umstellen konnte. Eine Umsatnd, der planerisch bereits 41 abzusehen war und frühzeitig die Umstellung der entsprechenden spezialisierten Industriebereiche komplett auf Panzerbau in 41/42 ermöglichte, so das Urteil von Harrison.
 
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@thanepower
interessant.

Ob die Sowjetunion allerdings, bei einem angenommenen Verlust von 55 % ihrer Lokomotiven auf eine Neuproduktion verzichten konnte wage ich dann doch zu bezweifeln.

Auf das Finnlandproblem bin ich auch gestoßen (Harrison: Soviet Plannin, S. 31). Und es fand keine wirklich Verbesserung der Infrastuktur statt.

Insgesamt war das Netzt in seiner Leistungsfähigkeit deutlich unter dem amerikanischen Standard und auch unter dem deutschen.
a.) in welchem Zeitraum fand keine "wirkliche Verbesserung der Infrastruktur" statt?
b.) Das sow. Eisenbahnnetz erreichte, in Masse, sicherlich nicht die techn. Leistungsfähigkeit der USA oder Deutschlands.
Allerdings fuhr die sow.Eisenbahn, in vielen Belangen, mit geringeren Sicherheitsstandarts - besonders im Krieg.
 
1. Ob die Sowjetunion allerdings, bei einem angenommenen Verlust von 55 % ihrer Lokomotiven auf eine Neuproduktion verzichten konnte wage ich dann doch zu bezweifeln.

2. a.) in welchem Zeitraum fand keine "wirkliche Verbesserung der Infrastruktur" statt?

3. Allerdings fuhr die sow.Eisenbahn, in vielen Belangen, mit geringeren Sicherheitsstandarts - besonders im Krieg.

zu 1. Diese Zahlen unterstreichen m.E. die hohe Bedeutung von LL-Lieferungen, weil sie die Planungssicherheit für die Rüstungskonversion zur Kriegswirtschaft für die entsprechenden Stellen in der SU erhöht haben.

Dunn nimmt bezug auf Verlustschätzungen der Wehrmacht, die in der Regel nicht so schlecht waren, wie mal im GF am Beispiel Kursk durchgespielt, soweit ich mich erinnere. Sofern präzisere Schätzungen vorliegen, können wir den geschätzen Bestand gerne anpassen.

Deswegen konnte im Rahmen der Priorisierung das produziert werden, was man komparativ besser und günstiger produzieren konnte und das waren Panzer und Flugzeuge. Mit der Verlagerung aus der westlichen SU in die östlichen Bereich konnte die Umrüstung der Maschinen für Lokomotivenproduktion auf Panzerproduktion in einer Phase stattfinden und so die bereits erheblichen Ausfälle durch die Verlagerung der Rüstungsindustrie nicht zusätzlich erhöht werden.

In diesem Sinne verweist diese Arbeitsteilung bereits auf eine globalisierte Arbeitsteilung.

zu 2. die Jahre 39 und 40 waren keine besonders erfolgreichen Jahre für die Planerfüllung in der SU. Davon war auch der Ausbau des Streckensystems in der SU betroffen.

Besonders prekär stellte sich die Qualität und die Dichte des Streckensystem in den seit 39 eroberten Gebieten dar.

zu 3. ja, schon, dennoch wurde auf eingleisigen Strecken versucht, unter Einsatz von "fahnenbewaffneten" Streckenposten, das Fehlen elektirischer Signalanlagen zu kompensieren. Dennoch gab s wohl durchaus häufiger Unfälle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie groß ist die Möglichkeit das in diesem Forum Leute mitlesen welche wenig Ahnung von der Gliederung der deutschen Wehrmacht haben?

OT: Also ich möchte doch mal an der Stelle betonen, daß hier jeder Lesen darf, auch wenn er wie du so schön sagst, keine Ahnung vom Thema hat.

Wenn dir Kritik oder andere Meinungen oder Widerworte von jeglicher Art missfallen, dann mache eine eigene Internetseite auf. Da kannst Du schreiben, ohne das jemand auf deine Artikel reagiert.

Hier im Forum kann jeder Mitlesen und wenn jemand etwas zum Thema annähernd zu sagen hat, egal ob ein Wissender oder Unwissender ist, kann er das tun!
Du kannst jedenfalls hier niemanden das Schreiben verbieten und das Lesen schondreimal nicht. :motz:
 
Wie hoch nun der Anteil des Erfolgs der RKKA bei den LL-Lieferungen bei Lokomotiven sein mag ist letztlich schwer zu ermessen. Die zitierten Autoren bemessen ihn als relativ hoch.

Die Schätzung von 10% LL-Anteil bei den Lokomotiven ist beeindruckend.

Die Hypothese (-> höhere Verluste als beim Waggonmaterial) wird durch einige Berichte aus dem Luftwaffenbereich gestützt, nach der die Luftwaffe 1941/42 (in 1942 beim Vormarsch im Süden) auf Lokomotiven besonders achtete.

Bei den Waggons selber sind die Wirkungen schlecht einzuschätzen, da die sowjetische Eisenbahn hier in der Industrialisierung auf 4-Achser setzte, die etwa doppelte Ladung ggü. den früheren Versionen aufwiesen. Überhaupt dürfte das Material teilweise sehr alt gewesen sein und beachtliche Teile noch aus der Zarenzeit stammten.

Zu dem Eisenbahnanteil möchte ich die Schätzung oben von thanepower bekräftigen: der Anteil an den gesamten Transportsektor schwankte 1939-44 zwischen 80 und 84%, ist also für den industriellen Sektor, Rohstofftransporte und die Massengüter der Nahrungsmittel von herausragender Bedeutung. Übrigens ist hier auch die Altersstruktur der Loks interessant, die man überschlägig aus Bestand und Ja-Pro ableiten kann.

Da sich die Tonnenkilometer zwischen 1938 und 1940 nur unwesentlich verändert haben, ist die Vollauslastung des Systems (bei industriell und landwirtschaftlich steigendem Bedarf) plausibel. Die SU wird hier ohne große "Reserven" (=bei konstanten Ausrüstungen sind das nicht ausrüstungsbedingte Standzeiten) in den Krieg eingestiegen sein. Zu den Engpässen, einige Faktoren sind schon angefügt, zwei Wesentliche fehlen noch:
Ausrüstung (Netz + rollendes Material)
Personal ...
wären zu ergänzen um
Betriebsmittel (hier die Engpässe bei Kohle und Treibstoffen, die 1941/42 auftraten)
Logistik (ein ganz wesentlicher Faktor über Ineffizienzen, der Standzeiten, Instandsetzungen und Ladezeiten beeinflußt)

Die Stockungen in Moskau während des Winterkrieges wird man nicht allein dem Netz, sondern allen 4 Faktoren zuschreiben müssen. Diese Engpässe waren somit nicht "lokal begrenzt".


Wenn man von einem volkswirtschaftlich normal ausgelasteten System in 1940 ausgeht (Kapazität in bewegter Tonnage, Rollzeiten mit Fracht, Entfernungen, oder Tonnekilometer gemessen), muß die Zusatzbelastung durch militärische Transporte (Truppen, Munition, sonstige Versorgung) und die Evakuierungen zu Lasten der industriell-landwirtschaftlichen Komplexe im Osten gegangen sein und damit einen Teil der Rückgänge erklären.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Köbis17
Gehts noch?

Weder habe ich jemanden DAS LESEN noch DAS SCHREIBEN verboten. Wenn du das mal "in Ruhe" lesen würdest könntest auch du das erkennen.

Aber anscheinend dürfen hier nur manche (wie Köbis?) Aussagen von Autoren ala Hart in den richtigen Kontext stellen.
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@thanepower
zu 1.) hab nochmal im Thread nachgelesen.
Wenn deine Zahl aus diesem Post http://www.geschichtsforum.de/507656-post19.html stimmen würde (die sow. produzierte während der Kriegszeit 800 Lokomotiven) dann hättest du recht. Mir kommt die Zahl aber sehr gering vor - ich kann dazu leider keine Zahlen liefern.

Die Lok-Verluste der sow. Eisenbahn endeten nicht 1943. Interessanteweise wurden bei der deutschen Luftwaffe wurden einige spezielle Eisenbahnjagdstaffeln aufgestellt.

zu 2.)
ja, die geringe Eisenbahnkapazität in den sow. westl. Provinzen war ein Grund für die nach vorne gestaffelte Aufstellung der Roten Armee.
 
Die Produktionszahlen sind diejenigen aus der Literatur und sind mW nicht streitig.

Dazu zwei Hinweise:

1. die Vorkriegsproduktion betrug im Durchschnitt rd. 1000 pro Jahr in den 1930ern, davor wurden 600-800 der alten Vorkriegsmodelle gebaut (Harrison/Wheatcroft). Etwa 10.000 der Loks dürften somit im Durchschnitt 5 Jahre alt gewesen sein, der Rest erheblich älter und zuglastig schwächere Vorkriegs-Modelle.

2. Als Produktionswerk: Lugansk/Woroshilovgrad (ehemalige Russische Maschinenbaugesellschaft Hartmann in Lugansk), daneben Brjansk und Leningrad (Kirov).
2-8-4 - Wikipedia, the free encyclopedia
Hier gibt es auch interessante Strecken-Verteilungen zu dem einen Typ vom 1.1.1941.
Steam locomotive FD - Wikipedia, the free encyclopedia
Luhanskteplovoz - Wikipedia, the free encyclopedia
Die Werke wurden 1941 offenbar auf Panzerproduktion umgestellt.
Interessant sind die Abtransporte halbfertiger Loks, die in Ulan Ude fertig gestellt wurden.
 
@Köbis17
Gehts noch?

Weder habe ich jemanden DAS LESEN noch DAS SCHREIBEN verboten. Wenn du das mal "in Ruhe" lesen würdest könntest auch du das erkennen.

Aber anscheinend dürfen hier nur manche (wie Köbis?) Aussagen von Autoren ala Hart in den richtigen Kontext stellen.

Lieber mhorgran,

ich beteilige mich aus Fachunkenntis nicht an dieser Diskussionsrunde, das bedeutet aber nicht, dass ich es nicht dennoch tue.
Meine Information über das Lesen und Schreiben hier im Forum bezog sich auf den allg. Grundsatz hier, nicht auf Interpretationen von Fachliteratur.

Und bei der Interpretation von Fachliteratur, kann sich eine festgefahrene Meinung sehr hinterlich auswirken, nicht nur hier bei diesen Thema. :fs:
Objektivität ist da gefragt...
 
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