Ravenik
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Von einer "Papstkirche" kann man sinnvollerweise aber auch erst ab dem 4. Jhdt. sprechen, denn erst da konnte der römische Bischof seinen Vormachtsanspruch über einen bloßen Ehrenvorrang hinaus zumindest teilweise durchsetzen (im Osten ohnehin nie so wirklich).Wie wäre es mit "spätere Großkirche"? Oder einfach „Papstkirche“?
Allerdings konzentrierte sich der Arianismus eher auf den Osten des Reiches. Im Westen konnte er bei der romanischen Bevölkerung kaum Fuß fassen, nur bei den Germanen.Im römischen Reich gab es ja viele Religionen, die um die gleichen „Kunden“ konkurrierten. Was die Christen betraf, hatten Arianer wohl zuerst das bessere Angebot, erst später setzte sich die Papstkirche durch,
Das römische Kaisertum bestand im Osten noch über 1000 Jahre lang, und das Reich ging auch nur im Westen unter. Der Osten - wo sich die heftigsten theologischen Grabenkämpfe abspielten und wo die Kaiser am heftigsten mithineingezogen wurden und intervenierten - überdauerte. Verglichen mit dem, was sich in Byzanz im 8. Jhdt. in Zusammenhang mit dem Bilderstreit abspielte, waren die Konflikte im 4./5. Jhdt. noch vergleichsweise harmlos.Ich schätze, dass war der Anfang vom Ende des römischen Kaisertums, dem nicht mal 100 Jahre später konsequenterweise das Ende des Reiches folgte.
Einen Kausalzusammenhang Schismen - Einflussnahme auf und von Kaisern - Untergang kann ich nicht erkennen.