Tib. Gabinius schrieb:
Es ist zwar nett gemeint, aber über die Möglichkeiten und Fähigkeiten einer militärischen Sparte brauchst du mich nicht aufklären
Ich tu's auch nie wieder (snief). :heul:
Tib. Gabinius schrieb:
Ein geordneter Rückzug würde bedeuten, entweder während des Kampfes zurück zu weichen. Dies ist schon theoretisch nicht möglich, da die in der Sicht stark eingeschränkten Krieger nicht sehen, wohin sie steigen und ein hinfallen sofort Konsequenen nach sich zöge, wie du dir vorstellen kannst...Es ist nicht anzunehmen, dass ein riesiges Heer, wie das der Perser den deutlich unterlegenen allzuviele Pausen läßt, und wenn sie nicht im Nahkampf waren werden sie ihre Pfeile engesetzten haben. Sich in einer solchen Situation umzudrehen ist verlustreich und ein für Phalanxen schwieriges Manöver, zumal wenn der Raum begrenzt ist.
Deine Argumentation ist verdammt stichhaltig, Tib. Gabinius. Das muß ich zugeben.
Ich denke, meine Quelle war das Werk meines Leib- und Magen Historikers Ernle Bradford, "The battle for the west". Ich kann mich aber auch irren, da mir das Werk zur Zeit nicht vorliegt (mußte eine Fernleihe bemühen, um überhaupt ranzukommen).
Quintus Fabius schrieb:
]Dafür gibt es ja die Geologie. Höchstwahrscheinlich war der „Engpaß“ damals mindestens 1 km breit, maximal (andere Lehrmeinung) war er um die 2 km breit. Heute ist die engste Stelle etwas über 4 km breit.
Folgendes vermerkt der Reiseführer "Per Anhalter durch die Galaxis"...quatsch
, die encyclopedia.org zur Beschaffenheit des Passes:
In the time of Leonidas the pass was a narrow track (probably about 14 yds. wide) under the cliff. In modern times the deposits of the Spercheius have widened it to a breadth of i| to 3 m. broad.
For the topography see Grundy, Great Persian War, pp. 277-291
14 Yards (1 Yard= 0,914 m, also knapp 13 Meter) wäre schon sehr schmal. Ich kenne auch andere Angaben, aber von einem 1000m breiten Pass habe ich bisher nirgendwo gelesen. Ganz offensichtlich sind sich hier aber nicht mal die Fachleute einig.
Quintus Fabius schrieb:
Die Perser wußten vermutlich nicht genau, wieviel griechische Truppen sich dort aufhielten
Selbst, wenn Du die griechischen Berichte, in denen die persischen Späher eindeutig erwähnt werden, für Spartanerpropaganda hälst, Quintus:
Glaubst Du wirklich, Xerxes hätte drei Tage lang im Feldlager die Däumchen gedreht, anstatt sich über die Stärke des feindlichen Heeres zu informieren?
Quintus Fabius schrieb:
Diese wollten sie nicht entkommen lassen und vernichten. Daher entsandten sie die Unsterbliche Garde durch das Gebirge in den Rücken der Feinde.
Du scheinst überhaupt nichts von dem zu glauben, was in den Geschichtsbüchern steht, was?
Vielleicht bist zu zumindest der Logik zugänglich: Wenn die Perser eine Umgehung und Einkesselung der Griechen von vornherein planten, wie Du glaubst, weshalb haben sie sich dann erst einmal einen ganzen Tag lang sinnlos den Schädel an der griechischen Phalanx eingerannt? In der Absicht einer Einkesselung des Gegners koordiniert man doch die Angriffe der "Zange", so wie es die Perser nach dem Verrat des Ephialtes dann auch erfolgreich taten!
Quintus Fabius schrieb:
Zwar wäre dann der Weg frei gewesen, aber man hätte die Griechen trotzdem vernichten müssen, um nicht griechische Verbände im Rücken zu haben, die dann die Nachschublinien angreifen können. Im übrigen wäre ein solcher Rückzug ins Landesinnere von den Spartanern die richtige Entscheidung gewesen
Ich respektiere deine Überlegungen, Quintus, kann sie jedoch nicht teilen, da die Versorgung der persischen Armee in erster Linie durch die Flotte erfolgte. Eine solche Taktik wäre imho daher militärisch wirklich sinnlos.
Quintus Fabius schrieb:
Xerxes hatte zwar die Griechische Flotte vorher ausmanövriert und sie war daher geflohen, aber sie war nicht geschlagen
Etwas widersprüchlich, deine Aussagen.
Wenn die griechische Flotte geflohen war, wie Du sagst, dann hätte sie auch keine Gefahr mehr für die persische Flotte dargestellt. Selbst, wenn sie direkt wieder kehrt gemacht und erneut angegriffen hätte, hätte die Perserflotte immer noch über genügend Deckungskräfte verfügt, um die Truppentransporte zu sichern, da sie der Griechischen Flotte nach ALLEN Angaben zahlenmäßig überlegen war.
Quintus Fabius schrieb:
Der Durchschnitt der Verlustverhältnisse aller Schlachten zwischen Persern und Griechen belief sich auf 1 : 3, d.h. 1 Grieche auf 3 Perser. Im weiteren gehe ich von ungefähr 1000 Griechen in dem Paß aus, also verloren die Perser 3000 Mann.
Was die Verlustzahlen angeht, erscheint mir deine Angabe von 3000 etwas zu gewagt, Quintus, selbst, wenn es sich dabei nur um eine persönliche Einschätzung handelt. Denn immerhin gehen die Historiker im allgemeinen von ca. 20.000 gefallenen Persern aus. Eine Differenz von 17.000 Mann ist doch etwas hoch gegriffen, finde ich. :kratz:
Quintus Fabius schrieb:
Es waren aber nur 1000 Griechen gegen 10 000 Unsterbliche und viele weitere persische Verbände, item sollten die 3000 Mann die Maximalverluste der Perser sein, da eine Zahlenmäßige Überlegenheit in dem Ausmaß die persischen Verluste gedrückt haben muß.
Um mich mal mit den Worten von Literatur-Papst Reich-Ranicki auszudrücken: Dass isst ja gerrade derr Puunkt!
Durch die Enge des Passes konnten die Perser ihre zahlenmäßige Überlegenheit nicht zum Einsatz bringen, daher hatten die Griechen sich ja auch explizit für diesen Schlachtort entschieden.
Quintus Fabius schrieb:
Meine höchsteigene Theorie
Hmmm...naja, sie sei dir genönnt.
Mir ist sie zu hanebüchen.
Aber gut - deine Meinung.