Dieter
Premiummitglied
Der vielleicht noch nicht einmal einen Dreiklang von einem Vierklang unterscheiden konnte.
Die Kompetenz der Nazis auf diesem Gebiet steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber ihre rückwärtsgewandte und laienhafte Auffassung stiftete genug Unheil.
Beethoven, Schubert, Liszt, Wagner, Strauss, Reger, alles Grenzbereich? Alle diese Meister haben fleißig "die Dreiklangstonalität durch irgendwelche Klangkombinationen" verbessert und erweitert.
Da gibt es keinen Zweifel, doch das ist hier nicht das entscheidende Kriterium. Die Reichsmusikkammer bestimmte, was tonal und atonal war und danach wurden Komponisten als "entartet" verfemt, ganz abgesehen von Juden, die per se als "entartet" galten.
Übrigens machten die Nazis sehr wohl einen Unterschied zwischen dem "Juden" Schönberg und dem "Arier" Webern.
Als Jude war Schönberg ohnehin "entartet", selbst wenn er wie Beethoven komponiert hätte. Sein Schüler Webern wurde ebenfalls als "entartet" eingestuft, sodass auch von ihm kein Werk aufgeführt werden durfte. Der eine war als Jude neben der Verfemung seines Werks zusätzlich mit dem Tod bedroht, der andere "nur" als Musiker kalt gestellt. Das ist eine schöne Reihenfolge,sich die da ergibt.