muck
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@Turgot Das Missverständnis zwischen Dir einerseits und @El Quijote und mir auf der anderen Seite beruht allein darauf, dass Du das Wörtchen "Verstehen" als moralische Wertung auffassen willst und jede andere Bedeutung kategorisch ausschließt. Da bist Du im Irrtum, behaupte ich.
Wer stiehlt, um nicht zu verhungern, begeht nichtsdestotrotz eine Straftat, ein Unrecht. Wer stiehlt, weil er reich sein will, begeht ebenfalls eine Straftat, ein Unrecht (mag das eine auch schwerer wiegen als das andere). Dennoch sind beide Motive verständlich, weil es nicht abseitig ist, sie zu empfinden.
Wenn ich am Hungern wäre, würde ich wohl auch stehlen; denn ich möchte nicht verhungern. Und wenn sich mir die Möglichkeit böte, durch Diebstahl zu Reichtum zu kommen, wer weiß, ob ich der Versuchung widerstünde. Denn wie die meisten Leute wäre auch ich gerne reich.
Keine dieser Feststellungen ändert jedoch auch nur das Geringste daran, dass ich Unrecht begehen, das Falsche tun würde. Denn mag mein Motiv noch so verständlich sein, gibt es mir nicht das Recht, von anderen zu stehlen. Dein Rigorismus läuft freilich auf ein unrealistisches Menschenbild hinaus.
Du erwartest nämlich, dass Rotarmisten, die erstens nicht in einer freiheitlichen Gesellschaft sozialisiert worden waren, zweitens gegen ihren Willen einen furchtbaren Krieg hatten durchleiden müssen, und drittens Ziel eines unterschiedslosen Vernichtungswillens geworden waren, samt und sonders hätten fähig und willens sein müssen, ihren Hass zu unterdrücken.
Menschen funktionieren so nun mal nicht. Menschen erliegen manchmal ihren Impulsen.
Nichtsdestoweniger sind sie schuldig, sollten sie ihnen nachgeben. Aber nicht etwa, weil ihre Motive nicht verständlich wären, sondern weil eine Werteordnung, um überhaupt Ordnung zu sein, niemandem erlauben kann, sich nach eigenem Gutdünken über sie hinwegzusetzen.
Wer stiehlt, um nicht zu verhungern, begeht nichtsdestotrotz eine Straftat, ein Unrecht. Wer stiehlt, weil er reich sein will, begeht ebenfalls eine Straftat, ein Unrecht (mag das eine auch schwerer wiegen als das andere). Dennoch sind beide Motive verständlich, weil es nicht abseitig ist, sie zu empfinden.
Wenn ich am Hungern wäre, würde ich wohl auch stehlen; denn ich möchte nicht verhungern. Und wenn sich mir die Möglichkeit böte, durch Diebstahl zu Reichtum zu kommen, wer weiß, ob ich der Versuchung widerstünde. Denn wie die meisten Leute wäre auch ich gerne reich.
Keine dieser Feststellungen ändert jedoch auch nur das Geringste daran, dass ich Unrecht begehen, das Falsche tun würde. Denn mag mein Motiv noch so verständlich sein, gibt es mir nicht das Recht, von anderen zu stehlen. Dein Rigorismus läuft freilich auf ein unrealistisches Menschenbild hinaus.
Du erwartest nämlich, dass Rotarmisten, die erstens nicht in einer freiheitlichen Gesellschaft sozialisiert worden waren, zweitens gegen ihren Willen einen furchtbaren Krieg hatten durchleiden müssen, und drittens Ziel eines unterschiedslosen Vernichtungswillens geworden waren, samt und sonders hätten fähig und willens sein müssen, ihren Hass zu unterdrücken.
Menschen funktionieren so nun mal nicht. Menschen erliegen manchmal ihren Impulsen.
Nichtsdestoweniger sind sie schuldig, sollten sie ihnen nachgeben. Aber nicht etwa, weil ihre Motive nicht verständlich wären, sondern weil eine Werteordnung, um überhaupt Ordnung zu sein, niemandem erlauben kann, sich nach eigenem Gutdünken über sie hinwegzusetzen.
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