Arcimboldo schrieb:in Erweiterung dessen könnte man es auch so ausdrücken:
Die Nazi-Verbrecher wurden durch Weggucken und Nichtstun in ihrem verbrecherischen Tun richtig ermutigt.
Solange keine pers. Nachteile in materieller-wie beruflicher Hinsicht entstanden sind , wurde das Interesse für den Nachbarn, der plötzlich weg war nicht geweckt . Zu wenige haben aus Gewissensgründen hinterfragt,warum die Repressionsschraube gegen Mitglieder aus der Mitte der Gesellschaft ständig angezogen worden ist. Der Hinweis, daß es nur unter dem Einsatz der eigenen Karriere, später des Lebens, möglich gewesen wäre in aktive Opposition zu treten gilt noch nicht für die frühen Jahre der braunen Diktatur und davor. Darin sehe ich einer der Gründe für die notwendige kollektive Verantwortungsübernahme heute - für die kollektive Unterlassungsschuld von damals.
Aber ist das nicht letztlich ein ganz normales Verhalten? Ich meine, auch heute ist es so, dass vielen Leuten etwas nicht passt, aber wer tut schon aktiv etwas dagegen? Die meisten Menschen warten doch immer erst ab, schaun ob sich fuer sie persoenlich was aendert, obs schlechter oder besser wird. Ich finde, es ist sehr, sehr schwer, bis unmoeglich fue runs, sich in die Denkweise der damaligen Normalbuerger hineinzuversetzten. Auch schon was die Anfangszeit nach der Machtuebernahme angeht. Kann man wirklich eine instantane Ablehnungshaltung der Bevoelkerung gegenueber den NAzis direkt 1933 erwarten? Ist das nicht zusehr aus der Haltung dessen gedacht, der im Nachhinein weiss, wie alles ausgegangen ist?